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Männlich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 16:03 
Pinkie Pie
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Bettina Wulff gegen Google
Attacke auf den Algorithmus

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Ehemalige First Lady gegen Internetgigant: Bettina Wulff will mit ihrer juristischen Offensive erreichen, dass Google ihren Namen nicht mehr mit Worten wie "Escort" und "Prostituierte" verknüpft. Der Konzern weigert sich - die Suchmaschine orientiere sich nur an den Interessen der Nutzer.



Was jetzt passiert, ist natürlich klar: Viele Internetnutzer werden in den Suchschlitz bei Google "Bettina Wulff" eingeben, dann werden automatisch die Wörter "Escort" und "Prostituierte" erscheinen. Und weil viele Nutzer genau darauf klicken, wird der Algorithmus der Suchmaschine weiterhin diese Wörter anzeigen. Zumal jetzt fast alle Medien darüber berichten.

Es ist ein Kreislauf negativer Aufmerksamkeit, den Bettina Wulff zu durchbrechen sucht, indem sie eine juristische Offensive startet. Am Freitag hat sie beim Hamburger Landgericht Klage gegen Günther Jauch und Google eingereicht. Sie wehrt sich gegen Gerüchte und Denunziationen über ihr angebliches Vorleben im Rotlichtmilieu und hat sogar eine eidesstattliche Versicherung abgegeben, wonach alle Behauptungen darüber falsch seien, wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Im Streit mit Günther Jauch hatte sie nach SPIEGEL-Informationen bereits Erfolg: Der Moderator willigte über seinen Anwalt ein, die Anspielungen nicht zu wiederholen.

Die öffentlichkeitswirksamen Klagen sind Teil einer schon länger laufenden Operation: Bereits während der Monate zuvor hatte Wulff erreicht, dass 34 deutsche und ausländische Blogger und Medien Unterlassungserklärungen abgaben, darunter die "Berliner Zeitung" und der "Stern". Ihr Rechtsanwalt Gernot Lehr bestätigte, "dass zahlreiche Verlage, Journalisten und Internet-Aktivisten Unterlassungserklärungen unverzüglich nach Aufforderung abgegeben haben, ohne auch nur zu versuchen, die falschen Darstellungen zu rechtfertigen". Außerdem sei in einigen Fällen Schmerzensgeld durchgesetzt worden.

Wie aber steht es um die sogenannte Autocomplete- oder Suggest-Funktion von Suchmaschinen? Aus Sicht von Google handelt es sich nicht um Behauptungen, sondern lediglich um beliebte Suchwörter, die der Algorithmus automatisch auswertet und anbietet. "Google schlägt diese Begriffe nicht selbst vor - sämtliche in Autovervollständigung angezeigten Begriffe wurden zuvor von Google-Nutzern eingegeben", so ein Sprecher. Das sei keine Meinungsäußerung, sondern ein Spiegelbild bisheriger Suchanfragen.

Aus Sicht von Bettina Wulff sind die vorgeschlagenen Wörter Angriffe auf ihr Ansehen, die sie abwehren muss und deren Erscheinen Google unterbinden soll.

Zählen automatische Vorschläge als eigener oder als fremder Inhalt?

Rechtlich entscheidend wird letztlich sein: Sind die Google-Vorschläge als fremde oder eigene Inhalte zu sehen? Denn Suchmaschinen können nur eingeschränkt belangt werden, wenn sie lediglich auf fremde Inhalte verlinken und in den sogenannten Snippets kurz zusammenfassen. Für das, was sie durchleiten, sind sie grundsätzlich nicht verantwortlich. Bei eigenen Inhalten ist das anders, für die kann ein Anbieter belangt werden.

"Wie das Verfahren von Bettina Wulff gegen Google ausgeht, ist offen", sagt der Berliner Anwalt Thorsten Feldmann, spezialisiert auf Medienrecht. "Aber die Google-Vorschläge sind aus meiner Sicht mehr als bloße Links, sie sind schlagwortartig zusammengefasste Fremdinhalte." Schließlich würden die Wörter von Googles Servern generiert, wenn auch automatisch. Dafür könnte der Konzern unter Umständen verantwortlich gemacht werden, zumal er das Suchverhalten der Nutzer beeinflusst. Das Argument geht so: Bei Snippets findet der Nutzer, was er sucht, bei Google-Suggest wird er erst auf die Suche gebracht.

Ein Google-Sprecher verweist darauf, dass das Unternehmen in mehreren anderen Fällen in Deutschland erfolgreich war, in einem Fall sogar in zweiter Instanz. Zum Beispiel wollte ein Kläger dagegen vorgehen, dass sein Name automatisch mit Scientology verknüpft wurde - Google habe sich durchgesetzt. Man sei mit Wulffs Anwälten schon länger im Gespräch über angezeigte Suchergebnisse gewesen, Google löscht auf Aufforderung Inhalte aus seinem Zwischenspeicher. Vor der Klage zur Autovervollständigung habe es jedoch keinen Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegeben.

In anderen Ländern hingegen musste der Konzern in ähnlichen Fällen Niederlagen einstecken. Ein Italiener bekam recht, weil hinter seinem Namen im Suchschlitz automatisch die Wörter "Betrug" und "Betrüger" auftauchten. Google müsse die Autocomplete-Vorschläge filtern, beschloss ein Mailänder Gericht. Einen ähnlichen Fall gab es in Frankreich: Hinter dem Namen eines Mannes erschienen automatisch Wörter wie "Satanist" und "Vergewaltiger". Auch er konnte sich vor Gericht durchsetzen.

Die Autocomplete-Funktion von Google nervt aber nicht nur Prominente wie Bettina Wulff oder unbekannte Menschen, die ihren Ruf bedroht sehen. Sie nervt auch Musik- und Filmfirmen, die Angst vor illegalen Downloads haben. So knöpfte sich der britische Musik-Branchenverband bereits im Jahr 2010 die Suchmaschinen vor: Google und Co. seien die beliebtesten Instrumente beim Auffinden geklauter Dateien, ein Großteil der Zugriffe finde über Google statt. Um der Piraterie in den Suchresultaten beizukommen, sollte die Autocomplete-Funktion keine Begriffe mehr vorschlagen, die mit Copyright-Verletzungen zusammenhängen.

Bettina Wulffs Kampf um ihren Ruf gelangt nun zu einem Zeitpunkt in die Öffentlichkeit, da die ehemalige First Lady für sich selbst einen Neubeginn vorbereitet. So hat sie sich offensichtlich beruflich neu orientiert und sich mit einer PR-Agentur selbständig gemacht. "Ich fühle mich frei, weil ich mein eigener Chef bin", sagte sie dem "Focus". Und auch publizistisch will Wulff in die Offensive gehen. Noch im September soll ein Buch über ihr Leben erscheinen.

Schon jetzt schlägt Google "Biographie" vor, wenn man Bettina Wulff und den Buchstaben B eintippt. Allerdings erscheint auch das Wort "Bordell".

Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/bett ... 54710.html

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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 16:12 
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Hab mal "Bettina Wulff" bei Google eingegeben. Die ersten drei Suchbegriffe waren "Prostituierte", "Escort" und "Vergangenheit". Solche Anschuldigungen entstehen ja nicht einfach so aus dem Nichts, auch wenn sie abstreitet in der Branche gearbeitet zu haben.

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 17:10 
Pinkie Pie
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enchanted hat geschrieben:
Hab mal "Bettina Wulff" bei Google eingegeben. Die ersten drei Suchbegriffe waren "Prostituierte", "Escort" und "Vergangenheit". Solche Anschuldigungen entstehen ja nicht einfach so aus dem Nichts, auch wenn sie abstreitet in der Branche gearbeitet zu haben.

Naja, wenn ich bei Google "Meine Freundin" eingebe, werden mir auch Ergebnisse präsentiert, die nicht der Wahrheit entsprechen.

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Zuletzt geändert von MacGyver am So 9. Sep 2012, 17:11, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Korrektur


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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 17:24 
Pinkie Pie
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Ich denke, das ganze wäre viel harmloser verlaufen, wenn sie das ganze einfach in Vergessenheit hätte geraten lassen. Ich zB hätte von dem ganzen wohl eher nicht etwas mitbekommen, jetzt ist hier die Negativaufmerksamkeit doch erst recht sicher.


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Männlich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 18:07 
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Ich finde es unmöglich, wenn jemand versucht diese Suchbegriffe zu beeinflussen.
Es ist das Verhalten der Nutzer und damit hat Google nichts zu tun.
Selbst schuld, wenn sie der Öffentlichkeit erst den Anreiz gegeben hat, eben genau solche Anschuldigungen zu finden ;)

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Männlich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 21:41 
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Exbundespräsident Wulff war vielen in der CDU verhasst. Konservative Kreise warfen ihm vor keine CDU-Werte zu leben. Aus diesem Grund haben Teile der CDU subtil Gerüchte über das Sexleben seiner zweiten Ehefrau lanciert. Im Zuge von Bettina Wulff war dann auf einmal nur noch von der Betten - Betty die Rede. An anderer Stelle habe ich ja schon immer wieder betont, dass sich die Öffentlichkeit strikt aus dem Privatleben der Leute herauszuhalten hat.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: So 9. Sep 2012, 22:05 
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ThomasK hat geschrieben:
An anderer Stelle habe ich ja schon immer wieder betont, dass sich die Öffentlichkeit strikt aus dem Privatleben der Leute herauszuhalten hat.

Versüßt mit dem Ehrensold des Mannes, dürfte man über mich erzählen was man will.

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Männlich 
BeitragVerfasst: Mo 10. Sep 2012, 06:52 
Pinkie Pie
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Zitat:
Bettina Wulffs Kampf um ihren Ruf gelangt nun zu einem Zeitpunkt in die Öffentlichkeit, da die ehemalige First Lady für sich selbst einen Neubeginn vorbereitet. So hat sie sich offensichtlich beruflich neu orientiert und sich mit einer PR-Agentur selbständig gemacht. "Ich fühle mich frei, weil ich mein eigener Chef bin", sagte sie dem "Focus". Und auch publizistisch will Wulff in die Offensive gehen. Noch im September soll ein Buch über ihr Leben erscheinen.

Schon jetzt schlägt Google "Biographie" vor, wenn man Bettina Wulff und den Buchstaben B eintippt. Allerdings erscheint auch das Wort "Bordell".

Betten Betty :D weiß doch genau was sie tut.

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mo 10. Sep 2012, 21:56 
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Ich hab mich schon gewundert, warum die Frau nicht einfach die Schnauze hält und sich weiter ins Fäustchen lacht, weil ihr Mann nicht in den Knast musste und die weiterhin fett Kohle kassieren.
Die Lösung: bessere PR für ein Buch hätte es gar nicht geben können. Praktisch, dass sie zufälligerweise auch auf ihre angebliche Vergangenheit eingeht.

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‎"Sie wollte mit Rumo leben, mit Rumo zusammen alt werden, sterben und sich schließlich mit ihm im Universum auflösen, wenn die Welt auseinanderfiel."
Wer wissen will, wie es nach Die Rückkehr der Jedi-Ritter weiterging: http://starwars.neuvertonung.de/hsp.php (und wer mal meine Stimme hören möchte : D)


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Männlich 
BeitragVerfasst: Di 11. Sep 2012, 13:54 
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Pussy_Reloaded hat geschrieben:
ThomasK hat geschrieben:
An anderer Stelle habe ich ja schon immer wieder betont, dass sich die Öffentlichkeit strikt aus dem Privatleben der Leute herauszuhalten hat.

Versüßt mit dem Ehrensold des Mannes, dürfte man über mich erzählen was man will.



Darum geht es nicht.

Bei der Aufklärung der Untreuevorwürfe gegen den Ehemann Wulff hat die Öffentlichkeit nur darauf Anspruch zu erfahren, was Christian Wulff BEZÜGLICH seiner Eigenschaft als Ministerpräsident von Niedersachsen bzw. als Bundespräsident gemacht hat. Die Untersuchungsausschüsse sollten sich ausschliesslich hierauf beziehen.

Das Herumwühlen im Privatleben hingegen ist wirklich das Allerletzte. Mit wem die Ehefrau im Bett war und ob sie ihrem Mann Hörner aufgesetzt hat, hat die Öffentlichkeit verdammt noch mal nicht zu interessieren.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Di 11. Sep 2012, 13:57 
Pinkie Pie
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ThomasK hat geschrieben:
Das Herumwühlen im Privatleben hingegen ist wirklich das Allerletzte. Mit wem die Ehefrau im Bett war und ob sie ihrem Mann Hörner aufgesetzt hat, hat die Öffentlichkeit verdammt noch mal nicht zu interessieren.

Aber da wühlt die gute Frau Wulff doch gerade selber. Gratiswerbung für ihr Buch, so macht man PR.

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