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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 11. Jan 2014, 23:28 
Pink Panther
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 Betreff des Beitrags: Sexualkundeunterricht

Manch einer hat es vielleicht mitbekommen: Die Grün-Rote Landesregierung plant für 2015 eine Bildungsplanreform, nach der, vereinfacht dargestellt, der Sexualkundeunterricht in sozialwissenschaftlichen Fächern verortet werden soll. Darüber hinaus soll von klein auf vermittelt werden, dass es neben heterosexuellen auch alle möglichen anderen Beziehungen gibt und dass die gleichwertig sind.
Die Kirchen und die Opposition laufen Sturm und ein Realschullehrer hat eine Petition gegen dieses Vorhaben gestartet. Mittlerweile gibt es eine Stellungnahme des Landesverbandes der GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) und eine Petition gegen die Petition:

Petition gegen die Bildungsplanreform

Stellungnahme der GEW

Petition gegen die Petition (also FÜR die Reform)

Eure Meinung? Achja, und unterzeichnet fleissig :smile:

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am So 20. Aug 2017, 16:29, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Titel umformuliert


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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 02:35 
Hello Kitty
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Ich muss mir nochmal den den Vorschlag der Bildungsreform durchlesen bevor ich mir eine fundierte Meinung bilden kann. Einfach nur Pressemitteilungen und Petitionen (die je vers. Meinungen vertreten) über etwas was mir nicht wirklich bekannt ist, darüber kann ich nicht urteilen. Leider finde ich die Bildungsreform im Wortlaut gerade nicht direkt. Falls sie also jemand hat würde ich mich freuen sie mir mal durch zu lesen. :)

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Jeder hat ein Recht auf meine Meinung


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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 04:00 
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Minibildchen

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Wie es mich immer angekotzt hat, wenn ich Lehrer hatte, die während des Unterrichts ihre Schüler politisch indoktrinieren wollten. Das hier ist im Prinzip noch nerviger, weil Schüler für ne politische Diskussion instrumentalisiert werden sollen.
Wenn Schüler mit Sexualkunde anfangen, wissen die heute alle schon, was Homosexualität ist. Wie die darauf eingestellt sind, ist ein Spiegel dessen, wie sie erzogen wurden. Die Schule kann da schon nichts mehr dran drehen.

Edit: darf ich den Threadtitel n bisschen reißerischer machen? So liest den keine Sau.

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 10:32 
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Gerne doch :)

Edit: Ich such, sobald ich Zeit habe, mal nach dem Reformentwurf

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 14:12 
Pink Panther
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Hier noch ein paar Quellen:

Leitprinzipien für den Bildungsplan grundlegend auf S. 2 und S.9

Zur Bildungsplanreform allgemein

Stellungnahme des Kultusministeriums zur Petition gegen den Bildungsplan 2015

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 14:31 
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wie es mich immer angekotzt hat, wenn ich Lehrer hatte, die während des Unterrichts ihre Schüler politisch indoktrinieren wollten. Das hier ist im Prinzip noch nerviger, weil Schüler für ne politische Diskussion instrumentalisiert werden sollen.
Wenn Schüler mit Sexualkunde anfangen, wissen die heute alle schon, was Homosexualität ist. Wie die darauf eingestellt sind, ist ein Spiegel dessen, wie sie erzogen wurden. Die Schule kann da schon nichts mehr dran drehen.

Es geht nicht um Instrumentalisierung. Sondern darum, wenigstens in die Köpfe von Kindern und Jugendlichen
a) das Rüstzeug zur Bildung einer persönlichen und reflektierten Meinung (das erfordert umfassende, selbstverständlich aber wertfreie und neutrale Information) und
b) idealerweise Solidarität
zu bringen.

Ziel jeglicher Erziehung ist der autonome, gesellschaftskritische und solidarische (!) Mensch (nach Klafki). Um überhaupt solidarisch sein zu können (was erheblich mehr als bloses Dulden ist), ist umfassende Information wichtig. Mangelnde Achtung vor Mitmenschen kann mMn ohne weiteres zu den von Klafki so bezeichneten "epochaltypischen Schlüsselproblemen" gezähllt werden. Die Thematik ist damit im Unterricht zu verorten. Exemplarisch kann sie durchaus über die fächerübergreifende Bearbeitung des Themas sexuelle Vielfalt behandelt werden. Damit sind die wesentlichen in der Didaktik gestellten Anforderungen an den Inhalt m.E. erfüllt.

Darüber hinaus impliziert die Tatsache, dass auch heute noch Menschen mit anderer als der heterosexuellen Orientierung diskriminiert werden (auch an Schulen, und die Kids können gnadenlos sein) den dringenden Bedarf einer eindeutigen Positionierung. Konsequenterweise ist das Thema nicht (mehr) an einer bestimmten Jahrgangsstufe in Bio verortet, sondern soll Fächer- und Jahrgangsübergreifend bearbeitet werden.

Du hast schon recht, auch in meiner Schulzeit war das noch so - in der sechsten, glaub ich, wo eh schon alle Bescheid wussten in Bio: Wochenlang Blumen, Vögel, Insekten und und und... Bis hin zum Schwein. Und abschließend wurde in 20 Minuten mit hochrotem Kopf der Mensch abgehandelt, allerdings ausschließlich auf den Aspekt Fortpflanzung bezogen. Das ist natürlich völliger Blödsinn :laugh:

Ich habe bereits bei dem nörsinchen eine bessere Perspektive erlebt und hoffe auf eine noch bessere^^

___
Bezug: Klafki, Wolfgang: Neue Studien zur Bildungstheorie und Didaktik. Zeitgemäße Allgemeinbildung und kritisch-konstruktive Didaktik.
4. Aufl. Weinheim und Basel 1994

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 14:40 
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Zum Beitragnörs hat geschrieben:
Es geht nicht um Instrumentalisierung.
Diese findet aber statt. Erwachsene setzen ihre politischen Ideologien, so korrekt diese auch sein mögen, durch, mitsamt bewusstem Anstoß kontroverser Diskussionen, und das auf dem Rücken von Schülern. Klar gehört zur Sexualkunde auch dazu, dass Homosexualität erwähnt wird. Ist aber momentan bereits so, im Normalfall. Hetero stellt halt den größeren Teil dar, vor allem beim Thema Fortpflanzung. Die Sexualkunde dann aber mit Gay Pride und neuer Liebe und Stuff zu verbinden, das ist Ideologisierung. Geschichte der Homosexualität, gesellschaftliche Auswirkungen etc. - das gehört in Sachkunde/Politik/Gemeinschaftskunde. Sexualkunde an sich gehört in in Bio. Dann braucht man auch keine Reformen oder so. Die ganze Aktion ist Meinungsmache.

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am So 12. Jan 2014, 15:20, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:19 
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Imho ist es nicht sinnvoll, Sexualkunde in verschiedene Fächer aufzuteilen, weil das eine mit dem anderen zusammen hängt. Man kann die biologische Funktion nicht getrennt für sich allein betrachten, da hängen immer auch Gefühle (und gesellschaftliche Einstellungen) dran.

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Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. - Hedwig Dohm


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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:21 
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Zum BeitragMohnstrudel hat geschrieben:
Imho ist es nicht sinnvoll, Sexualkunde in verschiedene Fächer aufzuteilen, weil das eine mit dem anderen zusammen hängt.
Dann lehrt man beides im gleichen Block. So kompliziert ist das nicht. Außer natürlich, man will den politischen Heckmeck.
Der verhindert dann aber natürlich, dass das ganze gesellschaftlich normal wird.

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:27 
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Wie sieht denn guter Sexualkundeunterricht aus? Sicher sind die biologischen Tatsachen auch wichtig, aber von Bedeutung ist eher, dass Schüler über ihre Ängste sprechen können, sich angenommen fühlen, Halbwahrheiten aufgeklärt werden, usw. usf. War bei uns in der Schule auch so. Nur wenn man sich das als Ziel setzt, sollten alle Lebens-und Liebesformen als gleichberechtigt und normal angesehen werden.

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:29 
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Zum BeitragMohnstrudel hat geschrieben:
War bei uns in der Schule auch so. Nur wenn man sich das als Ziel setzt, sollten alle Lebens-und Liebesformen als gleichberechtigt und normal angesehen werden.

War bei uns eigentlich so. Es wurde angesprochen und kurz darüber diskutiert.
Btw eine Nachfrage, ob ich dich richtig verstanden hab. Du findest dieses Ängste annehmen wichtiger als die biologischen Tatsachen aufklären? Ich finde ersteres gehört eher in die Erziehung der Eltern. In der Schule ist es wichtig, die normale Aufklärung zu betreiben und Kindern die Fakten beizubringen.

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:30 
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Zum BeitragMohnstrudel hat geschrieben:
War bei uns in der Schule auch so.
Ist ja auch normal.

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:49 
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Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Btw eine Nachfrage, ob ich dich richtig verstanden hab. Du findest dieses Ängste annehmen wichtiger als die biologischen Tatsachen aufklären? Ich finde ersteres gehört eher in die Erziehung der Eltern. In der Schule ist es wichtig, die normale Aufklärung zu betreiben und Kindern die Fakten beizubringen.


Leider sind die Eltern nicht immer in der Lage, diese Aufgabe zu übernehmen, auch wollen nicht alle Kinder gerade mit ihren Eltern darüber reden, daher sollte die Schule imho einspringen.

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 15:56 
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Zum BeitragMohnstrudel hat geschrieben:
Leider sind die Eltern nicht immer in der Lage, diese Aufgabe zu übernehmen, auch wollen nicht alle Kinder gerade mit ihren Eltern darüber reden, daher sollte die Schule imho einspringen.

Das driftet ziemlich schnell in ein "homosexuell sein ist toll, und wenn ihr das macht, seid ihr stark und individuell!" ab. Ich halte das für keine gute Idee.
Wie gesagt, ich träume von einer Schule, in der tatsächlich nur Fakten vermittelt werden. Kinder sollen nicht beeinflusst werden.

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BeitragVerfasst: So 12. Jan 2014, 16:17 
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Kann ich mir schwer vorstellen.
Homosexualität sollte einfach als normal angesehen, wie Heterosexualität auch. Dasselbe gilt für offene Beziehungen, Polygamie, Patchworkfamilien, Sex nur in Beziehungen,...

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