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Minimalismus - Einfach leben
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Seite 1 von 2

Autor:  Phreya [ Mo 9. Jan 2017, 20:54 ]
Betreff des Beitrags:  Minimalismus - Einfach leben

"Einfaches Leben bezeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur konsum­orientierten Überflussgesellschaft sieht. Konsumkritische Menschen versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen."- Wikipedia


Minimalismus scheint ein neuer Trend zu sein, zumindest taucht es in meinem YouTube-Feed seit geraumer Zeit immer häufiger auf. Ziele bzw. Beweggründe für diesen Lebensstil gibt es wohl mehrere. Die einen wollen ihre Zeit und ihr Geld lieber für die "wirklich wichtigen Dinge im Leben" sparen, seien es Familie und Freunde oder bisher vernachlässigte Leidenschaften, andere wollen sich von der Masse abheben und ein Statement gegen die Konsumgesellschaft setzen, wieder andere fühlen sich einfach immer unwohler, je mehr Zeug sich bei ihnen ansammelt, suchen nach innerem Frieden und haben einen spirituellen Hintergrund. Was auch immer, ich finde das Thema sehr interessant, in jederlei Hinsicht und wollte mal hören, was ihr so davon haltet.

Wie lebt ihr? Habt ihr das schon mal ausprobiert? Braucht man wirklich zehn T-Shirts, drei Autos, fünf Sorten Tee? Muss man ständig die Auswahl parat haben statt sich einmal länger Gedanken darum zu machen, was man wofür genau braucht?

Ich muss zugeben, ich kaufe viel. Und oft. Und mir gehts damit meistens zehn Minuten lang gut und dann bereue ich es, aber umtauschen ist mir zu doof. Damit möchte ich aufhören. Ich möchte bewusster und strukturierter in meinem Konsumverhalten werden, mir die Zeit nehmen, darüber nachzudenken. Ich erhoffe mir davon einerseits, etwas Geld zu sparen, andererseits, geordneter und sortierter zu werden (und zwar nicht nur in meinem Zimmer, sondern auch in den Gedanken) und vielleicht noch, mir den wahren Wert der für mich eigentlich wichtigen Dinge in meinem Leben bewusster zu machen. Sachen tun, die für mich tatsächlich einen Sinn ergeben, auch längerfristig. Das wird mein Experiment.

Heute fange ich damit an, meinen Kleiderschrank auszumisten, nach und nach kommt dann der Rest des Zimmers dran. Ich denke, das ist schon mal ein Anfang. Weitere Tipps nehme ich aber auch gerne entgegen, und wenn jemand Lust hat, mitzumachen, sei er herzlich dazu eingeladen. Vielleicht kann man sich ja sogar etwas unterstützen. :happy:

Autor:  Misery [ Mo 9. Jan 2017, 22:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Bin gerade auch am rumprobieren. Kleiderschrank ist schon ausgemistet, Schmuck & Schminke auch. Hab mir zwar auch vorgenommen, nur dann was einzukaufen, wenn ich es auch wirklich brauche, aber Klamottentechnisch klappt das noch nicht so gut.

Mache das hauptsächlich um Geld zu sparen und nicht so viel Mist zu kaufen, was ich eh nicht nutze.

Autor:  Phreya [ Di 10. Jan 2017, 23:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Halte uns mal auf dem Laufenden. (:

Kleiderschrank ist nur noch halb so voll. Schuhschrank auch. Hab jetzt, nachgezählt, nur noch 20 Paar in der WG. :nerd: Mein Zimmer sieht immer noch aus als wohnten da drei Mädchen. :(

Autor:  Tyra [ Sa 14. Jan 2017, 13:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Was machst du mit den aussortierten Sachen?

Ich kaufe sehr bewusst. Ich habe genug zum Leben. Allerdings habe ich auch keine Massen an überzähligen (trage ich nicht, ähnliche / doppelte) Klamotten oder Schuhe. Mir geht es um Müllvermeidung. Müllvermeidung ist eines meiner Ziele für 2017.

Ich denke, dass Verzicht auch Glücksgefühle auslösen kann. Allerdings muss dieser Verzicht gewollt und freiwillig sein. Wer bewusst auf etwas verzichtet, kann dadurch durchaus auch bereichert werden.

Mehr Zeit und Geld für Hobbys / Leidenschaften ist sicherlich auch ein Argument. Ich liebe Bücher und ich lese gerne. In Sachen Büchern kann ich nicht minimalistisch sein. Das möchte ich auch gar nicht, denn Bücher sind meine Leidenschaft. Bücher machen mir Freude. Darauf möchte ich nicht verzichten.

Undenkbar wäre für mein Leben mit 2 Koffern oder in einer winzigen Hütte oder sowas in der Art.

Autor:  necare [ Sa 14. Jan 2017, 16:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Braucht man wirklich zehn T-Shirts, drei Autos, fünf Sorten Tee?


Shirts und Autos nein, Tee ja :nerd:

Auch wenn ich keinen explizit minimalistischen Ansatz verfolge, versuche ich schon darauf zu achten, was und wie viel ich kaufe. Ich mag es einfach nicht, wenn bei mir gefühlt tausend Sachen rumliegen, die ich nie benutze und miste daher auch relativ häufig aus. Bei Verbrauchsgütern ist die Sache ein wenig anders, da man die ja verbraucht, da kaufe ich dann zum Beispiel eher mal verschiedene Sorten Tee.

Autor:  Phreya [ Sa 14. Jan 2017, 17:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragTyra hat geschrieben:
Was machst du mit den aussortierten Sachen?

Verschenken, verkaufen (z.B. bei Kleiderkreisel) und spenden.
Bzw. einige Sachen bringe ich auch erstmal "nach Hause" zu meiner Mutter, falls ich sie irgendwann doch nochmal brauchen könnte, vor allem Elektrokram usw.

Ich finde es btw erstaunlich und doch sehr gut, dass es hier zumindest einige zu geben scheint, die bewusst kaufen.

Autor:  Wolfsblvt [ Sa 14. Jan 2017, 17:53 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Ich finde es btw erstaunlich und doch sehr gut, dass es hier zumindest einige zu geben scheint, die bewusst kaufen.

Ich glaube das tun weit mehr als du irgendwie denkst.
Ich persönlich kenne keinen einzigen Kerl, der das nicht irgendwie tut. Und ich glaube tatsächlich, dass das bei Männern eigentlich tatsächlich sehr oft vorkommt, dass man bewusst kauft. Das, was man braucht, keine überflüssigen Sachen, nicht drölf mal von einer Sache, usw.
Frauen - so wirkt es zumindest oft - sind da anders gestrickt und verfallen schneller in so ein Kaufverhalten.

Autor:  Phreya [ Sa 14. Jan 2017, 18:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Und bisher haben sich hier nur Frauen/Mädchen darauf gemeldet. :nerd:

Ich bin auf jeden Fall ein Gefühlskosument. Und das möchte ich ändern.

Autor:  psyche [ Sa 14. Jan 2017, 18:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Ich glaube das tun weit mehr als du irgendwie denkst.
Ich persönlich kenne keinen einzigen Kerl, der das nicht irgendwie tut. Und ich glaube tatsächlich, dass das bei Männern eigentlich tatsächlich sehr oft vorkommt, dass man bewusst kauft. Das, was man braucht, keine überflüssigen Sachen, nicht drölf mal von einer Sache, usw.
Frauen - so wirkt es zumindest oft - sind da anders gestrickt und verfallen schneller in so ein Kaufverhalten.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Ich würde sagen, das ist unabhängig vom Geschlecht.
Mein Vater zB liebt es Werkzeug zu kaufen. Der hat ne ganze Werkstatt voller Kram, vieles davon doppelt oder sogar dreifach.
Oder auf Steam, hab da einige Männer drin, die sich viele Spiele kaufen, diese aber niemals spielen.

Ebenso kenne ich Frauen, die es hassen einkaufen zugehen und dies den Partnern überlassen.

Man kann das also nicht so verallgemeinern.

Das ist - meiner Meinung nach - nur Klischeedenken. Weil Frauen ja gerne Klamotten, Schuhe und Schminke kaufen.
Aber es gibt auch viele Männer, die gerne einkaufen. Nur eben halt andere Sachen.

Autor:  Phreya [ Sa 14. Jan 2017, 18:29 ]
Betreff des Beitrags: 

psyche hat geschrieben:
Das ist - meiner Meinung nach - nur Klischeedenken. Weil Frauen ja gerne Klamotten, Schuhe und Schminke kaufen.
Aber es gibt auch viele Männer, die gerne einkaufen. Nur eben halt andere Sachen.

Oder, der Meinung der Männer nach, eben "nützlichere" Sachen. Werkzeug kann man immer mal gebrauchen, wenn etwas kaputt geht, ne Apokalypse ausbricht oder so. Schminke und Klamotten hingegen sind eher überflüssig. Reality-Check?

Autor:  Wolfsblvt [ Sa 14. Jan 2017, 18:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Durchaus möglich. Bei Männern ist mir das allerdings bisher meistens nur bei einer, oder sehr wenigen Sachen aufgefallen, oft bezogen auf ihr Hobby. Für ein Hobby regelmäßig Geld zu investieren finde ich da noch einmal etwas anderes.
Es gibt ja auch Leute, die sammeln Briefmarken, und geben viel Geld dafür aus. Brauchen tut man die nicht. Da geht es ja eher um das Sammeln und das Hobby an sich.

Ich bezog mich eher auf das generelle Kaufverhalten, was sich auch auf viele Bereich hin ausdehnt, und nicht nur etwas spezielles betrifft. Das trifft zumindest auf die Männer, die ich kenne, die auf deine genannten Sachen zutreffen, nicht zu.
Auf viele Frauen, die ich kenne, allerdings schon.

Edit: Ich betone auch nochmal, dass es sich dabei um mein persönliches Gefühl handelt, was ich aus meinem Umfeld so mitbekomme, und ich keinesfalls behaupten möchte, dass das generell so ist.
Ich halt es für eine durchaus realistische These, würde mich aber nicht groß wundern sollte ich irgendwann lesen, dass es tatsächlich nicht so, oder sogar ganz anders ist.

Autor:  Latias [ Sa 14. Jan 2017, 18:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragTyra hat geschrieben:
Mehr Zeit und Geld für Hobbys / Leidenschaften ist sicherlich auch ein Argument. Ich liebe Bücher und ich lese gerne. In Sachen Büchern kann ich nicht minimalistisch sein. Das möchte ich auch gar nicht, denn Bücher sind meine Leidenschaft. Bücher machen mir Freude. Darauf möchte ich nicht verzichten.



Geht mir genauso. Habe noch so viele ungelesene Bücher. Eigentlich könnte ich mir auch erst neue kaufen, wenn ich alle gelesen habe. Aber das schaffe ich irgendwie nicht.
Will auch gar nicht wissen, wie viel Geld ich in meinem Leben bereits für Bücher ausgegeben habe.

Autor:  Transalpin [ Sa 14. Jan 2017, 18:43 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich denke auch, dass es sehr viele Leute gibt, die nur das kaufen, was sie wirklich brauchen bzw. wofür sie früher oder später einen Bedarf sehen, welche aber gar nicht weiter auffallen, weil das für sie einfach Normalität ist und sie keinen "Trend" brauchen, um das an die große Glocke hängen zu können.

T-Shirts habe ich auch einige mehr, als ich eigentlich brauche, hat aber auch den Vorteil, dass man längere Zeit nichts neues kaufen muss. Ansonsten habe ich recht wenige Klamotten. Im Schrank liegen noch einige, die man mal aussortieren könnte, das ist aber älteres Zeug, das ich eh nicht mehr trage, weil es z.B. nicht mehr passt und nichts, was ich mir im "Kaufrausch" mal zugelegt habe, sowas kenne ich nämlich nicht :nerd:

Im Werkzeugbereich habe ich ein paar Sachen, die ich bisher kaum genutzt habe, aber das sind zumeist Dinge, die aus früherem Bedarf heraus als "kann man brauchen" eingestuft wurden und dann gab es halt keine weitere, passende Situation. Es ist aber immerhin nichts komplett unnützes dabei.

Selbst das Hobby betreibe ich recht sparsam - natürlich klingt es auf den ersten Blick verschwenderisch, wenn man für zehn Züge 30+ Loks hat, aaaaaaber: Im Prinzip kaufe ich mir grob überschlagen nur eine oder zwei von fünf Loks, die mir gefallen würden, mehr geht mangels Geld und Platz eben nicht. Aber da lasse ich mir die Abwechslung auch nicht nehmen.

In Sachen Lebensmitteln sehe ich das so wie necare. Fünf Sorten Tee klingen vielleicht viel, aber man verbraucht sie ja auf Dauer und das Zeug stapelt sich nicht in der Ecke wie andere Dinge. Bei schnell verderblichen Sachen sollte man natürlich drauf achten, dass man nicht zu viel auf einmal kauft und hinterher die Hälfte wegschmeißen muss. Aber wenn man zehn Tafeln Schokolade im Schrank hat... was soll's, irgendwann hat man sie ja aufgegessen :laugh: Und bis dahin kauft man einfach keine weiteren.

Autor:  Tyra [ Sa 14. Jan 2017, 19:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich glaube auch, dass viele Leute bewusst einkaufen.

Echte Minimalisten, die dieses Prinzip wirklich konsequent durchziehen, haben sicherlich auch keine 5 Sorten Tee, sondern nur eine. Aber für mich reicht es schon, wenn ich das, was ich habe, auch zeitnah verbrauche. Ich habe einige Sorten Kaffeepads und einige Sorten Nudeln. Die Menge sieht erstmal recht verschwenderisch aus, aber da ich viel Kaffee trinke und viele Nudeln esse, gehen die Sachen recht zügig weg.

Autor:  psyche [ Sa 14. Jan 2017, 19:33 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Oder, der Meinung der Männer nach, eben "nützlichere" Sachen. Werkzeug kann man immer mal gebrauchen, wenn etwas kaputt geht, ne Apokalypse ausbricht oder so. Schminke und Klamotten hingegen sind eher überflüssig. Reality-Check?

Werkzeug ist nützlich klar, aber deswegen braucht man trotzdem keine 3 Bohrmaschinen, mit denen man das gleiche machen kann. Okay, wenn eine kaputt geht, hat man noch ne andere. Aber man könnte ebenso erst eine kaufen, wenn man sie wirklich benötigt, oder?

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Durchaus möglich. Bei Männern ist mir das allerdings bisher meistens nur bei einer, oder sehr wenigen Sachen aufgefallen, oft bezogen auf ihr Hobby. Für ein Hobby regelmäßig Geld zu investieren finde ich da noch einmal etwas anderes.

Können nicht auch Klamotten ein Hobby sein? Wie ist das bei Menschen, die viele Hobbys haben oder oft neue Hobbys entwickeln? Die kaufen doch dann auch dementsprechend mehr und sammeln Sachen an, die sie später nicht mehr benötigen, weil sie dem Hobby nicht mehr nachgehen.

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Ich bezog mich eher auf das generelle Kaufverhalten, was sich auch auf viele Bereich hin ausdehnt, und nicht nur etwas spezielles betrifft. Das trifft zumindest auf die Männer, die ich kenne, die auf deine genannten Sachen zutreffen, nicht zu.
Auf viele Frauen, die ich kenne, allerdings schon.

Auch was das generelle Kaufverhalten angeht, merke ich in meinen Bekanntenkreis keinen großen Unterschied zwischen Weibchen und Männchen.
Allgemein kann ich sagen, dass ich nur sehr wenige Menschen kenne, über die ich behaupten könnte, dass sie bewusst einkaufen. Bei den meisten ist es eigentlich ein "will-haben, deswegen kauf ichs mir", ohne drüber nachzudenken, ob es wirklich notwendig ist.

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