Schwierig zu findende Dinge sind schwierig zu finden.
Pate vs. Tamarindensaft, Runde 3.
Ich hab den aus der Dose, den ich gesucht hab, nicht wieder nicht gefunden, und gebe das nun auf. Dafür gab es in dem Laden, in dem ich heute war, ein Tamarindenkonzentrat (70% Tamarinde, der Rest großteils Wasser). Laut Erklärung der Verkäuferin und Aufschrift auf dem Produkt kann man das entweder zum Kochen verwenden (kommt in der Thai-Küche wohl häufig vor) oder daraus mit Wasser und Zucker den Drink anrühren, den es in der Dose (eben nicht) gibt. Hab ich gekauft.
Leider steht auf dem Teil nirgendwo drauf, wie viel Wasser und wie viel Zucker man nehmen soll. Sehr praktisch. Ich hab also einfach ein bisschen rumgespielt; so circa 3 oder 4 Esslöffel von dem Konzentrat auf 200 ml Wasser gegeben und dann ein bisschen von meinem Zuckersirup dazu. Ich habs dann im Shaker gemischt und musste es danach trotzdem noch durch ein feines Sieb geben, da sich feste Bestandteile abgesetzt hatten. Rühren ist zur guten Vermischung wohl keine gute Idee, es sei denn man hat sehr viel Zeit.
Jetzt hab ich natürlich keine Ahnung, ob das Zeug, wenn es fertig gemischt wäre, intensiver wäre oder weniger intensiv. Jedenfalls schmeckte das Zeug irgendwie pervers, aber irgendwie auch geil. Eine süß-säuerliche Mischung; durchaus fruchtig, ohne an irgendeine bekannte Frucht zu erinnern. An was es mich aber tatsächlich etwas erinnert hat: Die Lake von Essiggurken, und zwar von eher süßlichen Sandwichgurken. Mehr süß als sauer (hängt natürlich immer davon ab, wie süß man es macht; Zucker soll man ja selbst zugeben), aber durchaus herb. Ist schon okay, ich würd aber jetzt nicht größere Mengen davon als Erfrischung trinken.
In dem Cocktail (bei Interesse vgl.
hier), den ich probieren und für den ich es haben wollte, funktionierte meine selbstangerührte Mischung gut. Der Cocktail ist im sehr positiven Sinne interessant, aber geschmacklich jetzt auch keine ganz neue Offenbarung und nicht so gut, wie ich aufgrund eines Barbuchs vermutet hatte. Den Cocktail kann man sehr gut trinken und er macht auch Spaß, aber so wirklich lohnt sich der Aufwand der Tamarindensaftbeschaffung dafür nicht. Aber wie gesagt; vielleicht liegts auch daran, dass ich meinen Saft nicht so angemischt hab, wie es sein soll.
Achja: Nach Gurkenwasser schmeckt der Cocktail gar nicht mehr. Der wesentliche Beitrag das Tamarindensafts zum Drink besteht in der leichten Säure, außerdem bringt er ein paar frische, florale Aromen ein, ohne dass ich die näher beschreiben könnte. (Bin leider nicht sehr gut in Geschmacksbeschreibungen.)
Wenn ich den Cocktail noch einmal mit diesem Konzentrat mache, würde ich vermutlich den Zucker komplett weglassen (Konzentrat also nur mit Wasser anrühren) und hätte im Drink dann nur die Süße des Likörs. Das würde den Cocktail etwas herber und wohl interessanter machen.
Vielleicht mag Schneefräulein ja doch noch mitteilen, wie der Tamarindensaft geschmeckt hat, den sie hatte.
Wenn wir nächste Woche nochmal ins Tamarind (ist ne Bar hier) gehen, werde ich auf jeden Fall nochmal einen bestellen. 
