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Wann ist man ein Deutscher?
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Seite 1 von 5

Autor:  Capnam [ Do 10. Jul 2014, 14:32 ]
Betreff des Beitrags:  Wann ist man ein Deutscher?

Da ja im Thread über die "Deutschen und ihre Hymne" schon fleißig diskutiert wird: Wann ist ein Mensch für euch deutsch? Reicht euch der Nachweis per Pass oder argumentiert ihr mit Genen, Blut und Verwandtschaft?

Nehmen wir aus aktuellem Anlass das Beispiel Mesut Özil. Seine Eltern sind in der Türkei geboren und später nach Deutschland gezogen. Er ist in Gelsenkirchen geboren, aufgewachsen, spielt für die deutsche Nationalmannschaft, hat ausschließlich den deutschen Pass (keinen türkischen mehr) und hat schon mehrfach betont, hier leben und sterben und seine Kinder hier aufwachsen sehen zu möchten. Ist er für euch deutsch oder bleibt er Türke? Egal ob a oder b; warum bzw. warum nicht?

"Treffe ich, bin ich Franzose. Treffe ich nicht, bin ich Araber" - Karim Benzema, Stürmer der französischen Fußballnationalmannschaft.

Autor:  MacGyver [ Do 10. Jul 2014, 14:48 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWanamingo hat geschrieben:
Was für ein Blödsinn. Wenn man hierzuland geboren ist und hier lebt, warum soll man sich einer anderen Nationalität zuschreiben? Nur weil die vorherige Generation aus einem anderem Land stammt?

Das ist ein gutes Beispiel. Wenn sich so jemand im Herzen Deutsch fühlt, dann ist er auch Deutscher. So einer bin ich auch. :D Zum Heimatland meines Großvaters habe ich null Bezug.
Was mir nicht passt sind so Beispiele, wo z.B. bei Spielern nach irgendwelchen Deutschen Vorfahren gesucht wurde, damit man sie eindeutschen und sie für Deutschland spielen konnten. Und wenn es der deutsche Schäferhund des Onkels in Südamerika war, der für den Pass reichte...

Autor:  Capnam [ Do 10. Jul 2014, 14:55 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
Das ist ein gutes Beispiel. Wenn sich so jemand im Herzen Deutsch fühlt, dann ist er auch Deutscher. So einer bin ich auch. :D Zum Heimatland meines Großvaters habe ich null Bezug.
Was mir nicht passt sind so Beispiele, wo z.B. bei Spielern nach irgendwelchen Deutschen Vorfahren gesucht wurde, damit man sie eindeutschen und sie für Deutschland spielen konnten. Und wenn es der deutsche Schäferhund des Onkels in Südamerika war, der für den Pass reichte...

Wer soll das sein?

Autor:  Wreck-It_Ralph [ Do 10. Jul 2014, 14:58 ]
Betreff des Beitrags: 

Meiner Meinung nach ist man deutsch, wenn man sich so fühlt und auch die Sprache spricht. Ich selber fühle mich eher wie son halber Däne irgendwie. :happy:

Autor:  MacGyver [ Do 10. Jul 2014, 14:59 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragCapnam hat geschrieben:
Wer soll das sein?

http://de.wikipedia.org/wiki/Paulo_Rink

Autor:  Amarantine [ Do 10. Jul 2014, 15:03 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
Das ist ein gutes Beispiel. Wenn sich so jemand im Herzen Deutsch fühlt, dann ist er auch Deutscher. So einer bin ich auch. :D Zum Heimatland meines Großvaters habe ich null Bezug.

Sehe ich exakt genau so und auch der letzte Part trifft auf mich zu.

Autor:  Capnam [ Do 10. Jul 2014, 15:12 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paulo_Rink

Naja, der wurde halt eingebürgert wegen seiner Verwandtschaft. Ob das jetzt sein musste oder nicht, sei mal dahingestellt, aber rechtlich ist es doch in Ordnung, wenn er den deutschen Pass holt. Oder warum ist der Deutsche mit türkischen Großeltern immer auch Türke, aber der Brasilianer mit deutschen Großeltern nicht irgendwo auch Deutscher?

Autor:  Lati [ Do 10. Jul 2014, 16:01 ]
Betreff des Beitrags: 

"Man ist das, nach was man sich fühlt."

- türkischer Dönermann meines Vertrauens (über genau das Thema, welches hier diskutiert wird)

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Wreck-It_Ralph hat geschrieben:
Meiner Meinung nach ist man deutsch, wenn man sich so fühlt und auch die Sprache spricht. Ich selber fühle mich eher wie son halber Däne irgendwie. :happy:


Der Meinung bin ich auch.

Autor:  fred [ Do 10. Jul 2014, 16:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLati hat geschrieben:
"Man ist das, nach was man sich fühlt."

- türkischer Dönermann meines Vertrauens (über genau das Thema, welches hier diskutiert wird)

Dieser Dönermann ist ein weiser Mensch.

Herkunft wird überbewertet, wo ich mich zuhause fühle, da gehöre ich hin.
Ich bin kein Deutscher... :mellow:

Autor:  Tati [ Do 10. Jul 2014, 16:12 ]
Betreff des Beitrags: 

Bin eigentlich 1/4 deutsch, fühle mich aber nicht so, und hoffentlich werde ich mich auch nie so fühlen ._.
Trotz dem deutschen Pass und der Tatsache, dass ich die meiste Zeit bis jetzt hier gelebt habe.

Autor:  BeurreEtPain [ Do 10. Jul 2014, 16:20 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich finde meine chinesische Seite weitaus toller als die deutsche, aber trotzdem fühle ich mich eher deutsch, einfach, weil ich hier das Gefühl habe, zu Hause zu sein. Nicht als komplett deutsch, da ich meine chinesische Seite auf keinen Fall vernachlässigen möchte, aber ich würde mich eher mit "hi, ich bin Beurre, ich bin Deutsche, aber meine Mutter ist Chinesin" vorstellen als mit "hi, ich bin Beurre, ich bin Chinesin, aber mein Vater ist Deutscher".

Generell würde ich sagen, es kommt einfach darauf an, welchem Land man sich selbst zuordnet. Man muss sich mMn aber auch nicht entscheiden müssen.

Autor:  MacGyver [ Do 10. Jul 2014, 16:27 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum Beitragfred hat geschrieben:
Dieser Dönermann ist ein weiser Mensch.

Herkunft wird überbewertet, wo ich mich zuhause fühle, da gehöre ich hin.
Ich bin kein Deutscher... :mellow:

Ich sach raus aber schnell! :ninja:

Meiner Meinung nach werden Herkunft und Kultur allgemein unterbewertet. Ich bin absolut kein Multikulti-Freund und das hat nichts mit Rassismus oder so zu tun.

Autor:  Transalpin [ Do 10. Jul 2014, 16:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn man groß, blond und blauäugig ist :nerd:

Ich würde auch eher zum Gefühl tendieren, aber man sollte zumindest auch die Landessprache recht gut können und sich allgemein gut integriert haben. Wenn mir jemand mangels Deutschkenntnissen auf türkisch, russisch, rumänisch, ... oder nur in Bruchstücken sagt, dass er Deutscher sei, würde ich mir wahrscheinlich an die Stirn packen.

Eine Landeszugehörigkeit definiert sich aber definitiv nicht über das Mitsingen oder Nichtsingen irgendwelcher Hymnen, der Zuneigung zu einer Nationalmannschaft oder sonst was derartiges.

Autor:  Blackened [ Do 10. Jul 2014, 16:50 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragTransalpin hat geschrieben:
Wenn man groß, blond und blauäugig ist :nerd:

2/3 und ich bin nicht mal eine Deutsche! :cool:

Beim Rest stimme ich dir zu.

Autor:  Capnam [ Do 10. Jul 2014, 17:33 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragBeurreEtPain hat geschrieben:
Ich finde meine chinesische Seite weitaus toller als die deutsche, aber trotzdem fühle ich mich eher deutsch, einfach, weil ich hier das Gefühl habe, zu Hause zu sein. Nicht als komplett deutsch, da ich meine chinesische Seite auf keinen Fall vernachlässigen möchte, aber ich würde mich eher mit "hi, ich bin Beurre, ich bin Deutsche, aber meine Mutter ist Chinesin" vorstellen als mit "hi, ich bin Beurre, ich bin Chinesin, aber mein Vater ist Deutscher".

Generell würde ich sagen, es kommt einfach darauf an, welchem Land man sich selbst zuordnet. Man muss sich mMn aber auch nicht entscheiden müssen.

In welcher Situation muss man da überhaupt erwähnen, woher die Mutter kommt und dass man Deutsche ist, außer, wenn jemand nachfragt. Aber dann wäre das ja keine Vorstellung mehr.

Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
Ich sach raus aber schnell! :ninja:

Meiner Meinung nach werden Herkunft und Kultur allgemein unterbewertet. Ich bin absolut kein Multikulti-Freund und das hat nichts mit Rassismus oder so zu tun.

Und wo setzt du da die Grenze? Ab den Großeltern, Urgroßeltern oder wann? Und was ist mit den US-Amerikanern? Das sind ja dann quasi nur die Indianer und deren Nachkommen und alle anderen -also der Großteil der jetzigen Bevölkerung- ist dann was genau?

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