Nettes Meme. Ich hatte Maxos Post vorhin nochmal überflogen, und hatte dann die Passage, die ich zuvor nicht begriffen hatte, auch direkt verstanden - ich war an dem Punkt wohl echt deutlich zu müde, war ja sehr offensichtlich eigentlich auch.
Maxorata hat geschrieben:
Und peripher ist es, weil es hier keine *Schwarzen* in den USA betrifft, sondern nur hauptsächlich hellhäutige Männer in der BRD?
Das soll ja quasi sagen, dass ich die Rechte von Schwarzen wichtiger finde als die von Weißen oder whatever, also einfach irgendeine schauderhafte Reverse-Racism-Keule von ganz oben aus der Kiste. Zusammen mit der ganzen MRA-Rhetorik wird das langsam insgesamt echt merkwürdig. Außerdem kommt das von jemandem, der mir sagt, ich solle doch bitte direkt aussprechen was ich denke.
Das macht in Bezug auf meinen Post keinen Sinn - aber das ist entschuldbar; ich verstehe, wo du den falsch verstanden hast. Ich meinte ja, dass Zwangsarbeit in Gefängnissen für die Debatte peripher relevant ist, und du hast verstanden, dass die Zwangsarbeit von Weißen peripher relevant ist.
Wieso du direkt verstehen möchtest, dass ich sowas dämliches sage, ist aber trotzdem interessant. Geht für mich in Richtung einer zwanghaften Opferrolle, siehe auch Nymphos Post.
Abgesehen davon würde das aber auch keinen Sinn machen,
wenn ich sowas in der Art gesagt hätte. Das setzt ja voraus, dass in US-Gefängnissen Schwarze sitzen und in deutschen Gefängnissen Weiße.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass dir bewusst ist, dass Schwarze in den USA stark überproportional unschuldig eingesperrt werden und für dieselben Vergehen wie Weiße höhere Strafen erhalten. Bekannt ist auch z.B., dass Schwarze und Weiße in ähnlicher Quantität Gras rauchen, aber fast ausschließlich Schwarze überhaupt daraufhin untersucht und dafür eingesperrt werden. Der War on Drugs startete ja als rassistisches Instrument, um die schwarze Community in den USA nach dem Ende von Jim Crow (startete sechs Jahre danach) legal weiter unterdrücken zu können.
Ich gehe davon aus, dass dir das bewusst ist, weil du an Schwarze denkst, wenn du an US-Gefängnisse denkst.
In der Hinsicht ist es dann aber falsch, bei deutschen Gefängnissen an Weiße zu denken, weil wir ebenfalls überproportional Minderheiten einsperren. Und nein, nicht weil die rechtfertigend überproportional Straftaten begehen würden.
https://www.thieme-connect.de/products/ ... 034-31606#Relevante Passage isoliert:
https://i.imgur.com/YHv2cXM.pngDas Problem ist halt wirklich nicht so extrem wie in den USA. Die sind da ja weltweit ganz oben mit dabei.
Allgemein: 20% aller Menschen auf der Welt, die sich in einem Gefängnis befinden, befinden sich in einem US-Gefängnis. 0,5% der Amis sind im Knast. In einem hier eher normalen Staat wie Deutschland sind es 0,07% der Bevölkerung, also anteilig ein Siebtel hiervon.
Das liegt daran, dass die US-Gefängnisse privatisiert sind und die reichen Besitzer mehr Geld machen, wenn darin mehr Leute in ~ Zwangsarbeit ~ Waren herstellen (die Unterbringung kostet den Staat auch) - und diese deshalb die Politik und Polizei veranlassen, auch weiter stetig mehr Minderheiten und Leute aus armen Communities, die sich nicht wehren können, reinzubringen (de-facto-Kriminalisierung von Obdachlosigkeit ist hier auch gut im Kommen). Kam auch schon vor, dass so ein Knast der Stadt mit Schließung gedroht hat, und die dann aus Angst davor schärfere Gesetze eingeführt haben um schnell mehr Leute verhaften zu können.
So dystopisch ist Deutschland noch nicht (ich weiß genau, welche Parteien und einzelnen Politiker als erstes auf die Idee springen werden).
Deshalb nenne ich bei sowas die USA zuerst.
