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Beerdigungen
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Autor:  Brexpiprazole [ So 3. Jan 2016, 09:53 ]
Betreff des Beitrags:  Beerdigungen

Hier gehts um um zwei Dinge.
Erstens; erzählt von den Beerdigungen auf denen ihr bereits wart; logistisches Zeug - wie ihr euch gekleidet habt und was es zum Leichenschmaus gab, aber natürlich auch gefühlsmäßige Aspekte; wer gestorben ist und wie ihr es durchgehalten habt.
Zweitens; erzählt wie ihr gerne eure eigene Beerdigung hättet - welche Gäste kommen, welche Musik wird gespielt, was gibts zu essen. Oder wollte ihr lieber ne andere Bestattungsart, ne Einäscherung zum Beispiel?

Autor:  Misery [ So 3. Jan 2016, 15:24 ]
Betreff des Beitrags: 

War noch nie auf einer und wie meine sein wird weiß ich auch nicht.

Autor:  Amarantine [ So 3. Jan 2016, 15:49 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich war auf ein paar Beerdigungen.

-Beide Omas
-Opa
-Tante
-Mutter meiner besten Freundin

Die von den Großeltern und die der Mutter meiner besten Freundin waren klassisch. Bei einer Oma hab ich Rotz und Wasser geheult, da war ich 13, bei der Mutter aber ebenfalls.
Es war aber mehr die Vorstellung "Es könnte auch deine eigene Mutter sein, die da liegt", als die Trauer an sich.
Natürlich tat es auch weh zu sehen, wie fertig meine beste Freundin war. Das war mit 15.

Aber die schönste Beerdigung auf der ich war, war die meiner Tante. Sind dafür extra nach Berlin gegurkt. (sie lebte in Berlin).
Sie wurde in einem Friedwald bestattet, ist einfach eine extrem schöne Atmosphäre dort.
Überall im Wald verstreut sind Mausoleen, Statuen oder kleine Kapellen, alte und schiefe Grabsteine - war glaub ich nie an einem schöneren Ort.

Autor:  Blackened [ So 3. Jan 2016, 16:02 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich war, glaub ich, erst auf einer Beerdigung und das war die von einem Bekannten, der mit 18 ertrunken ist. Es waren irgendwie extrem viele Leute da und sein ganzes Fußballteam hat geheult.

Autor:  Kampfsocke [ So 3. Jan 2016, 17:34 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich war schon auf ziemlich vielen Beerdigungen und könnte auf jede weitere verzichten.

Autor:  nörs [ So 3. Jan 2016, 19:28 ]
Betreff des Beitrags: 

A schöne Leich...

Doch, das gibt es - bei aller Trauer - durchaus. Ich kenn das aus eigentlich dreierlei Perspektiven. Die schlimmsten waren die Beerdigungen von meinem Papa und die von meinem Patenonkel. Gleich danach rangiert die von meinem Großvater. Andere, die mich sozusagen persönlich betroffen haben, hab ich jetzt nicht soo emotional in Erinnerung.

Der zweite Blickwinkel ist der als Kirchenmusiker - da gab es welche, die einfach nur ein Job waren (also für mich), aber auch welche, bei denen ich die Verstorbenen (gut) gekannt hatte, z.B. unseren Pfarrpensionär. Das war dann ne schräge Mischung aus professionell und persönlicher Betroffenheit. Ich unterstütze z.B. im Chor meistens meinen Bass - bei der Beerdigung hab ich keinen Ton rausgebracht...

Und dann kenn ich den Aspekt für meine Bewohner sowas wie ne Trauerandacht zu veranstalten. Das hat bislang auf rein professioneller Ebene gut geklappt. Aber im Betrieb ist das auch was anderes, meistens bin ich froh, dass der/diejenige "es geschafft" hat...

Über meine eigene Beerdigung mag ich gar nicht nachdenken :nerd:

Autor:  Brexpiprazole [ So 3. Jan 2016, 22:40 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich war bisher nur auf der Beerdigung des mir persönlich unbekannten Vaters meiner Mutter. Sie stellte erst sehr spät fest, dass der Mann der sie aufgezogen hatte nicht ihr Vater war; die letzten Jahre besuchte sie ihren richtigen Vater dann regelmäßig.
Absolut generisch und für mich die Bestätigung, dass westliche Beerdigungen ne extrem sonderbare Tradition sind. Zu späteren Beerdigungen bin ich dann auch bewusst nicht mehr hin; Abschied nehmen oder etwas aufarbeiten kann man auf solchen Veranstaltungen keinesfalls. Soll man halt Party machen und Erinnerungen über den Toten austauschen; es läuft seine Lieblingsmusik, es gibt sein Lieblingsessen und irgendwer stellt halt Bilder auf zu denen man sich unterhalten kann. Beerdigungen selbst sollten nicht mehr stattfinden; die nehmen geradezu absurd viel Platz weg und man kann Leute nicht legal beerdigen, ohne ne religiöse Konnotation dazu zu haben. Eigentlich sollten wir anfangen, all unsere Leichen zu verbrennen.

Autor:  Latias [ So 3. Jan 2016, 22:57 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich habe bisher den Tod meines Großonkels (der Bruder meines Opas) und den meines Opas mitbekommen. Auf einer Beerdigung war ich noch nie; bei meinem Großonkel war ich erst 9 und hatte Angst und als mein Opa gestorben ist hatte ich auch zu große Angst vor der Beerdigung. Mittlerweile bereue ich das. Habe aber immer noch Angst vor Beerdigungen.

Autor:  Jelena [ Mo 4. Jan 2016, 01:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Musste bereits auf so einige Beerdigungen. Besonders schlimm waren Onkel, ein Freund, Schwiegervater in spe und Großeltern. Sonst war ich noch bei entfernteren Verwandten, Nachbarn, Angehörigen von Freunden,... Kommt schon was zusammen.

Autor:  May [ Mo 4. Jan 2016, 17:57 ]
Betreff des Beitrags: 

Meine erste Beerdigung war mit 5 mein Opa. Alle um mich herum haben geweint und ich saß stumm da. Das hat mich irgendwie verstört gehabt. Danach kamen dann noch meine Großtante, Uroma, drei Freunde und Bekannte, die ich nicht mal mehr kannte.
Aber emotional schlimm fand ich irgendwie keine wirklich, weil ich von Beerdigungen nichts halte und ich lieber alleine heule. Ich will keine anderen Menschen leiden sehen.

Und ich möchte keine Beerdigung für mich haben, aus oben genannten Gründen. Wird sich sowieso niemand dran halten, aber niemand soll wegen meinem Tod weinen, aber wenn dann sollen die dort irgendwie die Momente austauschen, die sie schön mit mir fanden. Das klingt nett.

Autor:  Esel [ Mo 4. Jan 2016, 21:26 ]
Betreff des Beitrags: 

War bisher nur auf der Beerdigung von meinem Opa. Joa, war schon extrem traurig, war auch das erste Mal dort, dass ich seit Ewigkeiten wieder angefangen hab zu flennen.

Autor:  Tyra [ Di 5. Jan 2016, 08:25 ]
Betreff des Beitrags: 

Guten Morgen,

ich halte mich von Beerdigungen gerne fern. Die Gründe sind ... hm ... schwierig zu erklären. Ich brauche das Ritual nicht um Abschied nehmen zu können. Außerdem mag ich das kollektive Trauern nicht.

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Da ich im Alltag kein schwarze Kleidung trage und schwarze Kleidung generell nicht mag war es schwer passende Kleidung zu finden. Ich trug eine schwarze Hose, einen schwarzen Pullover mit minimalen, farbigen Mustern und die einzige Jacke, die als gedeckt durchgeht, die ich habe.
Ich fühlte mich aber unpassend gekleidet.

Davor war ich vor vielen Jahren auf der Beerdigung meiner Oma. Das war schon etwas anderes, da die Beziehung zu meiner Oma sehr innig war. Da waren Leute, die sie auch gut kannten, ich aber nicht kannte. Die störten mich in meiner Trauer. Ich dachte immer: 'Was wollen die da?' Gekleidet war ich damals - auch aus Ermangelung passender Kleidung - in schwarz-weiß.

Meine eigene Beerdigung möchte ich so ungezwungen wie möglich. Es ist mir egal was die Besucher anziehen. Es darf durchaus auch etwas schnellere, heitere Musik gespielt werden. Ich wäre da recht offen auch von den traditionellen Ritualen abzuweichen.

Autor:  Transalpin [ Di 5. Jan 2016, 15:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Bisher war ich auf vieren. Bei meinem mutterseitigen Opa (Anfang 1998) war ich gerade 8 geworden, da hab ich das sowieso alles noch nicht so realisiert. Danach war bis 2009 Pause, als dann jährlich nacheinander mutterseitige Oma, vaterseite Oma und vaterseitiger Opa unter die Erde kamen.

Die ersten beiden waren aufgrund der eeetwas größeren Verwandtschaft auf Mutterseite immer Großveranstaltungen, für den Weg zum Grab hätte man auch einen Bus mieten können. Auf Vaterseite war es beide Male ruhiger (also im Sinne der Gästezahl), aber insgesamt auch lockerer und lustiger, zumindest nach der eigentlichen Beerdigung.

Die letzte (Opa auf Vaterseite) war allerdings etwas verkorkst. Der ist kurz vor unserem Urlaub gestorben. Nachdem er aber eh eine Urnenbestattung wollte und wir es dann doch zu makaber fanden, mit gepacktem Auto zu erscheinen und die Beerdigung mit "So, Leute, ab nach Hause, wir fahren jetzt in den Urlaub" zu beenden, wurde er dann nach der Verbrennung kurzerhand eingelagert, bis wir wieder zuhause waren :laugh:

Was die Kleidung angeht, war es bisher meist klassisch schwarz, aber gerade bei den Frauen war oft auch etwas bunteres dazwischen. Find' ich auch besser so. Ich habe in Ermangelung eines einfachen schwarzen T-Shirts ja auch das mit dem Logo der Harzer Schmalspurbahn angezogen.

Gefühlsmäßig muss ich sagen, bin ich auch bei sowas ziemlich beton-ähnlich. Nicht groß drüber nachdenken und der Gedanke "Ist halt so, ändern kannste eh nix" ist ja auch irgendwie eine Art Trauer... man geht hin, döst etwas, weil die Musik schläfrig macht, trottet dann zum Grab, kriegt vom langsamen Laufen Rückenschmerzen, wartet, dass einer der Sargträger mit ins Loch fällt und das war's. Jup, definitiv Betonklotz :nerd:

Musikalisch war es natürlich grundsätzlich zum einschlafen, sowohl in der Kirche als auch in der Trauerhalle. Ich glaube, auf meiner Beerdigung gibt's dann den Zillertaler Hochzeitsmarsch oder so :laugh:

Und ich hätte gerne einen Grabstein in Form einer Dampflok :nerd: Eine auf dem Grab fahrende Gartenbahn dürfte wohl nicht machbar sein...

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 22. Jan 2016, 20:23 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich kann mich nicht erinnern jemals auf einer Beerdigung gewesen zu sein.
Als ich bei meinen Großeltern war vor ein paar Wochen waren sie auf einer Beerdigung. Ich kannte die Person aber nicht, irgendein bekannter von denen. Ich saß in der Zeit in der Wohnung und hab gearbeitet.

Ich weiß nicht wie eine Beerdigung ist. Ich kann natürlich vieles sagen, aber exakt zu wissen wie eine Beerdigung für mich ist ist schwierig. Vermutlich ist es für mich bei den allermeisten Personen völlig unwichtig und casual.

Autor:  Glückskind [ Fr 22. Jan 2016, 20:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich war schon auf viel zu vielen Beerdigungen und jede war für mich anders. Manchmal, wenn ich im Vorfeld dachte, dass es mir nicht viel Angaben wird, war ich danach ein Wrack und gerade bei Personen, an denen ich wirklich hing (mein Opa z.B.), war ich während der Beerdigung ganz ruhig und hatte mich komplett abgeschottet.
Gefühlsmäßig fand ich Urnenbeisetzungen immer besser, da einfach dieser furchtbare Moment, in dem der Sarg in den Boden gelassen wird wegfällt.

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