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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 07:38 
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 Betreff des Beitrags: Tankstellen und Benzinpreise

Benzinpreise hoch wie nie
Ölindustrie wehrt sich gegen Vorwurf der Abzocke


Tanken in Deutschland ist so teuer wie nie zuvor. Nach den Rekorden vom Wochenende bleiben die Spritpreise weiter auf hohem Niveau. Die Mineralölwirtschaft will von Abzocke nichts wissen - die Politik debattiert nur.

An den Zapfsäulen der Republik mussten sich am Wochenende vor allem die Sommerurlauber ärgern. Auf dem Weg in die Ferien zahlten sie beim Tanken so viel wie noch nie. Und wie so oft, wenn die Spritpreise steigen, entbrennt eine aufgeregte Debatte: Wer ist Schuld an den hohen Bezinpreisen? Und was kann man dagegen unternehmen?

Image

Die Mineralölwirtschaft weist den Vorwurf der Abzocke von sich. In keinem anderen Land sei Sprit so sehr durch hohe Steuern belastet. "Es wird nicht abgezockt, sondern in Deutschland haben wir vor Steuern ungefähr die niedrigsten Preise in ganz Europa", sagte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard, dem Nachrichtensender N24.

Zu Wochenbeginn haben die Tankstellen in Deutschland den Sprit erneut verteuert, nachdem sie die Preise am Sonntag leicht gesenkt hatten, teilte der ADAC mit. Super E10 kostete am Montag im bundesweiten Durchschnitt 1,691 Euro. Das waren 0,2 Cent mehr als am Tag zuvor und nur 0,1 Cent weniger als beim Allzeithoch am vergangenen Samstag. Diesel kostete mit 1,538 Euro sogar 0,8 Cent mehr als am Sonntag und 0,2 Cent mehr als am Samstag. Bis zum Rekordwert vom 22. März dieses Jahres fehlten damit nur 0,1 Cent.

60 Prozent Steueranteil am Benzinpreis
Der Steueranteil am Benzinpreis beträgt knapp 60 Prozent. Darin enthalten sind die Mehrwertsteuer und die Energiesteuer (früher Mineralölsteuer), in der seit 1999 auch die Ökosteuer enthalten ist. Von einem höheren Spritpreis profitiert der Staat dabei allerdings nicht, denn die Abgabe bemisst sich am Liter, nicht am Preis - sie bleibt immer gleich. Anders ist es bei der Mehrwertsteuer: Die beträgt 19 Prozent des Warenendpreises, im Juli lag sie bei 25,95 Cent/Liter.

Etwa 40 Prozent der Gesamterlöse fließen der Mineralölwirtschaft zu. Nach Angaben des Branchenverbandes MWV betrug der Preis, den die Industrie an der Ölbörse in Rotterdam zahlen musste, im Juli 59,77 Cent/Liter. Hinzu kommen weitere Kosten wie Transport oder Lagerung. Der MWV beziffert die Deckungskosten im Juli auf 11,37 Cent je Liter. Darin enthalten ist auch der Gewinn der Konzerne.

Grund für die aktuelle Entwicklung seien nicht die Ferien in Deutschland, sondern die gestiegenen Preise am Rohölmarkt, sagte der MWV-Sprecher Alexander von Gersdorff. "Der Rohölpreis als Basis des Benzinpreises ist schon seit mehreren Monaten in einer ständigen Aufwärtsbewegung." Der Ölpreis sei seit Ende Juni um mehr als 25 Prozent gestiegen, der Benzinpreis dagegen nur um zehn Prozent.

Keine politische Mehrheit für Abschaffung der Ökosteuer
Hessens FDP-Chef Jörg-Uwe Hahn sieht nur wenig Handlungsspielraum für die Politik. "Derzeit sehe ich keine politische Mehrheit in Deutschland, die sich für eine Senkung oder Abschaffung der Ökosteuer stark macht", sagte der stellvertretende hessische Ministerpräsident.

Indirekt gab Hahn der Europäischen Zentralbank (EZB) Mitschuld an den Schwankungen des Spritpreises. "Wenn der Euro-Kurs sinkt, steigen die Kosten für den Einzelnen." Es sei daher wichtig, eine stabile Währung zu haben. Dazu sei die EZB verpflichtet. "Wenn diese unsolide Staatsanleihen europäischer Länder weiter aufkauft, riskiert sie diese Geldwertstabilität und trägt mit dazu bei, dass die Kosten für die Verbraucher, seien es Spritkosten oder Immobilien steigen."

Debatte um Verbot von Biokraftstoffen
Auch die Debatte um den Biokraftstoff E10 ist erneut entbrannt: Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) hatte wegen der weltweiten Nahrungsmittelknappheit gefordert, E10 wieder vom Markt zu nehmen. Mehrere Hilfsorganisationen schlossen sich seiner Forderung an.

MWV-Geschäftsführer Picard sagte der Bild-Zeitung: "E10 wird nicht abgeschafft, aber Ethanol aus Brotgetreide muss durch Alternativen ersetzt werden." Auch die Bundesregierung machte klar, dass sie trotz der hohen Getreidepreise derzeit keine Änderung ihrer Biokraftstoff-Strategie erwägt. Beim Preisanstieg von Agrarprodukten spielten Faktoren wie Ernteausfälle in den USA oder Bevölkerungswachstum eine Rolle, Biokraftstoffe aber nur "in einem eher geringeren Umfang", sagte ein Sprecher von Agrarministerin Ilse Aigner (CSU).

Auch Niebel selbst will vorerst keine konkreten politischen Schritte zu einem E10-Verbot einleiten. "Wir führen erstmal eine spannende öffentliche Diskussion", sagte er.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/b ... -1.1446409

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Do 11. Mai 2017, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Threadtitel


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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 07:43 
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Meiner Meinung nach versagt unsere Politik hier mal wieder auf ganzer Ebene. Die Ökosteuer muss weg, oder zumindest runter, daran fühlt eigentlich kein Weg vorbei.

Warum?
Weil jeder Mensch ein Recht auf Freiheit hat und ein Recht auf Autofahren haben sollte. Ganz einfach.

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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 07:58 
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Hier bin ich tatsächlich mal der Meinung, dass den Politikern alle Schuld zu geben ein riesiges Eigentor ist.
Klar sind die Steuern in Deutschland immens hoch auf Treibstoff, aber das kann nicht das einzige sein.
Vor ein paar Monaten, oder noch mehr vor einem Jahr, war der Preis auch sehr weit unten. Und die Steuern waren trotzdem da.
Laut den Infos der großen Benzinkonzerne steigt der Rohölpreis schon seit Jahren kontinuierlich stark an. Irgendwas kann da doch nicht ;)

Die Preise waren mal niedriger, und das könnten sie wieder sein, wenn nicht diese Firmen so viel Profit daraus schlagen würden.

Das Problem hier einfach ist, es gibt keine Alternative. Man MUSS mit Diesel oder Benzin fahren, wenn man ein Auto hat.
Zwar gibt es noch Gas- und Elektroautos, aber zu ersterem ist eine Umrüstung sehr teuer und sonst braucht man ein neues Auto.
Und es gibt auch keine Alternativen, wo man den Benzin kauft. An der Tanstelle, und die Preise sind alle ziemlich ähnlich.
Letztlich bestimmen die Tankstellen, oder die großen Firmen dahinter, die Preise selbst. Und da ganz Deutschland auf dieses Zeug angewiesen ist, können sie es machen. Wer soll auch etwas dagegen tun?

Und jetzt zu sagen die Politik soll etwas tun kann zwar richtig sein, ich halte es aber für den falschen Weg.

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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 08:05 
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Die Politik hat nicht alleine Schuld, aber Mitschuld. Schau nach Österreich, dort ist das Benzin deutlich billiger. Oder Frankreich, dort wurden die Preise erst mal eingefroren.

Suche nach Alternativen, welche sollen das sein?
Gas vielleicht, aber das ist im Ausland (Holland z.B.) auch deutlich günstiger, als bei uns. Von Elektroautos halte ich gar nichts, da durch den Atomausstieg der Strom auch zu teuer wird.

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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 08:09 
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MacGyver hat geschrieben:
Die Politik hat nicht alleine Schuld, aber Mitschuld. Schau nach Österreich, dort ist das Benzin deutlich billiger. Oder Frankreich, dort wurden die Preise erst mal eingefroren.

Suche nach Alternativen, welche sollen das sein?
Gas vielleicht, aber das ist im Ausland (Holland z.B.) auch deutlich günstiger, als bei uns. Von Elektroautos halte ich gar nichts, da durch den Atomausstieg der Strom auch zu teuer wird.


Ich sagte ja, Alternativen gibt es nicht. Das ist ja das Problem, damit kann die Ölindustrie machen was sie will, weil wir das Zeug einfach brauchen.

Du glaubst doch aber nicht, dass das "deutlich billiger" an den Steuern liegt, oder? Auch da gibt es Steuern auf den Benzin. Und die Preise werden ja von der Ölindustrie auch unabhängig geregelt. Die Frage für die ist ja: "Wie viel können wir uns leisten?", oder eher gesagt "Wie hoch können wir uns den Preis leisten?".
Und in Deutschland ist die Möglichkeit ziemlich groß, da nach oben zu gehen. Wir schreien alle auf, und fluchen. Aber wir tun nichts.
Frankreich ist da ein gutes Beispiel, so könnte man reagieren.

Aber weißt du, wer was mit sich machen lässt, und nichts dagegen tut, sollte sich auch nicht beschweren.

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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 08:20 
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60% Steueranteil sind schon eine deutliche Sprache, finde ich. :nerd:

Aber es stimmt schon, die Leute jammern nur und machen nichts. :wall: Das kann ich auch nicht verstehen, gehts um AKW Abschaltung kriegen alle ihren Arsch hoch und demonstrieren. :facepalm:

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MacGyver hat geschrieben:
[...] gehts um AKW Abschaltung kriegen alle ihren Arsch hoch und demonstrieren. :facepalm:


Das ist ja auch gefäääääääährlich :nerd:

Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass nicht die Steuern schuld sind ;)

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Wolfsblut hat geschrieben:

Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass nicht die Steuern schuld sind ;)

Nach Angaben des Branchenverbandes MWV betrug der Preis, den die Industrie an der Ölbörse in Rotterdam zahlen musste, im Juli 59,77 Cent/Liter.

Und warum kostete der Sprit dann durchschnittlich 1,62 €?

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MacGyver hat geschrieben:
Nach Angaben des Branchenverbandes MWV betrug der Preis, den die Industrie an der Ölbörse in Rotterdam zahlen musste, im Juli 59,77 Cent/Liter.

Und warum kostete der Sprit dann durchschnittlich 1,62 €?


Weil die Industrie viel Geld damit machen will und ihn teurer verkauft als er eigentlich ist?

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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 09:11 
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Wolfsblut hat geschrieben:
Weil die Industrie viel Geld damit machen will und ihn teurer verkauft als er eigentlich ist?

Nein.

So setzt sich der Benzinpreis zusammen:

Einkaufspreis an der Ölbörse im Juli 2012: 59,77 Cent/Liter
Deckungskosten /Transport, Lagerung, ...): 11,37 Cent/Liter
Energiesteuer: 65,45 Cent/Liter
Mehrwertsteuer: 25,95 Cent/Liter

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BeitragVerfasst: Mi 22. Aug 2012, 18:59 
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Echt übel, ... gut dass ich ein recht Benzinsparendes Auto habe aber dennoch ist das übel... :/
Früher konnte man echt öfter mal einfach so wo hin fahren, heute muss man immer überlegen ob sich das lohnt.
Bald ist Bahnfahren echt günstiger... :wall:

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BeitragVerfasst: Do 23. Aug 2012, 08:19 
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Seesternknospe hat geschrieben:
Bald ist Bahnfahren echt günstiger... :wall:

Das weiß die Bahn schon zu verhindern, indem sie regelmäßig ihre Preise "angleicht". :nerd: :D

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Zuletzt geändert von MacGyver am Do 23. Aug 2012, 08:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Korrektur


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BeitragVerfasst: Do 23. Aug 2012, 12:57 
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MacGyver hat geschrieben:
Das weiß die Bahn schon zu verhindern, indem sie regelmäßig ihre Preise "angleicht". :nerd: :D

Auch Züge fahren nur mit Diesel :wink:

Ich bin zwar nicht gerade ein Autofreund, aber die momentanen Preise sind definitiv zu hoch, ja. Aber da unsere Politiksandkastenspielrunde ja eh unfähig ist, (nicht nur) da was zu tun, wird sich daran so schnell nichts ändern und ich sehe so langsam schon die 2 vor'm Komma stehen :wacko:


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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 23. Aug 2012, 13:01 
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Transalpin hat geschrieben:
Auch Züge fahren nur mit Diesel :wink:

Ich bin zwar nicht gerade ein Autofreund, aber die momentanen Preise sind definitiv zu hoch, ja. Aber da unsere Politiksandkastenspielrunde ja eh unfähig ist, (nicht nur) da was zu tun, wird sich daran so schnell nichts ändern und ich sehe so langsam schon die 2 vor'm Komma stehen :wacko:

Ich dachte immer ein großteil der Züge der DB fahren mit Strom? :oO:
Die Steuern sind eindeutig zu hoch da wird mir schon bange wenn ich nächstes Jahr zum Ausbildungsplatz fahren muss und dann der Liter Super Plus dann 2 irgendwas kostet, auch wenn ich n niedrigen Verbrauch hab.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 23. Aug 2012, 13:03 
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DerUnhold hat geschrieben:
Ich dachte immer ein großteil der Züge der DB fahren mit Strom? :oO:


Nicht alle, bei weitem noch nicht.

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