Wenn man nur genug Autotune auf irgendwas draufpackt, klingt alles "gut", bzw. jeder kann singen, auch wenn er dann live klingt wie Menderes Bağcı.


http://de.wikipedia.org/wiki/Auto-Tune

Geben tuts das schon länger, aber heutzutage scheints keinen Popsong mehr ohne zu geben, und auch im Poprock durchsiecht es mittlerweile vieles; siehe populäre Sänger wie Jared Leto, die ähnlich gut singen können wie ich, aber mit Autotune klingen als würden sie im Falsett singen - ergo kommts schlussendlich v.a. auf das Aussehen und das rübergebrachte Image des Sängers an; das muss sich verkaufen, Gesangskunst ist nicht mehr wichtig, weil da eh alles korrigiert wird.

Ich finds immer lustig wenn random Zeug mit Auto-Tune unterlegt wird und plötzlich einwandfrei nach Justin Bieber oder vergleichbarem Zeug klingt.

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today we're going to fix you

Das stimmt so nicht. Ich habe auch schon mit Autotune gearbeitet, einfach mal um die ganze Sache in der Praxis zu beobachten. Wenn du ne Tonspur tunen willst, die total kacke gesungen ist, dann hört die sich auch nach Autotune kacke an. Du kannst zwar jeden Ton an die richtige Stelle bringen, je weiter der zu bearbeitende Ton aber von dem Wunschton weg ist, desto unbrauchbarer das Ergebnis - weil es sich eben total künstlich anhört. Klingt dann nicht mehr gesungen, sondern gejault und geleiert (Nicht zu verwechseln mit dem gewollten "Cher-Effekt"). Hast du aber ne gute Aufnahme, wo Töne nur angepasst und nicht gänzlich neu gesetzt werden müssen, dann kann man mit Auto-Tune einiges optimieren.

Ich persönlich mag Auto-Tune nicht.

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Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland,
keine Gesetze und auch kein Flaschenpfand!
Gegen Regierung und das Kapital,
die Grenzen weg, kein Mensch ist illegal!

Auto-Tune ist die Schminke der Sänger.

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”

Oder eine Art Vorhang. Auto-Tune verschlechtert vieles, der Trend ist mir zu präsent. Wenn man so etwas dezent anwendet, kann es wirklich Wunder wirken, aber für mich hört sich das oft einfach nach schlechter Musikproduktion an. Da weiß jemand nicht, wann "nein" die bessere Antwort gewesen wäre. Wenn mich nicht alles täuscht, beginnt dieses neue Sia-Lied mit Auto-Tune und da hört sich das beispielsweise recht schön platziert an.

Übrigens fühlt sich das für mich nach etwas an, das in zehn Jahren in irgendwelchen Geissen-Chart-Shows mit im RTL-Zirkel als Berühmtheiten angesehenen Leuten beschwafelt wird. Die brüchigen Gags werden am unteren Bildschirmrand von ihnen ausgewürgt. Geissen, ohnehin, zog es irgendwie dringend ins Fernsehen und auch wenn das bedeuten musste, die schlimmsten Formate moderieren zu müssen. Jetzt sieht er sogar Lanz an sich vorbeiziehen, der in seiner Peinlichkeit früher oder später zu "och, ich finde ihn eigentlich ganz nett" morphieren wird, bis er eines Tages, seine Unsicherheit hat er dann endlich abgeworfen, gar so etwas wie stolzierenden Eindruck erwecken wird.

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..

definitiv fluch

Ergo muss man einfach nur grob die Töne treffen - das ist wie gesagt nicht schwer, Menderes und Daniel Küblböck können das auch. Das klingt dann halt normal schlicht hackelangweilig, weil der Gesang nichts besonderes hat. Auto-Tune draufgesemmelt, und der Sänger klingt nichtmal mehr im Ansatz wie er selbst, sondern nach einem Wunder an Stimmvarianz. Die Reaktion der Massen: "Er ist soooo heiß und kann sooo toll singen!"
Wie gesagt, siehe z.B. den Hund. Der bellt einfach nur. Packste Auto-Tune drauf und unterlegst es mit Dosenpop, ist es ein Lied.

Irgendwas ist da komisch.

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today we're going to fix you

Mit Auto-Tune kann man gut rumspielen.
https://www.youtube.com/watch?v=5Rv5oa_vd1I
Auf die Art wirkt das direkt viel besser als wenn das benutzt wird und der Interpret sich dabei selbst ernst nimmt.

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today we're going to fix you

Damn, Jacksfilms macht Autotune richtig. Unironisch. Zeigt aber trotzdem wieder, dass man auf Autotune eigentlich sagen kann was man will; es klingt halt gut. Wie wenn man jede Mahlzeit durch ein Schnitzel ersetzt - schmeckt gut, aber halt immer gleich dann.

MY MUSIC, YOUR LYRICS 3 (YIAY #111)
https://www.youtube.com/watch?v=g_1tccmXdEg

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today we're going to fix you

Ganz so ist das nicht. Du kannst mit Autotune verschiedene Effekte erzeugen. Was halt im Moment wieder ganz schlimm in Mode ist, ist dieses leiernde, was jeden Song kaputt macht. Man kann Autotune aber auch dezent und geschmackvoll einsetzen.

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Kein Gott, kein Staat, kein Vaterland,
keine Gesetze und auch kein Flaschenpfand!
Gegen Regierung und das Kapital,
die Grenzen weg, kein Mensch ist illegal!

Ist dieses Gequietsche (oft am Anfang oder in der Mitte von Rap Songs) eigentlich auch sogenanntes AutoTune? Wahrscheinlich, oder? Darauf stehe ich meistens sogar, wenn es zum Lied passt. Allerdings sind diese Verse dann bewusst übersteigert bzw hören sich extra nach Computerstimme an. Das finde ich ganz geil (solange nicht komplett alles daraus besteht halt). AutoTune für den normalen Gesang dazwischen finde ich hingegen eher nicht so toll. Wie gesagt: Übertrieben eingesetzt passt es an manchen Stellen, casual zum einfachen "Verbessern" der normalen Stimme muss nicht sein.

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I hold it true, whate'er befall;
I feel it when I sorrow most;
‘Tis better to have loved and lost
Than never to have loved at all.

Das stimmt so nicht. Wer das glaubt, darf sich gerne mal die Trial von Melodyne/Waves Tune/Autotune (also das "Original") runterladen und rumprobieren. Mit exzessivem Doppelungen, jeweils noch mit Pitchshift um ein paar %, kann man wesentlich besser grobe Fehler kaschieren, als mit Autotune. Jemand der absolut nicht singen kann, kann sich auch mit Autotune nicht retten, denn:



Dieses "Gequietsche" ist Autotune, wie es klingt, wenn es mehr als kleine Fehler ausbügeln soll. Der Effekt in dem Fall ist gewollt, nachdem viele das bewusst eingesetzt haben, kamen Plugins wie "T-Pain Autotune" auf den Markt, die garnicht dafür gedacht sind, Intonationsfehler zu korrigieren, sondern gewollt einfach nur diesen Effekt eines überstrapazierten Autotunes nachstellen.




Und das ist der eigentliche Einsatzbereich. Richtig eingesetzt hört man es nicht. Und in dem Fall hat das mit "Auto" auch nichts mehr zu tun, dann korrigiert man jede Silbe von Hand. Waves Tune z.B. bietet auch garnichts anderes an. Wenn du eine vom Ausdruck perfekte Aufnahme hast, hin und wieder aber ein paar Cent daneben liegst, ist Autotune eine ganz normale Bearbeitung, auch in Musikrichtungen, in denen man das nicht erwarten würde.

Danke, dass du das schreibst. Hab selber nicht genug Ahnung, um das genauer erklären zu können. Allerdings habe ich mal ein bisschen mit Melodyne rumprobiert und kann das was du schreibst auf jeden Fall bestätigen.

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Ich würde mal behaupten die meiste moderne Musik, die man so hört, enthält AutoTune, zumindest seicht eingesetzt. Wenn es nicht gerade um Nischen-Genres oder spezielles Zeug geht, Metal und so.
Von dem wie du deinen Musikgeschmack so beschreibst hörst du diverses AutoTune-Zeug, vermutlich ohne es überhaupt zu wissen.
Da "finde ich eher nicht so toll" zu sagen kling widersprüchlich.

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”

Auch bei Metal und Jazz gibts Autotune. Es gibt kein "da gibts kein Autotune"-Genre in der zeitgenössischen Musik. Wer sich nicht vorstellen kann, wie effektbeladen auch handgemachte Musik heutzutage ist, darf sich gern mal die "Mixing with Waves" und "Into-the Lair" -Workshops auf Youtube anschauen. Grade in den meisten Metalproduktionen sind die Stimmen bis zum geht nicht mehr bearbeitet. Du hast ein riesiges getriggertes Drumkit, das mit zig Samples angereichert und ohne Ende komprimiert wird, damit es fett klingt und sich durchsetzen kann, du hast 4-8 gedoppelte Gitarren, die im Panorama verteilt sind, damit da ein Vocal auch nur ansatzweise durchkommt, sind so einige Tricks und Kniffe nötig. Das ganze Doomsday Machine Album von Arch Enemy zum Beispiel hat nur auf den Vocals mehr Effekte als in allen anderen Kanälen und Subgruppen zusammen. So wenig wie möglich, aber soviel wie nötig. Es ist wie beim Kochen, ein bisschen Chili macht das Essen aufregender, auch wenn man es gar nicht bewusst herausschmeckt. Zuviel davon zerstört es.


In manchen Genres wird Autotune unhörbar eingesetzt, in manchen wird es bewusst und übertrieben eingesetzt und in wieder Anderen, vor allem in der elektronischen Musik, wird es kreativ eingesetzt. Auf irgendwelchen Geräuschen, auf anderen Instrumenten...erlaubt ist was zu dem jeweiligen Stück passt.

Eben, Auto-Tune zur Korrektur ist aber was anderes als Auto-Tune als Stilmittel. Zweiteres ist bis zur Übersättigung präsent v.a. im Pop.

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