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Mobbing
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Autor:  MacGyver [ Di 27. Nov 2012, 18:47 ]
Betreff des Beitrags:  Mobbing

Um die beginnende Diskussion aus dem Beleidigungsthread herauszuholen, starte ich mal hier den Versuch kontrovers über das Thema Mobbing zu diskutieren.

Bevor ich noch falsch verstanden werde, stelle ich das direkt klar:
Ich finde Mobbing auch feige und scheiße und würde jederzeit einschreiten, wenn ich irgendwo Mobbing beobachten würde. So habe ich das damals als Klassensprecher auch getan. :nerd:

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke, gab es immer 1-2 pro Klasse, die gemobbt wurden. Ganz extrem wurde es nie, da habe u.a. ich für gesorgt. Allerdings muss ich auch sagen, dass alle Opfer eine gewissen Angriffsfläche geboten haben, mal war es eben der Dickste der Klasse, der Stinkende, der mit den fettigen Haaren, der mit den dreckigen Klamotten, whatever. Sie boten also irgendeine Angriffsfläche und sei sie noch so "egal".

So, bevor ich weiter schreibe warte ich mal ab, was so kommt.

Autor:  June [ Di 27. Nov 2012, 18:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Kurz und knapp: wenn sich jeder um seinen eigenen Scheiss kümmern würde dann wäre Mobbing kein Thema.

Autor:  Bananahammock [ Di 27. Nov 2012, 18:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Jemand, der von der Norm abweicht, wird fast immer zur Angriffsfläche. Ich finde aber, dass sowas keine Rechtfertigung für Mobbing ist.
Das Problem ist halt dieses "alle gegen einen", denn diejenigen, die gemobbt werden, haben meist eh kein Selbstvertrauen. Es ist schwer, aus diesem Kreis auszubrechen, vor allem, wenn man niemanden hat.
Ich wurde von meinen "Freundinnen" gemobbt, das fing so in der 6. Klasse an. Immer wieder gab es fiese Kommentare zu meinen Lippen, meinem Gewicht, meinen Brüsten, meinen Schweißflecken. Und grade in der Pubertät ist man ja eh schon extrem unsicher. Ich habe das alles ertragen, weil ich nicht allein sein wollte. Wenn ich mich mal gewehrt habe, war ich das Arschloch.
Ich hab's erst geschafft, da rauszukommen, als ich neue Leute kennengelernt hab. Und meine damaligen "Freundinnen" konnten nicht verstehen, warum ich mich abgewandt hab und somit war ich die Böse. Aber zu der Zeit war ich an einem Punkt, wo ich auf sowas scheißen konnte. Sowas erfährt aber leider nicht jeder.

Autor:  MacGyver [ Di 27. Nov 2012, 18:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

June hat geschrieben:
Kurz und knapp: wenn sich jeder um seinen eigenen Scheiss kümmern würde dann wäre Mobbing kein Thema.

Das ist sicherlich richtig, aber wird eine Wunschvorstellung bleiben. Mobbing ist ein gesellschaftliches Problem,d ass durch alle Schichten geht.

Autor:  Flugufrelsarinn [ Di 27. Nov 2012, 18:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

"Angriffsfläche bieten" bedeutet doch nicht, selbst schuld sein. Nur, weil ich wehrlos am Boden liege, heißt das nicht, dass man mich treten darf, weil der Treffer so einfach wäre.

Autor:  Bananahammock [ Di 27. Nov 2012, 18:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

MacGyver hat geschrieben:
Das ist sicherlich richtig, aber wird eine Wunschvorstellung bleiben. Mobbing ist ein gesellschaftliches Problem,d ass durch alle Schichten geht.


Ja, das fängt ja schon in der Grundschule an und man findet es in sämtlichen Berufen.
Man muss ja nicht mit jedem auf heile Welt machen, aber wenn ich jemanden nicht leiden kann, reg ich mich vielleicht mal drüber auf, aber ich würde dieser Person nicht das Leben zur Hölle machen. Ich hab besseres mit meiner Zeit zu tun.
Schon "witzig", dass sich das Leben von Mobbern komplett um Leute dreht, die sie sie ja angeblich scheiße finden.

Autor:  MacGyver [ Di 27. Nov 2012, 18:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Bananahammock hat geschrieben:
Jemand, der von der Norm abweicht, wird fast immer zur Angriffsfläche. Ich finde aber, dass sowas keine Rechtfertigung für Mobbing ist.

Du hast vollkommen recht und ich will Mobbing keinesfalls rechtfertigen.

Autor:  Bananahammock [ Di 27. Nov 2012, 18:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

MacGyver hat geschrieben:
Du hast vollkommen recht und ich will Mobbing keinesfalls rechtfertigen.

Hatte ich auch so nicht aufgefasst, keine Sorge :)
Ich weiß ja, dass du eine Diskussion starten wolltest.

Autor:  MacGyver [ Di 27. Nov 2012, 18:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Schneefräulein hat geschrieben:
"Angriffsfläche bieten" bedeutet doch nicht, selbst schuld sein. Nur, weil ich wehrlos am Boden liege, heißt das nicht, dass man mich treten darf, weil der Treffer so einfach wäre.

Den Threadtitel habe ich bewusst etwas "provkant" aussehen lassen. :nerd:

Autor:  Bananahammock [ Di 27. Nov 2012, 19:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

MacGyver hat geschrieben:
Den Threadtitel habe ich bewusst etwas "provkant" aussehen lassen. :nerd:

Cleverer Schachzug :D

Autor:  Latias [ Di 27. Nov 2012, 19:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Ich muss auch noch sagen, dass ich auch mal ein richtiges Mobbingopfer war.^^ mehrere Leute aus der Parallelklasse haben damals versucht, mich die Treppe runterzuschubsen, haben mich beleidigt, andere gegen mich aufgehetzt und sogar eine extra Internetseite erstellt (!) auf der sie mich fertiggemacht haben und jeder seinen Senf dazugeben konnte. Einige haben mir angedroht, mich umzubringen.
Grund: Ich habe mich geweigert, mit den anderen Leuten zu rauchen, zu trinken und zu kiffen. :nerd:
Trotz des Drucks habe ich meine Meinung behalten und bin da echt stolz drauf.
War ich da auch selbst Schuld, dass ich gemobbt wurde? Ich denke nicht..

Autor:  MacGyver [ Di 27. Nov 2012, 19:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Bananahammock hat geschrieben:
Man muss ja nicht mit jedem auf heile Welt machen, aber wenn ich jemanden nicht leiden kann, reg ich mich vielleicht mal drüber auf, aber ich würde dieser Person nicht das Leben zur Hölle machen. Ich hab besseres mit meiner Zeit zu tun.
Schon "witzig", dass sich das Leben von Mobbern komplett um Leute dreht, die sie sie ja angeblich scheiße finden.

Das die Mobber selber das eigentliche Problem sind, ist uns wohl bewusst. Nach unten treten um nach oben zu steigen, ist für viele leider ein beliebtes Mittel.

Autor:  Hope- [ Di 27. Nov 2012, 19:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Ich finde, das ist immer ne Ausrede von den Mobbern. Entweder ist es nur "Spaß" oder die Opfer sind doch selbst schuld. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich das sehr feige und asozial finde. Auch wenn manche wirklich eine Angriffsfläche bieten, wie z.B. Übergewicht, Pickel usw., rechtfertigt das nicht die Schikanen der anderen. Dann gibt es auch die zufälligen Opfer, bei denen das z.B. mit einem Streit zwischen zwei Personen angefangen hat und immer mehr Leute Partei ergriffen haben. Am besten noch jemand, der schüchtern ist. Ich finde, das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Für manche ist das nur ein blöder Spruch oder eine abwertende Geste, aber das Opfer bekommt das mehrmals täglich zu spüren und das belastet schon einen. Die anderen sollen auch nicht wegschauen, sondern wie von Mac beschrieben auch eingreifen. Und wenn jemandem die Kleidung eines anderen oder was weiß ich was nicht gefällt, kann man das ja ignorieren und nicht gleich beleidigend werden.

Autor:  MacGyver [ Di 27. Nov 2012, 19:04 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

Latias hat geschrieben:
Trotz des Drucks habe ich meine Meinung behalten und bin da echt stolz drauf.
War ich da auch selbst Schuld, dass ich gemobbt wurde? Ich denke nicht..

Du hast vor allem richtig gehandelt und bist auf deinem Standpunkt geblieben. Damit verschafft man sich normalerweise Respekt.

Autor:  Bananahammock [ Di 27. Nov 2012, 19:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Haben Mobbing-Opfer selber Schuld?

MacGyver hat geschrieben:
Das die Mobber selber das eigentliche Problem sind, ist uns wohl bewusst. Nach unten treten um nach oben zu steigen, ist für viele leider ein beliebtes Mittel.

Dieses Ellbogenverhalten gehört in unserer Gesellschaft ja schon zum guten Ton.
Und so Sendungen wie Bauer sucht Frau, Schwer verliebt, Mitten im Leben zeigen, dass es völlig legitim ist, sich über andere lustig zu machen.

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