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BeitragVerfasst: So 5. Feb 2012, 16:28 
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 Betreff des Beitrags: Das Wetter

05. Feb, 2012
Wetterphänomen

Monsterwogen über amerikanischer Großstadt


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Es sind die wohl erstaunlichsten Wetterfotos des Winters: Ein amerikanischer Sender hat die Bilder riesiger Wolken veröffentlicht, die sich über der Stadt Birmingham in den USA türmten. Eine Kaltluftschicht am Boden gebar die nebligen Giganten.

Birmingham - Autofahrer bremsten, Fußgänger schauten gebannt gen Himmel. Über ihrer Stadt Birmingham im US-Bundesstaat Alabama erhoben sich riesige Wolken. Für einen Moment schien es, als würden sich die Ungetüme herunterstürzen. Ein paar Geistesgegenwärtige jedoch ließen sich nicht irritieren, sie drückten auf den Auslöser.

Ihre Fotos, die der Sender ABC 33/40 gesammelt und nun für Medien freigegeben hat, haben die wohl erstaunlichsten Wolken dieses Winters festgehalten. Die Bilder vom 16. Dezember dürften Eingang in die Fachliteratur finden, so besonders sind sie.

Das Phänomen der sogenannten Wogenwolken ist zwar bekannt. Doch meist bilden sie sich in größerer Höhe oder im Gebirge, wo sie wie harmlose Schwingen wirken. Solch gigantische Exemplare nahe einer Großstadt wie in Birmingham sind selten; sie überragten die Hochhäuser bei weitem.

Das Wackeln der Flugzeuge

Die Kolosse wirken wie Monsterwellen auf dem Ozean; die Exemplare am Himmel jedoch sind deutlich höher. Sie entstehen wie Wellen auf dem Meer: Dort streicht Wind übers Wasser und bringt das Wasser in Wallung. Auch Wogenwolken bilden sich, weil Wind über eine Luftschicht zieht und sie in Schwingung versetzt.

Das passiert vor allem im Winter, wenn sich die Luft am Boden stark abgekühlt hat. Die kalte, meist neblige Schicht wiegt schwerer als wärmere Luft, die aufgrund ihrer Leichtigkeit nicht eindringen kann in den bodennahen Kaltluftsockel. Luftströmungen streichen also über die Kaltluft wie Wind übers Meer - und die neblige Kaltluft schlägt Wellen; Wogenwolken erheben sich.

Im Fachjargon heißen die Nebelberge Kelvin-Helmholtz-Wolken nach den Physikern Lord Kelvin und Hermann von Helmholtz, die erstmals mathematische Lösungen für das Wellenphänomen entwickelt hatten. Die Wogen sind recht häufig am Himmel, denn ständig bringen Winde die Luft zum Schwingen und Flugzeuge zum Wackeln. Gewöhnlich jedoch verrät kein Nebel die Wellen, und so bleiben sie meist unsichtbar - im Gegensatz zu den eindrucksvollen Wogen von Birmingham.

Mehr Fotos in Quellenanhang zu sehen.

(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 37,00.html )


Zuletzt geändert von Brexpiprazole am So 9. Okt 2016, 22:51, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Threadtitel


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 7. Feb 2012, 21:07 
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Interessant. :smile:
Die Wolken sehen ziemlich spektakulär aus.

______________________
Man kann das Meer lieben, doch man sollte nicht erwarten, dass es diese Liebe erwidert. Dazu ist es zu endlos.

http://feelings.blogieren.de/index.htm


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 7. Feb 2012, 21:39 
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Wow! Hätte ich gern in echt gesehen.

______________________
Please heal me, I cant sleep
Thought I was unbreakable, but this is killing me...


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BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 14:11 
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10.02.2012

Spektakuläre Fotos aus Florida

Total benebelt


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Es ging ganz schnell: Gewaltige Nebelwogen stiegen in Nordflorida aus dem Meer und schwappten über die Skyline von Panama City. Einem Hubschrauberpiloten gelangen spektakuläre Fotos des Wetterphänomens - bevor er vor den dichten Schwaden flüchten musste.

Von weitem wirken die Nebelschwaden am Strand von Panama City im US-Staat Florida wie Wasserwände, die sich aus dem Golf von Mexiko erheben. Höher als die Hochhäuser an der Promenade türmen sie sich. Über den Dächern brechen die Wogen und stürzen in die Tiefe. Von Nebel-Tsunamis sprechen Lokalmedien.

Das erstaunliche Phänomen beeindruckt die Bewohner der Region an mehreren Tagen im Jahr. Doch diesmal stieg der Hubschrauberpilot J. R. Hott auf, um die beeindruckenden Ansichten festzuhalten. "Es geht extrem schnell", erzählte er dem Wetter-Blog von katu.com. Mit ein paar Schwaden fange es an, doch bald liege die ganze Stadt im Nebel.

Diesmal war Hott schnell genug, um den Anfang des Spektakels festzuhalten. Seine Hubschrauber-Station bietet Rundflüge an, sie befindet sich nahe am Strand. Schon nach fünf Minuten sei er mit dem Helikopter in der richtigen Position für die Fotos gewesen. Er flog ein paar Runden, drückte immer wieder auf den Auslöser und landete schließlich. Er beeilte sich, nicht vom Nebel erfasst zu werden: "Wir fliegen nicht, wenn das Zeug über uns kommt", sagt Hott.

Wie im Gebirge

Die Nebelwogen bilden sich beim Aufsteigen der feuchten Meeresluft: Drücken Seewinde aufs Land, zwingen die Hochhäuser die nasse Luft dazu, aufzusteigen. Bei kühlen Temperaturen in der Höhe kondensiert das Wasser zu Nebel - kalte Luft kann Feuchtigkeit nicht halten, es bilden sich Tröpfchen. Es ist das gleiche Phänomen, das Gebirge in Nebel hüllen kann - doch an der Strandpromenade wirkt der Nebel spektakulärer.

Erst vor wenigen Tagen beeindruckten andere Wolkenbilder aus den USA: Ein amerikanischer Sender hatte die Fotos riesiger Wolken veröffentlicht, die sich über der Stadt Birmingham in den USA türmten. Für einen Moment schien es, als würden sich die Ungetüme auf die Stadt stürzen. Doch auch dort erwiesen sich Tsunami-Vergleiche als reine Nebelphantasie; die Wogen waren so spektakulär wie harmlos.

boj

(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/natu ... 54,00.html )

__________________________________________________________________________________________

Salve alle!

Empfindet ihr das Wetter heutzutage "normal" da ihr nichts anderes gewohnt seid?
Oder findet ihr diese Wetterextreme und Wetterverschiebungen womöglich etwas "beunruhigend"?
Woran denkt ihr, könnte das liegen?

Werde hier zukünftig neue Artikel reinsetzen, wenn sich mir was bietet. Ich hoffe ihr habt nichts dagegen. Wenn doch einfach bitte darauf hinweisen. :roll:

Ich muss zugeben, dass ich es sowohl etwas beunruhigend finde, als auch sehr interessant und irgwo auch wunderschön. Ich bin total gespannt, wohin wir uns entwickeln.

Liebe Grüße

DaDu


Zuletzt geändert von Brexpiprazole am So 9. Okt 2016, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Rimg


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BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 14:14 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Ich empfinde das Wetter als normal und halte viele Medienberichte für totale Panikmache. Extreme und Veränderungen gab es immer.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 15:00 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Die Bilder haben was :smile:

LuxusPussy hat geschrieben:
Ich empfinde das Wetter als normal und halte viele Medienberichte für totale Panikmache. Extreme und Veränderungen gab es immer.

Eben. Mal ist ein Winter warm, mal ist er kalt. Das gab es schon immer. Genauso, wie es schon immer warme und kalte Sommer gab.

Abgesehen von der Panikmache ist Deutschland aber auch Jammerland Nummer 1. Ein Winter KANN eben kalt werden. Dann zieht man sich dicker an und fertig. Ich habe mit Minusgraden keine Probleme, eher mit der Hitze im Sommer, denn gegen die kann man sich wirklich nicht passend kleiden :grin:


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BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 15:02 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Transalpin hat geschrieben:
Die Bilder haben was :smile:

LuxusPussy hat geschrieben:
Ich empfinde das Wetter als normal und halte viele Medienberichte für totale Panikmache. Extreme und Veränderungen gab es immer.

Eben. Mal ist ein Winter warm, mal ist er kalt. Das gab es schon immer. Genauso, wie es schon immer warme und kalte Sommer gab.

Abgesehen von der Panikmache ist Deutschland aber auch Jammerland Nummer 1. Ein Winter KANN eben kalt werden. Dann zieht man sich dicker an und fertig. Ich habe mit Minusgraden keine Probleme, eher mit der Hitze im Sommer, denn gegen die kann man sich wirklich nicht passend kleiden :grin:


Och... ich finde Damen können es ja mal versuchen..... :cool:


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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 15:09 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Das erste Bild sieht einfach nur genial aus. Ich bin immer wieder fasziniert welche Dinge die Natur vorbringt.


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BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 16:17 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Transalpin hat geschrieben:
Abgesehen von der Panikmache ist Deutschland aber auch Jammerland Nummer 1. Ein Winter KANN eben kalt werden. Dann zieht man sich dicker an und fertig. Ich habe mit Minusgraden keine Probleme, eher mit der Hitze im Sommer, denn gegen die kann man sich wirklich nicht passend kleiden :grin:

Eben, bis vor 3 Wochen haben noch alle gejammert, dass wir keinen Winter hatten und ThomasK sprach schon vom Frühling. :laugh:


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 16:17 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Das 2.Bild hat was. Beunruhigend finde ich es jedoch nicht. Schlimmer finde ich es,dass wir so langsam mitte Februar haben und der Winter erst so spät ausgebrochen ist. Ich denke,dass sich das alles irgendwann nur noch in Extremen äußern wird und wir irgendwann keinen richtigen Frühling bzw. Herbst mehr haben werden.

______________________
„Wenn du immer das tust, was du möchtest, ist wenigstens schon mal ein Mensch glücklich.“[A. Hepburn]


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BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 17:00 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Momentaufnahme hat geschrieben:
Das 2.Bild hat was. Beunruhigend finde ich es jedoch nicht. Schlimmer finde ich es,dass wir so langsam mitte Februar haben und der Winter erst so spät ausgebrochen ist. Ich denke,dass sich das alles irgendwann nur noch in Extremen äußern wird und wir irgendwann keinen richtigen Frühling bzw. Herbst mehr haben werden.


So wie ich das sehe, ist das bereits jetzt der Fall (hier bei uns am Bodensee zumindest):

    - Extreme (verspätete/verschobene) Sommer.
    - Extreme (verspätete/verschobene) Winter.
    - Extreme Unwetter (wenn überhaupt mal).
...

Deshalb bin ich gespannt, was noch so alles kommen mag. :nerd:


Liebe Grüße

DaDu


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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 17:12 
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Momentaufnahme hat geschrieben:
Das 2.Bild hat was. Beunruhigend finde ich es jedoch nicht. Schlimmer finde ich es,dass wir so langsam mitte Februar haben und der Winter erst so spät ausgebrochen ist. Ich denke,dass sich das alles irgendwann nur noch in Extremen äußern wird und wir irgendwann keinen richtigen Frühling bzw. Herbst mehr haben werden.

Meine Mutter erzählte mir mal, dass es selbst auf ihrer Kommunion Anfang Mai arschkalt gewesen ist. Das Wetter hält sich eben nicht an die "Vorschriften", die irgendwelche dahergelaufenen Menschen mit ihren festgelegten Jahreszeiten aufgestellt haben. Das war aber schon immer so und ist nicht erst eine neuzeitliche Erfindung. Die machen die Menschen daraus. Zudem haben wir ja eh noch Winter und auch Frühlingsanfang bedeutet nicht, dass es keine Minusgrade mehr geben kann.

Ich sehe bisher jedenfalls nichts, was irgendwie unnormal sein soll.


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BeitragVerfasst: Sa 11. Feb 2012, 17:26 
Kirschblüte
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Extremer ist das Wetter nicht geworden, zumindest hier bei uns nicht..
-20 Grad haben wir schon immer mal gehabt.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extra3769.html


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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 12. Feb 2012, 13:18 
Prinzessin Lillifee
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 Betreff des Beitrags: Re: Das Wetter - Wetteranomalien

Solche Wetterextremen hat es schon immer gegeben, die Kältewelle ist zwar selten, aber sie kam schon vor, das hat überhaupt nichts mit "Klimawandel" zu tun und ist Panikmache der Medien.

Ich finde es auch nicht so toll, das es schon so lange kalt ist, aber man kann auch nichts daran ändern.
Die Bilder sind aber phänomenal. :smile:

______________________
http://www.youtube.com/watch?v=EzXYOPIsoXM&feature=plcp
Höhö. :D


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BeitragVerfasst: So 12. Feb 2012, 13:54 
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 Betreff des Beitrags: Die Klimalüge - oder auch nicht?

Möglicherweise besonders interessant der Absatz "Die Sache mit dem Jahr 1998".

________________________________________________________________________________________

12.02.12

Dichtung und Wahrheit

Neues von der CO²-Lüge


RWE-Manager Fritz Vahrenholt schreibt ein Buch über den Klimawandel, die Botschaft lautet: Die globale Erwärmung findet nicht statt, vorerst jedenfalls nicht, der Sonne sei Dank. Platz 1 der Bestsellerlisten dürfte dem Titel sicher sein. Schade nur, dass die Botschaft nicht stimmt.



Es gibt viele Möglichkeiten, den Klimawandel in Zweifel zu ziehen. Man kann beispielsweise behaupten, dass es die Erderwärmung nicht gibt oder dass sie eine Pause macht. Wenn das nicht funktioniert, kann man andere Ursachen für die Erwärmung suchen oder bestreiten, dass ihre Folgen wirklich gravierend sein werden. Und natürlich kann man den Überbringer der Nachricht diskreditieren, den Weltklimarat IPCC oder die "etablierte Klimawissenschaft". Schließlich kann man auch für eine Verschiebung von Klimaschutzmaßnahmen plädieren: Wir haben schließlich genug Zeit, uns auf den Klimawandel einzustellen. Bei alldem darf der Hinweis nicht fehlen, dass Klimaschutz Verzicht und also "Ökodiktatur" bedeute.

Fritz Vahrenholt macht das alles, und damit es nicht lächerlich wirkt, konzentriert er sich auf die Sonne. "Die kalte Sonne" heißt das Buch, das der Chemiker und RWE-Manager zusammen mit dem Geologen Sebastian Lüning geschrieben hat, der eine einschlägige Website betreibt und ebenfalls in Diensten von RWE steht. Das Ergebnis der Zusammenarbeit sei "kein RWE-Buch", betont Vahrenholt im Interview mit dem "Spiegel". Wer nun glaubt, der sehr hohe CO2-Ausstoß von RWE habe quasi Pate gestanden bei der Idee zu dem Buch, dem macht Vahrenholt klar, dass es gerade andersrum ist. Über seine Kritiker sagt er: "Fürchtet hier eine Allianz von Instituten, NGOs, Photovoltaik-Lobbyisten und Politikern um ihren Einfluss?"

Vahrenholt, der SPD-Mitglied ist und in den 1990er Jahren mal Umweltsenator in Hamburg war, inszeniert sich als Tabu-Brecher. Den naheliegenden Vergleich mit einem anderen sozialdemokratischen Ex-Senator lehnt er ab: Thilo Sarrazin brauche er nicht als Vorbild. Die "Zeit" und die "taz" nennen Vahrenholt dennoch "Klima-Sarrazin". Wahr daran ist, dass die "etablierte Klimawissenschaft" die Kernaussagen des Buches für falsch erklärt. Wahr daran ist wohl aber auch, dass das Buch sein Publikum finden wird. Schließlich liefen in dieser Woche Vahrenholt-Festspiele in der (bislang übrigens nicht klimaskeptischen) "Bild"-Zeitung. Titel: "Die CO2-Lüge".

Warten bis 2020?

Es wäre ja schön, wenn Vahrenholt recht hätte. "Die globale Erwärmung wird bis Ende des Jahrhunderts unter zwei Grad Celsius bleiben", sagt er. Denn die Abkühlung der Sonne gleiche aus, was wir Menschen an Temperaturanstieg bewirken.

Aber was, wenn Vahrenholt falsch liegt? "Dann werde ich im Jahr 2020 dem 'Spiegel' ein Interview geben und öffentlich bekennen: 'Jawohl, ich habe mich geirrt.'" So lange muss man nicht warten, schon heute kann man Wissenschaftler, die von ihrer Ausbildung her ein wenig näher am Stoff sind, fragen, wie plausibel Vahrenholts Annahme ist.

Beginnen wir mit einer These, die sich bei Klimaskeptikern größter Beliebtheit erfreut - doch halt, eine Warnung vorweg: Befragt haben wir Georg Feulner. Der Mann ist Klimawissenschaftler und Astrophysiker und folglich der richtige, um Auskunft über die Sonne zu geben. Und er arbeitet am PIK, dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Das PIK ist eines der großen deutschen Klimaforschungsinstitute und zugleich eines der bevorzugten, wenn nicht das liebste Feindbild der kleinen deutschen Klimaskeptikerszene. Das wiederum liegt schlicht daran, dass einige Mitarbeiter des PIK, darunter der Chef und sein Stellvertreter, sich gelegentlich öffentlich äußern.

Die Überraschung bleibt aus. Feulner bestätigt Teilaussagen von Vahrenholt, doch die zentralen Punkte sind ganz offensichtlich von der Forschung nicht gedeckt. Ein Beispiel: Vahrenholt sagt, wir stünden vor "einem leichten Abschwingen der Sonnenaktivität, wie wir sie alle 87 und alle 210 Jahre sehen".

Die Sache mit dem Maunder-Minimum

In diesem kurzen Satz verstecken sich eine plausible Annahme und eine weniger plausible Behauptung. Die von Vahrenholt genannten Zyklen seien in der Wissenschaft umstritten, sagt Feulner. Man könne sie statistisch finden, "aber es ist noch unklar, ob es tatsächlich Zyklen sind, die streng periodisch auftreten". Es ist also keineswegs sicher, ob wir vor einer Phase der solaren Abkühlung stehen.

Allerdings sagt Feulner auch, dass es durchaus immer wieder Zeiten gebe, in denen die Sonne nicht so stark sei. "Ein berühmtes Beispiel ist das Maunder-Minimum. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gab es über einen Zeitraum von 40 bis 50 Jahren fast keine Sonnenflecken." In diese Zeit fiel die sogenannte kleine Eiszeit - die man allerdings nicht vollständig auf die schwache Sonnenaktivität zurückführen kann: Damals gab es eine Häufung von starken Vulkanausbrüchen. "Eine ganze Reihe von Studien sagt übereinstimmend, dass diese Vulkanausbrüche einen größeren Beitrag zur Abkühlung geleistet haben als die Sonnenaktivität. Es war zwar ein halbes Grad kühler, aber rund 80 Prozent davon gingen wahrscheinlich auf die Vulkanausbrüche zurück."

Feulner selbst hat untersucht, was passieren würde, wenn die Sonne im 21. Jahrhundert in ein Maunder-Minimum fallen sollte. Das Ergebnis: Wahrscheinlich würde ein solches Minimum zu einer globalen Abkühlung von 0,1 Grad führen, maximal von 0,3 Grad. Nicht viel, wenn 2 Grad die Grenze ist, die man nicht überschreiten will. Kurzum: Feulner schließt keineswegs aus, dass wir vor einem Abschwingen der Sonnenaktivität stehen. Nur wird es nicht den Effekt haben, an den Vahrenholt zu glauben scheint.

Die Sache mit dem Jahr 1998

Noch ein Beispiel: Vahrenholt sagt, seit fast 14 Jahren sei es nicht mehr wärmer geworden. Dazu muss man wissen, dass die Top Ten der wärmsten Jahre seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im 19. Jahrhundert fast ausschließlich von Jahren belegt werden, die im 21. Jahrhundert liegen.

Der Trick ist, dass Vahrenholt nicht, wie in der Klimawissenschaft üblich, einen Zeitraum von 30 Jahren wählt, sondern im Ausnahmejahr 1998 beginnt, einem besonders warmen Jahr, das immerhin Platz 6 der wärmsten Jahre einnimmt. "Nur wenn man die Berechnung in dem sehr warmen El-Niño-Jahr 1998 beginnt, kann man suggerieren, dass es seither nicht wärmer geworden ist", sagt Feulner.

Für den Zeitraum bis 2008 kann man dann sogar eine fallende Erwärmung konstruieren. Der Trick klappt mehrfach, wie diese Grafik sehr schön illustriert, was allerdings nichts daran ändert, dass es insgesamt wärmer wird. Für den Zeitraum ab 1998 kommt man bereits dann wieder auf eine Erwärmung, wenn man die sehr warmen Jahre 2009 und 2010 ebenfalls berücksichtigt. Dann lautet das Ergebnis zwar nicht (je nach Datensatz) 0,16 bis 0,18 Grad Celsius pro Jahrzehnt, wie in den vergangenen 30 Jahren. Aber es sind immerhin noch zwischen 0,04 und 0,14 Grad.

2011 war übrigens wieder ein relativ kühles Jahr: Platz 9 in den Top Ten seit 1880, so die Nasa. Kein Grund zur Entwarnung: "Wir ziehen die Schlussfolgerung, dass die Verlangsamung der Erwärmung sich voraussichtlich als Illusion erweisen wird, und dass eine schnellere Erwärmung in den nächsten Jahren auftreten wird."

Vahrenholt bezeichnet das PIK als "Wahrheitsministerium" - selbstverständlich weiß er, dass dieses Ministerium George Orwells Roman "1984" entstammt und dass es dort zur Aufgabe hat, Fiktion und Realität so zu frisieren, dass das Weltbild der Diktatur nicht gestört wird. Ein faszinierender Vergleich. Es lohnt sich, darüber nachzudenken, wenn man sich mit Vahrenholts Thesen beschäftigt.


Zum vollständigen Interview und Quelle des Grundberichts:

http://www.n-tv.de/wissen/Neues-von-der ... 62296.html


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