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In guten wie in schlechten Zeiten...
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Autor:  MacGyver [ So 19. Mai 2013, 19:43 ]
Betreff des Beitrags:  In guten wie in schlechten Zeiten...

...sollte man in einer Partnerschaft zusammenhalten. Oder doch nicht?
Wenn alles in Butter ist fällt es natürlich leicht, aber was wenn es zu größeren Problemen kommt? Wenn der Partner z.B. krank wird, einen Unfall hat, eine Straftat begangen hat, psychische Probleme bekommt, usw. - was ist dann?

Wie schätzt ihr euch da selber ein? Auf was kommt es an?

Autor:  Garfield [ So 19. Mai 2013, 20:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Ich denke, ich würde in so einem Maße meinen Partner unterstützen, sodass ich das Beste mache, ohne mir dabei selber zu schaden. Sprich, wenn er krank ist und gar nicht vor die Tür kann, nur so lange besuchen, dass ich keine anderen Termine absagen muss oder sonstige Nachteile hab. Und solange er nicht (mehr) ansteckend ist :mellow:
Und wenn er "selber Schuld" an seiner Situation ist, würd ich mir wohl auch schwer tun, ihn dann gescheit zu unterstützen.
Weiß jetzt kein gutes Beispiel, aber z.b. hat ne sehr gute Freundin von mir nen Typen kennengelernt & ich hab ihr von Anfang an gesagt, sie soll nichts mit dem anfangen, er verarscht sie nur. Und (wie so selten) hatte ich Recht und als sie mich dann vollgeheult hat, hat mich das voll genervt & ich meinte dann nur so ja selber Schuld, ich habs ihr ja gesagt, anstatt sie zu trösten aber ich konnte es einfach nicht weil mich ihre Dummheit so aufgeregt hat :>
Also in schlechten Zeiten wär ich wohl eher nicht so ne gute Partnerin, aber ich würd versuchen mich trotzdem zu bemühen und in guten Zeiten bin ich ja dann nett :nerd:

Autor:  Mariposa [ So 19. Mai 2013, 20:59 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Kommt immer auf die Art von Problem an- ob der Partner eigenverantwortlich schuldig ist, oder ob er schlichtweg einfach Unglück hatte- und wie groß das Problem letztendlich ist.
Also hat der Partner eine Straftat begangen, dann kommt es immer auf die Schwere der Tat und sein Motiv an. Bspw. hat er einen Menschen bewusst umgebracht aus niedrigen Beweggründen wie Hass, Habgier, Eifersucht etc. - dann wäre er längst mein Partner gewesen, über so etwas könnte ich definitiv nicht hinwegsehen! Hat er einen Menschen aber nur aus Notwehr getötet, weil ihm wirklich absolut keine andere Wahl blieb- dann würde ich wahrscheinlich weiterhin zu ihm halten.
Bei psychischen Krankheiten, körperlichen Krankheiten, Unfällen etc. würde ich ihn versuchen so sehr zu unterstützen, wie ich es selbst eben kann. Allerdings muss ich dazu sagen, wenn er einen schweren Unfall hätte und von dem Zeitpunkt an für immer an den Rollstuhl gefesselt wäre, da muss ich ganz egoistisch zugeben: Ich glaube ich könnte dann nicht mehr dauerhaft eine Partnerschaft mit ihm führen.. ich würde ihn natürlich so gut wie es geht weiterunterstützen und die Freundschaft versuchen aufrechtzuerhalten- aber als Partner nicht, da denke ich ehrlich gesagt zu sehr an mich selbst. Würde mir so etwas passieren, dann würde ich es aber auch nachvollziehen, wenn mich mein Partner verlässt bzw. würde ihn sogar "freigeben"- wenn mein Leben zerstört ist, muss ja nicht noch sein Leben auch zerstört werden.
Wer in so einer Situation jedoch wirklich bei seinem Partner bleibt, hat den größten Respekt verdient.

Autor:  Flugufrelsarinn [ So 19. Mai 2013, 21:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Tja, ich war Gott sei Dank noch nie so richtig in einer derartigen Situation.
Bei Straftaten käme es darauf an, was und warum. Wer ein kleines Kind vergewaltigt und ermordet, den würde ich sicher nicht mehr heiraten wollen, aber wenn jemand jetzt aus jugendlichem Leichtsinn (gut, ich habe keine Beziehung mit Jugendlichen mehr, egal :D) mal was klaut und das bereut, dem würde ich schon verzeihen.
Generell bei Krankheiten wäre ich glaub ich sehr tolerant. Ich bin ja selbst krank und meinem Freund ist das auch egal. Bei körperlichen Krankheiten würde ich mich drum kümmern, auch wenn das Ganze eine Einschränkung für mich bedeuten würde. Bei psychischen genauso. Wichtig wäre aber, dass es mir nicht dauerhaft schlecht geht dabei. Wenn mein Freund mich aufgrund einer psychischen Erkrankung manchmal im Wahn angreifen würde, würde ich sicher irgendwann Schluss machen, weil mich das selbst total fertig machen würde. Wenn ich aber für ihn 2 Monate zwischen dem Krankenhaus, in dem er liegt, und meiner Wohnung hin und herpendeln müsste, würde ich das ganz klar in Kauf nehmen.

Naja ich behaupte jetzt einfach mal, ich wäre relativ selbstlos und würde in vielen schlechten Zeiten bei meinem Partner bleiben. Wie es sich dann wirklich entwickelt.. ich hoffe einfach mal, dass ich nie in eine derartige Situation komme. Krisen gibt es in einer Beziehung ja immer wieder mal, aber so unverschuldete Sachen wie Unfälle oder Krankheiten sind echt übel.

Autor:  Capnam [ So 19. Mai 2013, 22:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Klar, Straftaten wie Mord etc. gehen nicht. Aber sorry, wer macht denn wegen ner Erkrankung oder nem Unfall seines Partners Schluss?

Autor:  MacGyver [ So 19. Mai 2013, 22:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Capnam hat geschrieben:
Aber sorry, wer macht denn wegen ner Erkrankung oder nem Unfall seines Partners Schluss?

Wegen einer Grippe bestimmt nicht. Aber was ist mit Krebs oder so?

Autor:  Capnam [ So 19. Mai 2013, 22:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

MacGyver hat geschrieben:
Capnam hat geschrieben:
Aber sorry, wer macht denn wegen ner Erkrankung oder nem Unfall seines Partners Schluss?

Wegen einer Grippe bestimmt nicht. Aber was ist mit Krebs oder so?

Ja und? "So, jetzt stirbste ja eh in nem Jahr, dann kann ich ja jetzt schonmal gehen, tschö."

Gerade in solchen Situationen halte ich doch zu meinem Partner und versuche, ihre restliche Lebenszeit den Umständen entsprechend noch schön zu gestalten. Wenn der Partner den Krebs nicht sogar besiegt. Was bringt es denn, wenn ich meinen Partner dann alleine lasse? Da kann ich mich doch nicht ernsthaft besser fühlen. Und wenn meine Gefühle für denjenigen wegen so einer blöden Krankheit schwächer werden, können sie auch vorher nicht sonderlich stark gewesen sein, sorry.

Autor:  MacGyver [ So 19. Mai 2013, 22:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Ich seh das genau so, erst recht in schlechten Zeiten sollte man zueinander stehen. Interessiert mich halt was andere denken.

Autor:  Vanellope [ So 19. Mai 2013, 22:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

MacGyver hat geschrieben:
Capnam hat geschrieben:
Aber sorry, wer macht denn wegen ner Erkrankung oder nem Unfall seines Partners Schluss?

Wegen einer Grippe bestimmt nicht. Aber was ist mit Krebs oder so?


Fänd das auch hart, wenn ich mir vorstelle ich bekomme eine solche Diagnose und dann fällt mir die wichtigste Stütze weg, puuh.. Kann mir auch nicht vorstellen jemanden deswegen zu verlassen, wenn es Hoffnung gibt, dann unterstütze ich ihn so gut wie es geht, versuche ihm Kraft zu geben und wenn es aussichtslos sein sollte, dann würde ich ihn niemals alleine lassen, könnte ich mir nicht verzeihen, außerdem kann man so noch eine gewisse Zeit in vollen Zügen und voll bewusst genießen (auch wenn es wahrscheinlich leichter gesagt als getan ist) und auch wenn es schwer ist und sein wird, ich glaube im Endeffekt wäre es für mich besser so.
Aber in eine solche Situation möchte ich wahrlich nicht kommen. :mellow:

Autor:  Flugufrelsarinn [ So 19. Mai 2013, 22:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

MacGyver hat geschrieben:
Ich seh das genau so, erst recht in schlechten Zeiten sollte man zueinander stehen. Interessiert mich halt was andere denken.


Bei Krebs wäre das ne harte Sache. Generell würde ich da natürlich zu meinem Partner stehen und ihm helfen, aber sowas geht einem ja auch an die eigene Substanz. Wie ich da individuell reagieren würde, wenn sich jemand echt seit 3 Jahren nur noch rumquält.... gerade im jungen Alter kann ich das verstehen, wenn man sich dann nicht mehr an jemand Todkranken binden möchte. Ich würde aber bei meinem Partner bleiben wollen, solange es geht, ich liebe ihn ja nicht umsonst und gerade in solchen Zeiten hätte er meinen Rückhalt verdient. Würde ja auch wollen, dass mein Partner dann nicht einfach abhaut. Gerade die Kraft von Menschen, die einen lieben, kann einem den Halt geben, gegen die Krankheit anzukämpfen.

Autor:  ThomasK [ Mo 20. Mai 2013, 15:31 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

MacGyver hat geschrieben:
...sollte man in einer Partnerschaft zusammenhalten. Oder doch nicht?
Wenn alles in Butter ist fällt es natürlich leicht, aber was wenn es zu größeren Problemen kommt? Wenn der Partner z.B. krank wird, einen Unfall hat, eine Straftat begangen hat, psychische Probleme bekommt, usw. - was ist dann?

Wie schätzt ihr euch da selber ein? Auf was kommt es an?



Ich denke, das müssen die Leute selbst mit sich ausmachen, wie sie sich verhalten. Ich halte mich da strikt heraus. Zum einen geht mich das nichts an, was die anderen machen und zum anderen sieht jeder die Situation auch anders. Abgesehen davon hat man als Externer auch oft nicht die notwendigen Informationen zur Verfügung, die man bräuchte um ein qualifiziertes Urteil abgeben zu können.

Bei mir persönlich wäre es so, dass ich bei der Partnerin bleiben würde, sofern die Verschlechterung durch einen Umstand zustande kommt, den sie nicht zu vertreten hat. Würde sie hingegen das Unglück mit bedingtem Vorsatz durch unlogisches Verhalten selbst herbei führen, dann würde ich nach erfolglosen Ermahnungen die Konsequenzen ziehen und sie verlassen.

Würde sie zum Beispiel ihre Querschnittslähmung z.B. dadurch verursacht haben, in dem sie wie eine Bescheuerte über die Autobahn gerast wäre, dann wäre es längst nicht sicher, dass ich bei ihr bleiben würde. Hätte sie aber die Ursache für ihre Querschnittslähmung nicht selbst zu vertreten, dann würde ich selbstverständlich bei ihr bleiben und ihr helfen.

Autor:  Capnam [ Mo 20. Mai 2013, 15:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

ThomasK hat geschrieben:
Würde sie zum Beispiel ihre Querschnittslähmung z.B. dadurch verursacht haben, in dem sie wie eine Bescheuerte über die Autobahn gerast wäre, dann wäre es längst nicht sicher, dass ich bei ihr bleiben würde. Hätte sie aber die Ursache für ihre Querschnittslähmung nicht selbst zu vertreten, dann würde ich selbstverständlich bei ihr bleiben und ihr helfen.

Dein Beispiel wäre doch dann auch nur eine Dummheit, die sicher nicht gutzuheißen ist, aber wenn sie ihren Fehler glaubhaft eingesteht, würdest du nicht darüber hinwegsehen? So hart das jetzt klingt, aber sie ist durch ihre Querschnittslähmung doch dann genug gestraft.

Verstehen kann ich deine Argumentation z. B. Bei Alkoholkrankheit oder Drogenabhängigkeit ohne Besserungsaussichten trotz Entzugsversuchen. Dass man da irgendwann die Reißleine zieht, kann ich voll verstehen.

Autor:  Niva [ So 26. Mai 2013, 10:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

MacGyver hat geschrieben:
Wegen einer Grippe bestimmt nicht. Aber was ist mit Krebs oder so?


Dann erst recht nicht. In so einer Situation würde ich niemals meine eigenen Bedürfnisse über die meines Partners stellen. Egal wie schwierig es für mich auch sein würde dann,ich würde das aushalten und wäre uneingeschränkt für ihn da.

Autor:  perle [ Di 4. Jun 2013, 17:35 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Capnam hat geschrieben:
ThomasK hat geschrieben:
Würde sie zum Beispiel ihre Querschnittslähmung z.B. dadurch verursacht haben, in dem sie wie eine Bescheuerte über die Autobahn gerast wäre, dann wäre es längst nicht sicher, dass ich bei ihr bleiben würde. [..]

Dein Beispiel wäre doch dann auch nur eine Dummheit, die sicher nicht gutzuheißen ist, aber wenn sie ihren Fehler glaubhaft eingesteht, würdest du nicht darüber hinwegsehen?


Diesen Ansatz verstehe ich auch nicht ganz.
Was hat denn die Ursache der Quarschnittslähmung mit der Beziehung zu tuen?
Natürlich muss man individuell überlegen ob, und falls ja, wie man mit den Umständen umgehen kann, aber sie aufgrund ihrer "Dummheit" zu verlassen kann ich nicht nachvollziehen...

Autor:  Alice [ Di 4. Jun 2013, 18:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: In guten wie in schlechten Zeiten...

Ich schätze, für meinen Partner würde ich durch die Hölle gehen. Da brauche ich nicht weiter drüber nachdenken, Limits habe ich nicht viele. Außer Dinge, die mich selbst völlig kaputt machen würden.

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