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Psychopathen und die Gesellschaft
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Seite 3 von 5

Autor:  Guybrush [ Fr 17. Apr 2015, 13:04 ]
Betreff des Beitrags:  Psychopathie als Gesellschaftsmodell?

http://charleseisenstein.net/chapter-27-psychopathie/

Nehmt euch die 10 Minuten, lohnt sich ungemein, vieles das ich fühle wird da offen ausgesprochen und ich glaube die Gewichtung dieser Thematik ist nicht zu unterschätzen, weil sie uns irgendwo alle betrifft.

Was haltet ihr von diesem ''Gedankenspiel'', wird Psychopathie und die psychopathische Handlung durch soziale Bedingungen in unserer Gesellschaft, merklich, unterstützt?

Es ist, um auf meine persönliche Meinung zu kommen, sehr zutreffend, ich beobachte unsere Gesellschaft, mitsamt ihrer Wirtschaft, diesbezüglich in eine Richtung marschieren die uns kränkt.

Phänomene wie zum Beispiel das ständig wechselnde ''Klamottenmeta'' (Hipstertum), ''Emo'', etc., sind unter anderem auch welche, die der Selbstfindung dienen, vielleicht auch um das was man nicht mehr sein darf (Schwach, labil, emotional generell), nachaußenhin zu verkörpern, ein Versuch sich irgendwie zu indentifizieren, in einer Richtung die nicht mehr gewünscht wird.

Seelische Erkrankungen steigen Jahr für Jahr in einem Ausmaß an, das gesellschaftliche Umstände, um nicht zu sagen Fehlentwicklungen, eine der Hauptursachen stellen.

Wie emotional, denkt ihr, dürft ihr heute in eurer Umwelt noch agieren?

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 17. Apr 2015, 13:58 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich habe den Text überflogen. Er war mit entschieden zu lang. Den Sinn erfassen konnte ich trotzdem.

Tatsache ist, dass Psychopathie in unserer Gesellschaft nicht nur toleriert, sondern auch vielfach bewundert und angestrebt wird.
Das Ausschalten von Gefühlen und das Treffen von rationalen Entscheidungen wird als positiv angesehen. Setzt man sich mit diesen Entscheidungen über andere Hinweg und sorgt nur noch für sein eigenes Wohl, ist man egoistisch und egozentrisch, aber das wird akzeptiert, wenn man Macht hat. Das gehört ja dazu.

Was Gefühle und Emotionalität angeht glaube ich nicht, dass sie tatsächlich ganz aus der Gesellschaft verdrängt werden. Ist ja auch gar nicht möglich.
Aber Tatsache ist, dass die oft als "schwach" und "unlogisch" bezeichnet werden.

Ja, unsere Gesellschaft ist eine, die Psychopathie fördert.

Autor:  Guybrush [ Fr 17. Apr 2015, 14:21 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Was Gefühle und Emotionalität angeht glaube ich nicht, dass sie tatsächlich ganz aus der Gesellschaft verdrängt werden. Ist ja auch gar nicht möglich.
Aber Tatsache ist, dass die oft als "schwach" und "unlogisch" bezeichnet werden.

Ja, unsere Gesellschaft ist eine, die Psychopathie fördert.


Also ist Emotionalität in unserer Gesellschaft nicht erwünscht und wird schlecht gemacht?
Wenn das so ist, wird sie dann nicht zwangsläufig verdrängt?
Möchten wir eine kalte Gesellschaft in der emotionale Belange keinen Platz mehr haben?

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 17. Apr 2015, 14:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragGuybrush hat geschrieben:
Also ist Emotionalität in unserer Gesellschaft nicht erwünscht und wird schlecht gemacht?
Wenn das so ist, wird sie dann nicht zwangsläufig verdrängt?

Nein, das habe ich so nicht gesagt oder gemeint.
Emotionalität ist schon erwünscht. Es hat ja einen guten Grund, warum ständig irgendwelche Liebesschnulzen produziert werden und wieso man immer wieder auf unsere Tränendrüse drückt oder an unsere Gefühle appelliert. Emotionalität ist durchaus ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.
Allerdings ist es wichtig, dass man das unter Kontrolle hat. Am falschen Ort ist Emotionalität unangebracht. Zu viel davon lässt allgemein schwach wirken.

Das ist ja eben das interessante und gefährliche an unserer Gesellschaft. Einerseits ist Emotionalität notwendig und wird direkt angesprochen, andererseits ist es wichtig, sie abschalten zu können.

Zum BeitragGuybrush hat geschrieben:
Möchten wir eine kalte Gesellschaft in der emotionale Belange keinen Platz mehr haben?

Nein. Wir wollen Emotionalität unter Kontrolle haben.

Autor:  Guybrush [ Fr 17. Apr 2015, 14:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Nein, das habe ich so nicht gesagt oder gemeint.
Emotionalität ist schon erwünscht. Es hat ja einen guten Grund, warum ständig irgendwelche Liebesschnulzen produziert werden und wieso man immer wieder auf unsere Tränendrüse drückt oder an unsere Gefühle appelliert. Emotionalität ist durchaus ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft.
Allerdings ist es wichtig, dass man das unter Kontrolle hat. Am falschen Ort ist Emotionalität unangebracht. Zu viel davon lässt allgemein schwach wirken.

Das ist ja eben das interessante und gefährliche an unserer Gesellschaft. Einerseits ist Emotionalität notwendig und wird direkt angesprochen, andererseits ist es wichtig, sie abschalten zu können.

Nein. Wir wollen Emotionalität unter Kontrolle haben.


Kontrolliert man sie indem man sie in vier Wände und ein digitales Drama packt?

Ich denke das wir sie gerade in der Gesellschaft mehr brauchen, diese Unterdrückung von Gefühlen macht doch gerade depressiv, weil wir unterdrücken müssen was wir sind. Wir dürfen uns selbst nicht zulassen und wenn wir es tun hagelt es Verachtung. Es geht nicht darum laut loszubrüllen wenn man sauer ist, aber sagen zu dürfen das einen etwas berührt hat ohne Hemme zu bekommen. Wieso ist es so befremdlich einen Mann auf der Straße sitzen zu sehen der einfach mal heulen möchte? Wieso ist es so verwerflich nicht ''perfekt'' zu sein obwohl jeder weiß das es sowas nicht gibt und allenfalls das nicht ''perfekte'' eben das ''perfekte'' darstellt? Machen wir uns nicht selbst etwas vor wenn wir glauben das das Objektive nicht auch unter emotionalem Einfluss steht?

€: Zitat aus dem Link:
''Vor einer oder zwei Generationen war die Erde noch nicht so geschunden, und wir hatten eine Geschichte vom Aufstieg - Fortschritt und Unterwerfung – die vieles vom vorhandenen Schmerz absorbierte, wovon es auch damals schon eine Menge gab. Heute gerät die Geschichte von der Technologie, die das Leben auf Erden immer besser macht, ins Stocken, und der Schmerz wächst über all unsere Versuche hinaus, ihn zu leugnen. Für eine Weile finden wir Zerstreuung, irgendeinen irrelevanten Schauplatz, wo wir fühlen können. Sportspektakel, Actionfilme, Fanatasyromane, Klatschspalten und die verschiedenen herzzerreißenden Tragödien, mit denen uns die Medien regelmäßig versorgen. Das alles erlaubt uns, unsere Gefühle auszuleben und dann mit dem Leben fortzufahren, als wäre es normal.''

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 17. Apr 2015, 15:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Deine Ausführungen sind ja generell richtig, aber das ändert nichts daran, dass Emotionalität zu Schwäche führt, oder zu falschen Entscheidungen.
Selbst wenn es gesellschaftlich vollständig akzeptiert wäre, wären die Menschen mit weniger Emotionalität groß im Vorteil.
Wenn du etwas erreichen möchtest, musst du psychopathische Tendenzen zeigen. Dann hast du Erfolg.

Zum BeitragGuybrush hat geschrieben:
Kontrolliert man sie indem man sie in vier Wände und ein digitales Drama packt?

Zum Beispiel, ja.

Autor:  Guybrush [ Fr 17. Apr 2015, 17:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Wolfsblut hat geschrieben:
Wenn du etwas erreichen möchtest, musst du psychopathische Tendenzen zeigen. Dann hast du Erfolg.


Ja, dass ist eigentlich der Punkt, ist ein System das auf diese Tatsache herausläuft und sie unterstüzt denn überhaupt noch wünschenswert? Sprich ''Sei ein Arschloch dann kommst du zu was?'', führt das nicht zu negativen Verwerfungen die jetzt schon sehr stark auftreten? Verwerfungen an denen viele Menschen erkranken weil dieses System gegen ihren Geist arbeitet?

Sri Aurobindo (Religiöse Philosophie), wurde ~1900, oder sogar früher, als kleiner Junge von Idien nach England geschickt um die Kulturen und Bildung kennenzulernen, hatte ein ziemlich ärmliches Leben dort. Im jungen Erwachsenenalter ist er dann zurück nach Indien weil ihm die europäische Kultur, die Abwesenheit des ''Geistes'', die Taubheit der Menschen hier nicht glücklich machte.

Er erkannte das die Werte hier weniger am Menschen selbst gesucht werden, sondern viel mehr äußerlich, dass ist in fernöstlichen Gebieten Asiens nicht so, ergo ist die Erkrankungsrate der Menschen dort, auf psychischer Ebene, viel geringer.

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 17. Apr 2015, 18:44 ]
Betreff des Beitrags: 

Ein Arschloch sein ist nicht unbedingt etwas Negatives.

Autor:  Brexpiprazole [ Fr 17. Apr 2015, 19:21 ]
Betreff des Beitrags: 

Pardon, Guybrush, aber deine Ausführungen haben mit Psychopathie nichts zu tun, allein schon an dem Punkt, an dem dieses Krankheitsbild nicht das Gegtenstück zu Emotionalität darstellt. Du möchtest eigentlich eher eine evtl. emotionale Verrohung besprechen, und nutzt dafür falsche Begrifflichkeiten.

Autor:  Guybrush [ Sa 18. Apr 2015, 12:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Leprechaun hat geschrieben:
Pardon, Guybrush, aber deine Ausführungen haben mit Psychopathie nichts zu tun, allein schon an dem Punkt, an dem dieses Krankheitsbild nicht das Gegtenstück zu Emotionalität darstellt. Du möchtest eigentlich eher eine evtl. emotionale Verrohung besprechen, und nutzt dafür falsche Begrifflichkeiten.


Ich sage nicht das es das Gegenstück von Emotionalität darstellt, ich sage das durch Psychopathie, die in unserem System unterstützt wird, Emotionalität langsam aus der Gesellschaft gezogen wird. Es muss nicht jeder gleich Psychopath sein um psychopathische Akte auszuüben, hat sicher jeder von uns schon gemacht.

Wir haben, zumindest soweit ich das recherchiert habe, 1/100 Pychopathen (nur Männer, Frauen sind da jetzt noch nicht drin), unter Managern haben wir jedoch gleich 5% Anteil.

In der Hitlerzeit waren die deutschen auch nicht alle Psychopathen, jedoch haben viele angefangen psychopathisch zu handeln weil die Gesellschaftsstruktur es so bestimmte.

Autor:  Brexpiprazole [ Sa 18. Apr 2015, 12:56 ]
Betreff des Beitrags: 

Du nutzt "psychopathisches Handeln" weiterhin synonym für "gleichgültiges Handeln". Ich frage mich, wie man ursprünglich überhaupt die Idee kommt, das zu tun.

Autor:  Wolfsblvt [ So 19. Apr 2015, 00:01 ]
Betreff des Beitrags: 

Psychopathen sind halt die besseren Menschen.
Evolutionstechnisch gesehen, meine ich.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 17. Aug 2015, 18:10 ]
Betreff des Beitrags: 

Focus zählt 20 Merkmale auf, an denen man einen Psychopathen erkennen kann: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 34734.html

Wieviele treffen auf euch zu?

Autor:  MacGyver [ Mo 17. Aug 2015, 18:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Focus zählt 20 Merkmale auf, an denen man einen Psychopathen erkennen kann: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber ... 34734.html

Wieviele treffen auf euch zu?

Ungefähr 12.

Autor:  Glückskind [ Mo 17. Aug 2015, 18:34 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wieviele treffen auf euch zu?


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