Über ein besoffenes Frettchen

Ich bin ein besoffenes Frettchen und heiße Klaus
Ich denke nach über eine Umwandlung zur Maus
Aber dann bleib ich doch lieber in meinem kleinen Haus
Ich hol mir noch ein, zwei Bierchen
Und die trink ich dann und fress ein paar Tierchen
Und schade meinen Nierchen
Aber egal, das is es mir wert
Im Alkoholrausch dachte ich mal ich wär ein Pferd
Und einmal, da war ich ein Mensch und hieß Gerd
Nur noch mal zur Information: ursprünglich bin ich ein Frettchen
Und jetzt liege ich in meinem Bettchen
Mit meiner Nachbarin Annettchen
Sie ist aber leider kein Frettchen, sondern ein Käfer
Und mit Nachnamen heißt sie Schäfer
Und ihr Mann, der ist ein Siebenschläfer
Und der darf von unserer Beziehung nichts wissen
Sonst wird der uns voll krass dissen
Dann ist Schluss mit Liebe unterm Kissen!

Des Mörders Gedanken.

Starren Blickes, schnellen Schrittes,
Muskeln hart, die Stirn voll Kerben,
was im Wege liegt – zertritt es,
nur nicht schwenden mit der Zeit!
Alle müssen einmal sterben,
aber du musst es noch heut’.

Jahre habe ich gewartet,
stumm geplant an dieser Nacht.
Nun wird die Mission gestartet,
voll durchlebt, fast wie ein Spiel,
und dann auch zu End’ gebracht.
Das ist alles, was ich will.

Ruhig wird mein Puls und mäßig,
aufgeregt sind nur die Laien,
nur mein Hass ist so gefräßig
dass er gierig vorwärts drängt.
Von ihm werd ich mich befreien,
bist du einmal aufgehängt.

Nur nicht zögern, einfach handeln,
eiskalt wirst du jetzt gelyncht!
Sollst dich nun in das verwandeln
was du wolltest, dass ich würd’,
viel zu lang hab ich gewünscht, doch
heute wird es ausgeführt.

Wie du stolperst, wie du taumelst,
wie die Augen irrer werden,
wie du schwach noch zuckend baumelst!
Doch mir deucht, jetzt wo’s soweit:
Freilich, alle müssen sterben,
doch, mein Freund, warum schon heut?!

Totenruhe

Stille
schwebt verlockend sacht
durch des Dunstes feines Gitter.
Wird getragen von der Schwaerze,
von des Friedhofsbaums Gezitter.
Vor dem Stein - Eine Gestalt
deren Klagelaut verhallt.
Dann entzuendet sie die Kerze,
schwarzes Licht, so rau und kalt.
Stille
durchbricht laut die Nacht.

Kaelte
durch das Licht entfacht,
friert die dunklen Erdenklumpen.
Des Kastanienbaumes Rinde
schaelt sich wie verkohlte Lumpen.
Auf dem Stein - Ein kleines Wort,
sorgsam ins Granit gebohrt.
Sanft verschlingen sich die Winde,
tragen all die Faeulnis fort.
Kaelte
durchschmilzt heiss die Nacht.

Traenen
nehmen jede Macht,
netzen die verdorrten Rosen.
Sickern langsam in die Erde,
fuer die Blumen ein Almosen.
Um den Stein - Ein scharfer Duft,
schlaengelt aus der Totengruft.
Sterbend schrei'n die Hoellenpferde,
splittern an der harten Luft.
Traenen
als die Welt erwacht.

Des Hasses Panik vor der Vergebung

Schwarze Klauen, kalte Krallen,
kratzen, ritzen, Splitter fallen.
Kreischend schaben über Seelen
Pranken voll des heißen Blutes,
ätzend, dass die Häut' sich schälen
tropft es über weiße Brüste
und ergötzt sich an den Qualen
unbefriedigter Gelüste.

Nebel, Dunst, so scharf und beißend,
tausend Bronchien zerreißend
will die Lunge selbst ertränken.
Zitternd tasten Knochenhände,
wollen trüben Weihrauch schwenken
um die Dämpfe zu verdrängen.
Doch die Dunkelheit, schwarz gleißend
packt sie fest in ihren Fängen.

Schlitzende Geräusche künden
von Vergeltung aller Sünden.
Flehend krachen Menschenkniee
als sich diese darauf stürzen,
hoffend, dass man so entfliehe,
wimmernd sind sie nun devot.
Meine Rache will ich finden,
was mir fehlt ist nur dein Tod.