Maxorata hat geschrieben:
Die zweistelligen Zahlen beginnen bei der '10'. '10' ist eine zweistellige Zahl.
Dem kann man offensichtlich nicht widersprechen, aber man kann Zahlenräume auch nicht mit sozialen Situationen vergleichen. Ich könnte das nochmal deutlich tiefgehender erklären als im letzten Post, aber ich habe hier wieder ein bisschen das Gefühl, dass ich mit einem Alien diskutiere das zum ersten mal Menschen sieht, und mache es daher so einfach und knapp wie möglich:
Wenn jemand eskaliert und seiner Frau eine aufs Maul hat, dann sind da zuvor, in wohl so gut wie allen Fällen, bereits
irgendwelche anderen Dinge passiert, die langsam (oder schnell) zu diesem Moment geführt haben.
Würdest du dieser isolierten Aussage zustimmen oder nicht?
Gewalt entsteht nicht explosionsartig in einem Vakuum ohne jeden Grund und jede Vorgeschichte. Leute hauen sich nicht einfach auf der Straße random gegenseitig eine in die Fresse. Der Mann hatte offensichtlich vorher schon irgendeine Form von Aggression gegen seine Frau in sich. Diese Aggression wurde von irgendwas erzeugt, geschürt und verstärkt. Rein spekulativ ist sicherlich es auch möglich, dass so eine Person Aggressionen gegen Frauen allgemein in sich hat. Auch die sind nicht eben aus dem Nichts entstanden.
Es geht darum, dass Gewalt
nicht in der exakten Nanosekunde beginnt, in der jemand zuschlägt, sondern offensichtlich schon
vorher. Vielleicht sogar schon lange vorher, z.B. wenn ein langjähriger Streit eskaliert.
Es geht nicht darum, dass jemand ein potentieller Gewalttäter ist, wenn er negative Ansichten über die Rolle einer Hausfrau hat. Es geht nicht darum, dass man diese Ansicht kriminalisieren sollte. Es geht darum, dass, wenn ebendiese negativen Ansichten sich durch eine gesamte Gesellschaft ziehen, das theoretisch auch weitere negative Ansichten über Frauenrollen schüren könnte, diese dann potentiell auch, und so weiter - und man sich das mal aufgeschlossen anschauen könnte.
Dass du Zeug der Art auf irgendeiner Ebene befürchtest, deutet ja das hier schon an:
Maxorata hat geschrieben:
Genau! Die Leute soll sich nicht aufs Maul hauen, aber denken was sie wollen.
Du sagst "Die Leute sollen denken, was sie wollen", als hätte innerhalb dieses Diskurses irgendwer an irgendeiner Stelle was anderes behauptet. Klar - wenn man denkt, dass die Gedankenpolizei kommen könnte, dann muss man sich dagegen wehren. Die Befürchtung kann man ja aussprechen; aber dann muss man doch nicht so tun, als wären Gedanken völlig unabhängig von Taten.
Der Typ, der seine Frau schlägt, hat vorher vielleicht
in irgendeiner Form gedacht "Ich möchte jetzt meine Frau schlagen". Das zu denken ist kein Verbrechen. Aber es deutet halt darauf hin, dass der Typ seine Frau schlagen möchte. Noch bevor er es dann tatsächlich getan hat.
Noch simpler kann ich es nicht darstellen.
Ich gehe weiter wirklich sehr stark davon aus, dass dein Artikel auch genau das meint und erklärt - auch wenn du hier sagst, dass das nicht der Fall ist. Wenn du den findest, kannst du den gerne zeigen, und wir nehmen den so pingelig wie möglich auseinander. Ich bin auch absolut bereit, da Unrecht einzugestehen, wenn du den Artikel offensichtlich korrekt verstanden hast und meine Vermutung falsch war.
Bezüglich systemischer Gewalt geht es dann halt darum, dass z.B. jemand, der so weit geht, ein bewohntes Flüchtlingsheim anzuzünden, offensichtlich wirklich sehr viel Hass in sich trägt, und dass dieser Hass vorher wirklich intensiv geschürt werden musste, damit die konkrete Idee gefasst und dann die Grenze zur Tat überschritten werden konnte. Und zu den vielen, vielen kleinen Dingen, die den ursprünglich geschürt haben, gehört dann sicherlich auch z.B. wie selbstverständlich es in vielen Teilen der Gesellschaft ist, leicht abschätzig über Menschen mit anderer Hautfarbe zu sprechen.
Maxorata hat geschrieben:
Mein Vater hat von meiner Mutter nicht ein einziges Mal gehört:" Danke, daß du bei jedem Scheißwetter auf der Baustelle stehst um die Familie zu ernähren." Lob für ihre Kochkünste hat sie aber schon erwartet.
Dass deine Eltern vielleicht eine toxische Beziehung hatten, ist nicht das gute antifeministische Argument, für das du es hältst.
Irrelevant fürs Thema, aber ich brauche dafür, dass ich einen bezahlten Job arbeite, keinen Dank, käme mir albern vor - ich bekomme ja Geld dafür, und Lohn ist für mich Lohn genug. Könnte halt mehr Lohn sein.
Wenn mir jemand sagt, dass mein Essen gut ist, höre ich das aber gerne.
Maxorata hat geschrieben:
Zwangsarbeit.
Duden: Synonyme zu Zwangsarbeit
Knechtschaft, Fron[arbeit], Frondienst, SklavereiIn heutiger Zeit wird Zwangsarbeit (Forced Labor) eh gerne im Sinne von Framing verwendet um moderne Sklaverei runterzuspielen - ist zwar auch negativ belastet, aber Sklaverei als Wort ist
extrem negativ belastet.
Sind Uiguren, die entführt und in chinesischen Konzentrationslagern körperlich misshandelt und dazu gezwungen werden, für Apple Waren herzustellen, Sklaven? Apple würde sagen dass Nein, aber ich finde es der Übersichtlichkeit halber okay, wenn sowas in Statistiken mitgezählt wird.
Brexpiprazole @ Apple - iPhone, iMac, iTunes & Co.Maxorata hat geschrieben:
also bist du der, der definiert, aha. Das ist ja mein Punkt. Es kommt immer darauf an, wer, was, wie definiert
Und peripher ist es, weil es hier keine *Schwarzen* in den USA betrifft, sondern nur hauptsächlich hellhäutige Männer in der BRD?
Ich definiere nicht, ich beobachte das. Auf den Seiten, die ich verlinkt habe, geht es, wenn, nur peripher um Zwangsarbeit im Knast. Die Zahlen sind auch ohne jene massiv.
Den zweiten Absatz verstehe ich nicht, und auch nicht dessen Intention. Könnte das beste Argument aller Zeiten sein und ich verpasse es gerade, weil ich zu blöd bin.
Maxorata hat geschrieben:
Den Richterspruch zur Verurteilung von (vermeintlichen) Vergewaltigern habe ich aus einem Männerforum. Quelle kann ich dir jetzt nicht nennen. Ich habe es geglaubt (ich recherchiere gerne ein wenig, aber irgendwann muss ich die Texte glauben), du kannst es glauben oder eben nicht.
Das überrascht mich kein bisschen; ich finde es aber lustig, dass du das offen zugibst. Ich kenne spezifische Männerforen der Art, also solche, in denen den ganzen Tag lang negativ über Feminismus und Frauen diskutiert wird, sehr gut. Ich les selbst gerne mal bei Redpillern, Incels, MGTOWs usw. mit - ich würde ja behaupten, dass ich das nur mache, weil ich wissen will was "Der Feind" so denkt, aber ich finde das generell auch einfach hochgradig amüsant.
Wikimannia ist glorreich, kann man sich stundenlang durchklicken.
https://at.wikimannia.org/FrauNazis haben btw auch ein eigenes Wiki in der Art, die beiden Wikis überschneiden sich an vielen Stellen:
https://de.metapedia.org/wiki/Holocaust_(Massenvernichtung)Ich versichere dir mit der Kraft von 1000 Sonnen, dass dein Richter einfach erfunden war und die Story dann wie Stille Post weitererzählt wurde.
Maxorata hat geschrieben:
wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ein Frau in Schweden, nach einer Nacht in der beide ihren Spaß hatten zur Polizei gehen, wenn sie sich am Morgen danach unwohl fühlt.
Das ist halt auch erfunden, und wahrscheinlich aus demselben Forum. Und als Talking Point ist das allgemein siffig misogynistisch as fuck, weil es ja überhaupt erst unterstellt, dass das etwas wäre, was Frauen in der Realität in irgendeiner signifikanten Form tun.
Ich mein, dir wird offensichtlich egal sein wenn ich das sage, aber mehr fällt mir dazu nicht ein.
Du musst dringend aufhören, die Gehirnwäsche aus solchen Foren einzusaugen. Man kann mit sowas massiv seine Psyche und seinen Verstand ruinieren.
Maxorata hat geschrieben:
Wer glaubt im T-Shirt auf die Zugspitze rennen zu müssen, mit einem Tiger 'wer hat wem auf die Tatze' spielen zu müssen oder 'mal eben' als junge Frau im Puff anheuern zu wollen - über den/die schüttele ich auch schon mal meinen Kopf. Neue Gesetzte brauche ich in allen 3 Fällen nicht.
Einen Tiger anzugreifen ist was anderes, als Opfer der Loverboy-Methode zu werden. Ein besserer Vergleich wäre es eher, wenn der Tiger an deiner Tür klingelt, und du versehentlich aufmachst und gefressen wirst, weil du nicht wusstest, dass es ein Tiger ist. Man kann ja sogar nen gewissen Grad von Eigenverantwortung mit einbringen: Vielleicht hat man nicht durch den Spion geschaut, obwohl man das hätte tun können, weil man nicht mit einem Tiger gerechnet hat.
Relativ neu zu Andrew Tate:
‘SHE’S ONLY 16 BRO!’‘Tate brothers ‘bragged about having sex with teen minors and stealing cam girls’ passports so they couldn’t escape’https://www.thesun.co.uk/news/20957944/ ... passports/Sollte das deiner Ansicht nach kriminell sein oder nicht?
Maxorata hat geschrieben:
wenn ich es o.k. finde, daß Mörder Zwangsarbeit leisten müssen, bin ich je nach Definition von 'Sklaverei' dann eben komplett/pauschal gegen Sklaverei oder eben nicht.
Ich mein, was soll man da sagen. Du bist dann halt dafür, dass Sklaverei eine angemessene Strafe für bestimmte Verbrechen ist. Die Ansicht ist ja nicht verboten oder so. Steht ja wie gesagt auch in u.a. der Verfassung der Vereinigten Staaten und im Grundgesetz Deutschlands, d.h. du hast da sehr mächtige Rückendeckung.
Klar kann man für bestimme Formen von Sklaverei sein und gegen andere. Ich könnte z.B. dafür sein, dass Kindersklaven für afrikanische Warlords Kriegsdienst leisten müssen, und dagegen, dass Mörder lebenslange Zwangsarbeit leisten müssen. Das widerspricht sich inhaltlich nicht.
Es wäre halt ziemlich bescheuert.
Man kann sich bei bestimmten Meinungen auch tatsächlich mal selbst fragen wieso man diese hat, seit wann, was dazu geführt haben mag und so weiter. Als intellektuelle Übung ist das unheimlich fordernd auch; man lernt viel neues über sich.
Maxorata hat geschrieben:
Ich habe so meine Zweifel, daß ich die vom Verfasser eingewobenen Zweitebenen komplett in meine Muttersprache übersetzen kann, und mir einzubilden, ich hätte alles verstanden, das ist mir zu wenig.
Ich nehm normal bei Themen, die nicht spezifisch Deutschland betreffen, fast pauschal englische Quellen, weil ich halt auf Englisch die Suchmaschinen benutze und internationale Nachrichten lese - ich bemühe mich bei dir aber extra, möglichst viele deutsche Quellen zu benutzen.
Das Problem ist halt, dass es zu vielen brisanten Themen keine guten, aktuellen deutschen Texte gibt. Zu Zeug wie Zwangsprostitution findet sich in der internationalen Presse und Forschung einfach noch ne Ecke mehr.
Was ich ausdrücken will, findet sich in Diskussionen aber üblicherweise ohnehin in meinem Text - die Links sind in den meisten Fällen dafür da, dass Leser bei kontroversem Kram prüfen können, dass ich mir das nicht eben aus dem Arsch gezogen habe. Du bist eh der einzige im Forum, der sowas dann tatsächlich anklickt und auch liest. Die Eigenschaft finde ich bewundernswert, ohne jede Spur von Ironie jetzt. Zeigt ja erstmal viel echtes Interesse am Thema.
Brexpiprazole hat geschrieben:
'Rape by Deciption' -was schätzt du, wieviel Erwachsene in der BRD kennen überhaupt die korrekte Definition dieses Begriffes? Ich lese das zum ersten mal. Und dann soll ich dagegen sein und härtere Strafen fordern?
Ist mir innerhalb einer Diskussion völlig egal. Ich gehe, gefühlt, auch davon aus, dass weniger als 15% der erwachsenen Deutschen ausreichend definieren können, was Faschismus ist. Hindert mich nicht dran, ständig darüber zu reden.
Wenn jemand über ein komplexes Thema diskutieren möchte, dann gehe ich auch davon aus, dass ich in desjenigen Gegenwart Begriffe aus der gegenwärtigen Forschung zu diesem Thema benutzen kann. Ich diskutiere nur über Themen, über die ich auch ein bisschen was weiß und über die ich aktuelle Infos habe (das war ein langer Lernprozess; mit 20 konnte ich das definitiv noch nicht), und setze das auch bei meinem Gegenüber voraus - egal ob das jetzt zutreffen mag oder nicht.
Gerade wenn es um Zeug in der Soziologie, Psychologie usw. geht, gibt es für viele der hochmodernen Konzepte einfach (bisher) nur englische Begriffe - dazu passt mein Absatz zu den englischen Quellen oben. Ich kann an der Stelle auch "Vergewaltigung durch Täuschung" sagen, aber das ist kein Begriff der irgendwie existiert, also müsste ich den erklären. Okay, gut - ich müsste es nicht tiefgehend erklären, weil gerade das relativ selbsterklärend ist. "Rape by Deception" ist dagegen aber der Name einer echten Rechtsnorm und daher meinem Gefühl nach einfach angemessener.
Ich weiß, dass viele das frustriert, weil das wirkt, als würden ständig neue Sachen erfunden werden. Die Konzepte gab es aber alle schon. Normal sind nur die Begriffe und die Forschung dazu neu.
Und Zeug zu erforschen, das bisher nicht erforscht wurde, ist
gut, weil das heißt, dass die Menschheit was neues lernt. Auch wenn grad ältere Leute gerne mal sagen "Ich bleibe bei dem, was ich 1970 in der Schule gelernt habe, fertig aus - und es heißt auch weiter Zigeunerschnitzel und ich lasse mir nicht den Mund verbieten".
Maxorata hat geschrieben:
und jetzt zeig mal bitte mit dem Finger auf die Stelle, an der ich mich über mehr Sozialarbeiter amüsiert habe. Mach das mal!
Ich sagte "Mehr Sozialarbeiter auf den Straßen" - du hast das zitiert und dann unter diesem Zitat sarkastisch vorherige Punkte zu Fallzahlen und Dunkelziffern von mir wiederholt. Relativ offensichtlich, weil dir mein vorher irgendwo anders benutztes Adjektiv "astronomisch" zu "Dunkelziffer" (Quelle war aber zumindest dabei, man musste sich nicht auf mich verlassen) nicht gefallen hat - über spezifisch das hast du dich ja sogar in zwei verschiedenen Posts amüsiert, das hat dich nicht mehr losgelassen.
Das ist mir an anderer Stelle aber auch schon aufgefallen. Okay, ich sollte Nomen vielleicht manchmal echt nicht so krass aufhübschen (ich achte bereits drauf), aber du zitierst sowas dann gerne und machst dich süffisant über die Steigerungswörter lustig ohne auf den Punkt einzugehen.
Sorry, ich war an der Stelle auch irritiert.
Maxorata hat geschrieben:
Für mich bist du der Scharfmacher-vor-dem-Herrn.
Thx, du siehst auch gut aus. Ficken?