Misery hat geschrieben:Wieso sollte man dafür belohnt werden, dass man etwas selbstverständliches tut? Würde niemals nur an so etwas wie einen Finderlohn denken wenn ich einen Geldbeutel finden würde. Abgeben und fertig.
Hast du schonmal nem Dienstleister, der gerade seinen Job macht (Kellner), Trinkgeld gegeben? Hast du schonmal einem anderen Dienstleister in nem anderen Job (Busfahrer), der dies ebenfalls tut, keines gegeben? Wir bewegen uns in Richtung soziologischer Standards.Ich hab den Begriff "Finderlohn" nicht für diesen Post hier erfunden; den gab es bereits zuvor, prüf es gerne in nem Wörterbuch nach. Das Konzept ist in unserer Gesellschaft recht üblich; ich wundere mich grad, dass ganze drei User scheints erstmals davon hören, klargemacht durch das selbstherrliche "Ich würde nie dran denken".
Im Gegensatz zu für willkürlich extrem selektierte Berufe vorbehaltenes Trinkgeld, womit in bestimmten Feldern gerne mal gefördert wird, dass Chefs ihre Angestellen wie selbstverständlich unterbezahlen (v.a. in den USA, wo Trinkgeld sowie das Shaming von Leuten, die wenig oder nichts geben, noch viel stärker verankert ist als hier), hat Finderlohn sogar nen erkennbaren Sinn - die absolut meisten Menschen wollen wertvolles Zeug, das sie finden, lieber behalten, als es zurückzugeben. Selbst wenn du spezifisch nicht Virtue Signaling betreibst und lügst (Die Möglichkeit besteht), bist du in der Hinsicht ne Ausnahme - es ist definitiv nicht selbstverständlich, dass ein Mensch sich ehrlich und hilfreich verhält. Es ist wünschenwert, und das ist was hart anderes. Dadurch, dass Finderlohn ein existentes Konzept ist, wird innerhalb der Gesellschaft die Wahrscheinlichkeit deutlich vergrößert, dass Zeug wieder zum Besitzer kommt. Es will hoffentlich keiner erzählen, dass das nicht so ist.
Btw: Den Besitzer ausfindig machen, ihm sein Zeug geben, und sich über evtl. Finderlohn freuen ist "Abgeben und fertig", ne?
Ich würd in so nem Fall glaub immer n bisschen was rausdrücken, auch schon vorher, aber v.a. seit letztem Monat, wo mir wie gesagt fast der komplette Scheininhalt meines Geldbeutels gestohlen wurde. Hätte aber auch schlimmer kommen können; der Dieb hätte den restlichen Geldbeutel komplett irgendwo entsorgen können, um das bestehende Risiko zu vermeiden, dass der Geldbeutelbesitzer den Angestellten im Laden sagt, dass der Finder sich Geld rausgezogen hat - die wissen ja offensichtlich, wer es war.
