Ich glaube, ein Arzt versteht Schizophrenie besser als ein Schizophrener, der durch seine schweren Störungen im Denken und seiner Wahrnehmung nicht realisiert dass er Schizophrenie hat. Wie es auch bei vielen anderen Dingen ist, bei denen der Außenstehende die bessere Gesamtansicht hat.

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today we're going to fix you

Kann man sich vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man im Denken und in der Wahrnehmung gestört ist, wenn man selber keine Probleme in die Richtung hat? Ich mein, klar, man kann von einem Blatt die Symptome runterlesen, aber die zeigen einem ja nicht, wie es für die Betroffenen ist.

Einer, dessen Denken und Wahrnehmung gestört ist, kann sich auch nicht vorstellen wie das ist, weil er nicht realisiert dass es so ist.
Wenn du überwacht wirst, aber es nicht merkst, weißt du auch nicht wie es ist überwacht zu werden. Du realisierst es ja nicht. Dein Überwacher kann es sich aber sicher gut vorstellen, weil er sich viel mit Überwachung beschäftigt.

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Ne, hat damit nichts zu tun. Ist natürlich auch immer ne Ansichtssache, aber es gibt bestimmt Leute die mir rassistische Tendenzen unterstellen würden. Ich habe aber vor den von dir genannten Dingen keine Angst.

Ich meinte aber auch eher das Verstehen, warum jemand Rassist ist. Warum hat jemand dieses Denken? Das sind ja nicht alles Schwachköpfe.

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Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland,
keine Gesetze und auch kein Flaschenpfand!
Gegen Regierung und das Kapital,
die Grenzen weg, kein Mensch ist illegal!

Eigentlich schon. Du weißt, dass ich selbst mal rechtsradikaler Skinhead war. Da gehören v.a. Aggressionen und Verteidigungsverhalten zu.
Und doch, du hast notorische Angst davor dass negative Dinge durch Ausländer passieren, obwohl keine Anzeichen dafür bestehen. Angst vor Fremdem, Angst vor Veränderung. Mein Revier, meine Regeln.
Und Rassismus heißt halt v.a. auch, dass man bewusst oder unbewusst Menschen in Rassen einteilt oder diese gar wertet, obwohl die Biologie schon lange weiß, dass es keine Menschenrassen gibt.

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Ich hab da nicht wirklich Angst vor. Manches geht mir nur auf den Sack, aber das hat nichts mit Angst zu tun. Mit dem Thema rechte Szene habe ich sowieso lange abgeschlossen und das ist auch gut so. Vieles ist mir im Gegensatz zu früher total egal, allerdings habe ich nie so ne gewissen Portion Hass loswerden können. Ich weiß dass es keinen Grund für Hass oder sagen wir besser Abneigung gibt, trotzdem ist sie da.

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Mag sein, dass der Arzt mit Shizophrenie die Krankheit selbst besser "versteht", aber nicht das Leidens- oder Nichtleidensgefühl dieser Person - da der Arzt es zum Glück ja nicht hat. Also nüchtern kann man vieles nachvollziehen - aber die wahren Empfindungen dahinter bleiben einem versagt.

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Jeder hat ein Recht auf meine Meinung

Nur hat "Nicht zu 100% identisch fühlen können wie eine bestimmte Person" exakt nichts damit zu tun, sie oder ihre Situation vollständig verstehen zu können, ne. Nach der Definition könnten sich von Armut Betroffene auch alle gegenseitig nicht verstehen, weil sie alle nicht identisch fühlen. Nach der Definition könnte kein Mensch jemand irgendetwas verstehen was er selbst nicht fühlt.
Ich halte diese Definition für Murks.
Du willst mir sicher auch nicht erzählen, dass bis heute niemand Schizophrenie verstanden hat; dafür gibts da relativ dicke Bücher zu.

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Okay das stimmt.


Wird immer gesagt, doch Rasse steht (immer noch) im Grundgesetz. Und kann es Rassisten geben, wenn es keine Rassen gibt?
Naja passt hier nicht mehr ganz hin.

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Stimmt; aber abgesehen davon, dass da auch noch einige andere Lügen drinstehen, ist das halt steinalt. Damals glaubte man auch noch an Phrenologie und viele andere überholte medizinische und biologische "Erkenntnisse". Differente Hautfarbe hat biologisch nichts mit Rassen zu tun. Ja. Wenn einer an Rassen glaubt und diese in Wertesysteme einteilt, ist er ein Rassist. Siehste, und weitet einer "sein" Revier auf ganz Deutschland aus, und ist angepisst dass da was eindringen und Dinge verändern könnte, ist das irrationale Angst. An seinem bequemen Leben zuhause wird sich nichts ändern, aber er rutscht unruhig auf dem Sofa umher, wenn er die RTL-Berichte sieht.

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Ich werfe mal in den Raum, dass auch ein schizophrener Mensch nicht weiß, wie sich andere schizophrene Menschen fühlen. Gerade bei so einer Krankheit ist das doch ziemlich individuell, bei jedem anders halt.
Dementsprechend wird ein Arzt allgemein besser verstehen, was da so los ist, als ein schizophrener Mensch selbst, der maximal sich selbst und seine Sicht kennt, falls er das überhaupt noch beurteilen kann.

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”

Der Threadtitel meint btw "manche Menschen" und manche Menschen verstehen psychische Krankheiten nicht. "Kannst du nicht einfach aufhören, depressiv zu sein?"

Nein, denn der Arzt kann ja nur wissen wie der Patient fühlt, aber da er selbst nicht der Patient ist, kann er es nicht verstehen, oder so. Man versteht auf jeden Fall scheints nur das was man fühlt, auch wenn man dabei weiter nichts versteht. Ich kann nichts dafür, dass dauerhaft Beispiele für Dinge aufgezählt werden, die scheints keiner verstehen kann, und alle dauerhaft "verstehen" mit "wörtlich in den Kopf eines Menschen schlüpfen" verwechseln. Was du meinst war meine eigentliche Intention; der Blick auf denjenigen, der verstehen soll und nicht kann - und die Frage, ob das immer so bleiben muss. Denkst du, man kann diesen Menschen erklären, wie psychische Krankheiten funktionieren?

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Inwieweit ist Blackeneds Beispiel denn anders? Sie spricht von dem Nicht-Verstehenden, der die Depression nicht begreift. Und wieso begreift er sie nicht? Er hat sich entweder nicht damit beschäftigt und/oder wahrscheinlich auch nie an einer Depression gelitten. Inwieweit ist das bei Lexys Thema oder meinem anders? Jemand versteht Armut nicht, hat ein wirres Bild davon und denkt deshalb schlicht nach einer Definition, aber versteht eben doch nicht, was es ist arm zu sein. Dafür muss man nicht arm gewesen sein. Aber man muss sich vielleicht beschäftigt haben (und nein, intensive Recherche meine ich damit nicht). Schizophrenie ist da auch nicht anders. Sieh doch wie dieser Begriff benutzt wird. Und natürlich kann ein Arzt das begreifen und doch hat er nicht das komplette Bild, ebenso wie der Patient nicht das komplette Bild hat und auch hier ist die berechtigte Frage auch: kann die Person gegenüber je verstehen, was ich verstehe. Dieses Missverständnis entsteht in der Diskrepanz. Ich sehe hier keinen Unterschied, den Deine ganzen Beiträge rechtfertigen würden.

Vielleicht kannst Du ja selbst ein Beispiel nennen.

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Ich glaube nicht, dass es Dinge gibt, die man nicht verstehen kann. Ich glaube nicht, dass man etwas erlebt haben muss, um es zu verstehen.
Ich glaube, dass es Menschen gibt, die einige Dinge nicht verstehen. Ich glaube, dass diese Menschen mit genug Aufwand und Willen diese Dinge verstehen können. Viele wollen sicher nicht, also sorgt das dafür, dass sie es nie verstehen werden. Was jedoch nicht am Ding selbst liegt; und darum gingen die bisherigen Beiträge hauptsächlich - in den Raum geworfene Beispiele für Dinge, die scheints keiner verstehen kann, mit dem finalen Schlusszug, dass verstehen gleich fühlen ist. Und ab da wurde es eh irgendwie gruselig und leicht esoterisch.

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