Das ist ja aber gerade das Problem, solche Wörter sind meist mit pauschalen Urteilen behaftet. Ich gebe hier mal Beispiele:

Nazi = Ausländerfeindlich, dumm (hier haben wir schon meist ein Urteil ohne die Person zu kennen, ganz einfach da ihre Ideologie uns nicht logisch erscheint), ein Arschloch

Prostituierte = Hat Sex mit Fremden um Geld zu verdienen, dumm, will man nichts mit zu tun haben, Hure, Schlampe

Vegetarier = Stellt Ideale der moralischen Essgewohnheiten in den Vordergrund, wird mich als Omnivore mit einer großen Wahrscheinlichkeit verurteilen

Oftmals beobachte ich soetwas in unserer Gesellschaft, merke auch an mir selbst wie manche Wörter negativ befleckt wurden. Lable vereinfachen und Vereinfachung ist immer leichter zum Missbrauch geeignet. Das selbe hatten wir auch letztens mit ''Mörder'' und meiner Umformulierung in ''Mensch der einen Mord begangen hat'', die Wirkung ist einfach anders und ich finde sowas nunmal wichtig.

Denkst du selbst so?

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Unter anderem passiert mir das auch, ja, ich gehe aber, wenn das vorkommt, vehement dagegen an.

Ist manchmal ein wenig wie der erste Eindruck, man hat ihn einfach, ob man will oder nicht, nun gibt es natürlich solche die diesen schwerer gewichten, Lable erfüllen oft einen ähnlichen Zweck.

Und du denkst, anderen geht das anders?

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Nein, aber ich weiß das es vielen Menschen zu schwer fällt sich davon nicht zu sehr beeinflussen zu lassen, ob das die damit zusammenhängende Dummheit der Person ist, weiß ich nicht, aber selbst wenn dem so ist so sollte man doch dieser Dummheit nicht noch in die Hände spielen.

Also denkst du klüger, unabhängiger und idealer als ein Durchschnittsmensch? Definierst du dich dadurch unbewusst nicht selbst in einen besser entwickelten Teil der Gesellschaft?

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In Moralvorstellungen bin ich mehr gebildet als der Durchschnitt, sowas kann man lernen. Wenn man sich mit Psyche und Philosophie auseinandersetzt lernt man Dinge distanziert zu betrachten, auch Selbstkontrolle. Was moralisch falsch ist kann sich ändern, dafür sind Erfahrungen, die ich dem ''Durchschnittsbürger'' unterstelle nicht zu haben, notwendig. Wenn man diese Erfahrung nicht macht sind solche Wörter gefährlich, genauso wie es eine Waffe nur in den falschen Händen ist.

"Moralvorstellungen kann man lernen" ist ein Brecher, wenn man bedenkt, dass jede Form von Moral persönliche Interpretation ist, und gesamtgesellschaftliche Moralvorstellung bereits dann variieren, wenn man in die nächste Stadt zieht. Es ist aber vielsagend, wenn jemand seine eigene Moral als "gebildeter" definiert als die des Durchschnittsmenschen.

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Inwiefern ist das vielsagend? Du hast mich gefragt und ich bin ehrlich, ich sage das nicht ohne diesbezüglich Erfahrungen zu machen. Ich gab nur die Antwort die du haben wolltest, es war vielleicht nicht geschickt aber ehrlich. Ein Mönch würde dir vermutlich nicht antworten, es ist aber offensichtlich das seine Toleranzschwelle deutlich höher ist wie die der ''meisten''. Es ist ein Unterschied etwas klarzustellen oder es zu verurteilen.

Und ja, man kann es lernen, sonst gäbe es nicht so viele unterschiedliche Moralvorstellungen, oder? Natürlich ist es subjektiv, dass möchte ich nicht abstreiten, ich benutze es eng mit Toleranz, die ist vorrauszusetzen, denn je mehr man davon hat desto kleiner werden Moralvorstellungen.

Moral ist jedoch ein vollständig subjektiver, sehr wandelbarer Wert. Du definierst deine Moral mal eben knallhart als "gebildet", weil du, deiner Aussage nach, seltener mal unbewusst Definitionen tätigst. Das ist ein Widerspruch in sich; du hast eine hohe Meinung von dir selbst und hast auch keine Scheu davor das auszudrücken und zu definieren. Grundsätzlich unproblematisch; das heißt aber auch, dass du den ganzen Tag über eigentlich kaum was anderes machst, als Definitionen zu tätigen und Menschen darin einzuordnen. Deine Definition von gebildeten und ungebildeten Moralvorstellungen z.B. ist neu und mehr als zweifelhaft.

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Die Moralvorstellung selbst ist nicht ''gebildet'' oder ''ungebildet'', ist halt unglücklich ausgedrückt meinerseits. Demnach natürlich auch nicht ganz richtig, was ich meine ist: Wissen in bestimmten Feldern erhöht die Toleranz, eine hohe Toleranz findet man dort wo Moralvorstellungen ''klein'' sind.

Und ja, du müsstest mich besser kennen, vielleicht habe ich tatsächlich eine hohe Meinung von mir selbst, ich denke das nicht, ist halt auch wieder eine subjektive Geschichte. Man sagt mir ich sei bescheiden.

Wie du das für dich definierst, ist schlussendlich deine Sache; mein Punkt ist halt, dass du es überhaupt definierst, obwohl du dich zuvor von Definitionen eigentlich sehr distanziert hast, besonders wenn sie verursachen, dass dadurch Menschen kategorisiert werden.

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Du müsstest mir schon Beispiele geben, ich distanziere mich nicht vollkommen von Definitionen, ich distanziere mich von Wörtern die Menschen in eine Schublade packen die negativ behaftet ist in unseren gesellschaftlichen Moralvorstellungen. Generell möchte ich nicht das ein Mensch auf eine Eigenschaft reduziert wird, Wörter wie Vegetarierer, Mörder, usw. erfüllen einzig und allein diesen Zweck, worfür also braucht man sie?

Wie z.B. "Moral"?

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