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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 7. Apr 2013, 00:53 
Pink Panther
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Huhu :girl:

Warum haben sich neulich alle über Amazon aufgeregt, wenn in vielen deutschen Firmen ähnliche Bedingungen herrschen?
In der Logistik oder Automobilbranche gibt es fast nur noch Jobs über Zeitarbeitsfirmen zum Bruttostundenlohn von 8,19€ (Tarifvertrag Zeitarbeit für die alten Bundesländer). Man sollte sich nicht über einzelne Firmen aufregen, sondern über die ganze Zeitarbeitsbranche und diejenigen die es ermöglicht und eingeführt haben (Agenda 2010 eingeführt von der damaligen Bundesregierung).

Zeitarbeitsfirmen sind Jobkiller!

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"Da wo bei anderen die Vorstellung von Liebe ist, ist bei mir nur ein schwarzes Loch... und dieses Loch wird gefickt."


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Männlich 
BeitragVerfasst: So 7. Apr 2013, 01:23 
Pinkie Pie
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Haha, über das Thema diskutiere ich ständig. :D
Meine Tante arbeite seit 30 Jahren bei real und hat dort viel erlebt. Früher alles fest angestellte Mitarbeiter. Mittlerweile wurden viele dieser Stellen systematisch abgebaut und durch billige Zeitarbeiter ersetzt. Eine Bekannte von mir arbeitet dort an der Kasse. Eine Handverletzung wurde ihr zum Verhängnis. Kein Kündigungsschutz, Stelle weg, neuer Zeitarbeiter.

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 7. Apr 2013, 01:57 
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Tse, beschwert ihr euch hier über nen Stundenlohn von 8 Euro,
und ich arbeite für unter 4 :nerd:

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”


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Männlich 
BeitragVerfasst: So 7. Apr 2013, 02:17 
Pinkie Pie
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Wolfsblut hat geschrieben:
Tse, beschwert ihr euch hier über nen Stundenlohn von 8 Euro,
und ich arbeite für unter 4 :nerd:

Yo in der Ausbildung, bro!
Früher musste man sogar teilweise noch füpr eine Ausbildung bezahlen. :nerd:

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BeitragVerfasst: So 7. Apr 2013, 14:31 
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Zeitarbeiter war ich mal; in ner Firma die pro Woche ca. zwei Kündigungen rausgehauen hat (ja, das weiß ich zuverlässig). Da musste ne bedingungslos funktionierende Maschine sein, sonst bist du aus dem System ganz schnell wieder raus.

Mein Vater ist selbst Geschäftsführer einer Zeitarbeitsfirma. Die momentan herbe Schwierigkeiten hat, weil er seine Leute nicht betrügt. Diese kleinen Zeitarbeitsfirmen können sich gerade noch so über Wasser halten, aber richtig in der Branche überleben bzw. groß werden kann man heutzutage wohl nur noch, indem man an den eigenen Mitarbeitern zapft. Was eigentlich zeigt, dass das Modell als Ganzes ziemlich infunktionell geworden ist.

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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 7. Apr 2013, 15:40 
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Mein Freund ist selber in einer Zeitarbeitsfirma angestellt, schon jahrelang. Daher weiß ich, wie das sein kann. Wird oft mit unfairen Mitteln gespielt und auch in meiner Firma gibt es ne Menge Zeitarbeiter - aber (zum sehr großen Teil) nur aus Polen.

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BeitragVerfasst: Do 26. Dez 2013, 23:01 
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Minibildchen

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Ich neulich so zu ner Beratung beim Arbeitsamt. Die Frau fängt an von Zeitarbeit, und ich meine, ich mache das nicht mehr, weil man da kriminell behandelt wird und ich, als ich das gemacht habe, jeden Tag nach Hause gekommen bin mit jedem einzelnen Äderchen in meinem Augen aufgeplatzt. Die Frau meint dann dass das ja Quatsch ist und sie da ganz anderes gehört hat, und ich kann mir die Frage nicht verkneifen "Haben sie schonmal Zeitarbeit gemacht?"
Sie dann so "Nein, aber ich bin Urbeamtin, also kenne ich mich damit trotzdem gut aus".
Kopftisch; was hat man als Arbeitnehmer eigentlich getan, um erst wie ein Verbrecher behandelt zu werden, und dann wie ein Idiot, wenn man sich darüber beschwert?

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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 26. Dez 2013, 23:30 
Pinkie Pie
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Ich neulich so zu ner Beratung beim Arbeitsamt. Die Frau fängt an von Zeitarbeit, und ich meine, ich mache das nicht mehr, weil man da kriminell behandelt wird und ich, als ich das gemacht habe, jeden Tag nach Hause gekommen bin mit jedem einzelnen Äderchen in meinem Augen aufgeplatzt.

Kriminell ist auch in meinen Augen das richtige Wort. Dadurch dass die Politik diese Möglichkeit geschaffen hat, hat sie Tür und Tore für gierige Geldgeier geöffnet. Die verdienen sich auf den Knochen des verzweifelten Arbeitsuchenden nämlich eine goldene Nase und für Arbeitgeber ist das auch phantastisch, schließlich wird ihm garantiert, dass die Stelle immer besetzt ist und er spart sich eigene Bewerbungwsverfahren.


Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Die Frau meint dann dass das ja Quatsch ist und sie da ganz anderes gehört hat, und ich kann mir die Frage nicht verkneifen "Haben sie schonmal Zeitarbeit gemacht?"
Sie dann so "Nein, aber ich bin Urbeamtin, also kenne ich mich damit trotzdem gut aus".
Kopftisch; was hat man als Arbeitnehmer eigentlich getan, um erst wie ein Verbrecher behandelt zu werden, und dann wie ein Idiot, wenn man sich darüber beschwert?

Seit wann sind die denn Beamte? :D

Wie ich oben schrieb ist der der einzige Verliere der Arbeitnehmer. Für Arbeitgeber und Zeitarbeitsfirmen ist das sehr reizvoll und auch die Politik profitiert, schließlich schönt das die Arbeitlosenzahlen massiv. :roll:

Die Zeitarbeitsfirmen werben ja sogar damit, dass es Chancen zur Übernahme gibt. :D Dazu muss man aber sagen, dass das in der Regel nicht so ist. (Auch wenn ich einen kenne, bei dem das geklappt hat, aber der war auch früher schon mal in diesem Betrieb.)
Dieses in Aussicht stellen einer Festeinstellung ist im Grunde sogar ein Straftatbestand. Das letzte was eine Zeitarbeitsfirma will, ist es dass sie "ihre Leute" durch Festeinstellungen verlieren. Logische Rechnung, denn dann fließt nicht mehr 1/3 des Lohnes zu ihnen, sondern zum Arbeitnehmer. In der Praxis sieht das so aus, dass dann lieber das Verhältnis zum Arbeitnehmer gekündigt wird und sie dann einen anderen die Stelle geben. So kassieren sie weiter. Dem Arbeitgeber ist das alles egal, er hat durch die Zeitarbeitsfirma die Garantie, dass die Stelle immer besetzt ist, auch im krankheitsfall.

Ehrlich, ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen muss, wenn ich darüber nachdenke.

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BeitragVerfasst: Do 2. Jan 2014, 02:17 
Glücksschwein
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Das Geilste, was mir zu meiner Zeit bei einer Leihfirma passiert ist war, dass mir die Firma, an die ich versklavt wurde nach 2 Jahren tatsächlich einen Vertrag angeboten hat, nur lag der bei 50% Gehalt der Zeitarbeitsfirma. :laugh: War dann auch gleich mein letzter Arbeitstag.

Für ein Ingenieurbüro zu arbeiten ist doch auch zum kotzen, erinnere mich da an eine Sitzung bei Daimler, wie die ganzen Schnössel und Krawattenträger zu 11(!) in einem Konferenzraum auf mich eingequatscht haben als ich das Projekt meiner damaligen Firma präsentieren musste. Da war noch eine Dame anwesend, die wurde zum Kaffee holen usw geschickt. Dachte damals das wäre eine Sekretärin oder so, bis auch sie mich in meinem Vortrag unterbrochen hat. War da schon leicht genervt, da mir die anderen Deppen kaffeeschlürfend andauernd sau dämliche Fragen, teils auch über ihr eigenes Produkt, gestellt haben. :roll: Aber siehe da, diese Dame, die wie der letzte Dreck behandelt wurde, stellte sich als angeheuerte Ingenieurin heraus, die die richtigen Fragen stellte und teils mehr Kompetenz als die versammelte Mannschaft bot, mit Ausnahme eines Facharbeiters vielleicht. Seit diesem Tag wird mir immer speiübel, wenn ich auch nur kurz an unsere geliebte Automobilindustrie denke, ohne ihre Zeitarbeiter und vor allem das Wissen ihrer Zulieferer wären die keinen Pfifferling wert. :roll:

Wenn ich nur daran denke, dass ich evtl. demnächst wieder in dieser Branche arbeiten muss krieg ich das große Kotzen. :kotz:


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BeitragVerfasst: Mo 6. Jan 2014, 01:15 
Hello Kitty
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Zeitarbeit ist die eine Sache, dabei verdienen die Leute vergleichsweise noch recht ordentlich - gerade weil man sie in schlechten Zeiten schnell entlassen kann. Aber bei zu geringer Entlohnung dann noch trotz Vollzeitarbeit auf Alg II angewiesen zu sein, das finde ich ist schlimm. So wie ich das mitbekomme kommt dies bei Zeitarbeiter nicht so häufig vor.

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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 11. Okt 2015, 23:52 
Pinkie Pie
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Meine Mutter arbeitet in so einer Firma. Ist halt besser als nichts.

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BeitragVerfasst: Do 8. Feb 2018, 15:27 
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Minibildchen

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Zeitarbeit ist für den Staat recht wichtig, weil dadurch erheblich die Arbeitslosenzahlen geschönt werden können. Ein Zeitarbeiter macht normalerweise trotz deutlich dichterem Pensum als andere Arbeiter nicht genug Geld zum Leben und sein Job ist auch absolut nicht sicher, aber sobald er seinen ersten Arbeitstag hatte, kann er halt ne Zeit lang aus der Statistik gestrichen werden und es sieht aus, als gäbe es in Deutschland deutlich mehr Leute mit nem festen Job als es wirklich sind. Nen Arbeitssuchenden in Zeitarbeit zu stecken ist für das Amt auch deutlich einfacher und schneller als ihm dabei zu helfen, nen sicheren Job zu bekommen - man kann sich ja nicht wirklich gegen die Angebote wehren ohne Leistungen gekürzt zu bekommen. Zeitgleich sind Zeitarbeitsfirmen bundesweit seit Jahren sehr langsam am krepieren. In nem Sozialstaat gäbe es keine Zeitarbeit, aber im aktuellen System sind Leute halt auch drauf angewiesen.
Mittlerweile sollen Läden ihre individuellen Zeitarbeiter fest anstellen, wenn sie sie lange genug gebucht haben - real sorgt das in 99% der Fälle dafür, dass die Läden dann kurz vor der Grenze, an der das geschehen müsste, den Individuen die Arbeit im Laden verbieten, und sie dann n Jahr später wieder erlauben, damit die Frist neu ticken kann. Die Arbeiter leisten zwar nen guten Job, aber der Boss fühlt sich halt wohler, wenn er kein für die bekommene Leistung angemessenes Geld zahlen muss. Das ist auch so typisch Kapitalismus einfach - es wird, ohne groß drüber nachzudenken, ne neue Regel eingeführt die vorgeblich dem kleinen Mann helfen soll, und in der Praxis wird dann sofort klar, dass sie ausschließlich schadet weil ne Riesenlücke übersehen wurde und nun genutzt wird - die Regel bleibt dann aber genau so wie sie ist bestehen.

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BeitragVerfasst: Fr 25. Mai 2018, 19:31 
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Minibildchen

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Erinnerung daran, dass es weiterhin Leute gibt, die aktiv den Eindruck erzeugen wollen, dass Zeitarbeit nicht der Gesellschaft schaden würde.

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BeitragVerfasst: Sa 12. Jan 2019, 12:50 
Graue Maus
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Mein Job langweilt mich. Ich bin jetzt schon 6 Jahre lang bei der gleichen Firma und hab keine Möglichkeit, mich irgendwie weiterzuentwickeln. Das ist natürlich auf Dauer total öde. Jetzt überlege ich, ob Zeitarbeit vielleicht mal interessant wäre, damit ich lernen kann und ein bisschen Abwechslung in den Berufsalltag kommt. Wie findet ihr den Gedanken? Würdet ihr dazu raten oder eher dagegen? Wie läuft so etwas überhaupt ab? Bekommt man da einen ganz normalen dauerhaften Arbeitsvertrag oder immer wieder neue?


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BeitragVerfasst: Sa 12. Jan 2019, 13:42 
Rosa Lachs
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Wenn du für Mindestlohn als Sklave mit einem 9-Monats-Vertrag arbeiten willst, dann klingt es, als wäre das genau das Richtige für dich.

Ich würde von Zeitarbeit die Finger lassen.

Was machst du eigentlich beruflich und was würde gegen eine neue Ausbildung sprechen?


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