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1. Ich bezweifle nicht, dass auch Warlords Schuld an Armut sind. Aber sie sind keineswegs der einzige Auslöser der Armut. Es gab zuvor Armut. Spenden helfen hier nicht und zwar aus diversen Gründen. Ich sprach eben nicht von Spenden sondern von Investitionen, die wirtschaftlichen Zuwachs sichern, die Exporte bedeuten, Geld einbringen und den Ländern Autonomie schenken. Wirtschaftliche Investition != Spenden.
2. Natürlich sollen Politiker in den Ländern all das tragen. Aber irgendwie agierst Du so, als ob es schlicht eine Sache des Willens wäre und da nicht gerade ein riesiger Haufen an Problemen stünde. Wie reformierst Du nun ein System, in dem die zu reformierenden alle gehen müssten, damit es auch wirklich funktioniert? Wie gebietest Du Warlords Einhalt? Wie gehst Du in ein Gebiet, ohne das Blutvergießen zu maximieren? Wie hältst Du verschiedene Völker in mehr oder minder willkürlichen Grenzen friedlich beeinander? Wie erklärst Du Dich und gewinnst in einer Welt, in der die wenigsten die Chance auf Bildung und Selbstbildung genießen konnten? Und wie tust Du all das mit einem sehr niedrigen Budget und einem weiteren Haufen Problemen und dazu noch sehr viel Abhängigkeit von Börsen, diplomatischen Beziehungen, usw.? Ich sage nicht, dass es unmöglich ist und es gibt verschiedene Politiker, die hier den Weg gehen, aber mir erscheint Deine Sicht ehrlich naiv.
3. Das war zwar schon im ersten Punkt angeführt, aber ich möchte mich unmissverständlich ausdrücken: ich rede nicht von Spenden. Spenden haben ihr Maximum an Wirkungskraft erreicht. Vielleicht war die letzte Innovation etwas in der Art von Kiva. Ich spreche eindeutig von wirtschaftlichen Investitionen, von Verträgen, die für beide Seiten profitabel sind, von der Unterstützung afrikanischer Firmen, diese in der Hand von Schwarzen, usw.. Das ist nicht "Milliarden" irgendwohin "pumpen", sondern die Förderung von Aufschwung und damit ein finanzieller erster Schritt zu einer deutlich verbesserten Selbstversorgung. Und nein, das passiert zur Zeit nicht. Im kleinen Maße ja, aber nicht weit genug.
Wirtschaftlicher Aufschwung wird Verhältnisse verbessern, damit kann auch Bildung gestärkt werden und die Reform der Politik weiter verlaufen. Natürlich kann das nach hinten losgehen, natürlich kann gerade auch das den Korrupten in die Hände spielen, aber auch hier könnte man mit Beobachtern arbeiten, usw.. Ich behaupte nicht, alles würde wasserdicht den Pfad ins Paradies einläuten, aber es wäre eine deutlich bessere Form der Unterstützung.
4. Ja, der Westen sollte sich entschuldigen. Was bitte ist daran falsch zu verstehen? Die Gräueltaten, die der Westen auf afrikanischem Boden verbrach, sind im kollektiven Gedächtnis zur Zeit höchstens Fußnoten. Das ist schrecklich und muss geändert werden.
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