Das Pinke Forum :: Shades of Grey

Eine 24/7-BDSM-Praktizierende nimmt Shades of Grey auseinander:
http://www.cracked.com/personal-experie ... xpert.html

Kann so 24/7 Leute nicht wirklich ernst nehmen. Die kann man auch genauso auseinander nehmen.

Was spricht dagegen?

Kann so 24/7 Leute nicht wirklich ernst nehmen. Die kann man auch genauso auseinander nehmen.

Da ist es durchaus interessant, mal den Vergleich zur Realität zu ziehen.

Das aber ist keinesfalls die Regel.

Dass 24/7 SM funktionieren kann, bezweifle ich allerdings nicht.

Er beschreibt jedoch das, was in Shades of Grey thematisiert und nicht wirklich realitätsbasiert rübergebracht wird, oder nicht? Shades of Grey stellt die runtergewässerte Hausfrauenversion dieser Kultur bzw. dieses Lebensstils dar, behält aber ironischerweise in romantisierter Form den Abusive-Aspekt bei, weil die Autorin nicht darüber informiert ist, dass sie krank im Kopf ist.
Wie gesagt, ich frage mich ernsthaft, was für einen inneren Monolog sie wohl Grey in ihrem neuen Buch verpasst hat, und gehe stark davon aus, dass sie nicht begriffen hat, dass die von ihr erfundene Figur das Innenleben einer ausgehöhlten Tomate haben muss. Ich muss mich mal einlesen.

Und genau dann sind die Leute nicht mehr ernst zu nehmen.

Das krasse ist ja irgendwie, dass die Autorin sich anscheinend vollkommen im Unklaren darüber ist, dass sie da über eine Gewaltbeziehung schreibt und sie das Ganze romantisch findet. :huh:

Autor:	iyin [ Do 3. Sep 2015, 01:26 ]
Betreff des Beitrags:
Ich fand es wirr, dass der Reihe vorgeworfen wurde, ein ungesundes Beziehungsmodell zu präsentieren oder SM verfälscht darzustellen (was ich auch nicht unbedingt glaube, weil 24/7 SM nicht so sehr auf Zustimming beruhen kann). Es ist ein Buch. Das ist die Geschichte, die es erzählen wollte. Literarisch ist es natürlich etwas schlicht gehalten, vergleichbar mit Deutschrap (98%), und die Charaktere fand ich sehr unrealistisch. Wann arbeitet Grey eigentlich? Im Film gefiel mir das Beyoncé-Cover. Ansonsten war es etwas langweilig, wobei ich die weibliche Hauptfigur sehr süß fand.

Autor:	MacGyver [ Do 3. Sep 2015, 08:46 ]
Betreff des Beitrags:
Leprechaun hat geschrieben: Eine 24/7-BDSM-Praktizierende nimmt Shades of Grey auseinander: http://www.cracked.com/personal-experie ... xpert.html Kann so 24/7 Leute nicht wirklich ernst nehmen. Die kann man auch genauso auseinander nehmen.

Autor:	iyin [ Do 3. Sep 2015, 11:11 ]
Betreff des Beitrags:
MacGyver hat geschrieben: Kann so 24/7 Leute nicht wirklich ernst nehmen. Die kann man auch genauso auseinander nehmen. Was spricht dagegen? Der Artikel ist aber eh ziemlich schwach. Der nimmt nichts auseinander und erzählt vor allem viel halbgares.

Autor:	MacGyver [ Do 3. Sep 2015, 12:14 ]
Betreff des Beitrags:
iyin hat geschrieben: Was spricht dagegen? Ich kann Leute, die sich in einem derartigen Abhängigkeitsverhältnis befinden, einfach nicht erst nehmen. Wie denn auch? Damit fallen sie sowieso irgendwann übel auf die Schnauze, früher oder später.

Autor:	Brexpiprazole [ Do 3. Sep 2015, 16:18 ]
Betreff des Beitrags:
MacGyver hat geschrieben: Kann so 24/7 Leute nicht wirklich ernst nehmen. Die kann man auch genauso auseinander nehmen. Du kannst ihnen aber nicht erzählen, dass das, was sie tun, nichts mit 24/7-BDSM zu tun hat, denn es ist 24/7-BDSM. Shades of Grey wird von vielen als akkurate Beschreibung verstanden; man muss sich nichts einreden, und denken, dass das nicht so sei. Das ist wie mit den Werken von Däniken oder Brown; viele glauben, sie schildern Tatsachen. Da ist es durchaus interessant, mal den Vergleich zur Realität zu ziehen.

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Shades of Grey https://www.pinkes-forum.de/forum/viewtopic.php?f=41&t=3069	Seite 13 von 16

Autor:	iyin [ Do 3. Sep 2015, 16:31 ]
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Leprechaun hat geschrieben: Da ist es durchaus interessant, mal den Vergleich zur Realität zu ziehen. Ja, aber der von Dir verlinkte Artikel beschreibt wiederum eine ziemlich einseitige Sicht auf SM, eine, die vorwiegend in Gemeinschaften, und ja sogar in Gemeinschaftsräumen stattfindet. Das aber ist keinesfalls die Regel. Dass 24/7 SM funktionieren kann, bezweifle ich allerdings nicht.

Autor:	Brexpiprazole [ Do 3. Sep 2015, 16:35 ]
Betreff des Beitrags:
iyin hat geschrieben: Das aber ist keinesfalls die Regel. Er beschreibt jedoch das, was in Shades of Grey thematisiert und nicht wirklich realitätsbasiert rübergebracht wird, oder nicht? Shades of Grey stellt die runtergewässerte Hausfrauenversion dieser Kultur bzw. dieses Lebensstils dar, behält aber ironischerweise in romantisierter Form den Abusive-Aspekt bei, weil die Autorin nicht darüber informiert ist, dass sie krank im Kopf ist. Wie gesagt, ich frage mich ernsthaft, was für einen inneren Monolog sie wohl Grey in ihrem neuen Buch verpasst hat, und gehe stark davon aus, dass sie nicht begriffen hat, dass die von ihr erfundene Figur das Innenleben einer ausgehöhlten Tomate haben muss. Ich muss mich mal einlesen.

Autor:	MacGyver [ Do 3. Sep 2015, 17:03 ]
Betreff des Beitrags:
iyin hat geschrieben: Dass 24/7 SM funktionieren kann, bezweifle ich allerdings nicht. Und genau dann sind die Leute nicht mehr ernst zu nehmen.

Autor:	iyin [ Do 3. Sep 2015, 19:03 ]
Betreff des Beitrags:
Leprechaun hat geschrieben: Er beschreibt jedoch das, was in Shades of Grey thematisiert und nicht wirklich realitätsbasiert rübergebracht wird, oder nicht? Shades of Grey stellt die runtergewässerte Hausfrauenversion dieser Kultur bzw. dieses Lebensstils dar, behält aber ironischerweise in romantisierter Form den Abusive-Aspekt bei, weil die Autorin nicht darüber informiert ist, dass sie krank im Kopf ist. Wie gesagt, ich frage mich ernsthaft, was für einen inneren Monolog sie wohl Grey in ihrem neuen Buch verpasst hat, und gehe stark davon aus, dass sie nicht begriffen hat, dass die von ihr erfundene Figur das Innenleben einer ausgehöhlten Tomate haben muss. Ich muss mich mal einlesen. Ich glaube, die Art, wie sie sich kennen lernen und wie sie miteinander sprechen, ist nicht besonders realistisch. Die Personen selbst sind auch nicht besonders glaubwürdig. Ihre Beziehung jedoch finde ich sehr nachvollziehbar. Er kontrolliert sie, gleichzeitig schiebt sie ihn hin und wieder von sich. Sie hat auch im Buch einige Macht, sie sagt nein und widersetzt sich erfolgreich. Natürlich missbraucht er seine Stellung, stalkt sie, entscheidet für sie, usw.. Es entspricht nicht der Idealversion einer SM-, und auch nicht der einer modernen gesunden normalen Beziehung. Aber dem Buch das vorzuwerfen, finde ich etwas seltsam. Vielleicht ist der Artikel nicht unbedingt ein Vorwurf (wobei er sich ein wenig so liest, und Du es ja auch als "auseinandernehmen" verlinktest). Ich sehe aber kaum, welche Realitäten von SM er da offenbart. In Wirklichkeit werden da Anekdoten einer Person erzählt, die an ihrem Wohnort in einer lokalen Szene unterwegs ist. Diese Szene hat ein paar Regeln und sie fühlt sich da gut aufgenommen. In der nächsten Stadt sieht das schon anders aus und SM ist eben keineswegs mit einer Szene direkt verbunden und ich behaupte, dass das nur ein Zweig ist. So ist das ja meistens. Der Artikel aber klingt nach "Dinge, die Shades of Grey nicht gesagt hat!", und selbst wenn das Buch eine sehr gesunde SM-Beziehung darstellen würde, müssten diese Punkte eben nicht unbedingt darin vorkommen. MacGyver hat geschrieben: Und genau dann sind die Leute nicht mehr ernst zu nehmen. Aber wieso? Eine Zeile aus dem Buch: "I feel the color in my cheeks rising again. I must be the color of The Communist Manifesto."

Autor:	Mohnstrudel [ Do 3. Sep 2015, 23:25 ]
Betreff des Beitrags:
Das krasse ist ja irgendwie, dass die Autorin sich anscheinend vollkommen im Unklaren darüber ist, dass sie da über eine Gewaltbeziehung schreibt und sie das Ganze romantisch findet.

Autor:	Brexpiprazole [ Mo 7. Sep 2015, 19:30 ]
Betreff des Beitrags:
Mohnstrudel hat geschrieben: Das krasse ist ja irgendwie, dass die Autorin sich anscheinend vollkommen im Unklaren darüber ist, dass sie da über eine Gewaltbeziehung schreibt und sie das Ganze romantisch findet. Woher der Irrtum kommt, ist ja recht simpel. Geschenke sind romantisch.

Autor:	Mohnstrudel [ Mo 7. Sep 2015, 20:34 ]
Betreff des Beitrags:
Grey ist auch mit Geld noch creepy genug. Geschenke sind btw. gar kein so seltenes Merkmal von Missbrauchsbeziehungen, insbesondere, wenn ein Geld- (Macht)ungleichgewicht besteht.

Autor:	Brexpiprazole [ Mo 7. Sep 2015, 20:36 ]
Betreff des Beitrags:
Das ist mir bewusst. Die Anmerkung mit dem Geld ist trotzdem korrekt; all die Frauen, die Greys Verhalten als romatisch bewerten, würden dies nicht tun, wenn er nicht steinreich wäre. Romantisch ist also erstmal nicht das Verhalten, sondern der Reichtum.

Autor:	Mohnstrudel [ Mo 7. Sep 2015, 20:41 ]
Betreff des Beitrags:
Mit der Aussage lehnst du dich aber weit aus dem Fenster. Gibt ja auch immer wieder Frauen, die an Schwerstverbrechter Liebesbriefe schreiben und die haben nicht unbedingt Geld.

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Autor:	Brexpiprazole [ Mo 7. Sep 2015, 20:43 ]
Betreff des Beitrags:
Dann nimm die Allgemeingültigkeit aus der Aussage raus; ich nehme mal an, du zweifelst nicht daran, dass die meisten Frauen, die Grey als romantisch bewerten, dies eher wegen seines Vermögens tun (und einen Penner mit den gleichen Verhaltensweisen anders bewerten würden), nicht weil sie einen Schwerverbrecherfetisch haben.