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Spielzeug und Kindheit im Vergleich.
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Seite 8 von 10

Autor:  iyin [ Do 8. Jan 2015, 21:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn überall dürre Körper sind und im Spielzeug auch dürre Körper portraitiert werden, entsteht ein Bild. Das muss nicht jeden beeinflussen, aber ich finde den Begriff "Fiktion" nicht ganz richtig. Menschen identifizieren sich mit Charakteren, das können reale Personen, Romanfiguren, gezeichnete Tiere oder auch Körper aus Plastik sein. Jeder wusste, dass Ash Ketchum kein echter Mensch ist, aber doch wollten alle so sein wie er. Oder wie die Sailor Moon-Mädchen, usw..

Nur - wie erwähnt - denke ich nicht, dass es per se falsch ist. Ich denke auch nicht, dass Ego-Shooter unbedingt zum Mord verführen. Es ist einfach wichtig, zu wissen, welche Realität geschaffen wird und welcher Einfluss ausgeübt wird. Und zur Zeit sind Mädchenzimmer voll mit Topmodel-Heften und Monster High-Figuren. Und dazu kommen eigentlich keine sehr bekannten anderen Sachen hinzu, die anderweitige Ideale präsentieren würden. Es beschränkt sich da sehr auf dieses eine.

Autor:  Brexpiprazole [ Do 8. Jan 2015, 21:41 ]
Betreff des Beitrags: 

Kurz zusammengefasst ist halt der Punkt, dass Figuren für Jungs v.a. mutige und gewitzte Charaktere darstellen und das Böse bekämpfen, und Figuren für Mädels v.a. geschminkte und schlanke Charaktere darstellen und sich hübsch anziehen.

Autor:  Mohnstrudel [ Mo 12. Jan 2015, 20:40 ]
Betreff des Beitrags: 

Figuren für Jungs sind allerdings auch oft hypermaskulin und stellen nicht unbedingt gute Vorbilder dar.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 12. Jan 2015, 20:44 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMohnstrudel hat geschrieben:
Figuren für Jungs sind allerdings auch oft hypermaskulin
...was in keiner möglichen Interpretationsweise eine negative Eigenschaft ist. Wobei mir da jetzt eigentlich auch keine populären Beispiele einfallen; Figuren wie Anakin Skywalker in Clone Wars oder Spider-Man sind charakterlich absolut realistische Menschen, sehen durchschnittlich aus und wachsen trotzdem über sich hinaus. Und das nicht hinsichtlich von hübscher Schminke.

Autor:  Mohnstrudel [ Mo 12. Jan 2015, 21:08 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
...was in keiner möglichen Interpretationsweise eine positive Eigenschaft ist.


#fixedit

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 12. Jan 2015, 21:22 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragMohnstrudel hat geschrieben:
#fixedit

Begründest du das bitte?

Und auch wenn dies zutrifft, ist das nur ein weiterer Missstand der Spielzeug-Industrie und hat erstmal nichts damit zu tun, dass das Mädchenspielzeug problematisch ist, oder?

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 12. Jan 2015, 21:25 ]
Betreff des Beitrags: 

Doch doch, es ging schon um den Vergleich. Ich hatte jetzt ja auch Beispiele erfragt, aber es kamen keine; stattdessen die pauschale Denunziation von allem maskulinem als schlecht.

Autor:  Mohnstrudel [ Mo 12. Jan 2015, 21:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Begründest du das bitte?

Und auch wenn dies zutrifft, ist das nur ein weiterer Missstand der Spielzeug-Industrie und hat erstmal nichts damit zu tun, dass das Mädchenspielzeug problematisch ist, oder?


Ich halte Mädchenspielzeug ja auch für problematisch. Geschlechtsspezifisch beworbenes Spielzeug ist allgemein fast immer problematisch.

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Doch doch, es ging schon um den Vergleich. Ich hatte jetzt ja auch Beispiele erfragt, aber es kamen keine; stattdessen die pauschale Denunziation von allem hypermaskulinem als schlecht.


#fixedit

Hypermaskulinität ist grob gesagt ein Begriff für ein unrealistisches (und imho lächerliches) Männlichkeitsideal. Dazu gehört z.B. auch, dass man Männern Diätcola nur verkaufen kann, wenn man sie mit aus Flugzeugen springenden und von Explosionen verfolgten Typen bewirbt. Jegliche "weiblichen" (gemeint ist das weibliche Rollenstereotyp, nicht tatsächliche Weiblichkeit) Eigenschaften und Tugenden werden dabei ausgeschlossen und die Figuren sind idR eine Karikatur ihrer selbst.

Autor:  iyin [ Mo 12. Jan 2015, 21:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Doch doch, es ging schon um den Vergleich. Ich hatte jetzt ja auch Beispiele erfragt, aber es kamen keine; stattdessen die pauschale Denunziation von allem maskulinem als schlecht.


Klar gibts negative Beispiele. Vom Körper eines He-Man bis zu der Tatsache, dass hauptsächlich Jungs die Helden spielen müssen. Aber ich sehe dennoch sehr sehr sehr viel mehr Diversität bei den Spielsachen, die explizit für männliche Kinder vermarktet werden.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 12. Jan 2015, 21:34 ]
Betreff des Beitrags: 

Ja, und jetzt dann noch die Beispiele für hypermaskulines Jungsspielzeug, das auch tatsächlich populär ist?
Keine Panik, ich weiß auch was du meinst; mir kommt da als erstes Action Man in den Sinn, aber der ist heute eben kein Thema mehr.
Iyin, He-Man taugt als Beispiel auch, okay. Aber das ist auch wieder so ein Ding, das heute vermutlich keiner unter 15 Jahren kennt, geschweige denn bespielt. Abgesehen davon, dass He-Man als Prinz Adam ziemlich tuntig ist, also nicht hypermaskulin.
Im Kommen sind aktuell eher wieder die Ninja Turtles, wenns um das alte Zeug geht. Bei denen gehts v.a. um Brüderlichkeit und Stärke durch Einheit. Ums Aussehen gar nicht, denn es sind Schildkröten.

Autor:  Mohnstrudel [ Di 13. Jan 2015, 18:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich finde die neuen Ninja Turtles sind eigentlich ein ganz gutes Beispiel für Hypermaskulinität.

Leprechaun hat geschrieben:
Ums Aussehen gar nicht, denn es sind Schildkröten.


Aber was für Schildkröten!

Image

Autor:  Brexpiprazole [ Di 13. Jan 2015, 18:41 ]
Betreff des Beitrags: 

Okay, Bays Version der Turtles könnte man tatsächlich als Beispiel dafür ranziehen, das stimmt. Andererseits sind das halt Mutanten, und so sehen sie jetzt auch aus; ganz anders als die Monster High-Monster, die nicht nach Monstern aussehen, sondern nach Modepüppchen. Vom Verhalten her sind sie nach wie vor sehr kindlich. Fraglich ob diese brontalen Schildkröten 10jährige Jungs in ihrer optischen Selbstwahrnehmung so sehr beeinflussen, wie die magersüchtigen TOPModels es bei 10jährigen Mädels tun.
Hau mal noch mehr aktuelle Beispiele raus.

Autor:  Wolfsblvt [ Di 13. Jan 2015, 18:48 ]
Betreff des Beitrags: 

Gibts Beispiele für Jungs, die sich haben beeinflussen lassen oder so? Würde mich mal interessieren.

Autor:  Brexpiprazole [ Di 13. Jan 2015, 18:56 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Gibts Beispiele für Jungs, die sich haben beeinflussen lassen oder so? Würde mich mal interessieren.
Nein. Und wie gesagt, meiner Beobachtung nach wollen Jungs auch eher die Charaktereigenschaften ihrer Idole imitieren, z.B. "Obi-Wan hat nie Angst" oder sowas. Während Mädels halt eher das Aussehen imitieren wollen, z.B. "Candy hat die schönste Frisur von allen". Durch solche behinderten Produktlinien wird das halt auch ankonditioniert.

Autor:  Mohnstrudel [ Di 13. Jan 2015, 18:57 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Andererseits sind das halt Mutanten, und so sehen sie jetzt auch aus; ganz anders als die Monster High-Monster, die nicht nach Monstern aussehen, sondern nach Modepüppchen.


Das liegt auch daran, welche Vorstellung wir von Monstern (in dem Fall Mutanten) haben. Die einen sind hypermaskulin, die anderen hyperfeminin. Warum nehmen wir die hypermaskulinen eher als Monster wahr?

@Wolfsblut: Genau wie bei Mädchen kann man den Einfluss wohl schwer direkt nachweisen und es ist auch sicher nicht eine einzelne Puppe, die das Ganze auslöst, sondern eben die gesamtgesellschaftliche Sichtweise, deren Symptom derartige Puppen sind. Es gibt allerdings schon Buben, und ich würde sagen nicht mal so wenige, die gerade in der Pubertät Probleme mit ihrem Körper haben (wobei Hypermaskulinität ja mehr mit einschließt, als nur Aussehen/Muskeln).

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