Wolfsblut hat geschrieben:
Wie gesagt, ich möchte nicht sagen, dass das Verhalten des Mannes in Ordnung ist, wenn er quengelt, oder versucht die Frau zu überreden, aber warum bleibt man nicht bei Nein, wenn man es so meint? Wenn man sich weichklopfen lässt, scheint man ja doch bereit dafür zu sein, denke ich..
Umgekehrt: Wenn man erst weich geklopft werden muss und nicht von selbst Lust hat, scheint man doch auch nicht
wirklich bereit dafür zu sein, oder?
Bin persönlich auch nicht der Mensch, der da nachgibt (ich werde eher erst recht sauer), aber ich kann schon verstehen, wenn jemand da irgendwann nach gibt.
Immerhin ist es ja der eigene Freund und er würde doch so gerne. Außerdem meint er ja, dass er eh nicht lange braucht, also wieso nicht mal ein paar Minuten die Beine breit machen, damit man nachher seine Ruhe hat? Wer weiß, vielleicht wird er unglücklich in der Beziehung, wenn er so selten Sex hat oder er denkt gar ans Fremdgehen? Außerdem hat er ja auch irgendwie Druck, der Arme. Und wäre ich nicht eine schlechte Freundin, wenn ich meinen Freund so selten ran lassen würde? Ich will doch nicht als verklemmt oder prüde dastehen. Überleg mal, wie beispielsweise Frauen in den Medien dargestellt werden, die keinen Sex in einer Beziehung wollen. Das sind meistens so ungepflegte, 40jährige Hausfrauen nach dem xten Kind, die Migräne vortäuschen, generell total verklemmt sind und ausflippen, wenn der Freund Pornos schaut - oder gar der böse Drache, der dem Man Sex "verweigert". Nicht die Art von Frau, mit der man sich gerne identifiziert.
Wolfsblut hat geschrieben:
Warum? Wo ist der Unterschied jemandem sexuell auszunutzen oder materiell?
Sexualität ist idR wesentlich emotionaler behaftet und eine Verletzung auf diesem Gebiet geht wesentlich tiefer (vgl. im Extremfall: Jemand vergewaltigt dich vs. jemand raubt dir einen hohen Geldbetrag) - außer vielleicht, es handelt sich um wirklich existenzielle finanzielle Schäden, aber das ist in D dank gutem Sozialsystem praktisch so gut wie unmöglich.
Wolfsblut hat geschrieben:
Wobei man auch aufpassen muss: Abhängikeit muss man definieren. Ich denke jeder Mensch, der eine Beziehung eingeht und sie länger als ein paar Monate dauert, ist psychisch abhängig von seinem Partner, zumindest zu einem gewissen Teil. Man liebt ihn und will ihn nicht enttäuschen. Das ist auch in einer normalen und gesunden Beziehung so, die Abhängigkeit.
Der Meinung bin ich nicht. Emotionale Abhängigkeit geht normalerweise mit einem eingeschränkten Selbstwertgefühl einher, das ist eher das Gefühl, ohne einen geliebten Menschen nicht mehr leben zu können, während man bei "normaler" Liebe für den anderen zwar sehr starke Gefühle und eine tiefe Verbindung hat, aber den anderen eher als eine Bereicherung für das eigene Leben sieht, nicht als kompletter Lebensinhalt. Emotionale Abhängigkeit bringt einen auch dazu, eine Beziehung trotz negativer Auswirkungen auf das restliche Leben (sei es Gewalt, Isolation von Freunden oder auch nur unvereinbare Lebensentwürfe) weiter zu führen, da man vom anderen Abhängig ist.
