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"Verstehst du eh nicht" - Gibt es Dinge, die manche Menschen nie verstehen werden?
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Seite 3 von 4

Autor:  iyin [ Fr 2. Jan 2015, 02:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Ich glaube nicht, dass es Dinge gibt, die man nicht verstehen kann. Ich glaube nicht, dass man etwas erlebt haben muss, um es zu verstehen. Ich verstehe ja auch Vakuum.
Ich glaube, dass es Menschen gibt, die einige Dinge nicht verstehen. Ich glaube, dass diese Menschen mit genug Aufwand und Willen diese Dinge verstehen können. Viele wollen sicher nicht, also sorgt das dafür, dass sie es nie verstehen werden. Was jedoch nicht am Ding selbst liegt; und darum gingen die bisherigen Beiträge hauptsächlich - in den Raum geworfene Beispiele für Dinge, die scheints keiner verstehen kann, mit dem finalen Schlusszug, dass verstehen gleich fühlen ist, und ab da wurde es eh irgendwie gruselig.


In keinem einzigen Beitrag stand, dass Verstehen Erleben bedeutet. Es gab nirgends einen finalen Schlusszug, der beschrieben hätte, dass "Verstehen gleich Fühlen" ist. Nirgends. In keinem einzigen Beitrag hieß es, diese Themen würde niemand verstehen oder eine Voraussetzung um sie zu begreifen, sei diese selbst erfahren zu haben. Kein einziger Beitrag. Ich weiß nicht, was Du da liest, es ist jedenfalls nichts, was ich gelesen hätte.

Stattdessen sprechen hier alle davon, dass es Dinge gibt, die manche nicht verstehen. Etwa die Erfahrung der Armut oder die Erfahrung an einer psychischen Krankheit zu leiden. Niemand sprach ab, dass auch objektive Sichtweisen darauf existieren. Auch gab es keine definitiven Sätze, kein Ultimatum.

Diese Diskussion ist jetzt mein Beitrag zum Thema.

Autor:  Brexpiprazole [ Fr 2. Jan 2015, 02:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLexy123 hat geschrieben:
Mag sein, dass der Arzt mit Shizophrenie die Krankheit selbst besser "versteht", aber nicht das Leidens- oder Nichtleidensgefühl dieser Person
Doch, der Arzt kann auch das Leidens- oder Nichtleidensgefühl verstehen.
Zum BeitragBlackened hat geschrieben:
Kann man sich vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn man im Denken und in der Wahrnehmung gestört ist, wenn man selber keine Probleme in die Richtung hat?
Ja, kann man.
Zum BeitragLexy123 hat geschrieben:
aber kaum wer wird es eben so erleben wie die Person
Fürs Hineinversetzen und Verstehen irrelevant.

Es wurde durchaus mehrfach behauptet, dass fühlen gleich verstehen ist, und man nicht verstehen kann, wenn man nicht das erlebt was der zu Verstehende erlebt.
Und das ist falsch.

Autor:  Blackened [ Fr 2. Jan 2015, 02:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Das mit dem verstehen = fühlen war mein Fehler, hab den Sinn des Threads vorhin nicht ganz verstanden gehabt. :nerd:

Autor:  Brexpiprazole [ Fr 2. Jan 2015, 02:41 ]
Betreff des Beitrags: 

Mir ist natürlich auch klar, dass das Wort verstehen doppeldeutig belegt ist. Ich meine halt tatsächlicher eher den wissenschaftlichen Sinn als den esoterischen. Auch der leicht durchschaubare Teen, der sich für eine geheimnisvolle special Snowflake hält die niemand versteht, kann verstanden werden. Klar kann niemand fühlen was er fühlt und sehen was er sieht, aber das ändert ja nichts am bloßen Verständnis. Man versteht wie es ihm geht, man versteht warum, man versteht worüber er nachdenkt, man versteht warum.

Autor:  iyin [ Fr 2. Jan 2015, 02:52 ]
Betreff des Beitrags: 

Da ja nie etwas definitives fiel, stimme ich Dir natürlich in der Theorie zu. Man kann den Teen verstehen, den Armen und den Depressiven, auch wenn sie sich unverstanden fühlen.

Der Thread aber klingt doch eher nach: welche Themen werden von manchen Menschen einfach nie verstanden? Und dann zählen die aufgeführten Themen doch absolut dazu. Die ganze Diskussion bleibt also wirklich unnötig für mich.

Autor:  Brexpiprazole [ Fr 2. Jan 2015, 02:56 ]
Betreff des Beitrags: 

Offensichtlich kann es auch unter diesem Verständnis nicht unnötig sein, alle Beispiele mal kurz auseinander zu nehmen.
Manche Themen sind natürlich dafür prädestiniert, häufiger Opfer von Vorurteilen zu werden als andere. Viele Dinge sind auch leicht zu verstehen, aber kaum einer will sie verstehen.

Autor:  Lexy123 [ Fr 2. Jan 2015, 12:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Okay, hier kommt es dann drauf an wie wir "verstehen" interpretieren. Ich für meinen Teil verstehe im Kontext des Thread-Titels, dass man sich in das Gegenüber hinein versetzen solle. Wenn nicht, dann ist natürlich doch wieder vieles zu verstehen.

Autor:  Tyra [ Fr 2. Jan 2015, 17:00 ]
Betreff des Beitrags: 

"Etwas zu verstehen" heißt für mich schon, dass ich es mir zumindest teilweise vorstellen kann.

Beispiel Depressionen: Jemand erzählt mir, dass er an Depressionen leidet. Ich weiß, dass es sich um eine ernstzunehmende Krankheit handelt und keine 'Ich bin traurig/schlecht gelaunt'-Phase. Ich kann auch einen Leidensdruck nachvollziehen wenn mir der Betroffene erzählt, dass er morgens kaum aus dem Bett kommt, keine Freunde mehr trifft usw. Aber nachfühlen kann ich trotzdem nicht wie der Betroffene sich fühlt. Ich kann ihn aber verstehen wenn er von seinem Leidensdruck erzählt und welche Alltagsdinge ihm schwer fallen/er nicht mehr erledigen kann. Ich kann mir vorstellen, dass die Krankheit ihn in seinem Alltag sehr einschränkt.

Bei einer Krankheit über die ich nichts weiß würde ich den Betroffenen sicher nicht verstehen können.

Autor:  Wolfsblvt [ Sa 3. Jan 2015, 23:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Es gibt Menschen, die behaupten, man könne den Glauben an Gott nicht verstehen, wenn man ungläubig ist.
Ich bin da anderer Meinung. Es ist verständlich, warum Menschen glauben. Es ist ebenso verständlich, warum Menschen sich einreden sie würden sehr selbstlos sein.

Autor:  Lyn [ Mo 16. Feb 2015, 00:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Diskussionsverlagerung: nörs @ Berufe, dir ihr euch so gar nicht vorstellen könnt
Zum Beitragnörs hat geschrieben:
Ich meinte damit, dass man das als nicht betroffener nicht wirklich nachvollziehen kann :nerd:

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wenn man Adjektive versteht und über Empathie verfügt, selbstverständlich. Wieso auch nicht.


Finde die Diskussion eigentlich ganz spannend. Zu einem kann ich Leprechaun recht geben; nachvollziehen geht vielleicht. Aber wirklich verstehen ist doch nochmal etwas Anderes...

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Aber man geht als selbst Betroffener doch nochmal ganz anders an das Thema ran, denke ich.

Autor:  Phreya [ Mo 16. Feb 2015, 01:27 ]
Betreff des Beitrags: 

“Verstehst du eh nicht“ finde ich verdammt arrogant und überheblich. Mir hat in dieser Hinsicht keiner Einschränkungen zu machen.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 16. Feb 2015, 19:03 ]
Betreff des Beitrags: 

Oft genug ist es ja auch so, dass ein vom Thema Betroffener glaubt nicht verstanden zu werden, obwohl er von anderen besser verstanden wird als er sich selbst versteht.

Autor:  Cherry [ Mo 16. Feb 2015, 19:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich denke schon, dass es Dinge gibt, die manche Menschen nie verstehen werden.

Ist aber schon schwer, wenn es ums fachliche geht.
Aufs fachliche bezogen verstehe ich zB viele Wege in der Mathematik nicht, bzw habe ich sie nicht verstanden als ich zur Schule ging. Man kann aber denke ich forschen und dran sitzen, üben, wiederholen, was auch immer bis man einen Zusammenhang erkennt und den Weg auf die Reihe kriegt. Dies erfordert allerdings sehr viel Zeit, Disziplin, Motivation die bei mir nie vorhanden war etc, sodass es demnach nie erreicht wurde. Ich denke schon, dass manche Wege, bis ich sie richtig drauf hatte bei mir bis zu 'nem halben Jahr gedauert hätten, bis ich sie verstanden hätte.
Wenn man kein Talent/keine Affinität zu etwas besitzt, kann man es mMn schon verstehen nach einer intensiven Auseinandersetzung, aber nie wirklich gut machen.

Menschlich/Emotional bezogen würde ich schon behaupten, dass man manche Dinge nicht verstehen kann. Also ich zB eine andere Reaktion. Habe heute noch von jemandem gehört, dass er mit seiner Freundin Schluss machen wollte, weil sie sich so betrunken hatte und er sie abholen musste. Seine Reaktion darauf habe ich nicht verstanden, werde ich auch nie. Kann sie höchstens tolerieren und annehmen, aber selbst die Gründe für diese Emotionen nicht verstehen.

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 20. Feb 2015, 15:38 ]
Betreff des Beitrags: 

Man kann lediglich die Dinge nicht verstehen, die unseren Horizont übersteigen, also wir an die Grenzen der Vorstellbarkeit stoßen. Da wird es schwierig, etwas vollends zu erfassen.
Hyperräume, nicht sichtbare Farbspektren, zeitliche Relationsbeziehungen, und so weiter. Alles durchaus untersuchbar und bis zu einem gewissen Grad nachvollziehbar, aber der Mensch kann nur das erfassen, was die Rezeptoren zulassen.

Autor:  Brexpiprazole [ Fr 20. Feb 2015, 20:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Da gehts eher drum, dass man es sich mangels irgendwas vergleichbarem nicht vorstellen kann; verstehen kann man es aber. Aber das ist n gutes Beispiel; für eigentlich absolut alles was Menschen passieren kann, hat man Vergleichswerte, anhand derer man messen kann. "X ist so wie Y, nur schlimmer/leicht anders". Bei so wissenschaftlichem Quantenkram hat man keine Vergleichswerte. "X ist wie ? - X ist wie nichts was ich je gesehen oder erlebt habe". Verstehen und theoretisch erforschen kann mans halt trotzdem.

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