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BeitragVerfasst: So 3. Mai 2015, 22:03 
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Es gibt da so ne mentale Checklist. Die wichtigsten Fragen sind "Beleidigt es Leute persönlich" und "Schadet es mir, es zu lassen" - Sind die Antworten Ja und Nein, liegt der Fall ja eigentlich eindeutig.

Dann bist du auch gegen jegliche Art von Satire?
Wäre nämlich ne interessante Frage. Die greift ja Leute direkt an, beleidigt sie oder stellt sie bloß. Im satirischen Sinne.

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BeitragVerfasst: So 3. Mai 2015, 22:04 
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Satirische Absichten nehme ich aus. Passt auch in die Checklist; denn Satire zu lassen, ist schädlich.

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BeitragVerfasst: Di 15. Aug 2017, 15:54 
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Und da meinen einige, dass Sprache nur von links aus zensiert werden soll. Unangenehme Tatsachen hübscher zu formulieren ist irgendwie nochmal ne Stufe unter einigem anderen Kram.

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BeitragVerfasst: Sa 9. Dez 2017, 18:07 
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N gutes Beispiel dafür, wie man damit Humor zerficken kann, ist Bo Burnham. Ich mag den Dude; der macht sehr clevere, humoristische Songs die essentiell zeitgleich ne Standup-Routine sind. Da kommen dann auch sehr heikle Themen und Witze vor - aber immer, wenn etwas wirklich die Grenzen austestet, relativiert er das direkt wieder. Ist schwer zu beschreiben; Beispiel:

Kill Yourself
https://www.youtube.com/watch?v=Ltn2CmCGJZg

Comedy ist lustiger, wenn man die unkorrekten Witze einfach wie ne Granate in den Raum wirft, statt sich vorsichtig selbst zu zensieren.

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Di 19. Jul 2022, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di 27. Mär 2018, 19:18 
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Frauen müssen in Formularen nicht in weiblicher Form angesprochen werden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden und damit die Revision einer Sparkassen-Kundin aus dem Saarland zurückgewiesen, die auch in unpersönlichen Vordrucken als "Kundin" und nicht als "Kunde" angesprochen werden wollte.
Die Klägerin Marlies Krämer, 80, fühlt sich mit männlichen Formulierungen wie "Kunde" oder "Kontoinhaber" nicht angesprochen und pochte auf weibliche Ansprache. Der Bundesgerichtshof urteilte nun, eine männliche Ansprache allein verstoße noch nicht gegen das allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Dies wäre nur der Fall, wenn weibliche Kunden generell nachteilig behandelt würden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 97788.html

Okay, das ist jetzt kein Riesending, aber mir gehen die Kommentare dazu schon etwas auf die Nerven. Lesen sich alle in der Art von "Gut so, sonst noch alles in Ordnung bei dir, gibt es nicht echte Probleme", et cetera. Teilweise extrem aggressiv und sichtlich mit verletzten Gefühlen. Ich frag mich da eher umgekehrt, wieso es für die Sparkasse so n riesiges Problem wäre, da die Dokumente noch etwas mehr zu personalisieren. Herr/Frau wird ja auch angepasst. Krämer hat bereits in der Vergangenheit diverse positive Änderungen im Sinne des Feminismus durchgesetzt, auch wichtigere als diese hier. Ist ganz cool, dass die auch noch im hohen Alter n bisschen Aufruhr macht - im Zweifelsfall zumindest, um zur Debatte anzuregen, was aber schlecht funktioniert, wenn die Leute bei sowas wie Pawlow'sche Hunde nur mit Salzstreuerin-Witzen und dergleichen ankommen und sichtlich stolz auf sich sind, obwohl sie nichts verstanden haben.
"Grammatikalisch korrekt" ist da auch immer so n bisschen n Scheinargument; wenn die geschlechtsneutrale Ansprache schon seit immer zeitgleich die weibliche Ansprache wäre, nicht die männliche - wäre die deutsche Sprache schön längst extrem aufwändig an diversen Stellen artifiziell und rechtlich bindend geändert worden. Da muss man keinen Hehl draus machen; das würde nicht akzeptiert werden und niemand würde die Nichtakzeptanz lächerlich finden.
Die deutsche Sprache ist ja eh eine von denen, die in geradezu absurdem Ausmaß gegendert sind. Jedes Nahrungsmittel hat ein definiertes Geschlecht. Jedes Tier, selbst wenn es biologisch dem anderen Geschlecht angehört. Die Leute, die das verteidigen, sind auch dieselben, die sich über "Genderwahn" in der aktuellen Sprache beschweren; das ist ungefilterte Ironie.
Funzt ja auch anders; in der englischen Sprache ist grammatikalisches Geschlecht ja schlicht kein Ding und es gibt n etabliertes neutrales Pronom für Menschen. Ist ja auch allein schon praktisch, wenn man über ne unbekannte Person spricht.

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am So 29. Jul 2018, 21:54, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So 29. Jul 2018, 14:38 
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Dafuq ey.
Heute gelesen, dass einige Leute gerne das Wort "differently abled" benutzen, statt "disabled". Für Behinderte.
Das ist schon ein wenig peinlich und lächerlich, oder?

Scheint sogar viele Behinderte zu stören.

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BeitragVerfasst: So 29. Jul 2018, 22:11 
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Ist vielleicht ganz niedlich, wenn man das zu einem kleinen Kind sagt, das von anderen Kindern ausgelacht wird, aber wenn ich beispielsweise querschnittsgelähmt wäre und jemand das zu mir sagen würde, würde ich erstmal vor lachen aus dem Rollstuhl fallen.


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BeitragVerfasst: So 29. Jul 2018, 22:15 
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Zum BeitragBubble hat geschrieben:
aber wenn ich beispielsweise querschnittsgelähmt wäre und jemand das zu mir sagen würde, würde ich erstmal vor lachen aus dem Rollstuhl fallen.

Genau das habe ich auch von vielen gelesen :D
Wenn man Blind ist, hat man eine Behinderung. Man ist eingeschränkt, und daran kann man nix drehen. Man hat keine magischen Fähigkeiten plötzlich. Es gibt keine Blinden wie Daredevil.

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BeitragVerfasst: So 29. Jul 2018, 22:47 
Pink Panther

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Interessant ist auch, dass man mittlerweile eher von seelischen Behinderungen spricht als psychischen Erkrankungen.


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BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2018, 11:18 
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Es kommt halt drauf an, was genau als Behinderung gilt und was nicht verschiebt sich immer, jenachdem wie die Gesellschaft sich anpasst. Menschen, die eine starke Brille brauchen, waren früher aufgeschmissen, jetzt sind sie "normal". Entsprechend sehe ich das schon.

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BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2018, 14:52 
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Zum BeitragFlugufrelsarinn hat geschrieben:
Es kommt halt drauf an, was genau als Behinderung gilt und was nicht verschiebt sich immer, jenachdem wie die Gesellschaft sich anpasst. Menschen, die eine starke Brille brauchen, waren früher aufgeschmissen, jetzt sind sie "normal". Entsprechend sehe ich das schon.

Es ist trotzdem weiterhin eine Behinderung. Für die es gottseidank eine sehr gute Lösung gibt, die einem ein fast normales Leben ermöglicht.
Man hat trotzdem in vielen Bereichen des Lebens immer noch eine Behinderung. Aufwachen beim Schlafen? Sonnenbrillen? Tauchen gehen mit Taucherbrille?
Führerschein.
Uns sicher noch viel mehr.

Ne Behinderung heißt ja nicht, dass man völlig aufgeschmissen ist.

Und was siehst du entsprechend schon? Dass man mit ner starken Sehschwäche "differently abled" ist? Irgendwelche coolen Fähigkeiten hat?

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BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2018, 15:32 
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Warum ist eine Behinderung, wenn es einen nicht behindert?

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BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2018, 17:52 
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Zum BeitragFlugufrelsarinn hat geschrieben:
Warum ist eine Behinderung, wenn es einen nicht behindert?

Du kannst mir nicht erzählen eine starke Sehschwäche behindert nicht. Wtf.

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BeitragVerfasst: Mo 30. Jul 2018, 20:45 
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Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Das ist schon ein wenig peinlich und lächerlich, oder?
Euphemismen sind tatsächlich oft irgendwie schadhaft. Man kann normalerweise auch Ersatzwörter finden, die weiter sachlich sind. Häufig genug kommt es vor, dass die Leute ein Ersatzwort für etwas suchen, das in sich bereits sachlich ist, einfach weil es sich eingebürgert hat, dass der politisch korrekte Wortschatz sich alle paar Jahre ändert. Das mag u.a. damit zu tun haben, dass man dann regelmäßiger die Leute darauf hinweisen kann, dass sie etwas falsch gemacht haben, das man besser weiß.
So Utzi-Dutzi-Du-Kram in der Art von "Special" geht auch irgendwie an der Thematik vorbei.
"Seelisch behindert" halte ich auch für beknackt, einfach weil psychische Krankheiten ne medizinisch messbare Sache sind, und da ein esoterisches Konzept wie die Seele einzubringen, kann der Community nur schaden. Auf die Art könnte man Krebs auch als "Gebrochene Aura" bezeichnen oder dergleichen.

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BeitragVerfasst: So 14. Jul 2019, 23:34 
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Gesehen unter nem Post, in dem es darum ging, ob man Völkerball in der Schule abschaffen soll. Gibt Gründe dafür und dagegen; hierfür egal. Die Person beschwerte sich zuerst darüber, dass man nicht mehr Zigeunerschnitzel, St. Martin und Negerkuss sagen darf (Das waren die exakten Beispiele), und antwortete auf die Frage nach dem Zusammenhang zum Thema hin dann das hier.
Das ist, völlig versehentlich, extrem ehrlich. Das ist genau das, was in solchen Leuten vorgeht, aber normalerweise hört man 1000 Ausreden dafür, die es logisch begründen sollen. Die Leute klammern sich v.a. deshalb an hirnrissiges Zeug wie "Negerkuss", weil sie nicht hören wollen, dass irgendwas, mit dem sie persönlich aufgewachsen sind, evtl. verbesserbar war und heute besser ist. Das ist ja auch kein Witz; dieses Bedürfnis geht teilweise so weit, dass die Leute sich z.B. ans Passivrauchen klammern und es sich für Kinder wieder zurück wünschen. Leprechaun @ Kindheitserinnerungen

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