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Schreibschrift
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Autor:  Bubble [ Do 15. Jan 2015, 00:21 ]
Betreff des Beitrags: 

Hab in der 1. Klasse Druckschrift gelernt, in der 2. sogar die vereinfachte Ausgangsschritt und wurde die ganze Grundschule lang zu der gezwungen, obwohl ich Druckschrift lieber mag. :nerd: seit der 5. schreib ich ne Mischung aus Druckschrift und Schreibschrift, aber mehr Druckschrift. Glaube kann die Schreibschrift schon gar nicht mehr :nerd:

Autor:  MacGyver [ Do 15. Jan 2015, 02:47 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragGlückskind hat geschrieben:
Ist doch in deutschen Schulen auch schon lang in der Diskussion und wird soweit ich weiß an einigen Schulen testweise auch schon praktiziert. Ob es sinnvoll ist oder nicht, darüber lässt sich streiten. Es gibt durchaus auch Argumente für die Schreibschrift.

In Deutschland ändert sich das eh alles ständig. Aber wie soll es auch anders sein, bei 16 verschiedenen Schulsystemen von denen keines nen guten Masterplan hat.

Ich habe damals, 1991 die Schreibschrift gelernt. War immer eine Katastrophe und ist es bis heute. Druckschrift lernten wir nie. Mein Sohn hingegen hat in der Schule angefangen die Druckschrift zu lernen und Schreibschrift kam dann irgendwie so als Bonus im dritten Schuljahr hinzu. Jetzt schreibt er aber wieder Druckschrift.

Zum BeitragTransalpin hat geschrieben:
"für manche Schüler heute motorisch einfach zu kompliziert sei"

Aha, die heutigen Kinder sind also zu ungeschickt, um eine derartige Schrift zu lernen.

Haha das war bei mir auch schon vor 20 Jahren so. :D

Autor:  Wolfsblvt [ Do 15. Jan 2015, 03:41 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich schreibe seit 10 Jahren keine Schreibschrift mehr. Hab mir das schnell abgewöhnt.

Autor:  Glückskind [ Do 15. Jan 2015, 10:42 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
In Deutschland ändert sich das eh alles ständig. Aber wie soll es auch anders sein, bei 16 verschiedenen Schulsystemen von denen keines nen guten Masterplan hat.

Naja, aber dann ist uns niemand "Jahrzehnte voraus", wenn auch hier schon diverse Testphasen laufen (also in Bayern zumindest). Dass es Schwachsinn ist, dass Bildung Ländersache ist, darin sind sich ja die meisten einig, aber ich denke, auch da tut sich in den nächsten Jahren einiges.
Zum BeitragMacGyver hat geschrieben:
Ich habe damals, 1991 die Schreibschrift gelernt. War immer eine Katastrophe und ist es bis heute. Druckschrift lernten wir nie.


Bist du dir sicher, dass du nie Druckschrift gelernt hast? Das würde mich nämlich wahnsinnig wundern, da man mit der Schreibschrift eigentlich immer auf die Druckschrift aufbaut und das schon seit vielen Jahrzehnten.

Autor:  Winterrose [ Do 15. Jan 2015, 11:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich schreibe in einer Mischung aus Druckschrift und Schreibschrift, aber mehr Druckschrift.

Fände es persönlich nicht tragisch, wenn die Schreibschrift abgeschafft werden würde. Sah bei mir nie wirklich schön aus, und wenn ich mich recht erinnere, wurden wir bis zum 4. Schuljahr dazu gezwungen, nur so zu schreiben. Ich habe es gehasst :laugh:

Autor:  iyin [ Do 15. Jan 2015, 12:00 ]
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Welchen Zweck erfüllte die Schreibschrift denn eigentlich? Wieso musste man sie lernen? Was könnte den finnischen Kindern dadurch fehlen?

Autor:  Brexpiprazole [ Do 15. Jan 2015, 16:27 ]
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Zum Beitragiyin hat geschrieben:
Welchen Zweck erfüllte die Schreibschrift denn eigentlich? Wieso musste man sie lernen? Was könnte den finnischen Kindern dadurch fehlen?
Der angedachte Zweck ist, wie erwähnt, schnelleres Schreiben. Bei längeren handschriftlichen Texten trifft das normalerweise auch zu.

Autor:  Der_Pate [ Do 15. Jan 2015, 16:47 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich kann die Schreibschrift schon ziemlich lange nicht mehr schreiben, ich weiß auch gar nicht mehr exakt, welche Schreibschrift ich in der Schule gelernt hab, da wurde ja auch immer wieder etwas verändert. Ich weiß nur noch sicher, dass bei mir damals das kleine z ohne Unterschlinge gerade modern war - inzwischen wirds ja, soweit ich informiert bin, wieder mit Unterschlinge geschrieben. Wenn ich jetzt das Alphabet notieren müsste, würden mir einige Buchstaben nicht mehr in der Form einfallen, wie ich das damals gelernt habe.

Ich schreibe Blockschrift, natürlich aber - außer ich schreibe bewusst überdeutlich - nicht komplett unverbunden. Das kleine g hat entsprechend, wenn es nicht am Wortende steht, immer eine komplett geschlossene Unterschlinge, weil der nächste Buchstabe daran anschließt. In meiner Schrift sind auch einige "Ligaturen" enthalten, sprich: Es gibt Buchstaben, die ich immer auf eine spezifische Art verbinde, wenn sie aufeinander folgen; mit dieser Verbindung ist in der Regel eine Verkürzung verbunden. Wenn beispielsweise im Wortinneren ein s auf ein t folgt, ist das s nur ein kleiner senkrechter Strich vom rechten Ende des t-Querstrichs nach unten.

Als ich das erste Mal vor einer fünften Klasse auf der Tafel geschrieben hab, konnten die meine Schrift natürlich schwer lesen; ich habe dann mal probiert, Schreibschrift zu schreiben, aber ich hab das absolut nicht schön hinbekommen. Ich bin dann für die unteren Klassen dazu übergegangen, wirklich "saubere" Blockschrift zu schreiben, also jeden Buchstaben einzeln und voll "ausgeschrieben". Das geht gut, das können die Kinder natürlich problemlos lesen.

Autor:  Niemand [ Do 15. Jan 2015, 18:50 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich hab schon immer dazu geneigt eher unsauber zu schreiben, vor allem sehr klein, eng und schräg und das kommt bei Schreibschrift meistens nicht so gut. Irgendwann hab ich mir deshalb auch wieder Druckschrift angewöhnt, mittlerweile ist es ein Mischmasch. Die meisten Buchstaben schreibe ich ohne Verbindung, aber 'ch' bspw. immer mit usw. Viel leserlicher ist meine Schrift dadurch auch nicht, eine Kommilitonen hat sie mal als "Mittelalterschrift" bezeichnet. :nerd:
Die meisten Leute die ich so kenne, schreiben übrigens auch Druckschrift, obwohl eigentlich alle mal Schreibschrift gelernt haben sollten.

Autor:  MacGyver [ Do 15. Jan 2015, 19:14 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragGlückskind hat geschrieben:
Bist du dir sicher, dass du nie Druckschrift gelernt hast? Das würde mich nämlich wahnsinnig wundern, da man mit der Schreibschrift eigentlich immer auf die Druckschrift aufbaut und das schon seit vielen Jahrzehnten.

Ja, absolut. Wir haben gleich mit dieser vereinfachten Ausgangsschrift begonnen und das blieb auch so. Hab mir erst sehr viel später selber die Druckschrift angeeignet, sieht aber bis heute alles sehr bescheiden aus. :D

Autor:  Tyra [ Do 15. Jan 2015, 20:44 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich musste jetzt erstmal googeln was Schreibschrift ist.

Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich jemals Schreibschrift gelernt habe. Ich vermisse dieses Können allerdings auch nicht. Längere Texte muss ich ohnehin nicht mehr handschriftlich verfassen - wobei ich glaube, dass es mit der Schreibschrift nicht wesentlich schneller geht.

Autor:  Mohnstrudel [ Sa 17. Jan 2015, 19:39 ]
Betreff des Beitrags:  [News] Finnland schafft die Schreibschrift ab

Ausgerechnet Pisa-Sieger Finnland plant eine Revolution im Unterricht: Schüler sollen ihre Texte nicht mehr mit in Schreibschrift verfassen - sondern vor allem an der Tastatur. Deutsche Schulpraktiker und Wissenschaftler sind entsetzt.

[...]

"Flüssiges Tippen auf der Tastatur ist eine wichtige Fähigkeit", zitiert die "Helsinki Times" Minna Harmanen, die im finnischen Bildungsministerium die Richtlinien zum Schreibenlernen reformiert. Das sei natürlich eine große kulturelle Neuerung, räumt Harmanen ein, aber für die im täglichen Leben benötigten Fähigkeiten werde der Umgang mit einer Tastatur eben immer wichtiger. Im Übrigen sei es den Lehrern freigestellt, auch weiterhin Schreibschrift zu vermitteln - nur eben zusätzlich zum Tastaturschreiben.

Lehrervertreter warnen vor Schule ohne Handschrift

Bei deutschen Bildungsexperten stoßen die Pläne auf heftige Kritik. "Die Einübung von Handschrift in der Grundschule darf nicht zur Disposition gestellt werden", warnt etwa Udo Beckmann, Vorsitzender des Verbands Bildung und Erzeihung (VBE): "Den Kindern darf unter dem Dach der Schule auf keinen Fall eine Beschränkung ihrer motorischen Fähigkeiten zugemutet werden." Für Deutschland könne die finnische Entscheidung - die ähnlich auch schon in den USA und der Schweiz diskutiert und teilweise auch schon umgesetzt wurde - kein Vorbild sein: "Bessere Lesbarkeit, die nur technisch erzeugt wird, taugt nicht als Lernziel in der Schule."

Unstrittig ist: Auch deutsche Schüler haben Probleme beim Schreiben und beim Schrifterwerb, und diese Probleme sind nicht neu. "In den Achtzigerjahren hat man festgestellt, dass die bis dahin unterrichtete Lateinische Ausgangsschrift motorisch zu kompliziert war", sagt Christian Marquardt, Wissenschaftlicher Beirat des Schreibmotorik Instituts im bayerischen Heroldsberg. "Danach wurde an deutschen Schulen auf die sogenannte vereinfachte Ausgangsschrift umgestellt."

Am Grundsatzproblem aber hat das nichts geändert. "Lehrer beklagen, dass die Handschriften unleserlich sind, das Schriftbild nicht genügend ausgeformt ist und vor allem beim schnelleren Schreiben auseinanderfällt", sagt Marquardt, der derzeit zusammen mit dem Schreibmotorik Institut und dem Deutschen Lehrerverband eine Umfrage zum Thema Handschrift durchführt. Schon frühere Untersuchungen hätten gezeigt, dass etwa 30 Prozent der Jungen und 15 Prozent der Mädchen "ernsthafte Schwierigkeiten beim Erlernen der Handschrift haben", so der Motorikexperte.

Das Schreiben mit der Hand, sagt Christian Marquardt, sei zwar einerseits die Eingabe von Informationen, andererseits aber auch ein kognitiver und koordinativer Prozess, der weit über die reine Informationsverarbeitung hinausgehe. "Durch händisches Schreiben werden Lernen und Erinnerung verbessert, im Gehirn werden dabei viele Modalitäten angesprochen und trainiert", so der Schreibforscher. Wer die verbundene Handschrift aus dem Unterricht verbannen wolle, "der verzichtet auf die Entwicklung kognitiver und koordinativer Fähigkeiten bei den Schülern."


http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausl ... 12000.html

Der Artikel ist offensichtlich recht subjektiv.

Meinungen?

Autor:  Brexpiprazole [ Sa 17. Jan 2015, 20:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Handschrift sollte man natürlich trotzdem vor allem anderen lernen, alleine schon wegen der (fein)motorischen Entwicklung, die ansonsten erheblich auf der Strecke bleibt.

Autor:  Der_Pate [ Sa 17. Jan 2015, 20:50 ]
Betreff des Beitrags: 

Wie jetzt, gar keine Handschrift mehr? Das wäre doch ein bisschen vogelwild... Wenn man mal schnell seinen Namen oder seine E-Mail-Adresse auf eine Teilnehmerliste notieren muss oder nen Einkaufszettel schreiben - wie macht man das dann? :wacko:

Schreibschrift braucht es aber in der Tat nicht unbedingt, auch wenn es irgendwo schade wäre, diese Kulturtechnik aufzugeben. Entbehrlich ist die Schreibschrift in jedem Fall, die Blockschrift reicht aus.

Autor:  Brexpiprazole [ Sa 17. Jan 2015, 20:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Der Artikel ist vermutlich maßlos übertrieben; ich glaube kaum dass die Finnen den Grundschülern jetzt das Schreiben anhand einer Tastatur lehren wollen.

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