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Autoren-Talk: Austausch, Tipps und Fragen zum Schreiben
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Autor:  Brexpiprazole [ Do 18. Aug 2016, 23:04 ]
Betreff des Beitrags:  Autoren-Talk: Austausch, Tipps und Fragen zum Schreiben

Hier kann man sich übers Schreiben von Gedichten, Geschichten usw. unterhalten. Wer schreibt gerne?

Autor:  Paradice [ Di 30. Aug 2016, 20:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich würde gerne mal eine gute, lange Geschichte schreiben. Jedoch traue ich mir nicht zu, bis zum Ende zu kommen, da ich in solchen Dingen schon perfektionistisch veranlagt bin und es perfekt haben möchte. Leider verfüge ich nicht über die nötigen Schreibskills.

Autor:  Phreya [ Mi 31. Aug 2016, 08:55 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragParadice hat geschrieben:
Leider verfüge ich nicht über die nötigen Schreibskills.

Kann man sich aneignen.
Kenne aber das Problem, krieg auch selten eine Geschichte fertig.

Autor:  LilaSchaf [ Mo 31. Okt 2016, 21:52 ]
Betreff des Beitrags: 

Häh? Was sind denn Schreibskills? Mag mir das jemand erklären?


Schreibe eigentlich schon seit ich schreiben kann. Eher Gedichte als Geschichten. Geschichten krieg ich auch nie fertig. Meine Mama meinte letztes so: Schreib doch mal ne Biografie über dich selbst. Ich so: Bitte was soll ich?!!!!!

Autor:  Tyra [ Sa 5. Nov 2016, 11:15 ]
Betreff des Beitrags: 

Hallo,

ich schaffe es mittlerweile ganz gut Geschichten zu Ende zu schreiben.
Selbst wenn ich mit der Geschichte nicht zufrieden bin schreibe ich sie fertig. Dann kann ich mir noch einmal Gedanken darüber machen und ggf. in der Überarbeitung ändern was mir nicht gefällt.

Derzeit schreibe ich einen Krimi.

Autor:  Brexpiprazole [ So 6. Nov 2016, 20:05 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMilton hat geschrieben:
Häh? Was sind denn Schreibskills? Mag mir das jemand erklären?
Skills sind Fähigkeiten; d.h. einfach Schreibfähigkeiten.

Autor:  LilaSchaf [ Sa 26. Nov 2016, 19:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Skills sind Fähigkeiten; d.h. einfach Schreibfähigkeiten.




Achso. Ok.

Autor:  Brexpiprazole [ Do 29. Dez 2016, 21:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Alex & Emma ist ne sehr intelligente Komödie über den Schreibprozess; da kann sich jeder mit identifizieren, der schonmal was geschrieben hat.
Ebenfalls sehr gut in der Hinsicht in Schräger als Fiktion; einer meiner Lieblingsfilme.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 17. Apr 2017, 12:51 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn ich was schreibe, liest sich das wie ne Gebrauchsanleitung. "Peter machte dies, und dann machte er das". Und wenn ich dran denke, auch noch Zeug wie "Der Raum, in dem Peter stand, war übrigens rot; desweiteren hatte er Angst".
Ich denk mir da immer; wenn ich etwas schreibe, und das auf ne halbe Seite passt, hätten Stephen King oder so dafür halt ohne Witz ca. zwölf Seiten gebraucht, weil sämtliches Zeug, was man in nem Unterhaltungsroman eigentlich braucht, noch mit rein muss.
Andererseits wiederum haste dann Leute wie George R. R. Martin - der oft dafür kritisiert wird, dass er in viel zu großem Detailreichtum regelmäßig beschreibt, was grad auf dem Esstisch seiner Charaktere steht. Man kanns also scheints, für den Geschmack normaler Leser, auch übertreiben.
Ich frag mich, wie man das vernünftig hinkriegt.

Autor:  Phreya [ Mo 17. Apr 2017, 18:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Gaaaawd. Gerade fertig geworden, stürzt mein kack Handy ab. :dry:
Dann nochmal:

Klingt doof, aber vielleicht ist das einfach so dein Stil. Du hast schon recht, nicht alle stehen darauf, wenn ständig jedes Detail genaustens erzählt und beschrieben wird. Dann bleibt einfach deutlich weniger Platz, sich selbst Gedanken dazu zu machen. Finde ich zumindest. Bei mir ist es so, dass ich zum Beispiel kurze, knackige Sätze viel lieber mag, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben. Ist nicht nur leichter zu verstehen als so ellenlange verschnörkelte Absätze, sondern haben auch eine gewisse Art von Ausdruck, die ich sehr gerne mag. Meiner Meinung nach, sollte man sich auch nicht dazu zwingen, sich ständig irgendwelche Kleinigkeiten aus den Fingern zu saugen; das wirkt dann oft gewollt und nicht gekonnt.

Mal zwei schnelle, spontan von mir geschriebene Beispiele (Achtung, sind mies) :nerd: :

"Peter stand vom Bett auf. Es knarzte. Vorsichtig schlich er zum Bücherschrank. Das Zimmer, in dem er sich befand, war in einem dunklen Rotton gestrichen. An irgendwas erinnerte ihn das und die Angst kroch seinen Rücken hoch."


"Der halbwüchsige Peter stand von dem gewaltigen, mit Messingrosen verzierten Bett auf, das unheimliche Geräusche von sich gab. Das Sonnenlicht, das durch die Rolläden des geschlossenen Fensters schien, umschmeichelte seine hagere Schulter. Dennoch fröstelte ihn es; draußen war Winter. Er nahm einen tiefen Atemzug und merkte, wie sein Herzschlag schneller wurde. Seine Finger waren taub und seine Beine schwer wie Blei, ja, er fühlte sich regelrecht gelähmt vor Angst. Als er sich gesammelt hatte, schob er vorsichtig und langsam einen Fuß vor den anderen über den mit Kratzern übersäten Dielenboden aus kirschfarbenem Holz. Peter näherte sich dem uralten Bücherschrank, bis dieser in seiner vollen Pracht vor ihm stand. Auf die angrenzende rote Wand mit merkwürdiger Musterung warfen sich groteske Schatten, die nach einem Augenschlag wieder verschwanden."


Es ist einfach Geschmackssache. Mir persönlich gefällt der obere Text viel besser, ich kann aber auch nachvollziehen, wenn es Leuten anders geht. Das Schöne ist ja, dass beide Arten zu schreiben nicht unglaublich schwierig sind. Wenn man mehr Details in einen Text bringen will, ist es zum Beispiel eine tolle Möglichkeit, sich vorzustellen, man würde erstmal ein Theaterstück schreiben und wäre ebenso für das Bühnenbild und die Garderobe sowie Glaubwürdigkeit der Darsteller verantwortlich. Welche Requisiten sind hauptsächlich wichtig, um die Geschichte voran zu bringen? Und was sollte der Zuschauer noch alles wahrnehmen können, um die korrekte Stimmung einzufangen? Was sollte er sehen, schmecken, hören, fühlen und riechen? Welche Kleidung wird zu der Zeit getragen? Was für Gefühle und Gedanken haben die agierenden Personen und wie ist die Beziehung zueinander? Selbst wenn nicht alles davon später im Text auftauchen muss, ist es doch sehr hilfreich, sich erstmal vor jeder größeren Szene ein paar Notizen zu machen. Ich denke, Mind-Maps sind da ggf. ganz praktisch. Sowie es auch einen Stammbaum bzw. Beziehungsdiagramm rund um den Protagonisten geben sollte.

Ganz ehrlich, mir selbst wäre das zu viel Arbeit. Ich schreibe lieber direkt drauf los. :D Aber hilfreich ist das hoffentlich trotzdem ein wenig. (: Letztlich ist es aber eh nicht von Relevanz, ob eine halbe Seite oder zwölf rauskommen. Das hat mit Qualität nix am Hut.

Autor:  Flugufrelsarinn [ Mo 17. Apr 2017, 20:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Wenn ich was schreibe, liest sich das wie ne Gebrauchsanleitung. "Peter machte dies, und dann machte er das". Und wenn ich dran denke, auch noch Zeug wie "Der Raum, in dem Peter stand, war übrigens rot; desweiteren hatte er Angst".
Ich denk mir da immer; wenn ich etwas schreibe, und das auf ne halbe Seite passt, hätten Stephen King oder so dafür halt ohne Witz ca. zwölf Seiten gebraucht, weil sämtliches Zeug, was man in nem Unterhaltungsroman eigentlich braucht, noch mit rein muss.
Andererseits wiederum haste dann Leute wie George R. R. Martin - der oft dafür kritisiert wird, dass er in viel zu großem Detailreichtum regelmäßig beschreibt, was grad auf dem Esstisch seiner Charaktere steht. Man kanns also scheints, für den Geschmack normaler Leser, auch übertreiben.
Ich frag mich, wie man das vernünftig hinkriegt.


Ich mag George R.R. Martins Schreibstil eigentlich. Es kommt aber auch immer drauf an, was man mit seiner Geschichte bezwecken möchte.
Die Geschichte an sich erzählen? Dann sind reine Beschreibungen okay. Wenn man expliziter mit Metaphern und Foreshadowing (gibt es dafür ein gutes deutsches Wort?) arbeiten will, muss man mehr beschreiben.

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 17. Apr 2017, 23:13 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragSchneefräulein hat geschrieben:
[...] Foreshadowing (gibt es dafür ein gutes deutsches Wort?) arbeiten will

Ich glaube das korrekte deutsche Pendant ist Epische Vorausdeutung.

Autor:  Brexpiprazole [ Fr 5. Mai 2017, 19:16 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragSchneefräulein hat geschrieben:
Foreshadowing (gibt es dafür ein gutes deutsches Wort?)
Vorausahnung geht auch.
Zum BeitragFreya hat geschrieben:
Klingt doof, aber vielleicht ist das einfach so dein Stil. Du hast schon recht, nicht alle stehen darauf, wenn ständig jedes Detail genaustens erzählt und beschrieben wird. Dann bleibt einfach deutlich weniger Platz, sich selbst Gedanken dazu zu machen.
Problem dabei ist halt aber auch - würde ich einen Roman mit King-Länge schreiben wollen, lass jetzt mal sagen 600 Seiten oder so (Für King recht kurz sogar), müsste ich, wegen meines Schreibstils, halt sechsmals soviel Handlung reinpacken wie er. Bücher, die so dick sind wie drei Scheiben Bierwurst, interessieren normal wenig. Insbesondere, wenn sie sich in nem Genre bewegen, das ich normalerweise benutze (Dark Fantasy).

Bonus:

Image

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 10. Jul 2017, 18:21 ]
Betreff des Beitrags: 

Die Schneeflocken-Methode: http://www.schriftsteller-werden.de/kre ... methode-1/
Generell für Menschen, die sich zwar Geschichten ausdenken können, aber Probleme damit haben, diese in Romanform aufzuschreiben. Man fängt beim Kern an und vergößert die Story dann fraktalmäßig nach außen hin.

Autor:  Phreya [ Di 11. Jul 2017, 10:39 ]
Betreff des Beitrags: 

Die Seite hat einige gute Artikel, die ich mir schon lange gebookmarked habe. Kann ich nur empfehlen.

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