Den Satz hört man gerne mal z.B. von notorisch missverstandenen Jugendlichen, deren Gefühlswelt so komplex ist, dass niemand sie jemals erfassen können wird. Oder?
Aber man hört ihn auch gerne mal im Verlauf von Diskussionen als Totschlagargument, an den Kopf geworfen von jemandem, der von irgendetwas nicht persönlich betroffen ist. Männer können z.B. unmöglich darüber informiert sein wie Menstruation funktioniert, und so weiter.
Gibt es also Dinge, die manche/andere/bestimmte Menschen niemals verstehen könnten? Und warum jeweils?

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today we're going to fix you

Klar gibt es da viele Dinge. Schönes Beispiel ist Rassismus, versteht keiner.

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Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland,
keine Gesetze und auch kein Flaschenpfand!
Gegen Regierung und das Kapital,
die Grenzen weg, kein Mensch ist illegal!

Rassismus ist leicht zu verstehen; Angst vor Fremdem und Neuem, Angst davor dass sich etwas ändert, dass einem etwas weggenommen wird.

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Ich glaube, es gibt sehr sehr vieles, das sehr sehr viele nie nachvollziehen werden. Etwa Armut.

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Armut ist leicht zu verstehen; Mangel an Geld.

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Kannst Du begreifen, wie Armut ist, nur weil Du weißt, was Armut auf dem Papier bedeutet?

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Eins zu eins nachfühlen ungleich verstehen. Und selbstverständlich kann man auch etwas verstehen, das man selbst nicht erlebt hat. Die menschliche Vorstellungskraft ist groß. Also ja, ich kann es begreifen. Du nicht?

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Ich sagte nicht, niemand könne es verstehen. Manche können es nicht verstehen, siehe Threadtitel. Außerdem - sehr wohl ja - denke ich, dass es verschiedene Formen von Verständnis gibt. Und ich denke, Themen wie Armut werden oft nicht umfassend begriffen und gerne auf eine Definition beschränkt. Aber eben das halte ich für ein schlechtes Verständnis, man kann nicht jede Erfahrung abstrahieren, damit sie in eine Definition passt.

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Armut ist erstmal keine Erfahrung, sondern ein Wort das den Mangel an Geld bezeichnet. Das, der Zustand, bringt dann natürlich diverse Erfahrungen mit sich. Aber überraschenderweise funktioniert Sprache auf diese Art; man benutzt Worte. Ein Bild könnte man z.B. natürlich auch malen. Grundsätzlich würde ich Kommunikation aber nicht als schlechtes Verständnis abkanzeln.

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Erklär mir mal, wo ich behauptet hätte, Kommunikation sei grundsätzlich schlechtes Verständnis? Ich möchte nicht überaus dringlich klingen, aber muss angesichts Deiner Bemerkung schon fragen, worauf diese Plattitüden hinaus wollen beziehungsweise: was soll das? Denn inwieweit ist Dein Beitrag eine Antwort auf meinen? Ich erklärte, eine Erfahrung wie Armut mit ihren vielen Facetten, sei für viele nicht umfassend verständlich, wenn sie in einem einzigen Wort behandelt wird. Wenn Du mir jetzt die Definition eben dieses Wortes ein weiteres Mal erklärst, führst Du den Sinn von menschlicher Kommunikation über eine Hürde, nicht ich.

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Von dir kam die Aussage, dass es schlechtes Verständnis wäre, eine Erfahrung mit Worten zu definieren. Höchst merkwürdig.
Selbstverständlich kann man das, und man kann den Sachverhalt, den man definiert, sogar verstanden haben. Eher noch deutet es auf umfassendes Verständnis hin, wenn man für den Unerfahren komplexe Sachverhalte zuerst simpel erklären kann - üblicherweise steigt man so ideal in ein Thema ein.
"Papa, was ist Armut?" - "Das heißt, dass man kein Geld hat und sich nichts kaufen kann" - "Und was heißt das dann?" - "Nun, mein Sohn..."

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Nochmal, das waren die entscheidenden Sätze.



Wenn ich also schreibe, "Themen wie Armut werden oft nicht umfassend begriffen" heißt es also, dass ich den Vater, der seinem Sohn dieses Thema näher bringen möchte, damit meine? "Oft nicht" heißt also "alle, so gut wie alle verstehen es nicht"? Also bitte. Ich meine, dass "Arme Menschen in Afrika" für die meisten nicht viel mehr bedeutet, als dass diese Menschen wohl nichts zu essen haben. Aber das ist für mich kein großes Verständnis, vor allem dann nicht, wenn man über so ein Thema spricht. Ich glaube beispielsweise, dass die meisten Leute, die sich über Wirtschaftsflüchtlinge beklagen, nicht sehr umfassend verstehen, was das für eine Erfahrung ist. Hier gerät der Begriff also durchaus an sein Limit. Ich glaube also, dass mein erster Beitrag in diesem Thema eine sehr klar verständliche Antwort auf den Threadtitel ist. Auch glaube ich, dass meine Wortwahl Deinen Schluss gar nicht wirklich zulässt.

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Deine erste Antwort im Thread sprach von nachvollziehen, was etwas völlig anderes ist als etwas zu verstehen. Man kann z.B. bestimmtes Verhalten verstehen, aber nicht nachvollziehen; oder andersrum.

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Du weißt, dass die Wörter "nachvollziehen" und "verstehen" in ihren verschiedenen Bedeutungen durchaus überlappen. Aber ich nehme an, das "merkwürdige" Missverständnis ist geklärt.

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Ich glaube schwer nachzuvollziehen wären zum Beispiel Krankheiten an denen jemand leidet. Klar, kann man versuchen sich hinein zu versetzen, aber kaum wer wird es eben so erleben wie die Person - gleiches gilt auch bei Erfahrungen. Also zum Beispiel Depressionen, Shizophrenie, Dissoziative Identitätsstörung, Krebs, Krieg? Bei all dem würde ich u.a. behaupten, dass man es als Außenstehender vermutlich nicht voll nachvollziehen kann.

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Jeder hat ein Recht auf meine Meinung