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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 2. Okt 2018, 23:15 
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Hallihallo! :)

Viele von euch alten Hasen kennen mich ja noch und hin und wieder gebe ich meine Meinung zu gewissen Themen kund. Allerdings halte ich mich damit meist zurück, da ich gerade sehr viel am Hut habe. Aber egal, darum geht es hier primär nicht.
Ich wende mich nun mit einer Fragestellung an euch.

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Lange Rede - kurzer Sinn.
Ich frage euch nun ob ihr Tipps und Tricks habt wie ich mich verbessern kann mich öfter zu Wort zu melden, ohne, dass ich das Gefühl habe nur zweitrangig zu sein.

Ich bin wirklich um jede Hilfe dankbar und vielleicht hat der eine oder andere von euch ja eine Idee wie das zu verbessern ist oder hat am eigenen Leibe miterlebt wie man in diesem Sinne selbstbewusster wird.

Liebe Grüße,
lifesucker


Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Di 2. Okt 2018, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Threadtitel


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BeitragVerfasst: Di 2. Okt 2018, 23:54 
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lifesucker hat geschrieben:
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Wichtig: Manche (viele) Meinungen sind objektiv komplett verblödet und auch sachlich falsch. Es gibt Diversität der Gedanken, und es gibt Senkung des Niveaus durch Leute, die eher zuerst Fragen stellen statt bereits ne Meinung haben sollten.

Auch: Es lohnt sich nicht immer, seine eigene Meinung einzustreuen. Manche Gruppen oder Leute sind so doof, dass man versteht, was mit "Perlen vor die Säue" gemeint ist. Ich hab schon Leute wahnsinnig werden sehen, weil sie auf Facebook gegen jeden Müll andiskutieren. Vergleichbar: Zwar im Recht sein, aber bezüglich ner so blöden und simplen Sache, dass es an Selbstbefriedigung grenzt, sich großartig auszuführen. Ich denk da beispielhaft an diverse Leute, die sich unironisch was drauf einbilden, dass sie wissen, dass die Erde nicht flach ist.
Ist aber ne Gratwanderung; gibt natürlich genug Säue, die sich fühlen, als würden sie die Perlen werfen. Wenn man sich selbst bei solchen Gedankengängen erwischt, heißt es aber zumindest, dass man noch Selbstreflexion hat.

Andererseits kenne ich auch selbst genug kluge Leute, bei denen es mich selbst nervt, dass sie sich nicht öfter in laufende Diskussionen einwerfen, selbst wenn sie meinen Punkten widersprechen würden (Vergleichbares habe ich in meinem letzten Abschnitt hier geschildert: Leprechaun @ The Witcher).
Ich will das Zeug hören; im schlimmsten Fall einfach nur weil ich dann widersprechen und mich noch weiter ausführen kann, im besten Fall weil es Punkte aufbringt, an die ich nicht gedacht habe.
Ich beobachte, dass das Problem öfter auf Frauen zutrifft. Das deckt sich auch mit diversen Beobachtungen darüber, dass Frauen mehr als Männern bereits von Kindheit an antrainiert wird, sozial zurückhaltend und ziemlich zu sein. Wahnsinnig bescheuert; Frauen wählen besser, unter Frauen gibt es weniger komplette Vollidioten, und so weiter.

Ich kann zum Thema nicht wirklich sinnvolle Tipps geben aber. Ich hatte lange dasselbe Problem, aber habe das v.a. durch verkrüppelnde Apathie und Zynismus gelöst. Es wird bessere Lösungen geben.
Ich sag aber mal, dass es definitiv hilft, erstmal viel schriftlich im Internet zu diskutieren, weil man da auch mehr nachdenken kann und alles - macht einen auch live klar schlagfertiger und besser artikuliert.
Es hilft auch enorm, quasi der Gesprächspartner zu sein, den man selbst gerne haben würde. Der Gegenseite genau zuhören, sich klarmachen was ihre Kernpunkte sind und auf alle davon eingehen. Jeden Punkt nur einmal machen und bereits abgehandeltes Zeug verstehen und nicht nochmal aufgreifen. Den Unterschied zwischen Fakten und Meinungen verstehen, und so weiter.
Man kriegt dann irgendwann das Gefühl, dass man was Sinnvolles einbringt, das ansonsten innerhalb der Debatte fehlen würde. Oder man hat es gerade nicht, und kanns dann auch lassen ohne sich gedrängt zu fühlen.

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 3. Okt 2018, 00:20 
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wichtig: Manche (viele) Meinungen sind objektiv komplett verblödet und auch sachlich falsch. Es gibt Diversität der Gedanken, und es gibt Senkung des Niveaus durch Leute, die eher zuerst Fragen stellen statt bereits ne Meinung haben sollten.

Auch: Es lohnt sich nicht immer, seine eigene Meinung einzustreuen. Manche Gruppen oder Leute sind so doof, dass man versteht, was mit "Perlen vor die Säue" gemeint ist. Ich hab schon Leute wahnsinnig werden sehen, weil sie auf Facebook gegen jeden Müll andiskutieren. Vergleichbar: Zwar im Recht sein, aber bezüglich ner so blöden und simplen Sache, dass es an Selbstbefriedigung grenzt, sich großartig auszuführen. Ich denk da beispielhaft an diverse Leute, die sich unironisch was drauf einbilden, dass sie wissen, dass die Erde nicht flach ist.


Zuallererst einmal danke für deinen Beitrag. Ich bin echt froh über jede Meinung. :D

Dass es natürlich komplett verblödete Meinungen gibt und auch Menschen existieren, mit denen es einfach keinen Sinn macht zu diskutieren, ist mir natürlich bewusst. Dazu zähle ich allerdings weder mich noch meine Studienkollegen oder Professoren.
Ich will auch gar nicht, dass es in diesem Thread darum geht, denn das würde eine absolute Themenverfehlung zufolge haben.

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Andererseits kenne ich auch selbst genug kluge Leute, bei denen es mich selbst nervt, dass sie sich nicht öfter in laufende Diskussionen einwerfen, selbst wenn sie meinen Punkten widersprechen würden.
Ich will das Zeug hören; im schlimmsten Fall einfach nur weil ich dann widersprechen und mich noch weiter ausführen kann, im besten Fall weil es Punkte aufbringt, an die ich nicht gedacht habe.


Hier bringst du etwas auf, woran ich bis jetzt eigentlich nicht gedacht habe. Danke dafür.
Ich denke, dass ich darüber noch ein wenig nachdenken muss und hoffe, dass ich es beim nächsten Mal vielleicht eher schaffe, dass ich meinen Mund auf mache. Wie gesagt, die meisten überlegten Gedanken sind ja durchaus ein Zuwachs an Wissen und Erfahrung für die beteiligten Personen. Nur weil man etwas sagt, was die Meinung der anderen Person nicht vertritt, muss es nicht unbedingt bedeuten, dass man nun nicht mehr wertgeschätzt wird. Und wenn dies doch so sein sollte: Sind das wirklich Personen mit denen man sich abgeben will? Allerdings habe ich natürlich keine andere Wahl. Ich habe zwangsläufig mit meinen Kollegen und Vorgesetzten zu tun und ohne, dass ich aussteige, wird sich das nicht ändern. Und das will ich auf keinen Fall.
Ich bin in den letzten paar Monaten so erwachsen und reif geworden wie in der gesamten Zeit meiner Pubertät nicht (bilde ich mir ein :D ). Ich bin viel selbstbewusster geworden, habe mit dieser Gruppe wunderbare Erfahrungen geteilt und nun will ich weiter wachsen. I wanna grow as a person. Darum auch dieser Thread.

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Ich kann zum Thema nicht wirklich sinnvolle Tipps geben aber. Ich hatte lange dasselbe Problem, aber habe das v.a. durch verkrüppelnde Apathie und Zynismus gelöst. Es wird bessere Lösungen geben.


Aber du hast natürlich Recht.
Eine gleichgültige Einstellung gegenüber seinen Gesprächspartnern hilft wahrscheinlich enorm, dass man seine Meinung besser vertritt. Ich denke, dass meine Zurückhaltung in Diskussionen ganz stark daran liegt, dass ich Angst habe, was mein Gegenüber von mir hält. Wenn ich schweige und nichts sage, macht es das natürlich nicht besser.
Übrigens regt mich alles was du sagst zum Denken an. Hilfreiche Tipps hin und her, ich lese unterschiedliche Meinungen gern und reflektiere anschließend darüber.

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Es hilft auch enorm, quasi der Gesprächspartner zu sein, den man selbst gerne haben würde. Der Gegenseite genau zuhören, sich klarmachen was ihre Kernpunkte sind und auf alle davon eingehen. Jeden Punkt nur einmal machen und bereits abgehandeltes Zeug verstehen und nicht nochmal aufgreifen. Den Unterschied zwischen Fakten und Meinungen verstehen, und so weiter.
Man kriegt dann irgendwann das Gefühl, dass man was Sinnvolles einbringt, das ansonsten innerhalb der Debatte fehlen würde. Oder man hat es gerade nicht, und kanns dann auch lassen ohne sich gedrängt zu fühlen.


Schön gesagt. Will ich hier mal anmerken.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Mi 3. Okt 2018, 00:48 
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Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
Hallihallo! :)

Lange Rede - kurzer Sinn.
Ich frage euch nun ob ihr Tipps und Tricks habt wie ich mich verbessern kann mich öfter zu Wort zu melden, ohne, dass ich das Gefühl habe nur zweitrangig zu sein.

Ich bin wirklich um jede Hilfe dankbar und vielleicht hat der eine oder andere von euch ja eine Idee wie das zu verbessern ist oder hat am eigenen Leibe miterlebt wie man in diesem Sinne selbstbewusster wird.

Liebe Grüße,
lifesucker


Bei etlichen Menschen fällt auf, dass sie - wenn andere etwas sagen - zuerst darauf gucken, WER das sagt. Dabei machen sie dann - anhand des Bildes, was sie von dieser Person haben, eine Voreinteilung zwischen Gut und Schlecht und zwängen dann das Gesagte in diese Voreinteilung.

Unabhängig davon, wer etwas sagt, sollte man sich aber auf die Sachargumente konzentrieren.

Du kannst mal die Probe auf das Exempel machen: Lass dir von jemanden verschiedene Aussagen vorlegen, also A, B, C ohne zu wissen, Wer diese Aussagen gesagt hat. Dann äußert du dich dazu. Hinterher wird dir gesagt, dass die Aussage A von einer Person getätigt worden ist von der du z.B. ein sehr positives Bild hat, Aussage B von einer Person mit neutralem Ansehen und Aussage C von einer Person mit negativem Ansehen. Hättest du VORHER gewusst, welche Person etwas sagt, dann hättest du u.U. diese Aussagen danach ganz anders bewertet, weil deine Erwartungshaltung schon von dem Bild, welches du von der Person vorher hattest, maßgeblich beeinflusst worden ist.

Wenn also ein Professor etwas sagt, dann ist es zunächst einmal irrelevant, dass er Professor ist.

Sehr deutlich sieht man diese Voreinteilung übrigens im politischen Diskurs. Ein Anhänger der Partei A geht viel wohlwollender mit einer Aussage um, wenn er weiß, dass ein Freund aus derselben Partei A etwas sagen wird. Sagt aber eine Person aus der Partei B dasselbe und ist die Partei B mit der Partei A verfeindet, dann wird derselbe Sachverhalt gleich wesentlich negativer wahrgenommen.

Ich werde jetzt aber davon absehen, diverse Videos zu verlinken. :smile:

____________

Bei mir selbst ist es so, dass ich zudem eine Einteilung mache, ob es sich bei der Aussage um etwas aus meinem Fachgebiet handelt, einem Gebiet, in dem ich mich teilweise auskenne oder einem Gebiet, von dem ich nichts verstehe.

Verstehe ich von dem Gebiet nichts, dann warte ich dazu erst einmal andere Meinungen ab und mache dann eine Plausibilitätseinschätzung, wer glaubwürdiger ist. Wird aber die Aussage aus meinem Fachgebiet gemacht, dann entfällt die Plausibilitätsprüfung, da ich dann direkt die Güte der Aussage einordnen kann. In dem Fall brauche ich dann ggf. auch keine zweite Aussage mehr, um das Gesagte gegen zu checken.

Wenn aber jemand in meinem Fachgebiet Unfug erzählt, dann gibt es bei mir mitnichten einen Automatismus, das Gesagte richtig zu stellen. Es ist durchaus möglich, dass ich auf eine Richtigstellung verzichte, wenn ich zum Ergebnis komme, dass bei einem Eingreifen von mir der Aufwand im Vergleich zum Ertrag zu hoch ist.


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BeitragVerfasst: Mi 3. Okt 2018, 01:20 
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Minibildchen

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Zum BeitragThomasK hat geschrieben:
Unabhängig davon, wer etwas sagt, sollte man sich aber auf die Sachargumente konzentrieren.
Menschen haben auch Motivationen und werfen mit Blendgranaten. Beispiel: Ein AfD-Anhänger will Volksabstimmungen aus ganz anderen Gründen haben als er angibt. Bei den Argumenten, die er liefert, handelt es sich um manipulative Lügen, und das Zeug das er als wichtig verkauft, hält er selbst nicht für wichtig.
Es ist an dem Punkt überflüssig, auf die Lügen zu reagieren - man ist ein denkender Mensch und kann und sollte stattdessen (oder zusätzlich) auf die tatsächlichen Punkte reagieren, von denen man genau weiß, dass sie hinter der Fassade stecken.
Wirklich immer nur auf das Gesagte zu reagieren bedeutet, dass man sich mit wahnsinnig vielen Blendgranaten und sonstigen faulen Diskussionstaktiken aufhält und den Leuten damit in die Hände spielt. Wenn jemand z.B. ein bekannter Lügner ist, macht es rein logisch auch Sinn, ihn noch genauer zu lesen als man das sonst tun würde; alles was er sagt genau zu prüfen. Für solche Probleme sind Leute besonders dann anfällig, wenn sie ne klare Agenda haben. Es wäre schwachsinnig, diesen Fakt, wenn man ihn kennt, auszublenden, weil jemand mit ner Agenda gerne mal auf zwei verschiedenen Ebenen diskutieren wird - und auf die zweite davon kann man nur eingehen, wenn man bloßstellt, was der Gegner gerade zu tun versucht.
Du z.B. beziehst dich gerade auf die Diskussion hier und jedem ist das klar: Leprechaun @ 13-Jähriges Mädchen brennt mit ihrem 53-Jährigen Liebhaber durch

Daher ist dein Post auch n exzellentes Beispiel für das was ich meine. Du hast absolut recht, man soll Leute nicht persönlich angehen, jedem Argument ne Chance geben, die Gegenseite in Betracht ziehen und eigenen Bias hinterfragen - aber du machst diese korrekten Punkte um unterschwellig was ganz anderes auszusagen, und diese B-Ebene ist 1. offensichtlich wenn man dich kennt, 2. wichtiger und 3. falsch.
Zum BeitragThomasK hat geschrieben:
Verstehe ich von dem Gebiet nichts, dann warte ich dazu erst einmal andere Meinungen ab
Das macht auch viel Sinn; man wird gerne mal übereifrig und will zu allem ne Meinung haben, womit man sich durchaus auch blamieren kann.
Wer sehr offen mit seinen Ansichten ist, wird auch häufiger offenem Antagonismus begegnen als jemand, der immer die Füße still hält. Außerdem wird er im Laufe der Jahre offensichtlich auch deutlich häufiger falsch liegen und dabei beobachtet werden. Da ist es wichtig, dass man drauf vorbereitet ist, in so ner Situation kein Hurensohn zu sein. Falsch zu liegen hat ne sozial größere Wirkung als richtig zu liegen, aber wenn man nen verlorenen Punkt nicht ewig weiterdiskutiert, liegt man "unauffälliger" falsch. Jemand, den man häufig eingestehen hört, dass er im Unrecht ist, hat vermutlich deutlich klügere Dinge zu sagen als jemand, bei dem man es nie hört.
Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
Ich denke, dass meine Zurückhaltung in Diskussionen ganz stark daran liegt, dass ich Angst habe, was mein Gegenüber von mir hält.
Ich sag mal, dass Menschen, die wegen Sachdiskussionen nen realen Groll entwickeln, eh keine Menschen sind, mit denen man sich langfristig umgeben will. Da muss man dann auch nicht vorsichtig sein - das zögert einfach nur den ersten fetten Streit raus; irgendwann kommt er eh.
Zeitgleich muss man drauf achten, dass man selbst auch kein so ein Mensch ist. Wenn man später Essen macht, und noch immer wütend über die Diskussion nachdenkt, macht man was falsch. Auf die Art macht man sich krank.
Ist wie gesagt u.a. auch durch die Regel vermeidbar, dass man sich bewusst nicht wiederholt, selbst wenn die Gegenseite nen bereits gemachten Punkt ignoriert. Der gemachte Punkt wurde gemacht; insbesondere in Schriftform steht er ja sogar weiterhin lesbar da. Wenn man nen bisher ungesagten Aspekt einbringen wollte, ist der Job damit erledigt.
Man muss auch unterscheiden lernen zwischen lernresistenten Personen und solchen, die klar aufnahmefähig sind.

Es hindert dich eigentlich auch nichts dran, den Leuten einfach zu sagen, dass du aktuell das Diskutieren übst.
Je offener man ist, desto weniger angreifbar ist man in gewisser Hinsicht, weil man halt keine Lücken lässt die die Leuten suchen können, und keine stürzbare Fassade bietet.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Mi 3. Okt 2018, 01:37 
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Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
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Puuuh. Das ist natürlich schwierig. Hier kamen ja schon einige gute Anmerkungen.
Diskutieren zu lernen, sich richtig auszudrücken, und zu seiner Meinung zu stehen ist da sehr wichtig.

Ich würde aber gern mal einen anderen Anhaltspunkt geben. Du sagst du kannst das generell eigentlich ganz gut. Gerade vor Freunden.
Überlege dir mal ausführlich, warum es in anderen Situationen nicht geht. Gehe tiefer als ein "ich möchte mich nicht blamieren". Oft stecken da noch weitere Gedanken dahinter. Fehlendes Selbstbewusstsein, zu hohe Definition durch den Bekanntenkreis, und noch viel mehr könnten Gründe sein.
Psychisch gibt es da sicher viele Möglichkeiten.

Du kannst lernen dich über deine Ängste hinwegzusetzen und trotz dessen entsprechend für deine Meinung einzustehen. Das ist gut.
Du kannst aber sicher auch lernen deine Ängste zu reduzieren und dadurch eine Besserung zu erlangen.
Beides kann gut helfen. Letzteres löst es aber sicher noch endgültiger, und hilft dir auch bei der Selbstfindung.

Fang damit an:
Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
[...] wie ich mich verbessern kann mich öfter zu Wort zu melden, ohne, dass ich das Gefühl habe nur zweitrangig zu sein.

Warum hast du das Gefühl, nur zweitrangig zu sein?

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”


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BeitragVerfasst: Fr 12. Okt 2018, 18:21 
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Man kann die Argumentationsstrukturen der Gesprächspartner analysieren und dann (evtl. noch optimiert) adaptieren. Da gibt's ja mächtige Unterschiede. Die Vorlieben und Werte des Anderen zu erfassen ist sehr sinnvoll, denn dann weiß man, wie man seine eigene Meinung gut präsentieren kann. Es ist halt einfach so, dass der Inhalt nicht alles ausmacht.
Wenn man als Studentenvertreterin da sitzt, dann möchte man wahrscheinlich hauptsächlich empirische Argumente einbringen und das wird auch erwartet. Wenn man die "Entscheider" dann beobachtet und Muster erkennt, kann man das ggf. für normative und/oder faktische Untermauerung seiner Argumente nutzen und wahrscheinlich werden sie von ihm dann besser aufgenommen oder zumindest erst einmal angehört. Generell ist es halt wichtig, dass man Belege oder Beispiele im Hinterkopf hat und bei Bedarf heranziehen kann. Wenn man sich selbst unsicher ist, dann überzeugt man andere auch nicht.

Wir mussten letztens im Unterricht über ein bestimmtes Thema debattieren. Die Klasse wurde nach Zufall in Pro & Kontra eingeteilt und ebenso zufällig wurde je ein Leiter bestimmt. Ich war der Leiter der Kontra-Gruppe, aber tatsächlich entsprach das nicht meiner persönlichen Meinung. Wir mussten uns im Vorfeld mit möglichen unterstützenden Aspekten vertraut machen, ob wir wollten oder nicht. Nach circa zehn Minuten Diskussion hat mich ein Kerl der Pro-Gruppe schon leicht aggressiv gefragt, wie ich ernsthaft dagegen sein könnte und ob man das denn im Unterricht austragen muss. Ich war wohl überzeugend in der Rolle. :nerd: Ich glaube, dass man sehr gut üben kann, indem man (für sich) probehalber versucht, mit guten Argumenten und Elan die Gegenseite zu rechtfertigen. Wahrscheinlich ist man dann nahezu unschlagbar, wenn man für seine eigentliche Position eintritt. :D Man weiß halt, was kommt und man kann sich vorbereiten.

Vielleicht bin ich ein bisschen vom Thema abgeschweift, sorry.

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I hold it true, whate'er befall;
I feel it when I sorrow most;
‘Tis better to have loved and lost
Than never to have loved at all.


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BeitragVerfasst: Sa 10. Nov 2018, 20:13 
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Minibildchen

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Freya hat geschrieben:
Ich war der Leiter der Kontra-Gruppe, aber tatsächlich entsprach das nicht meiner persönlichen Meinung.
Das ist als Übung tatsächlich cool; wir haben das in der Schule auch mal gemacht.
Ich hasse es, wenn Diskussionen sich zu Echokammern entwickeln; manchmal schmeiß ich absichtlich nen Punkt rein, der nicht wirklich meiner Meinung entspricht, und hoffe, dass jemand ihn widerlegen will. Das steigert einfach auch den Wert der "richtigen" Meinung.
Okay, man kann den Schritt natürlich auch überspringen, indem man übliche Gegenargumente aufzählt und diese auseinandernimmt. Man muss halt gucken, dass man keine Strohmänner widerlegt.

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