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Lieber Thomas, was hat das mit Zugfahren zu tun?

Außerdem geht es nicht darum,was ein Kind sich zutraut, sondern, was die Eltern zulassen würden. Und für mich sind Eltern in gewisser Weise verantwortungslos, wenn sie dem Kind zu früh zu viel erlauben.

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"I'm not strong enought to live, I'm not brave enough to die."

Ich gehe mal davon aus ich wohne mit meinem Kind hier in meiner Kleinstadt wo ich jetzt wohne.
Ich hätte kein Problem mein Kind ab 12 Jahren im Sommer und ab 14 Jahren im Winter nach Rostock/Stralsund zulassen (zum Shoppen/Bummeln mit Freunden), beides ist weniger als 40 Minuten entfernt.
Durch ganz Deutschland wohl er ab 15/16.

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"I asked you for one more miracle. I asked you to stop being dead." - "I heard you."

Also, so allein durch Niedersachsen würde ich meine Kinder schon so mit 12-14 Jahren fahren lassen, Hannover oder Hamburg, zum Beispiel zum Shoppen, wenn es jetzt aber mit zu vielem Umsteigen wäre oder Ähnliches dann eher nicht.
Ganz kurze Strecken gehen auch schon früher klar.

Aber so längere Strecken würde ich meinem Kind auch erst mit 16 erlauben, vielleicht auch etwas früher. Wobei ich bei Jungs zugegebenermaßen etwas lockerer wäre.

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"It is so much easier to get people to hate something, than to believe."
- Peter Pan (OUAT)

Ab 9 innerhalb der Stadt mit Bus
Ab 11 in die Nachbarstadt mit Bus
Ab 13 kürzere Zugfahrten ohne Umsteigen
Ab 15 weitere Zugfahrten mit Umsteigen
Ab 17 deutschlandweit

Das sind so die Zahlen, die mir spontan in den Kopf kommen.
Alleine Fliegen käme für mich bis 18 gar nicht in die Tüte.

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I hold it true, whate'er befall;
I feel it when I sorrow most;
‘Tis better to have loved and lost
Than never to have loved at all.

Sowas hasse ich ja..

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Weitere Strecken wären für mich mit 16 okay, vielleicht auch 15, kommt halt auf das Kind an. Wenn es reif genug ist dann darf es das auch schon früher, so genau sollte man da keine Richtlinien setzen, viel würde ich anhand der Reife entscheiden, aber niemals nach dem Geschlecht. Eher dürfte das Mädchen alles viel eher als der Junge, rein aus Prinzip weils überall anders ist. und ich mädchen lieber mag

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Vi må vær` rappe som flodens bølger
med samme kraft som et tordenslag
vi må ha` styrke som tusind flammer
et slør af mystik som månens blege skær. ♥

Das hat sehr viel damit zu tun.

Ich drücke den Sachverhalt einmal anders aus. Wovon machst du abhängig, ob du einen Arbeitnehmer einstellst? Richtig, von seiner Qualifikation. Und woher bekommt er die Qualifikation? Durch lernen.

Ein Kind, welches von seinen Eltern geistig und seelisch gefördert wird, lernt sehr viel schneller als andere und ist sehr viel schneller auf die Aufgaben des Lebens vorbereitet. Eltern, die ihren Kindern nichts zutrauen und sie wegsperren, tun ihnen keinen Gefallen damit.

Psychologen haben in zahlreichen Test herausgefunden, was 6-Jährige Kinder schon alles können. Beispielsweise wird in manchen Tests 6-Jährigen Kindern, die in die Grundschule wollen, eine Pfütze gezeigt, wobei sich rechts an die Pfütze zwei feuchte Linien anschliessen. Die 6-Jährigen Kinder können dann durchaus die Frage beantworten, in welche Richtung der Kinderwagen durch die Pfütze geschoben worden ist. Dies verlangt von den Kindern bereits abstraktes logisches Denken. Völlig falsch ist es, die Kinder zu unterschätzen. Geboten ist es, die geistigen Fähigkeiten durch liebevolle Erklärungen weiter zu entwickeln, so dass die Kinder spielerisch peu a peu immer neue Aufgaben schaffen können.

Ich habe mich mal stundenlang mit einem 10-Jährigen Kind zusamengesetzt und ihm den Primzahlsatz erklärt und ihm gezeigt, wie man beweisen kann, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Das mag verrückt erscheinen, zumal der Primzahlsatz noch nicht einmal Abiturstoff ist, sondern lediglich Unistoff. Ich habe mir aber sehr viel Mühe gegeben und das Kind bei seinem Wissensstand dort abgeholt, wo es stand. Aufbauend auf den 4 Grundrechenarten habe ich den Logarithmus umschrieben, so dass das Kind eine konkrete bildliche Vorstellung hatte. Später kamen dann die Eltern. Voller Begeisterung erklärte es ihnen dann, was es von mir gelernt hatte.

Genauso ist es mit dem Bahnfahren auch. Man erklärt dem Kind z.B. dass die gelben Pläne Abfahrt und die weißen Pläne Ankunft bedeuten. Peu a peu lernt es immer mehr dazu und gewinnt Selbstvertrauen und hat Spass daran, etwas Neues zu lernen. Anschliessend SOZIALSIERT das Kind selbstständig.




Verantwortung bezieht sich darauf, was die Eltern ihrem Kind bereits beigebracht haben und ob ein gefördertes Kind in Abhängigkeit von seinem Wissensstand und seiner psychischen Stabilität eine Aufgabe schaffen kann. Wer einfach sagt, dass das Kind zu jung sei und es nicht zuvor entsprechend fördert, macht es sich entschieden zu leicht.

Ganz alleine wohl erst so ab 9, so Kurzstrecken halt. Mit 13 dann schon durch ganz Deutschland, vor allem wenn Freunde dabei sind, bin mit 14 auch schon mit ner Freundin durch Deutschland gefahren, Berlin z.B. Seh ich kein Problem mit. Gerade Zugfahren find ich eigentlich relativ sicher, solange man direkt beim Bahnhof abgeholt wird ist doch alles gut.

Es geht aber nicht immer darum, was ein Kind auswendig aufsagen kann oder nicht. Ein Kind in Stresssituationen ist eben genau DAS - ein Kind. Abgesehen davon möchte ich im Ernstfall bei meinem Kind sein können. Wenn ich mir vorstelle, dass mein 12jähriges Kind ans andere Ende von Deutschland fährt und dort krank wird oder sich sonstwas holt.. man kann Kindern sehr einfach Fahrpläne einprügeln, aber auch wenn ein Kind neugierig und weltoffen ist, werden ihn ungeplante Ereignisse schneller aus der Bahn werfen als einen (jungen) Erwachsenen und das möchte ich als Elternteil einfach nicht.

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it's my ass kicking outfit, bitch

Dein Vergleich hinkt gewaltig.

Ist ja schön und gut, wenn Kindern etwas beigebracht wird, aber kleine Kinder (!) müssen doch nicht schon Primzahlen bzw. Zugfahren beherrschen.

Reicht es denn nicht ein Kind in einem Sportverein zu sozialisieren? Muss es das auf Teufel komm raus, nur weil die Eltern das wollen, dies mit fremden Leuten machen?



Versuche ich es mal anders,... Je jünger ein Kind ist, desto eher ist es noch in seiner arg naiven Phasen. Würdest du es dir als Vater verzeihen können, wenn dem Kind etwas passiert, nur weil du es "sozialisieren" wolltest`?

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"I'm not strong enought to live, I'm not brave enough to die."

Das seh ich exakt genau so.
Außerdem muss es doch auch nicht gegeben sein, dass sich das Kind brennend dafür interessierst, so wie manch andere das tun.

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Was it the dear old future that created the problems we face?

Ich kann dabei nur von mir sprechen und um ehrlich zu sein, würde ich es genauso machen wie meine Eltern es getan haben.
Ab der 3. Klasse musste ich allein mit dem Bus in die Schule und zurück fahren, wobei am Anfang eh immer meine Schwester dabei war und mir nochmal alles (Umsteigen etc.) erklärt wurde. Zugfahren musste ich sehr lange nicht, mit 14 bin ich dann allerdings auch schon alleine zu einer Freundin nach Österreich gefahren und mit Anfang 15 bin ich (ebenfalls völlig allein) aus den USA nach Deutschland geflogen, inklusive Umsteigen in einem riesigen Flughafen. Mit 16/17 gings dann nach Neuseeland und zurück mit mehrfachem Umsteigen, wobei nur auf dem Hinflug andere dabei waren, und dort bin ich ebenfalls innerhalb des Landes alleine gereist. Ob ich in Deutschland allein mit dem Zug fahren darf hat mich hinterher natürlich überhaupt nicht mehr interessiert, ich habs einfach gemacht. Insbesondere nachdem ich mit 16 die Schule gewechselt hab und anschließend immer Pendeln musste, war es grundsätzlich mein Problem, was ich denn jetzt mache, wenn der Zug plötzlich nicht mehr weiter fährt oder 3h Verspätung hat. Mich einfach so 70km entfernt abzuholen war nunmal etwas schwierig zu managen. Klar kann man jetzt sagen, dass das absolut unverntwortlich ist, vielleicht war es das in gewissem Sinne auch, aber mir wurde immer gesagt wie ich wo hinkomm, was ich machen muss usw. Natürlich wurde ich mit 14/15 vom Bahnhof/Flughafen abgeholt und musste IMMER mein Handy dabei haben und erreichbar sein.
Ich kann auch nicht behaupten, dass mir das in irgendeiner Weise geschadet hat, schließlich hab ich so einfach lernen müssen, dass ich andere Fragen oder selbst eine Lösung finden muss, wenn ich das Gate nicht finde, mein Zug nicht kommt oder was auch immer. Da hätte auch durchaus was passieren können, aber von einer 15-jährigen kann man doch erwarten, dass sie nicht zu Fremden ins Auto steigt und weiß, wie sie zurück kommt, wenn sie den falschen Zug genommen hat. Und beim Fliegen kann noch weniger passieren, weil überall jemand ist, den man nach dem Weg fragen kann oder der einem sagt, wenn man am falschen Schalter ist. Gerade bei Jugendlichen ist die Hilfsbereitschaft - wie ich es erlebt hab - dabei noch viel größer.
Außerdem bezweifle ich es sehr sehr stark, dass es dem Kind in irgendeiner Weise hilfreich ist, wenn es von den Eltern überbehütet wird und nicht lernt mit eventuell auftretenden Stresssituationen fertig zu werden. Ein 12-jähriges Kind würde ich zwar jetzt auch nciht unbedingt allein und völlig sinnlos quer durch Deutschland fahren lassen und auch nicht in einen Flieger setzten, aber mit 15 ist man zu so etwas durchaus schon gut in der Lage - vorausgesetzt man ist nicht auf den Mund gefallen oder völlig verblödet und naiv.

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But if I sing along a little fucking louder
To a happy song, I'll be alright

Jemand kann sich doch nur dann für etwas interessieren, wenn es in einem anregendem sozialen Umfeld auf interessante Probleme und Fragestellungen aufmerksam gemacht worden ist. Ein interessantes soziales Umfeld, in welchem viel diskutiert wird, eröffnet dem Kind ein Menü und zahlreiche Denkanstösse, aus dem es auswählen kann.

Wie kam es dazu, dass ich dem Kind den Primzahlsatz erklärte?

Das Kind spielte mit Murmeln. Da mein Schachgegner noch nicht da war, schaute ich ganze Zeit zu, was das Kind macht. Ich fragte es, was es denn macht. Das Kind sagte mir, dass es die Murmeln so anordnen will, dass ein Rechteck entsteht und keine Murmel übrig bleiben soll. Ich erklärte dem Kind dass es nur dann ein Murmelrechteck bilden kann, wenn die Anzahl der Murmeln KEINE Primzahl, also eine zusammengesetzte Zahl, ist. Da das Kind 23 Murmeln hatte und 23 eine Primzahl ist, konnte logischerweise kein Rechteck entstehen. "Und woher weiß ich das vorher?" fragte mich das Kind. Tja, nach dieser Frage waren wir schon bei der Zahlentheorie. Und als das Kind wissen wollte, wieviel Primzahlen es gibt, war ich ganz in meinem Element.

Dieses Beispiel zeigt, warum die Zahlentheorie neben der Geometrie und der Astronomie mit großem Abstand (!) eine der drei ältesten Wissenschaften der Menschheit ist. Im Alltag kommt man mit allen drei Wissenschaften unmittelbar in Berührung; jeder sieht den Sternenhimmel, jeder kann sich Dreiecke vorstellen oder sieht die Landvermessung und wenn man nur mit den natürlichen Zahlen arbeitet, dann ist das Zahlentheorie pur.

Im Laufe des Gespräches wollte das Kind auf einmal immer mehr wissen.

Es wäre von mir sehr dumm und einfältig gewesen, die Neugierde des Kindes nicht zu fördern und zu sagen, dass es das doch sowieso nicht kann.

Trotz allem hat das nichts mit Zugfahren zu tun.

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"I'm not strong enought to live, I'm not brave enough to die."

Ich finde es allgemein fragwürdig einem kleinenzu erlauben durch ganz deutschland zu fahren nur weil er die haupstädte aufsagen kann. Wir reden hier immer hin noch von einem Kind und egal wie sehr man einem Kind vertraut, ihn irgenwihin reisen zu lassen wo er noch nie war ist einfach verantwortungslos. Was auf der reise alles passieren kann.

Danke!
Genau das versuche ich die ganze Zeit klarzustellen.

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"I'm not strong enought to live, I'm not brave enough to die."