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Psychische Probleme und der Beruf
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Autor:  Brexpiprazole [ Sa 20. Mai 2017, 18:01 ]
Betreff des Beitrags: 

Lass hier mal über Arbeitsunfähigkeit diskutieren. Gibt diesbezüglich durchaus Stigmata.

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Kann eine psychische Krankheit einen tatsächlich arbeitsunfähig machen? Also jetzt nicht nur "Arbeite ich, zerficke ich dadurch nachhaltig meine körperliche und geistige Gesundheit", sondern "Es ist mir unmöglich, einen Beruf, egal welchen, zufriedenstellend auszuführen".

Autor:  Phreya [ So 21. Mai 2017, 10:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Natürlich. Wer unter so schweren Depressionen leidet, dass er Schwierigkeiten hat, morgens aufzustehen, wird wahrscheinlich sehr häufig zu spät kommen, wenn er überhaupt zur Arbeit geht. Das ist weder zufriedenstellend für den Arbeitgeber, noch für den Depressiven. Akute Psychosen sind auch grenzwertig und, je nach Job, auch echt gefährlich.

Autor:  Flugufrelsarinn [ So 21. Mai 2017, 13:13 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Natürlich. Wer unter so schweren Depressionen leidet, dass er Schwierigkeiten hat, morgens aufzustehen, wird wahrscheinlich sehr häufig zu spät kommen, wenn er überhaupt zur Arbeit geht. Das ist weder zufriedenstellend für den Arbeitgeber, noch für den Depressiven. Akute Psychosen sind auch grenzwertig und, je nach Job, auch echt gefährlich.


Ganz genau.
Manchmal, als ich sehr depressiv war, konnte ich noch nicht mal duschen gehen. Geschweige denn in den Job. Und selbst wenn ich da war, war ich meistens total benebelt.

Autor:  PinkPassionfruit [ Mo 22. Mai 2017, 12:03 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Lass hier mal über Arbeitsunfähigkeit diskutieren. Gibt diesbezüglich durchaus Stigmata.



Kann eine psychische Krankheit einen tatsächlich arbeitsunfähig machen? Also jetzt nicht nur "Arbeite ich, zerficke ich dadurch nachhaltig meine körperliche und geistige Gesundheit", sondern "Es ist mir unmöglich, einen Beruf, egal welchen, zufriedenstellend auszuführen".


Ein Ex-Partner von mir hatte eine schwere Depression und ja, dem war es zeitweilig unmöglich, seinen Beruf auszuführen. Es war ihm in den schlimmsten Phasen schon unmöglich, das Bett zu verlassen (wie von Schneefräulein auch ähnlich beschrieben). Mit guter Medikamenten-Einstellung und Therapie ging es dann nach einer Weile wieder. Aber das dauerte seine Zeit.

Autor:  Phreya [ Mo 22. Mai 2017, 13:47 ]
Betreff des Beitrags: 

Man bekommt übrigens nicht immer nur Ablehnung durch psychische Erkrankungen. Ist zwar jetzt kein Job, aber die Schule, die ich ab Sommer besuchen werde (mache mein Abitur nach), fördert sogar die Eingliederung solcher Menschen (soweit sie halbwegs stabilisiert sind natürlich).

Autor:  Bubble [ Do 25. Mai 2017, 11:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Schneefräulein, ich habe eine Frage an dich.
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Autor:  Flugufrelsarinn [ Do 25. Mai 2017, 12:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragBubble hat geschrieben:
Schneefräulein, ich habe eine Frage an dich.
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Autor:  Brexpiprazole [ So 25. Jun 2017, 20:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Natürlich. Wer unter so schweren Depressionen leidet, dass er Schwierigkeiten hat, morgens aufzustehen
Aber aufpassen, ich meinte jetzt halt aber tatsächlich nicht Fälle, in denen man sich auf Kosten seiner körperlichen und geistigen Gesundheit theoretisch zwingen kann um dann halt langfristig seelisch qualvoll daran einzugehen und nurmehr eine leere Hülle zum Selbstzweck zu sein; das ist ja schlicht normales Erwachsenenleben im Kapitalismus.
Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Man bekommt übrigens nicht immer nur Ablehnung durch psychische Erkrankungen. Ist zwar jetzt kein Job, aber die Schule, die ich ab Sommer besuchen werde (mache mein Abitur nach), fördert sogar die Eingliederung solcher Menschen (soweit sie halbwegs stabilisiert sind natürlich).
Wie fördern die das? Sorgen die dann auch dafür, dass man am Arbeitsplatz nicht wie ein Alien behandelt wird?

Autor:  Brexpiprazole [ So 1. Okt 2017, 17:17 ]
Betreff des Beitrags: 

Neulich ging diese Story von der Frau rum, die sich auf Arbeit offen krankgemeldet hat, um sich nen Tag für ihre geistige Gesundheit zu nehmen - war ne Feelgood-Story, weil der Boss ihr dann halt für den Schritt gedankt hat und meinte, dass sowas in unserer Gesellschaft wichtig sei, blah.
https://www.boredpanda.com/woman-email- ... yn-parker/
Vorbildlich?
Ich frag mich tendenziell, wie die Antwort des selben Chefs ausgesehen hätte, wenn ein Dude die selbe Mail geschrieben hätte. Bei speziell diesem Chef vielleicht sogar gleich.

Autor:  Phreya [ Do 26. Apr 2018, 00:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Ist man einem zukünftigen Arbeitgeber eigentlich (moralisch) gegenüber verpflichtet, ihn vor der Einstellung darüber zu unterrichten, dass man die Arme (offensichtlich wegen SvV) vernarbt hat, wenn z.B. Kundenkontakt bestehen wird und man kurzärmlige Sachen tragen muss oder wird?

Autor:  00Schneider [ Do 26. Apr 2018, 00:48 ]
Betreff des Beitrags: 

Nein, ist man nicht. In konservativen Branchen ist der Dresscode so oder so ganzjährig langärmlig. Bei der amtsärztlichen Untersuchung für den staatlichen Dienst (Verbeamtung) wird es aber unter Garantie vermerkt. Polizeidienst ist damit zu 99,9% raus, ansonsten liegt es im Ermessen des Arztes zu entscheiden, ob du bei Verbeamtung ein zu großer Kostenfaktor für den Staat bist (..und damit nicht verbeamtet wirst).

Autor:  Misery [ Do 26. Apr 2018, 01:18 ]
Betreff des Beitrags: 

In vielen Branchen wird ja ein „gepflegtes Äußeres“ vorausgesetzt. Bei uns wurde auf Haarfarbe, Piercings, Kleidung und Make Up geachtet. Kann mir gut vorstellen, dass meine Chefin SvV Narben nicht geduldet hätte bzw. einen drum gebeten hätte, ein langärmliges Oberteil unter der Arbeitsbluse anzuziehen.

Hab aber schon Erzieher und Verkäufer im Möbelgeschäft mit Narben gesehen. Kann man wohl so pauschal nicht sagen.

Autor:  lifesucker [ Do 26. Apr 2018, 09:29 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Ist man einem zukünftigen Arbeitgeber eigentlich (moralisch) gegenüber verpflichtet, ihn vor der Einstellung darüber zu unterrichten, dass man die Arme (offensichtlich wegen SvV) vernarbt hat, wenn z.B. Kundenkontakt bestehen wird und man kurzärmlige Sachen tragen muss oder wird?


Glaube nicht, dass man dazu verpflichtet ist.
Ich bin eigentlich nicht dafür, dass man seine ganze Vergangenheit preisgeben muss und finde somit auch nicht, dass man erwähnen soll, dass man eine psychische Erkrankung hat. Wie schon in diesem Thread diskutiert, schießt man sich dadurch nur selbst ins Knie.
Das ist allerdings etwas, was man sehr gut sehen kann und ein offensichtlicher Teil von dir ist. Würde ich im Vorhinein einfach ansprechen, dann kommst du später in keine unangenehmen Situationen. (Klar kann das Ansprechen auch unangenehm sein, aber am 1.Arbeitstag direkt nach Hause geschickt zu werden, weil das der Arbeitgeber einfach nicht will, empfinde ich als weitaus unangenehmer.) Würde dasselbe übrigens über ein riesiges Tattoo am Arm sagen.

Autor:  Wolfsblvt [ Do 26. Apr 2018, 20:50 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn es viel Kundenkontakt gibt, würde ich aus eigenem Interesse alleine schon vorab mit dem Arbeitgeber abklären, ob das schlimm ist oder okay geht.
Sonst kann der Kundenkontakt sehr unangenehm werden.

Autor:  Phreya [ Fr 27. Apr 2018, 17:34 ]
Betreff des Beitrags: 

Aber wenn man es vorher sagt, könnte der Chef sicher leichter unterbewusst Vorurteile bezüglich der Leistung entwickeln, oder?

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