"Der Sinn des Lebens" ist in meinem Ranking auf
Platz 7 gelandet.
Vorweg mal gesagt, ich mag die Erzählweise hier, also vor allem die Kombination Sie-Perspektive und Präsens.
Das liest sich meiner Meinung nach sehr schön und flüssig und ich weiß nicht, warum, aber ich habe ein kleines Faible für Geschichten, in denen man den Namen des Protagonisten nicht erfährt.
Allgemein fängt die Geschichte stark an und lässt gegen Ende nach. Während der Beginn von Alltäglichem erzählt und man sich gut in die Hauptperson hineinversetzen kann, wirkt der Schluss etwas unrealistisch und krass. Ich hätte jedenfalls nicht erwartet, dass die Handlung so ausgehen wird, und das spricht einerseits für dich, weil ein überraschendes Ende immer besser ist als ein vorhersehbares, andererseits nimmt es der Geschichte jedoch ein wenig die Seriösität.
Stilistisch her waren es mir auch etwas zu viele Zahlen... selbst die Nachrichten sind bei ihren Berichterstattungen oft nicht so genau. In einem gewöhnlichen Bericht würde man wahrscheinlich eher etwas grober runden. Außerdem glaube ich, dass bei einem Schulbrand die Opferzahlen weitaus niedriger wären; wenn ich mir meine bisher erlebten Probealarme so anschaue, muss das Feuer wirklich unglaublich verheerend gewesen sein.
Formulierungen betreffend kannst du etwas an deiner Wortwahl feilen, weil sich einiges wiederholt, aber da es sich bei der Hauptperson um eine gewöhnliche Schülerin handelt, ist hier kein aufwendig ausgeschmückter Stil vonnöten. Ich mag es, dass das Ende etwas offen ist, also nicht verraten wird, welche Erkenntnis das Mädchen bezüglich des Lebenssinns nun hatte.
Insgesamt ist "Der Sinn des Lebens" eine ordentliche Geschichte, bei der man hier und da vielleicht ein wenig hätte sparen und an anderer Stelle etwas drauflegen können. Ansonsten hoffe ich, beim nächsten Schreibwettbewerb wieder von dir zu lesen!