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Zynismus - Negativem mit Ernst oder Humor begegnen?
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Autor:  Brexpiprazole [ Fr 7. Nov 2014, 19:09 ]
Betreff des Beitrags: 

Klassisches Mac-Zitat:
Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
Durch Zynik überlegen...

Autor:  Nymphe [ Di 13. Jan 2015, 17:23 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragKiiirsCh hat geschrieben:
Ich find in den meisten Büchern, Filmen, etc. die zynischen Menschen oft am sympathischsten.

Im echten Leben kenn ich gar nicht mal so viele Menschen, die wirklich oft (oder überhaupt) zynisch sind.
Ich selbst verkneif mir zynische Bemerkungen öfter mal, vor allem bei Leuten, die das dann zu ernst nehmen und mich dann für ein Arschloch halten. Was ich natürlich nicht bin. :nerd:

Autor:  Wolfsblvt [ Di 13. Jan 2015, 19:02 ]
Betreff des Beitrags: 

Zynismus ist eine Art, negative Dinge zu verarbeiten. Größtenteils eine Positive, wenn man es richtig macht.
Wenn ich jetzt nochmal darüber nachdenke, hat Jelena auf der ersten Seite oben gar nicht so unrecht. Zynismus ist häufig sehr nahe an eine kranken Art von Optimismus, der eigentlich gar nicht angebracht wäre.
Optimismus hilft.

These: Zynische Menschen sind eigentlich Optimisten, die das Leben verbittert hat.

Autor:  MacGyver [ Di 13. Jan 2015, 19:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Martin Sonneborns Reaktion auf das Attentat in Paris mit 12 Toten könnte man auch als sehr zynisch ansehen.
"Bei Titanic könnte so etwas nicht passieren, wir haben nur 6 Redakteure."

Allerdings wird das von ihm nicht zynisch gemeint gewesen sein. Kommt halt nicht nur darauf an was man sagt, sondern auch wie oder wer es sagt.

Autor:  Brexpiprazole [ Di 13. Jan 2015, 19:17 ]
Betreff des Beitrags: 

MacGyver hat geschrieben:
Allerdings wird das von ihm nicht zynisch gemeint gewesen sein. Kommt halt nicht nur darauf an was man sagt, sondern auch wie oder wer es sagt.
Das ist schon bewusst schwarzer Humor. Die Situation ist nicht lustig, besonders nicht wenn man selbst ebenfalls in direkter Gefahr schwebt, aber er nimmts mit dem angebrachten Humor statt rumzuflennen und Folterphantasien gegen die Täter auszupacken, wie die meisten anderen. Zweiteres scheint mir deutlich verbitterter, und kommt eher von Leuten, die Leid psychisch nicht richtig kompensieren können.

Autor:  Phreya [ Do 15. Jan 2015, 17:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich mag den Film, hatte aber den Namen vergessen. Danke.
Mein Opa ist oft sehr zynisch. Kann teilweise verletzend sein für Leute, die das falsch auffassen. Mittlerweile hab ich mich damit arrangiert und komm ganz gut klar mit ihm. Wir haben oft ähnlichen Humor. Und ich liebe ebenfalls zynische Protagonisten.^^

Autor:  Brexpiprazole [ Di 20. Jan 2015, 22:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Image

Den find ich gut.

Autor:  Brexpiprazole [ Mi 28. Jan 2015, 22:52 ]
Betreff des Beitrags: 

"Zynismus ist nicht abwertend gemeint. Es sei denn, Sie verstehen ihn nicht - dann schon."

Autor:  Wolfsblvt [ Do 29. Jan 2015, 01:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
"Zynismus ist nicht abwertend gemeint. Es sei denn, Sie verstehen ihn nicht - dann schon."

Wie du es als Person, die eine zynische Aussage trifft, meinst, hat doch nix damit zu tun, ob das Gegenüber das versteht, oder?
Oder meinst du, dass man diese Aussagen bewusst trifft, weil man weiß der Gegenüber versteht sie nicht?

Autor:  Brexpiprazole [ Do 29. Jan 2015, 01:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Der Spruch steht in Anführungszeichen, ist also zur Diskussion gestellt. Ich find ihn ganz gut; Zynismus geht ja auch oft "gegen" gewisse Personen; und da könnte man tatsächlich dem Grundsatz folgen "Wenn du verstehst dass es ein Witz war, war es ein Witz; wenn du dich davon beleidigt fühlst, traf es vermutlich zu".

Autor:  Nymphe [ Fr 13. Feb 2015, 12:00 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
"Zynismus ist nicht abwertend gemeint."

Und was ist, wenn man ein Arschloch ist?

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 9. Mär 2015, 15:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragKiiirsCh hat geschrieben:
Und was ist, wenn man ein Arschloch ist?

Was hat die eigene Persönlichkeit mit dem Zynismus zu tun und wie er gemeint ist?
Oder meinst du dieselbe Aussage von einem Arschloch ist abwertend gemeint, und von einem guten Menschen nicht? Das wäre doch Schwachsinn.

Autor:  Nymphe [ So 19. Apr 2015, 04:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Zynisch – realistisch oder einfach verletzend?
Sowohl das Denken als auch das Verhalten einer zynischen Person wird vor allem durch deren beißenden, oft auch verletzenden Spott unterstrichen. Zynische Personen achten weder auf Emotionen ihrer Mitmenschen noch auf gesellschaftliche Konventionen. Zynismus wird oft als Kunst bezeichnet, Dinge zu sehen, wie sie sind, und nicht, wie sie sein sollten. Sind also zynische Personen die besseren Realisten? Das bleibt jedem selbst überlassen.

Bitterböser Humor ist ebenfalls eine Möglichkeit, Zynismus zu beschreiben. Schwarzer Humor ist genauso ein typischer Charakterzug von zynischen Personen. Wenn Scherze ironisch oder sarkastisch wirken, dann ist der Zyniker nicht weit entfernt. Vorausgesetzt, er kann sowohl Ironie als auch Sarkasmus an der Heftigkeit bitteren Humors überbieten...
Zynische Bemerkungen und Kommentare befassen sich zudem mit Alltagssituationen. Schonende Aussagen sind für zynische Personen ein Fremdwort, denn Zyniker nehmen in der Tat kein Blatt vor dem Mund. Dadurch wirken sie oft kaltherzig oder gar herzlos...

Der Zyniker
Ein Zyniker ist eine Person, die die Wertgefühle anderer Menschen durch bissige und spöttische Bemerkungen verletzt. Außerdem stellt ein Zyniker die moralischen und humanen Werte generell in Frage und zieht diese ins Lächerliche. Ein Zyniker hat Ideale in seinem Leben. Wenn er herausfindet, dass er diese nicht erreichen kann, resigniert er und flüchtet sich in seiner Frustration in den Zynismus bzw. in ein zynisches Verhalten. Letztendlich kann ein Zyniker nicht konstruktiv, also nutzbringend, mit einer Situation umgehen und wird zynisch, um dem Gegenüber Kontra bieten zu können bzw. nicht klein beigeben zu müssen. Er lebt das Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“, denn er könnte sich aufgrund seiner Resignation auch einfach zurückziehen. Dies tut er aber gerade nicht.

Man muss allerdings unterscheiden, ob jemand grundsätzlich ein Zyniker ist oder nur gelegentlich zum Zynismus neigt. Ein wahrer Zyniker hat den Zynismus als eine Art Lebenseinstellung verinnerlicht. Er kann seine Meinung nur in Form von bissigem Spott zum Ausdruck bringen, denn das Leben allgemein frustriert ihn. Er ist nicht in der Lage, mit anderen Menschen harmonisch zusammen zu leben, da ihm sowohl emotionale Intelligenz als auch soziale Kompetenzen fehlen. Zynisch kann ein Mensch aber auch nur temporär sein. Jeder möchte in irgendeiner Sache einmal der Beste sein. Falscher Ehrgeiz kann sich dann z. B. in Form von Zynismus zeigen. Man kann sich auch in einer Situation befinden, in der einem die Argumente ausgehen oder fehlen und man dann als eine Art Selbstschutz zynisch wird. Das sollte aber die Ausnahme sein, da letztendlich die Gefühle der anderen Beteiligten verletzt werden.
Kurioserweise ist der typische Zyniker ein sensibler Mensch, der sich davor fürchtet, selbst emotional verletzt zu werden.

Der Zynismus
Das Wort leitet sich vom griechischen ‘kynismós’ (wörtlich ‘Hündigkeit’ von kyon – ‘Hund’), ab. Die Kyniker waren arme Wanderphilosophen, die Natürlichkeit und Bedürfnislosigkeit propagierten. Ziel war wie in vielen griechischen Philosophenschulen das Glück des Einzelnen, das auf Freiheit und Unabhängigkeit des Denkens beruht. Abgelehnt werden Untugenden wie zum Beispiel Habgier, die nur unglücklich machen.

Zynismus wird heute in einem ganz anderen Sprachgebrauch verwendet und meint Leute, die mit Sarkasmus andere herabsetzten und verletzen. Sie spotten allen Werten, die anderen viel bedeuten.

Zynismus ist eine Lebensform oder auch ein Charakterzug. Ein Zyniker verachtet alle Regeln, die in der Gesellschaft herrschen. Außerdem werden von ihm alle Werte missachtet, ja sogar verachtet. Der Zyniker nimmt keine Rücksicht auf die Gefühle anderer und verletzt sie rücksichtslos. Das kann psychopathologische Züge annehmen, da der Zyniker selbst keine Gefühle mehr zu haben scheint.
Ein moderner Zyniker begreift sich selbst als machtvoll, unterwirft die feineren Regeln wie Liebe, Gefühl für andere und Nächstenliebe seinem eigenen Profit und Machtwillen. Er nutzt diese durchaus zu seinen Zwecken und verachtet sie als Schwächen, die einem Machtstreben und einer Machtentfaltung im Weg stehen. Auch steht bei einem Zyniker kein Interesse am Glück andrer zur Debatte, aber auch er selbst kann nicht glücklich sein. Es bleibt nur ein Gefühl der Befriedigung, wenn er es geschafft hat, andere unglücklich zu machen.

http://zynisch.net/


Eben gefunden. Passen die Texte auf eure Definition von Zynismus oder vertretet ihr eine andere Meinung?

Autor:  Wolfsblvt [ So 19. Apr 2015, 05:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich finde Zynismus sehr sympathisch.

Autor:  Brexpiprazole [ Do 15. Okt 2015, 21:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Bin nun übrigens ein Gutmensch mit heilem Weltbild und rosaroter Brille, außerdem zeitgleich ein verbitterter, innerlich toter Zyniker. Ein rechter Fascho und ein linker Revoluzzer bin ich übrigens auch.

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