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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 13. Aug 2013, 22:15 
Rosa Lachs
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Along came a choo choo, knocked my monkey coo-coo, and now my monkey's dead - at least he looks that way, but then again don't we all? Poor little monkey.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 13. Aug 2013, 22:57 
Prinzessin Lillifee

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Spontan würde ich sagen Mitläuferin im BDM.

Allerdings finde ich die Frage schwer zu beantworten, da so ein Zeitgefühl stark die eigenen Werte beeinflusst und ja auch beeinflusst, ob man sich über eigene Werte überhaupt Gedanken macht, oder ob man nicht vielleicht doch alles so hinnimmt, wie es einem vorgesetzt wird.
Meine Oma fand es toll zum BDM zu gehen. Sie ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb groß geworden und wie viele andere Kinder zu der Zeit musste sie schon von klein auf dort arbeiten. NATÜRLICH fanden sie es toll, wenn die zu Hause nicht helfen mussten und stattdessen zur HJ oder zum BDM gehen sollten. Die Kinder in dem Alter haben sich noch keine Gedanken um die Politik gemacht, geschweige denn sie in Frage gestellt. Wurden sie älter, hat sich die Ansicht von manchen Wenigen geändert und sie waren gleichzeitig mutig genug um Widerstand zu leisten.
Aus der Zeit nach dem ersten Weltkrieg gab es vielleicht noch die Mentalität nach dem Motto: "Kümmere dich nicht darum, was die anderen sagen oder tun, sondern sieh zu, dass du gut über die Runden kommst."

Mein Eindruck ist außerdem, dass wir Menschen heute viel kritischer sind, weil wir uns mit der Vergangenheit beschäftigen und diese eben auch das Potential hat, dass wir daraus lernen können. Der erste Weltkrieg hatte nicht den rassistischen Charakter wie der 2. Weltkrieg und das gesamte Naziregime. Dort war das deutsche Volk insgesamt mit involviert, weil es dann die Nachbarn oder Freunde waren, die man plötzlich ausgrenzen oder sogar verraten musste, wenn man sich selbst schützen wollte. Im 1. Weltkrieg dagegen wurden die Konflikte in den höheren Instanzen geschaffen.
Hinzu kommt, dass wir die Vergangenheit jetzt mit genügend Abstand betrachten können. Es gab eine Nazidiktatur, eine kommunistische Diktatur, jetzt leben wir in einer Demokratie mit Menschenrechten, die für jeden gelten. So einiges haben wir schon miterlebt und wir denken dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden und deswegen schon ein bisschen besser zwischen "Gut" und "Böse" unterscheiden können.

Man fragt sich, wieso die Menschen sich zu der Zeit nicht aufgelehnt haben, aber es war einfach nicht in der Mentalität verankert, Kritik zu üben und viele fühlten sich vielleicht auch nicht berechtigt dazu. Für den heimlichen Austausch von kritischen Gedanken und Tratsch unter guten Freunden hat es vielleicht gereicht, aber ansonsten hat man sich eben in die Hierarchie eingefügt und sich daran gehalten um nicht negativ aufzufallen.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Di 13. Aug 2013, 23:03 
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Wäre sicherlich Obersturmbannführer gewesen.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 14. Aug 2013, 17:09 
Hello Kitty
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Wäre wohl ausgewandert, sofern dies möglich gewesen wäre.

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Danke, Josef!


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Keine Angabe 
BeitragVerfasst: Mi 14. Aug 2013, 17:54 
Pinkie Pie
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Ich glaube, ich hätte mich als Frau bzw. Mädchen erst einmal über die Angebote wie z.B. den BdM gefreut.
Und später hätte ich mich wohl viel zu sehr vor Konsequenzen gefürchtet, als dass ich irgendwas dagegen getan hätte.
Hätte ich es gut gefunden? Vielleicht. Von meinem jetzigen standpunkt aus nicht. Ich weiß aber natürlich nicht, welche Erziehung ich damals genossen hätte.

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it's my ass kicking outfit, bitch


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 14. Aug 2013, 20:06 
Rosa Lachs
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Naja ich kann es nicht wirklich sagen...ich bin zwar mit einem Vater aufgewachsen der ohne jedes Anzeichen von Angst Systeme kritisch betrachtet und in Frage stellt. Von ihm würde ich auch denken das er sich wehren würde und das er mir als seine Tochter dann auch dieses Denken weitergeben würde.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 14. Aug 2013, 20:36 
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ich denke ich würde einfach versuchen nicht aufzufallen.
das heißt ich hätte irgendwie schon "mitgemacht" , hätte aber sicher nicht wirklich hinter dem regime gestanden sondern einfach nur versucht heil aus dem ganzen mist herauszukommen.
vielleicht hätte ich irgendwann auch versucht irgendwie aus dem land rauszukommen und auszuwandern.
aber ich wäre ganz sicher weder ein aufständischer noch ein unterstützer (oder so) hitlers geworden.

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If you try to be something you're not, you'll end up being nothing


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 21:48 
Pink Panther
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Minibildchen

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Wobei, was mich wahrscheinlich schon zum "Untergrundler" werden lassen hätte, wäre, wenn eine Freundin von mir verfolgt worden wäre, die hätte ich ganz sicher versteckt. Umgekehrt wäre ich wahrscheinlich auch eher den Nazis zugetan gewesen, wenn eine Freundin sich da besonders engagiert hätte.

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Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. - Hedwig Dohm


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 22:02 
Pink Panther
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Hätte wohl versucht, mich irgendwie im Hintergrund zu halten. Gut gefunden hätte ich die ganze Sache nicht und Juden aufgenommen hätte ich wohl ziemlich sicher trotz der möglichen Konsequenzen.
Wenn möglich wäre auswandern auch eine gute Option, finde ich.

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Take me down to the paradise city, where the grass is green and the girls are pretty. Oh won't you, please take me home.
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BeitragVerfasst: Do 15. Aug 2013, 22:07 
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Minibildchen

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Wenn ich das richtig weiß, war die Bevölkerung über die Vernichtungslager gar nicht weitreichend informiert, d.h. es waren wohl noch weitaus schlimmere Konsequenzen möglich als die meisten Leute befürchtet hatten. Politisch unbequeme Personen sind ja oft einfach über Nacht verschwunden.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 17. Aug 2013, 00:56 
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Alice hat geschrieben:
Ich bin ganz klar davon überzeugt, dass ich jemand von den Aufständischen gewesen wäre. Vielleicht nicht unbedingt jemand in einer Führungsposition, aber einer derer, die sich im Hintergrund dafür engagiert hätten.

Das lässt sich jetzt so einfach sagen..
Ich wäre ein kleiner Bubi in der Hitler-Jugend gewesen.


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Männlich 
BeitragVerfasst: So 3. Apr 2016, 02:03 
Pinkie Pie
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Minibildchen

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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wenn ich das richtig weiß, war die Bevölkerung über die Vernichtungslager gar nicht weitreichend informiert, d.h. es waren wohl noch weitaus schlimmere Konsequenzen möglich als die meisten Leute befürchtet hatten. Politisch unbequeme Personen sind ja oft einfach über Nacht verschwunden.

Richter Roland Freisler war mit seinen Verurteilungen gegen Widerstandskämpfer immer sehr schnell, konsequent und rücksichtslos. Es brauchte also wesentlich mehr als nur Mut, um sich dem Widerstand anzuschließen.


Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
Yo, ich kenn mich und denke, dass ich bei der SS oder so gelandet wäre. Ich halte mich zwar für schlau genug, dass ich das Ganze durchschaut hätte, aber ich bin auch Egoist. Bedeutet, dass ich mich wohl eher um eine höhere Position bei den Machthabern bemüht hätte, als irgendwo im KZ zu verrecken, oder in Stalingrad zu erfrieren.

Muss mich etwas revidieren. :nerd: Schwer zu sagen wie ich damals gedacht hätte, ist auch schwer zu sagen wie ich das alles damals empfunden hätte. Wäre es z.B. so ähnlich wie heute mit dem aufkommenden Rechtsruck, wäre ich schnellstens ausgewandert. Fühle mich zur Zeit z.B. so unwohl hier, wie noch nie zuvor und das ist sehr schade, da es nicht viele Orte auf der Welt gibt, wo es sich allgemein besser leben lässt. Sollte das alles nicht wieder zurückgehen, oder gar schlimmer werden, käme ich hier nicht mehr zurecht. Das widert mich einfach alles total an. Ob das damals vor allem zu Beginn genauso gewesen wäre, kann ich natürlich nicht wissen. Vermutlich war das Empfinden ein ganz anderes, allein schon durch eingeschränkte Informationsmöglichkeiten.

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 3. Apr 2016, 18:11 
Pink Panther
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wenn ich das richtig weiß, war die Bevölkerung über die Vernichtungslager gar nicht weitreichend informiert, d.h. es waren wohl noch weitaus schlimmere Konsequenzen möglich als die meisten Leute befürchtet hatten. Politisch unbequeme Personen sind ja oft einfach über Nacht verschwunden.


Ein Beispiel dafür, dass das (wenigstens zum Teil) bekannt war: Grafeneck auf der schwäbischen Alb wurde von den Nazis für die Aktion T9 requiriert. Die dort ermordeten Menschen wurden an Ort und Stelle verbrannt. In der nächstgelegenen Kleinstadt Münsingen (etwa 7km) konnte man das riechen; die Leute haben dann gesagt "'s menschelet wiedr".

Kuriosum am Rande: Von den davor in Grafeneck lebenden behinderten Menschen haben alle das dritte Reich überlebt. Sie wurden zwar im Vorfeld erfasst, dann aber ins Kloster Reutte verbracht, da Grafeneck ja beschlagnahmt wurde. Und aus Reutte waren keine behinderten Menschen gemeldet...

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Keine Angabe 
BeitragVerfasst: So 3. Apr 2016, 18:19 
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Minibildchen

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Zum Beitragnörs hat geschrieben:
Ein Beispiel dafür, dass das (wenigstens zum Teil) bekannt war: Grafeneck auf der schwäbischen Alb wurde von den Nazis für die Aktion T9 requiriert. Die dort ermordeten Menschen wurden an Ort und Stelle verbrannt. In der nächstgelegenen Kleinstadt Münsingen (etwa 7km) konnte man das riechen; die Leute haben dann gesagt "'s menschelet wiedr".
Quelle

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 3. Apr 2016, 19:07 
Pinkie Pie
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Quelle

Erzählt man sich so. :nerd:

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