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Autor:  Brexpiprazole [ Mi 28. Nov 2018, 16:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Irre WM, schachtechnisch und auf der Meta-Ebene. Ich hab hier nicht wirklich was während der laufenden WM geschrieben, weils hier offensichtlich keine Sau interessiert. Die zwölf klassischen Partien endeten alle (!) in Remis, gleich um 16 Uhr starten die Tiebreaks. https://lichess.org/broadcast/2018-ches ... p/fCum15PU
Bin sehr gespannt, wie die aktualisierte Weltrangliste Anfang Dezember aussehen wird.

Ich finde diese Aufnahme aus irgendeinem Grund ziemlich apokalyptisch und atmosphärisch (Vor Partie 12):



"I mean, I don’t care."

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 3. Dez 2018, 18:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Meanwhile greift Nakamura (Welt Nr. 16) im Halbfinale der Speed Chess Championship Aronian (Welt Nr. 10) mit der Bongcloud an und gewinnt die SCC am Ende auch noch.

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Can I like that twice
Alles für die Memes; ich liebe Nakamura.
Einführung in die Bongcloud Attack und Defense, die beste Eröffnung: http://www.chessmastery.com/bongcloud.pdf

Autor:  Magnetar [ Mo 3. Dez 2018, 19:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Was ist das denn für eine furchtbare Eröffnung :mellow:
(Sizilianisch beste! :D )

Autor:  ThomasK [ Mo 3. Dez 2018, 22:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMagnetar hat geschrieben:
(...)
(Sizilianisch beste! :D )


Sizilianisch spiele ich fast nie. Als Schwarzer spiele ich 1. ... e5 und wenn ich Weiß habe, dann ist der Gang der Dinge fast immer 1. d4, d5; 2. c4, e6; 3. Sc3, Sf6; usw.

Autor:  Magnetar [ Mo 3. Dez 2018, 23:02 ]
Betreff des Beitrags: 

Damengambit kann ich absolut nicht, wenn ich mit weiß spielen muss, entweder Königsgambit oder 1. c4 (von der ich mir den Namen aber nie merken kann). Französisch und Caro-Kann mag ich mit Schwarz aber auch.

Autor:  ThomasK [ Di 4. Dez 2018, 01:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMagnetar hat geschrieben:
Damengambit kann ich absolut nicht, wenn ich mit weiß spielen muss, entweder Königsgambit oder 1. c4 (von der ich mir den Namen aber nie merken kann). Französisch und Caro-Kann mag ich mit Schwarz aber auch.


1. c4 ist die Englische Partie. Die Idee ist, dass, falls Schwarz 1. ... e5 antwortet, Weiß Sizilianisch mit einem Mehrtempo spielt.

___________________________

Bei Schach interessieren mich nicht so sehr die eigenen Spiele, sondern die Wissenschaft als solches. Vor einigen Jahren habe ich im CSS-Forum nachgewiesen, dass ein unendlich guter Schachspieler keine unendlich hohe Elo-Zahl hat, sondern seine Elozahl nur endlich sein kann. Mit mehreren Abschätzungen kam ich zum Ergebnis, dass ein unendlich guter Schachspieler etwa eine Elo-Zahl von ca. 4500 bis 5000 hätte, da die Komplexität des Schachspiels ungefähr 25 Skillstufen umfasst. Go liegt etwa bei 40 Skillstufen, Skat bei 13, Mensch-ärgere-Dich-nicht bei 2 Skillstufen und Roulette bei 0 Skillstufen.

Interessant ist auch, dass auf dem Schachbrett König + Zweifelderturm gegen König stets gewonnen ist, sofern die schwächere Partei den Zweifelderturm nicht sofort schlagen kann. Ein Zweifelderturm, der auf e4 steht, kann nur nach f4, g4, d4, c4, e5, e6, e3 und e2. König und Zweifelderturm setzten den gegnerischen König in höchstens 29 Zügen Matt; bei K + T : K sind es 17 Züge.

Sehr interessante Aufgaben kann man auch auf einem unendlich großen Schachbrett stellen und lösen.

Die Beschäftigung mit diesen Fragestellungen haben mir schon unzählige fantastische Stunden beschert.

Autor:  Brexpiprazole [ Di 4. Dez 2018, 02:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Wie hoch der Elo-Wert steigen kann, hängt ja von der Umwelt ab. Wenn es nur genau einen Schachspieler gibt, der niemals verliert, kann der ja dauerhaft maximal gegen die ~50 Super-GMs spielen, die sich halt von 2700 bis 2900 bewegen. Und nach jedem weiteren Sieg kriegt der unbesiegbare Spieler für den nächsten Sieg noch weniger Punkte als für den letzten, weil Elo halt so funktioniert, dass man so gut wie nichts draufkriegt, wenn man gegen nen Spieler gewinnt, der im Wert weit unter einem liegt. Das verlangsamt sich weit vor 4500 bereits zum De-Facto-Stillstand.

Elo ist ja kein konstantes Powerlevel wie in Dragon Ball - der Wert ist messbarer Inflation unterworfen. Prime-Fischer hätte im Jahr 2018 n merklich höheres Elo als die 2785 die er damals hatte, und würde auch die Ratings anderer dauerhaft stark beeinflussen. 2800er gibt es aktuell nur vier; ein fünfter würde viel bewegen. Wenn es Prime-Fischer wäre, würden wir vermutlich auch bald die 2900 geknackt sehen, von ihm, Magnus, Ding Liren, allen dreien...
Zum BeitragMagnetar hat geschrieben:
Was ist das denn für eine furchtbare Eröffnung
Nakamura hat die Bongcloud jetzt schon öfter benutzt. Abgesehen davon, dass er einfach ein Memelord ist, ist die Bongcloud, gespielt von nem GM in nem schnellen Spiel, teilweise tatsächlich gewinnbringend. Kein Gegner ist auf den Scheiß vorbereitet, und es passiert erstaunlich oft, dass der Gegner in der Folge diverse Fehler macht, weil er dem König an den Kragen will und nicht weiter auf seine Entwicklung achtet. Man muss seine Bongcloud dann aber auch verteidigen können halt.

Schach besteht heute ja tatsächlich großteilig daraus, wer die längsten Sequenzen auswendig lernen kann. Insbesondere bei Caruana konnte man das gut beobachten; Magnus spielte in der WM teilweise 20+ Züge lang gegen nen Supercomputer - und immer wenn Caruana die PC-Züge ausgingen, war er plötzlich spürbar etwas weniger krass. Insbesondere das erste Spiel der Rapids hätte dann plötzlich Triggerwarnungen zu Rape und Gore benötigt; er wurde zerfickt. In jedem der drei Spiele mindestens einen Blunder. Die Vorbereitung wird plötzlich weniger hilfreich, und in echtem Schach ist Magnus einfach der beste und einer der besten aller Zeiten.
Ich bin deshalb auch n Fan von Fischerandom, grad auch wenn man GMs und Super-GMs dabei beobachtet. Einige sind auch da überwältigend, bei anderen merkt man, dass ihnen die Sicherheit der auswendig gelernten Eröffnungen sehr stark fehlt. Ein GM hat im Normalfall seit Jahren und Jahren keine Eröffnung mehr bewusst gespielt so wie ein Anfänger es tut.
Nakamura ist im Fischerandom vermutlich der beste lebende Spieler; der Mann hat einfach ungewöhnlich viel Spaß am Schach.

Autor:  Leaa [ So 9. Dez 2018, 02:02 ]
Betreff des Beitrags: 

ja der Fischer hat noch immer viele Fans, zumindest seine Spielweise.
Immer noch herausragend und sehr Risikoreich.

So weit mir bekannt gibt es keinen der Weltklassespieler der einen ähnlichen Spielstil drauf hat.

Autor:  Brexpiprazole [ So 9. Dez 2018, 23:59 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeaa hat geschrieben:
So weit mir bekannt gibt es keinen der Weltklassespieler der einen ähnlichen Spielstil drauf hat.
Ab nem gewissen Niveau kann man nicht mehr wirklich von nem Stil sprechen, weil man sich halt mehr und mehr an Stockfish annähern muss. Fischer könnte heute nicht extrem viel anders ziehen als Magnus das tut, weil Magnus halt meist den besten Zug macht einfach. Macht der Gegner im selben Spiel häufiger den zweitbesten Zug, nicht den besten, muss er halt hoffen am Ende n Remis rauszuholen.
Wobei es ganz interessant ist, jetzt im Moment scheint AlphaGo Zero noch einigen neuen Kram aus dem Spiel rauszuholen, mit dem keiner mehr gerechnet hatte. Schach ist noch nicht gelöst, aber wir werden es vermutlich noch erleben.

Fischer ist n interessantes Thema; der Mann war n Irrer. Verehrte Hitler, hielt 9/11 für ne tolle Aktion, hasste mit Feuer die USA, Frauen, Juden und Homosexuelle - er selbst war Ami, Jude... Sexualität unbekannt. Außerdem war er wohl schizophren. Er hätte genauso gut Anders Breivik sein können, wenn er nicht einer der drei besten, wenn nicht der beste, Schachspieler aller Zeiten gewesen wäre.
Umso lustiger, dass Fischers Name während der WM oft fiel, um die Amis wieder für Schach zu begeistern - mit Caruana war ja nach einiger Zeit mal wieder ein Ami im Spiel.
Fischer ist eins der krassesten Beispiele für akzeptierte Trennung von Kunst und Künstler. Er als Mensch wird extrem selten überhaupt angesprochen, wenn er als Spieler gelobt und verehrt wird.

Autor:  Magnetar [ Mo 10. Dez 2018, 20:19 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMagnetar hat geschrieben:
Damengambit kann ich absolut nicht, wenn ich mit weiß spielen muss, entweder Königsgambit oder 1. c4 (von der ich mir den Namen aber nie merken kann). Französisch und Caro-Kann mag ich mit Schwarz aber auch.


Skandinavisch mag ich auch nicht.
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Holländisch würde ich gern probieren, leider fehlt mir der Gegner, der mit 1.d4 anfängt :D
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Hab mir jetzt mal die Schnellschach-Spiele der WM angeschaut - Carlsen ist echt klasse im Schnellschach :mellow:

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 10. Dez 2018, 23:21 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich würde mit D4 anfangen.

Autor:  Leaa [ So 23. Dez 2018, 01:59 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Ab nem gewissen Niveau kann man nicht mehr wirklich von nem Stil sprechen, weil man sich halt mehr und mehr an Stockfish annähern muss. Fischer könnte heute nicht extrem viel anders ziehen als Magnus das tut, weil Magnus halt meist den besten Zug macht einfach.



Da lässt sich leider nicht überprüfen, er spielt ja nicht mehr. Aber sein Spielstil war schon zu seiner Zeit sehr aggressiv und Remis hat er kaum gemacht. Ob er schizophren war kann man auch nicht wissen. Sein Leben war auch gerade nicht normal:
https://en.wikipedia.org/wiki/Bobby_Fischer

Autor:  Magnetar [ Fr 15. Mär 2019, 16:07 ]
Betreff des Beitrags: 

War am Wochenende mal wieder auf nem Turnier, Elo ist jetzt um die 1350. Ich fühl mich grad sehr cool.

Autor:  Leaa [ Do 4. Apr 2019, 16:52 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMagnetar hat geschrieben:
War am Wochenende mal wieder auf nem Turnier, Elo ist jetzt um die 1350. Ich fühl mich grad sehr cool.


Knapp die Hälfte von Bobby Fischer.

Zum Beitragchess.com/forum/view/chess-players/what-is-the-elo-rating-of-bobby-fischer hat geschrieben:
On the July 1972 FIDE rating list, Bobby Fischer's rating was 2785 - a full 125 points ahead of Boris Spassky, the 2nd highest rated player. No-one has had a dominance like that since then


Der Abstand zum 2ten macht Bobby Fischer immer noch herausragend.

Ich fand seinen Spielstil super certainly one of a kind.

Autor:  Phreya [ Fr 5. Apr 2019, 18:56 ]
Betreff des Beitrags: 

Spiel in letzter Zeit häufiger mal und werde langsam besser. Aber ich verliere nach circa 10 Minuten immer stark an Konzentration. :dry:

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