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Was macht ihr mit euren Eltern, wenn sie unselbstständig werden?
Altersheim 26%  26%  [ 5 ]
Betreutes Wohnen 32%  32%  [ 6 ]
Selbst versorgen 5%  5%  [ 1 ]
Mir egal 0%  0%  [ 0 ]
Keine Ahnung 26%  26%  [ 5 ]
Anderes 11%  11%  [ 2 ]
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Männlich 
BeitragVerfasst: Mi 28. Mär 2018, 09:46 
Pink Panther
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Ich geb dir grundsätzlich Recht; es wird halt immer wieder argumentiert, dass es ethisch nicht in Ordnung sei, demente Menschen zu ghettoisieren. Und die Fakehaltestelle zum Beispiel mündet auch in der Frage Darf man einen dementen Menschen anlügen?
Da gibt es genausoviel Gründe dafür wie dagegen. Ich persönlich orientiere mich da am Wohlbefinden des Betroffenen.

______________________
Ich bin nörs. Ich darf das.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Do 29. Mär 2018, 18:39 
Hello Kitty
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Ich kenne auch ein Heim für Demenzkranke mit so einer Fake-Haltestelle. Die befindet sich dort recht zentral gelegen, die Leute, die dort sitzen, werden also gesehen. Ich habe nicht den Eindruck, dass es den Leuten schadet.
Also ja, ich denke auch, dass es wichtig ist, sich am Wohlbefinden der Leute zu orientieren.
Viele Leute mit Demenz / Alzheimer haben einen großen Bewegungsdrang. Ich finde es gut, wenn es Möglichkeiten zum Ausleben gibt. Deshalb ist so ein Dorf für demente Menschen sicherlich nicht schlecht.


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Keine Angabe 
BeitragVerfasst: Do 29. Mär 2018, 20:25 
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Minibildchen

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nörs hat geschrieben:
es wird halt immer wieder argumentiert, dass es ethisch nicht in Ordnung sei, demente Menschen zu ghettoisieren. Und die Fakehaltestelle zum Beispiel mündet auch in der Frage Darf man einen dementen Menschen anlügen?
Hochinteressante Diskussionsansätze.
Das Dorf ist essentiell ne Klinik mit deutlich mehr freier Alltagsgestaltung als andere Kliniken (Dadurch erwiesenermaßen höhere Gesundheit), die Angestellten in den Läden sind ja auch alle Pfleger. Die Bezeichnung als Ghetto ist extrem weit gegriffen; ne ganz normale Klinik wäre dann ja noch n deutlich extremeres Ghetto, wie in ner Cyberpunk-Dystopie eingegrenzt auf n Hochhaus. Da kommt man nicht drumrum; nach der Argumentation kann es schlicht keine Altenheime und dergleichen mehr geben. Der Begriff Ghetto passt auch aus anderen Gründen nicht und ist tendenziell sogar recht respektlos, gerade wenn man an Ghettos im Nationalsozialismus denkt, in denen ebenfalls Kranke zusammengepfercht wurden.
Haltestellen-Attrappen sind Lügen - dem kann man nicht widersprechen; da muss man dann aufwiegen. Ohne die Teile geraten die Patienten halt potentiell in Lebensgefahr. Die hauen ja nicht ab weil sie misshandelt werden, sondern weil die Krankheit das macht.
Theoretisch kann man dieses ethische Problem durch nen Cheatcode umgehen - man sagt den Patienten genau einmal, dass die Haltestellen vor dem Gebäude Attrappen sind. Die Info vergessen sie halt wieder, aber es wurde niemals n Hehl draus gemacht.
Das ist auch gar nicht so weit gegriffen; das ethische Problem hier ist ja kein wirklich greifbares im Sinne davon, dass irgendwas davon abhängt, sondern eins 100% nach Kant, und der Boy war n kolossaler Lackaffe.

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2018, 07:25 
Hello Kitty
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Interessante Diskussion

Ich finde, der Begriff Ghetto passt so gar nicht.
Ja, es ist ein Zusammenleben von Menschen mit Alzheimer-Erkrankungen, aber der Begriff Ghetto ist schon sehr negativ belegt. Im Fall dieses Dorfs soll es ja das Gegenteil sein.
Natürlich sind es Lügen, wenn den Menschen eine Haltestelle oder ein Laden vorgegaukelt wird. Aber geht es den Menschen dadurch schlecht? Ich glaube nicht, zumindest nicht denjenigen, die nicht mehr begreifen, dass die Haltestelle nur eine Attrappe ist. Für Leute, die das wissen, sieht es schon anders aus. Die fühlen sich unter Umständen verschaukelt vorkommen.

Ich würde für meine Angehörigen mehr Normalität und mehr Bewegungsfreiheit immer vorziehen, auch wenn dazu ein Fake-Laden gehört. Ich finde es schon deprimierend, wenn der Lebensraum nur noch aus einem Zimmer, einem Speiseraum und einem Gang besteht.


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BeitragVerfasst: Mo 23. Jul 2018, 15:19 
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Minibildchen

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Neulich hat mich auf der Straße so n Opa angesprochen, der klar dement war. Hab mich dann n bisschen mit ihm über seinen Einkauf unterhalten.
Der Dude hatte diverse alte Schürfwunden am Kopf; das ist auch irgendwie so n deprimierender Aspekt. So Leute fallen verdammt oft um und haben nicht die Reaktion, sich vernünftig abzufangen. Trotz so ner Laufhilfe ja auch. Ich überlege, was man dagegen überhaupt machen kann.

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mo 23. Jul 2018, 16:08 
Legende
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Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Neulich hat mich auf der Straße so n Opa angesprochen, der klar dement war. Hab mich dann n bisschen mit ihm über seinen Einkauf unterhalten.
Der Dude hatte diverse alte Schürfwunden am Kopf; das ist auch irgendwie so n deprimierender Aspekt. So Leute fallen verdammt oft um und haben nicht die Reaktion, sich vernünftig abzufangen. Trotz so ner Laufhilfe ja auch. Ich überlege, was man dagegen überhaupt machen kann.


Das muss man selber für sich oder seine Eltern herausfinden.

Eine 24h-Heimpflege kostet sehr viel.
Die meisten Altersheime sind nicht besonders toll. Man ist überall eingeschränkt; man darf zu Mittag keinen Margherita trinken, man darf um 10Uhr morgens keine Zigarette rauchen, man darf um Mitternacht seine Lieblingsserie nicht sehen. Das klingt jetzt alles nicht so besonders schlimm. "Es ist sowieso ungesund", aber mit dem Alter bleiben einem nicht mehr so viele Möglichkeiten offen um das Leben zu genießen.

Ist es einem es wert seine Freiheit aufzugeben und ins Altersheim zu ziehen? Nimmt man es in Kauf lieber einige Male hinzufliegen im Bewusstsein, dass es schlimme Folgen geben kann?

Meine Eltern wollen nicht ins Altersheim, sondern lieber eine Heimhilfe wenn sie gemeinsam alt werden. Wenn nicht, dann gibt es auch WGs für Pensionisten mit einer Heimhilfe für mehrere Menschen. Das klingt, meiner Meinung nach, eigentlich ziemlich cool.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mo 23. Jul 2018, 17:22 
Pinkie Pie

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Meine Uroma kam damals in's Altersheim, wir waren ziemlich oft dort, ich erinnere mich sogar noch recht gut wie es da aussah, obwohl ich noch so klein war. Sie hatte aber nie wirklich realisiert, dass sie ihm Heim ist, sie hat Fremde dort für Bekannte gehalten und Angehörige (uns) für Fremde.
An der Sache mit dem Bewegungsdrang ist wohl was dran, meine Oma hat mir auch mal erzählt, dass meine Uroma schon mal verschwunden war. Mit der Selbstständigkeit, kleinen Kindern, etc. war das einfach nicht mehr machbar und meine Oma hatte sich dann dafür entschieden, dass meine Uroma in's Heim kommt.
Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich gar nicht sagen, was ich machen würde. Bei meiner Uroma war die Demenz halt wirklich schon weit fortgeschritten als sie in's Altersheim kam und, wie gesagt, hat sie das bis zum Schluss gar nicht mehr so realisiert.

______________________
Die Wunden, die man nicht sieht, sind die, die am schwersten zu heilen sind. - Nao Tomori (Charlotte)


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mo 23. Jul 2018, 18:04 
Rosa Lachs
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Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
Die meisten Altersheime sind nicht besonders toll. Man ist überall eingeschränkt; man darf zu Mittag keinen Margherita trinken, man darf um 10Uhr morgens keine Zigarette rauchen, man darf um Mitternacht seine Lieblingsserie nicht sehen. Das klingt jetzt alles nicht so besonders schlimm. "Es ist sowieso ungesund", aber mit dem Alter bleiben einem nicht mehr so viele Möglichkeiten offen um das Leben zu genießen.


Ich habe 3 Jahre in einem Altersheim gearbeitet und all die von Dir genannten Dinge waren völlig okay . Margherita stand zwar nicht hoch im Kurs dafür Campari. Die einzige Einschränkung beim Alkohol waren Tabletten, die in Kombi damit gefährlich werden konnten. Fernsehen um Mitternacht? Kein Problem, die meisten hatten so oder so Kopfhörer. Zigaretten? Auch easy...manchmal musste man zwar warten, bis jemand Zeit hatte einem raus oder ins "Raucherstübli" zu bringen...aber andere Einschränkungen gab es nicht.

Mir ist bewusst, dass in manchen Altersheimen anders zu und her geht, und das einiges auch von den eigenen Einschränkungen (körperlich und geistig) abhängt. Ich wollte nur von meinen Erfahrungen berichten.


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2018, 03:56 
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Zum BeitragAutumn hat geschrieben:
Ich habe 3 Jahre in einem Altersheim gearbeitet


Das sind halt Erfahrungen aus einem einzelnen Altersheim.
Ich hab durch einen Job an die 30 Altersheime von Innen gesehen und dabei mit den Bewohnern gesprochen wie es ihnen im Altersheim geht . Es waren ungefähr eine handvoll nette Heime dabei.
Viele Heime sind wie Krankenhäuser eingerichtet anstatt als "trautes Heim", wo man den Rest seines Lebens verbringen wird. Und genauso wie im Krankenhaus gibt es wahnsinnig viele Restriktionen, die eigentlich nicht mehr nötig sind (sein sollten) wenn man am Ende seines Lebens steht.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Di 24. Jul 2018, 20:24 
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Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
Und genauso wie im Krankenhaus gibt es wahnsinnig viele Restriktionen, die eigentlich nicht mehr nötig sind (sein sollten) wenn man am Ende seines Lebens steht.

Hat doch meistens was mit Versicherungen zu tun.
Das Problem an unserer Gesellschaft, in der man bei so vielen Dingen einfach mal klagen kann.
"Hey, ihr habt meine Mama um 11 Uhr Alkohol trinken lassen und sie ist dann die Treppe runtergefallen? Verantwortungslos! Schmerzensgeld, los, her damit!"

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 25. Jul 2018, 08:09 
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Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Hat doch meistens was mit Versicherungen zu tun.
Das Problem an unserer Gesellschaft, in der man bei so vielen Dingen einfach mal klagen kann.
"Hey, ihr habt meine Mama um 11 Uhr Alkohol trinken lassen und sie ist dann die Treppe runtergefallen? Verantwortungslos! Schmerzensgeld, los, her damit!"


Blödsinn.
In Österreich und Deutschland klagt kein Mensch. Wir sind doch nicht in Amerika.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Mi 25. Jul 2018, 14:47 
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Wo genau hast du diese Annahme her?

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 25. Jul 2018, 14:55 
Pinkie Pie
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Um überhaupt als Kind für die Mutter klagen zu können bzw. das Recht zu haben, zu bestimmen, wann die Mutter trinken darf und wann nicht, müsste man doch auch Vormund sein, sonst wäre das ja gar nicht möglich, oder? Und das ist jetzt eigentlich nicht unbedingt das übliche, auch wenn Leute in einem Heim sind.

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Wenn auf der Erde die Liebe herrschte, wären alle Gesetze entbehrlich.
~ Aristoteles


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jul 2018, 15:09 
Pink Panther

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Anklage erheben kann nur die Staatsanwaltschaft und das erfolgt erst, wenn sich ein hinreichender Tatverdacht in einem Ermittlungsverfahren bestätigt hat. Anschuldigungen kann ja grundsätzlich jeder Mensch tätigen, unabhängig davon, ob er die rechtliche Betreuung des Geschädigten inne hat oder nicht. Und im besagten Fall ginge es ja mehr um die fehlende Fürsorgepflicht als um den Alkoholkomsum der Geschädigten.


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BeitragVerfasst: Mi 25. Jul 2018, 15:15 
Pink Panther

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Zum Beitraglifesucker hat geschrieben:
Blödsinn.
In Österreich und Deutschland klagt kein Mensch. Wir sind doch nicht in Amerika.


Wait what??


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