Whoops, irgendwie hab ich das hier übersehen.
Zuallererst find ich die Idee schonmal wirklich gut. Du zeichnest etwas, und es wird real.
Kennst du vielleicht das Buch "Die letzte Welt" von Christoph Ransmayr? Der erste Absatz mit dem Meer hat mich da sehr dran erinnert. Es gibt in dem Buch eine blinde Frau, die Teppiche webt, und meistens webt sie das Meer hinein. Für sie wird das auch zu einer Art Realität, das fand ich in der Geschichte immer sehr schön.
Zum zweiten Absatz: Ich finds gut, dass man nicht weiß, wer "er" ist. Muss man sich zusammenreimen. Hält er sie gefangen? Hasst sie ihn, liebt sie ihn? Sie braucht ihn, soviel steht fest. Irgendwie scheint er sie ausnutzen zu wollen, denn ihr Talent ist ziemlich mächtig.
Im letzten Absatz sind die Sätze plötzlich kurz gehalten. Das unterstreicht perfekt die Einsamkeit, find ich. Alles ist nur dumpf und leer, niemand da, mit dem sie längere Sätze austauschen könnte. Das passt gut.
Fazit: Man merkt, dass es sich nur um Fragmente eines großen, Ganzen handelt, deshalb hat man beim Lesen manchmal das Gefühl, alles ginge zu schnell, aber das ist vermutlich nur, weil der Rahmen fehlt.
Die Idee an sich finde ich wundervoll und sehr inspirierend. (;
