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BeitragVerfasst: Mi 14. Dez 2022, 13:35 
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Zum BeitragThomasK hat geschrieben:
Ob sich dann jemand zu seinem Bedingungslosen Grundeinkommen etwas durch sexuelle Dienstleistungen oder Dienstleistungen durch Haare schneiden dazuverdient, entscheiden die Wirtschaftssubjekte selbst.

Wenn jemand zum Psychologen gehen will oder sich operativ sein Geschlecht umwandeln lassen will, dann kann er das gerne tun, sollte aber diese Dienstleistungen auch selbst bezahlen. Die Preise legt dann der Markt fest. Lediglich für Personen U18 sollte der Staat als Auffangnetz für Notfälle besondere Beratungsstellen vorhalten, d.h. die Jugendämter würde ich nicht schließen.

Wie hoch würdest du das bedingungslose Grundeinkommen ansetzen?
Angenommen, es reicht tatsächlich knapp zum Überleben, also für Wohnung und Essen. Für zusätzliche Leistungen, wie die Inanspruchnahme von Therapien müsste man sich also zunächst erst etwas dazuverdienen. Was ist denn aber, wenn jemand (ggf. schon im jungen Erwachsenenalter) so krank ist, dass er gar nicht arbeiten kann, bis er entsprechende Gesundheitsleistungen erhalten hat? Soll er dann sein Grundeinkommen für die Finanzierung heranziehen (und während der Therapie dann obdachlos sein, was vermutlich nicht gerade förderlich für den Heilungsprozess ist)? Nicht jeder hat Eltern, die einem zum 18. Geburtstag ein volles Sparbuch schenken, mit dem man sowas dann evtl. bezahlen könnte.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Deutschland hat eine höhere Obdachlosenquote als z.B. der Iran, Russland und Kasachstan; für ein Land mit so viel Reichtum ist das ja absolut erbärmlich.

Bezüglich Russland hab ich letztens erst gelesen, dass die Armutsquote unter Putin offiziell gesunken ist, was aber daran liegt, dass er die Grenze, ab wann man als arm gilt, gesenkt hat (während die Preise gestiegen sind). Ich kann mir vorstellen, dass die Obdachlosenquoten ebenso wenig verlässlich sind. Besonders in den ländlichen Regionen leben die Leute dort ja oft noch wie im 19. Jahrhundert ohne Kanalisation, ohne Gas, ohne richtige Straßen. Wenn du da in ner alten, windigen Holzhütte wohnst, bist du nicht obdachlos. In Deutschland findest du sowas ja eigentlich nirgends mehr.

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BeitragVerfasst: Mi 14. Dez 2022, 13:54 
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Phreya hat geschrieben:
Nicht jeder hat Eltern, die einem zum 18. Geburtstag ein volles Sparbuch schenken, mit dem man sowas dann evtl. bezahlen könnte.
Nicht mit reichen Eltern geboren zu werden ist eine relativ grobe finanzielle Fehlentscheidung; akzeptier die Lektion und lern fürs nächste mal dazu.
Phreya hat geschrieben:
Wenn du da in ner alten, windigen Holzhütte wohnst, bist du nicht obdachlos. In Deutschland findest du sowas ja eigentlich nirgends mehr.
Gute Anmerkung über Russland.
Deutschland fälscht Zahlen der Art aber auch. Sehr prominent ja z.B die Arbeitslosenquote, in die diverse Arbeitslose einfach nicht reingezählt werden. Wird jedes Jahr aufs neue kritisiert.
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/ ... -s,QiJO01I
Bezüglich Obdachlosigkeit haben wir auch eine große Dunkelziffer. Punkt ist, dass die in Deutschland für einen so hochentwickelten Staat ungewöhnlich hoch ist.
Aber klar, man will natürlich trotzdem lieber in Deutschland arm sein als in Russland.

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BeitragVerfasst: Fr 30. Dez 2022, 19:08 
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Kontext: Elon Musks Kumpel Andrew Tate wurde gestern von einem SWAT-Team verhaftet; die meisten werden das mitbekommen haben. Das ist die Loverboy-Methode, hatte hierzu schon Links in diesem Thread gepostet.
Ich hab neulich auch nochmal nen guten Artikel mit vielen Statistiken zu Sklaverei und Menschenhandel gelesen, wo auch mehrfach auf den Anteil an Sklaven im Bereich der Sexarbeit eingegangen wird: https://www.theguardian.com/news/2019/f ... one-in-200

More people are enslaved today than at any other time in history. Experts have calculated that roughly 13 million people were captured and sold as slaves between the 15th and 19th centuries; today, an estimated 40.3 million people – more than three times the figure during the transatlantic slave trade – are living in some form of modern slavery.

Slavery is big business. Globally, slavery generates as much as $150bn (£116bn) in profits every year, more than one third of which ($46.9bn) is generated in developed countries, including the EU.

Ich werd, wenn ich sowas lese, echt für den Rest meines Lebens immer kurz an dieses interessante Mindset aus einem anderen Thread denken müssen:
Zum Beitragrockdog hat geschrieben:
ich will auch nichtwieder aus zweifelhaften Quellen Informationen über Sklaverei lesen, die absurd sind, denn es wäre oft in betrofffenen gebieten ohne die europäische Industrie noch übler.
Es gibt, dieser Ansicht widersprechend, tatsächlich Modelle, wie eine moderne Marktwirtschaft auch ohne Sklaverei funktionieren kann. Hierzu sind aber einige Systemänderung notwendig, d.h. man muss es auch tatsächlich für ein Problem halten, dass es in der Geschichte der Menschheit noch nie so viele versklavte Personen gab wie jetzt, und dass so ziemlich jeder größere Konzern Sklaven besitzt.

On average, a forced labourer generates about $8,000 profit annually for his or her exploiters. I calculate the average one-off cost of a slave today is $450. The transformation of the global slave trade from a high-cost, slow-recruitment business to a low-cost, rapid-recruitment one is driving criminal interest in trafficking and slavery, which is why it is permeating every corner of the global economy.
These profits feed into every level of a commodity's supply chain – from the local factory owner, to the middlemen and wholesalers, all the way to retailers in developed economies seeking to be competitive on price for consumers who demand the lowest cost possible. The vulnerable and desperate of the world have become an expendable sub-class of people whose labour is extracted in slave-like conditions in order to feed cheap goods – from seafood and rice to tea and coffee, minerals and apparel to mobile phones and commercial sex – into the global economy.
That slavery continues almost three centuries after the first attempts to eliminate it represents a catastrophic failure of capitalism and civilisation.

https://www.theguardian.com/global-deve ... can-happen

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BeitragVerfasst: Mo 9. Jan 2023, 02:11 
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bist du dir da halbwegs sicher, daß deine Definition von Sklaverei ungefähr gleich ist mit dem was die von dir Zitierten sich darunter vorstellen?

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BeitragVerfasst: Di 10. Jan 2023, 04:12 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
bist du dir da halbwegs sicher, daß deine Definition von Sklaverei ungefähr gleich ist mit dem was die von dir Zitierten sich darunter vorstellen?
Ich bin mir da ziemlich sicher - die Definitionen scheinen jeweils so gut wie identisch zu sein bzw. einfach mit der allgemein anerkannten Definition übereinzustimmen.
Dieser Artikel enthält weitere Statistiken und eine sehr einfache Definition, die ich so abnicken würde, und die wohl auch allen Quellen zugrunde liegt, die ich hier gepostet habe:

https://www.antislavery.org/slavery-tod ... n-slavery/
We define modern slavery as when an individual is exploited by others, for personal or commercial gain. Whether tricked, coerced, or forced, they lose their freedom. This includes but is not limited to human trafficking, forced labour and debt bondage.

D.h. ich rede primär von Leuten, die durch illegale oder legale Methoden, meist absichtlich, in die Zwangsarbeit geholt (oder in diese geboren) wurden und die de facto unfreies Besitztum anderer sind, oft verbunden mit Gefahr an Leib und Leben beim Versuch, hieraus zu entkommen.
Ich gehöre auch zu den Leuten, die z.B. zwangsarbeitende Insassen US-amerikanischer Gefängnisse als Sklaven definieren. Teilweise wohl umstritten, obwohl die US-Verfassung das lustigerweise selbst so definiert.
"Sklaverei darf nicht bestehen, außer als Strafe für ein Verbrechen". https://de.wikipedia.org/wiki/13._Zusat ... en_Staaten
Da wird es dann auch nochmal interessant, dass sich die Amis so aktiv bemühen, ihre Gefängnisse vor allem mit Schwarzen zu füllen.

Historische Definitionen von Sklaverei lassen sich so oder so ähnlich eigentlich auch alle abdecken. Römische Sklaven konnten sich z.B. theoretisch freikaufen, aber auch dem widerspricht diese Definition nicht, weil sie angenehm knapp und doch vielumfassend ist. Auch jede Form von Zwangsprostitution ist dadurch abgedeckt.

Ich verstehe den Hintergrund der Frage aber nicht. Wirkt irgendwie wie eine Trickfrage, d.h. ich bin an der Auflösung interessiert.

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BeitragVerfasst: Di 10. Jan 2023, 05:51 
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Auflösung:
ich kenne das so, daß manche Themen eine Eigendynamik entwickeln, bei denen man dann kaum noch anderer Meinung sein darf, nichts mehr hinterfragen darf, die Definitionen ständig ausgeweitet werden und dadurch immer größere Opferzahlen entstehen.
Mit Sklaverei kenne ich mich nicht aus aber in einer spanischen Zeitung laß ich vor kurzem "Gewalt gegen Frauen beginnt bei Nichtwürdigung von Hausarbeit". Unter 'Gewalt' habe ich mir bisher etwas anderes vorgestellt. Ist aber Off Topic.
Nach deiner Definition haben wir dann aber auch in Deutschland Zehntausende Sklaven in den Gefängnissen.

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BeitragVerfasst: Di 10. Jan 2023, 07:21 
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Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Hierzu wird in Deutschland nicht wirklich intensiv ermittelt, und man geht von astronomischen Dunkelziffern aus (gefunden werden jedes Jahr ein paar hundert Betroffene, was offensichtlich kaum realistisch ist) - die Polizei ist vielleicht zu beschäftigt damit, bei Klimaschützern die Türen einzuschlagen oder schwarze Jugendliche auf offener Straße hinzurichten. Weil: Das Patriarchat greift hier insofern, als dass die Rechtssprechung Gewalt gegen Frauen gerne mal notorisch ignoriert. Geht hier aber auch in Richtung allgemeiner struktureller Gewalt - Zwangsprostitution ist zumeist ein Problem armer Leute, d.h. politische Opportunisten und ihre Lemminge interessiert das nicht.


je geringer die belegten Fallzahlen desto höher die Dunkelziffer.
"offensichtlich" oder 'offen sichtlich' ist eben gerade nicht wie hoch die tatsächlichen Fallzahlen sind.
auch gibt es Richter die offen sagen, daß sie beim Vorwurf der Vergewaltigung keine Tatsachenbeweise brauchen. Wenn die Story stimmt, dann wird der Kerl verurteilt. Ist vielleicht doch mehr ein Mythos, das mit Patriarchat und notorischer Ignoranz.

(Quote)Die meisten" dürfte aber nicht stimmen; der Großteil der unfreiwilligen Prostituierten dürfte nicht durch Menschenhandel da reingerutscht sein, sondern ursprünglich durch gutbürgerlich-deutsche Gründe wie Armut, psychische Krankheit und ein Herausfallen aus dem System. [/quote]

auch ich bin in meinen Job reingerutscht, weil ich Geld brauchte.Wahrscheinlich hätte es aber auch einen altenativen Job gegeben.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
An dem Punkt greifen dann Rosies Ansätze. Bzw. sind die wohl eher präventiv orientiert. Wir brauchen dringend mehr Sozialarbeiter auf den Straßen und mehr auffangende Institutionen, sowie deutlich mehr Budget für akute soziale Arbeit auf den Straßen.


dazu müsste sich erstmal die Meinung etablieren, daß die relevanten Fallzahlen immens hoch wären. Da müsste man zumindest ständig über astronomisch hohe Dunkelziffern reden.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Deutschland hat eine höhere Obdachlosenquote als z.B. der Iran, Russland und Kasachstan; für ein Land mit so viel Reichtum ist das ja absolut erbärmlich.


da stellt sich wieder die Frage nach Definition und Zählweise, aber das ist wohl schon erledigt.

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BeitragVerfasst: Di 10. Jan 2023, 07:34 
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Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
https://www.frauenrechte.de/unsere-arbeit/themen/frauenhandel/aktuelles/4041-neue-zahlen-zu-menschenhandel-in-deutschland


manche werden mich für das folgende gerne steinigen aber ich denke immer noch, daß man für das eigene Leben ein ganz klitzekleines bisschen selbst verantwortlich ist.

aus dem link kopiert:"Zunächst lehnte das Opfer dies ab, ließ sich später jedoch aus Interesse in einem Bordell anlernen"
Daß nicht einmal Terre des Femmes ein besseres Beispiel kennt, schließlich leuchtet direkt neben der Geschichte der rote 'Spenden'-Button. Auch dafür sind übrigens 'astronomisch hohe Fallzahlen' gut.

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BeitragVerfasst: Mi 11. Jan 2023, 03:35 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Mit Sklaverei kenne ich mich nicht aus aber in einer spanischen Zeitung laß ich vor kurzem "Gewalt gegen Frauen beginnt bei Nichtwürdigung von Hausarbeit". Unter 'Gewalt' habe ich mir bisher etwas anderes vorgestellt. Ist aber Off Topic.
Ich hab den Artikel nicht gelesen und weiß demzufolge nicht, wie sauber der argumentiert. Ich kann kein Spanisch. Sonst würde ich versuchen, den zu finden.
Anhand der kurzen Schlagzeile, die du ja offensichtlich nur überträgst, kann ich mir aber trotzdem bereits eine Richtung vorstellen, in die das gehen könnte, und die Vermutung anstellen, dass du das eventuell falsch verstehst.

"Gewalt beginnt bei" ist was anderes als "Gewalt ist". Gewaltprävention ist Teil meines Berufs. Ich hab in sozialwissenschaftlichen Darstellungen schon öfter gesehen, wie Gewalt als Pyramide dargestellt wird. Ganz oben an der Spitze ist dann totale Eskalation, also brutale körperliche und psychische Gewalt mit langfristigen oder permanenten Folgen. Ganz weit unten, im Fundament, sind dann ganz viele kleine Sachen, die für sich gesehen tatsächlich keine Gewalt sind, die aber zusammengezählt dafür sorgen können, dass weiter oben die ersten gewalttätigen Gedanken gesät werden. Irgendwo etwas weiter oben sind dann moderne Begriffe wie Mikroaggressionen und ambivalenter Sexismus, bei denen viele mit den Augen rollen, die psychologisch aber Sinn machen, wenn man sich einliest.
Dass, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, sich da ganz unten auf dieser Pyramide u.a. mangelnder Respekt gegen Rollen, die traditionell Frauen zugeschrieben werden, befindet, ist irgendwie logisch. Da geht es einfach um Geringschätzigkeit, und die spiralisiert sich potentiell weiter nach oben, wenn sie zum systemischen Konsens wird. Traditionelle Frauenberufe werden ja auch im Schnitt schlechter bezahlt - das ist systemisch.
Aber wie gesagt, ich hab den Artikel nicht gelesen. Ich hab bei der Überschrift zwar sofort ein Bild im Kopf, aber es kann natürlich auch sein, dass da ganz anders argumentiert wird.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Nach deiner Definition haben wir dann aber auch in Deutschland Zehntausende Sklaven in den Gefängnissen.
Das klingt natürlich erstmal provokant und unsachlich. Da kann man nur drüber lachen. Wieso sollte man sich mit so einer steilen These überhaupt beschäftigen?
Wenn man das dann, wieso auch immer, doch tut, stößt man halt potentiell auf interessante Eckpunkte, über die man ansonsten selten nachdenkt.

Deutsche Gefängnisse lassen ihre Insassen für private Firmen arbeiten – zu einem Bruchteil des Mindestlohns. Die Justiz will geheim halten, wer davon profitiert.
Kritiker sprechen von „purer Ausbeutung“. Auch in Spanien lassen deutsche Konzerne Gefangene für sich arbeiten. Die spanischen Gewerkschaften vergleichen die Arbeitsbedingungen mit Sklaverei.
Zwangsarbeit ist in Deutschland verboten, doch Artikel 12 des Grundgesetzes sieht eine Ausnahme vor: „Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.“

https://correctiv.org/aktuelles/justiz- ... rofitiert/

Wobei man dazu halt sagen muss, dass sowas normalerweise trotzdem nur peripher gemeint ist, wenn über Sklaverei in der Gegenwart gesprochen wird.
Ich hatte den Punkt daher im letzten Post ja auch nur peripher angeführt.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
ich kenne das so, daß manche Themen eine Eigendynamik entwickeln, bei denen man dann kaum noch anderer Meinung sein darf
Man darf offensichtlich jeder Meinung sein. Dass man aber von allen Seiten komisch angeschaut wird, wenn man beim Thema Sklaverei einer anderen Meinung als "Das ist schlecht" ist, finde ich potentiell eigentlich begrüßenswert.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
die Definitionen ständig ausgeweitet werden und dadurch immer größere Opferzahlen entstehen.
Wenn ich Zeug höre wie "Wenn man Date Rape und Rape by Deception auch als Vergewaltigung definiert, schnellen die Zahlen bei Vergewaltigung in die Höhe" oder "Wenn man Schuldknechtschaft und legale Zwangsarbeit auch als Sklaverei definiert, schnellen die Zahlen bei Sklaverei in die Höhe" denke ich mir irgendwie nicht "Wir sollten schnell mal aufhören, noch mehr Zeug als Vergewaltigung/Sklaverei zu definieren", sondern eher "Das ist deprimierend - und es ist schockierend, dass es so lange gedauert hat, ernsthaft über diese Themen zu diskutieren".
Clowns wie Seehofer und Merz haben erst Ende der 90er noch dagegen gestimmt, Vergewaltigung in der Ehe strafbar zu machen, d.h. überhaupt als Vergewaltigung zu definieren. Es ist trotzdem passiert, und dann gab es halt plötzlich ne Ecke mehr Fälle von Vergewaltigung in Deutschland. Gut oder schlecht?
Okay, das klingt dämlich - klar sind mehr Vergewaltigungen schlecht, aber jedem ist offensichtlich klar, dass sich die tatsächliche Zahl kein Stück verändert hat; nur die Zahl der Fälle, die strafrechtlich verfolgt werden.
Schweden hat ja relativ hohe Vergewaltigungsquoten. Das liegt primär daran, dass die 1. sehr viel Zeug als Vergewaltigung definieren, welches anderswo nicht so definiert wird, und 2. daran, dass die ein sehr faires Justizsystem haben, wo Opfer keine Angst davor haben, Straftaten zu melden.
Außerdem Aspekte wie dass ein Vergewaltiger, der ein Opfer 30 mal vergewaltigt (kommt ja grad bei Fällen innerhalb der Familie oft vor), als 30 Fälle gezählt wird, während das anderswo als ein Fall gezählt werden würde.
Bestimmte andere Leute würden natürlich erzählen, dass die Quote in Schweden daran liegt, dass da viele Flüchtlinge sind. Das sind Leute, die nie im Leben darauf kommen würden, sich mit einem Thema auch tatsächlich mal zu beschäftigen.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
auch gibt es Richter die offen sagen, daß sie beim Vorwurf der Vergewaltigung keine Tatsachenbeweise brauchen.
Quelle
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
auch ich bin in meinen Job reingerutscht, weil ich Geld brauchte.Wahrscheinlich hätte es aber auch einen altenativen Job gegeben.
Das ist schön - das heißt nämlich, dass du nicht unfreiwillig reingerutscht bist.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
dazu müsste sich erstmal die Meinung etablieren, daß die relevanten Fallzahlen immens hoch wären.
Man muss ein bisschen den Mittelweg zwischen Sarkasmus und einer tatsächlichen Aussage finden. Du schwurbelst sehr viel hin und her und stellst dabei meine Aussagen als völlig lächerlich dar, indem du einzelne Halbsätze mit triefendem Sarkasmus einfach wiederholst, aber vergisst dabei häufig, dann auch zusätzlich tatsächliche Argumente dagegen oder für einen eigenen Punkt anzubringen.
"Mehr Sozialarbeiter auf den Straßen", worüber du dich hier genussvoll amüsierst, ist allgemein einfach ein relativ moderner Ansatz zur Organisation der öffentlichen Sicherheit, der v.a. in liberal orientierten Gegenden vielseitig diskutiert, getestet und bereits teilweise eingeführt wird. Der müsste dir eigentlich gefallen - einer der vielen Gründe hierfür ist, dass man damit ausufernde Polizeigewalt (du hast dich mehrfach dagegen geäußert) angehen kann, weil Polizisten ja oftmals mit psychologisch anstrengenden Situationen überfordert sind und dann sofort zu Gewalt als erster und letzter Lösung greifen.
https://theappeal.org/people-in-crisis- ... -not-cops/
Es ist außerdem erwiesen, dass ein erfolgreicher Sozialstaat auch präventiv wirklich massiv die Verbrechensraten senkt.
https://www.eurekalert.org/news-releases/954451
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
manche werden mich für das folgende gerne steinigen aber ich denke immer noch, daß man für das eigene Leben ein ganz klitzekleines bisschen selbst verantwortlich ist.

aus dem link kopiert:"Zunächst lehnte das Opfer dies ab, ließ sich später jedoch aus Interesse in einem Bordell anlernen"
Vor und nach dem von dir zitierten Halbsatz wird im Text geschildert, wie die betroffene Person erst psychisch weichgekocht und dann, Zitat, "mittels physischer Gewalt und Drohungen" dazu gezwungen wird, immer weiter einzutauchen. Du hast den Text offensichtlich gelesen, also ist die Art, auf die du diesen hier darstellen willst, wirklich extrem dubios.
Der Täter war ja sehr offensichtlich eine Person, die sich gewaltsam zur Wehr setzt, wenn man ihrem Willen nicht Folge leistet. Und ja, offensichtlich werden mit der Loverboy-Methode Frauen eingesackt, die jung (oft auch minderjährig), psychisch labil und sozial schwach sind. Man kann an Eigenverantwortung glauben und diese Gruppe trotzdem für schützenswert halten - das widerspricht sich inhaltlich nicht. Es geht bei der Methode ja darum, dass man erst eindringlich aber freundlich gelockt wird, und dann, sobald man eingefangen ist, also wirklich sofort, mit Gewalt und weiteren illegalen Mitteln festgehalten und komplett aus dem System entfernt wird.

Ich mein, ja, Victim Blaming als Konzept ist ein Spagat. Klar macht es rein logisch Sinn, nicht in die Hände von Menschenhändlern zu gelangen, wenn man es auch vermeiden kann. Es ist sogar sehr empfehlenswert. Der zitierte Text soll ja präventiv, exakt deshalb, über eine spezifische (bei weitem nicht die einzige) Methode informieren, damit mehr Leute diese erkennen können. Er stimmt an der Stelle also voll mit dir überein.
Das ändert halt nichts dran, dass es sich dann um Menschenhandel handelt, sobald es doch passiert. An dem Punkt ist es dann recht hirnrissig und hinterfragbar, sich ausgerechnet und nur über das Opfer aufzuregen, und den Täter in keinem Wort negativ zu erwähnen.

Die Stiftung Terre des Femmes, über die du dich lustig machst, kennt noch viele weitere Beispiele und macht gute Arbeit in alle möglichen Richtungen in dem Bereich.
https://de.wikipedia.org/wiki/Terre_des_Femmes
//In der Stiftung sitzen wohl auch ein paar TERFs, aber damit scheint halbwegs lernfähig umgegangen worden zu sein. https://www.frauenrechte.de/ueberuns/do ... -vorstands

Der Spendenbutton, okay - manche werden mich für das Folgende gerne steinigen, aber ich denke immer noch, dass man für das eigene Leben ein ganz klitzekleines bisschen selbst verantwortlich ist, und den dann bei mangelndem Interesse einfach nicht klickt.

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BeitragVerfasst: Mi 11. Jan 2023, 09:53 
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Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Ich hab den Artikel nicht gelesen und weiß demzufolge nicht, wie sauber der argumentiert. Ich kann kein Spanisch. Sonst würde ich versuchen, den zu finden.


kann auch kein spanisch. Der Text war mehrsprachig. Die haben nicht argumentiert, die haben definiert: 'Männliche Gewalt beginnt bei Nichtwürdigung von Hausarbeit'
Für die beginnt da die Gewalt, für die ist das Gewalt. Die zweistelligen Zahlen beginnen bei der '10'. '10' ist eine zweistellige Zahl.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
"Gewalt beginnt bei" ist was anderes als "Gewalt ist". Gewaltprävention ist Teil meines Berufs. Ich hab in sozialwissenschaftlichen Darstellungen schon öfter gesehen, wie Gewalt als Pyramide dargestellt wird. Ganz oben an der Spitze ist dann totale Eskalation, also brutale körperliche und psychische Gewalt mit langfristigen oder permanenten Folgen. Ganz weit unten, im Fundament, sind dann ganz viele kleine Sachen, die für sich gesehen tatsächlich keine Gewalt sind, die aber zusammengezählt dafür sorgen können, dass weiter oben die ersten gewalttätigen Gedanken gesät werden. Irgendwo etwas weiter oben sind dann moderne Begriffe wie Mikroaggressionen und ambivalenter Sexismus, bei denen viele mit den Augen rollen, die psychologisch aber Sinn machen, wenn man sich einliest.


... zusammengezählt dafür sorgen 'können', daß Gedanken gesät... Genau! Die Leute soll sich nicht aufs Maul hauen, aber denken was sie wollen.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Dass, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht, sich da ganz unten auf dieser Pyramide u.a. mangelnder Respekt gegen Rollen, die traditionell Frauen zugeschrieben werden, befindet, ist irgendwie logisch. Da geht es einfach um Geringschätzigkeit, und die spiralisiert sich potentiell weiter nach oben, wenn sie zum systemischen Konsens wird. Traditionelle Frauenberufe werden ja auch im Schnitt schlechter bezahlt - das ist systemisch.


irgendwie logisch ist das für dich und für Frau Schwarzer. Mein Vater hat von meiner Mutter nicht ein einziges Mal gehört:" Danke, daß du bei jedem Scheißwetter auf der Baustelle stehst um die Familie zu ernähren." Lob für ihre Kochkünste hat sie aber schon erwartet.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Deutsche Gefängnisse lassen ihre Insassen für private Firmen arbeiten – zu einem Bruchteil des Mindestlohns. Die Justiz will geheim halten, wer davon profitiert.


Zwangsarbeit.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Wobei man dazu halt sagen muss, dass sowas normalerweise trotzdem nur peripher gemeint ist, wenn über Sklaverei in der Gegenwart gesprochen wird.


also bist du der, der definiert, aha. Das ist ja mein Punkt. Es kommt immer darauf an, wer, was, wie definiert
Und peripher ist es, weil es hier keine *Schwarzen* in den USA betrifft, sondern nur hauptsächlich hellhäutige Männer in der BRD?

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BeitragVerfasst: Mi 11. Jan 2023, 10:28 
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Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Ich hatte den Punkt daher im letzten Post ja auch nur peripher angeführt.Man darf offensichtlich jeder Meinung sein. Dass man aber von allen Seiten komisch angeschaut wird, wenn man beim Thema Sklaverei einer anderen Meinung als "Das ist schlecht" ist, finde ich potentiell eigentlich begrüßenswert. Wenn ich Zeug höre wie "Wenn man Date Rape und Rape by Deception auch als Vergewaltigung definiert, schnellen die Zahlen bei Vergewaltigung in die Höhe" oder "Wenn man Schuldknechtschaft und legale Zwangsarbeit auch als Sklaverei definiert, schnellen die Zahlen bei Sklaverei in die Höhe" denke ich mir irgendwie nicht "Wir sollten schnell mal aufhören, noch mehr Zeug als Vergewaltigung/Sklaverei zu definieren", sondern eher "Das ist deprimierend - und es ist schockierend, dass es so lange gedauert hat, ernsthaft über diese Themen zu diskutieren".


wenn ich es o.k. finde, daß Mörder Zwangsarbeit leisten müssen, bin ich je nach Definition von 'Sklaverei' dann eben komplett/pauschal gegen Sklaverei oder eben nicht.
'Rape by Deciption' -was schätzt du, wieviel Erwachsene in der BRD kennen überhaupt die korrekte Definition dieses Begriffes? Ich lese das zum ersten mal. Und dann soll ich dagegen sein und härtere Strafen fordern?

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Schweden hat ja relativ hohe Vergewaltigungsquoten. Das liegt primär daran, dass die 1. sehr viel Zeug als Vergewaltigung definieren, welches anderswo nicht so definiert wird, und 2. daran, dass die ein sehr faires Justizsystem haben, wo Opfer keine Angst davor haben, Straftaten zu melden.


zur Polizei habe ich schon was geschrieben. Was Richter angeht - sie dürfen während der Hauptverhandlung nicht schlafen, aber sie müssen die Unterlagen nicht gelesen haben. Das weiß ich jetzt nicht nur theoretisch.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Das ist schön - das heißt nämlich, dass du nicht unfreiwillig reingerutscht bist. Man muss ein bisschen den Mittelweg zwischen Sarkasmus und einer tatsächlichen Aussage finden. Du schwurbelst sehr viel hin und her und stellst dabei meine Aussagen als völlig lächerlich dar, indem du einzelne Halbsätze mit triefendem Sarkasmus einfach wiederholst, aber vergisst dabei häufig, dann auch zusätzlich tatsächliche Argumente dagegen oder für einen eigenen Punkt anzubringen.
'reingerutscht' - Ich hätte mich um was anderes bemühen können, und das dürfte auch bei so manchen Sexarbeiterinnen der Fall sein.

ich versuche mit klaren Worten, größtenteil deutscher Sprache meine Gedanken zu formulieren. Was du machst - dürfte jedem im PF hinlänglich bekannt sein. Vielleicht ein Tip - das ganz Zeugs mit Bildern und englischen Texten - ich schau's mir nicht mehr an. Ich habe so meine Zweifel, daß ich die vom Verfasser eingewobenen Zweitebenen komplett in meine Muttersprache übersetzen kann, und mir einzubilden, ich hätte alles verstanden, das ist mir zu wenig.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
"Mehr Sozialarbeiter auf den Straßen", worüber du dich hier genussvoll amüsierst, ist allgemein einfach ein relativ moderner Ansatz zur Organisation der öffentlichen Sicherheit, ....


und jetzt zeig mal bitte mit dem Finger auf die Stelle, an der ich mich über mehr Sozialarbeiter amüsiert habe. Mach das mal!

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Mi 11. Jan 2023, 15:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Code


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BeitragVerfasst: Mi 11. Jan 2023, 11:17 
Rosa Lachs
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Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Schweden hat ja relativ hohe Vergewaltigungsquoten. Das liegt primär daran, dass die 1. sehr viel Zeug als Vergewaltigung definieren, welches anderswo nicht so definiert wird, und 2. daran, dass die ein sehr faires Justizsystem haben, wo Opfer keine Angst davor haben, Straftaten zu melden.


wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ein Frau in Schweden, nach einer Nacht in der beide ihren Spaß hatten zur Polizei gehen, wenn sie sich am Morgen danach unwohl fühlt. Und dann soll ich pauschal alles was irgendwer auf der Welt als Vergewaltigung definiert als schweres Verbrechen ansehen? Mach ich nicht. Und genau so halte ich es auch bei vielen anderen Dingen. Faschismus, Terrorismus, Missbrauch, Ausländerfeindlichkeit, Extremismus, Sexismus ... ich werde immer erst nach der Definition fragen.


Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
https://www.eurekalert.org/news-releases/954451Vor und nach dem von dir zitierten Halbsatz wird im Text geschildert, wie die betroffene Person erst psychisch weichgekocht und dann, Zitat, "mittels physischer Gewalt und Drohungen" dazu gezwungen wird, immer weiter einzutauchen. Du hast den Text offensichtlich gelesen, also ist die Art, auf die du diesen hier darstellen willst, wirklich extrem dubios.


'dubios' ist Geschwurbel. 'Geschwurbel' übrigens auch. Sag einfach was du denkst.
Die Frau hat 'aus Interesse' im Puff angefangen und wundert sich, daß sie mit Zuhältern zu tun hat?

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Der Täter war ja sehr offensichtlich eine Person, die sich gewaltsam zur Wehr setzt, wenn man ihrem Willen nicht Folge leistet. Und ja, offensichtlich werden mit der Loverboy-Methode Frauen eingesackt, die jung (oft auch minderjährig), psychisch labil und sozial schwach sind. Man kann an Eigenverantwortung glauben und diese Gruppe trotzdem für schützenswert halten - das widerspricht sich inhaltlich nicht. Es geht bei der Methode ja darum, dass man erst eindringlich aber freundlich gelockt wird, und dann, sobald man eingefangen ist, also wirklich sofort, mit Gewalt und weiteren illegalen Mitteln festgehalten und komplett aus dem System entfernt wird.


wer Gewalt erfahren hat, oder wem sie angedroht wird, dem sollte geholfen werden. Wer glaubt im T-Shirt auf die Zugspitze rennen zu müssen, mit einem Tiger 'wer hat wem auf die Tatze' spielen zu müssen oder 'mal eben' als junge Frau im Puff anheuern zu wollen - über den/die schüttele ich auch schon mal meinen Kopf. Neue Gesetzte brauche ich in allen 3 Fällen nicht.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Ich mein, ja, Victim Blaming als Konzept ist ein Spagat. Klar macht es rein logisch Sinn, nicht in die Hände von Menschenhändlern zu gelangen, wenn man es auch vermeiden kann. Es ist sogar sehr empfehlenswert. Der zitierte Text soll ja präventiv, exakt deshalb, über eine spezifische (bei weitem nicht die einzige) Methode informieren, damit mehr Leute diese erkennen können. Er stimmt an der Stelle also voll mit dir überein.

'Menschenhandel' müsste auch mal näher definiert werden. Jetzt aber nicht. Man kann das eh kaum noch lesen/beantworten.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Das ändert halt nichts dran, dass es sich dann um Menschenhandel handelt, sobald es doch passiert. An dem Punkt ist es dann recht hirnrissig und hinterfragbar, sich ausgerechnet und nur über das Opfer aufzuregen, und den Täter in keinem Wort negativ zu erwähnen.


ich habe mich im PF schon mehrfach gegen körperliche Gewalt ausgesprochen.

Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
Die Stiftung Terre des Femmes, über die du dich lustig machst, kennt noch viele weitere Beispiele und macht gute Arbeit in alle möglichen Richtungen in dem Bereich.


die Stiftung ist mir nicht unbekannt, ich finde das Beispiel trotzdem bemerkenswert. Und bei mir gib's keine Gnade, ich kann mich über jeden lustig machen - wenn der Anlass dazu gegeben ist. Es ging aber nicht um 'lustig'

Den Richterspruch zur Verurteilung von (vermeintlichen) Vergewaltigern habe ich aus einem Männerforum. Quelle kann ich dir jetzt nicht nennen. Ich habe es geglaubt (ich recherchiere gerne ein wenig, aber irgendwann muss ich die Texte glauben), du kannst es glauben oder eben nicht.

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BeitragVerfasst: Mi 11. Jan 2023, 11:25 
Rosa Lachs
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Brex, Gewaltprävention ist Teil deines Berufs? Und PF ist dann der Ausgleich dafür??
Für mich bist du der Scharfmacher-vor-dem-Herrn.

aber gur, ich kenne eine Flugbegleiterin, die betreibt Kickboxen zum Ausgleich.

und dann bin ich gleich mal wieder raus aus dem Internet.

machts gut, Ihr Herzen

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BeitragVerfasst: Do 12. Jan 2023, 04:28 
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Minibildchen

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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Die zweistelligen Zahlen beginnen bei der '10'. '10' ist eine zweistellige Zahl.
Dem kann man offensichtlich nicht widersprechen, aber man kann Zahlenräume auch nicht mit sozialen Situationen vergleichen. Ich könnte das nochmal deutlich tiefgehender erklären als im letzten Post, aber ich habe hier wieder ein bisschen das Gefühl, dass ich mit einem Alien diskutiere das zum ersten mal Menschen sieht, und mache es daher so einfach und knapp wie möglich:

Wenn jemand eskaliert und seiner Frau eine aufs Maul hat, dann sind da zuvor, in wohl so gut wie allen Fällen, bereits irgendwelche anderen Dinge passiert, die langsam (oder schnell) zu diesem Moment geführt haben.

Würdest du dieser isolierten Aussage zustimmen oder nicht?

Gewalt entsteht nicht explosionsartig in einem Vakuum ohne jeden Grund und jede Vorgeschichte. Leute hauen sich nicht einfach auf der Straße random gegenseitig eine in die Fresse. Der Mann hatte offensichtlich vorher schon irgendeine Form von Aggression gegen seine Frau in sich. Diese Aggression wurde von irgendwas erzeugt, geschürt und verstärkt. Rein spekulativ ist sicherlich es auch möglich, dass so eine Person Aggressionen gegen Frauen allgemein in sich hat. Auch die sind nicht eben aus dem Nichts entstanden.
Es geht darum, dass Gewalt nicht in der exakten Nanosekunde beginnt, in der jemand zuschlägt, sondern offensichtlich schon vorher. Vielleicht sogar schon lange vorher, z.B. wenn ein langjähriger Streit eskaliert.
Es geht nicht darum, dass jemand ein potentieller Gewalttäter ist, wenn er negative Ansichten über die Rolle einer Hausfrau hat. Es geht nicht darum, dass man diese Ansicht kriminalisieren sollte. Es geht darum, dass, wenn ebendiese negativen Ansichten sich durch eine gesamte Gesellschaft ziehen, das theoretisch auch weitere negative Ansichten über Frauenrollen schüren könnte, diese dann potentiell auch, und so weiter - und man sich das mal aufgeschlossen anschauen könnte.

Dass du Zeug der Art auf irgendeiner Ebene befürchtest, deutet ja das hier schon an:
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Genau! Die Leute soll sich nicht aufs Maul hauen, aber denken was sie wollen.
Du sagst "Die Leute sollen denken, was sie wollen", als hätte innerhalb dieses Diskurses irgendwer an irgendeiner Stelle was anderes behauptet. Klar - wenn man denkt, dass die Gedankenpolizei kommen könnte, dann muss man sich dagegen wehren. Die Befürchtung kann man ja aussprechen; aber dann muss man doch nicht so tun, als wären Gedanken völlig unabhängig von Taten.
Der Typ, der seine Frau schlägt, hat vorher vielleicht in irgendeiner Form gedacht "Ich möchte jetzt meine Frau schlagen". Das zu denken ist kein Verbrechen. Aber es deutet halt darauf hin, dass der Typ seine Frau schlagen möchte. Noch bevor er es dann tatsächlich getan hat.
Noch simpler kann ich es nicht darstellen.

Ich gehe weiter wirklich sehr stark davon aus, dass dein Artikel auch genau das meint und erklärt - auch wenn du hier sagst, dass das nicht der Fall ist. Wenn du den findest, kannst du den gerne zeigen, und wir nehmen den so pingelig wie möglich auseinander. Ich bin auch absolut bereit, da Unrecht einzugestehen, wenn du den Artikel offensichtlich korrekt verstanden hast und meine Vermutung falsch war.

Bezüglich systemischer Gewalt geht es dann halt darum, dass z.B. jemand, der so weit geht, ein bewohntes Flüchtlingsheim anzuzünden, offensichtlich wirklich sehr viel Hass in sich trägt, und dass dieser Hass vorher wirklich intensiv geschürt werden musste, damit die konkrete Idee gefasst und dann die Grenze zur Tat überschritten werden konnte. Und zu den vielen, vielen kleinen Dingen, die den ursprünglich geschürt haben, gehört dann sicherlich auch z.B. wie selbstverständlich es in vielen Teilen der Gesellschaft ist, leicht abschätzig über Menschen mit anderer Hautfarbe zu sprechen.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Mein Vater hat von meiner Mutter nicht ein einziges Mal gehört:" Danke, daß du bei jedem Scheißwetter auf der Baustelle stehst um die Familie zu ernähren." Lob für ihre Kochkünste hat sie aber schon erwartet.
Dass deine Eltern vielleicht eine toxische Beziehung hatten, ist nicht das gute antifeministische Argument, für das du es hältst.

Irrelevant fürs Thema, aber ich brauche dafür, dass ich einen bezahlten Job arbeite, keinen Dank, käme mir albern vor - ich bekomme ja Geld dafür, und Lohn ist für mich Lohn genug. Könnte halt mehr Lohn sein.
Wenn mir jemand sagt, dass mein Essen gut ist, höre ich das aber gerne.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Zwangsarbeit.
Duden: Synonyme zu Zwangsarbeit
Knechtschaft, Fron[arbeit], Frondienst, Sklaverei


In heutiger Zeit wird Zwangsarbeit (Forced Labor) eh gerne im Sinne von Framing verwendet um moderne Sklaverei runterzuspielen - ist zwar auch negativ belastet, aber Sklaverei als Wort ist extrem negativ belastet.
Sind Uiguren, die entführt und in chinesischen Konzentrationslagern körperlich misshandelt und dazu gezwungen werden, für Apple Waren herzustellen, Sklaven? Apple würde sagen dass Nein, aber ich finde es der Übersichtlichkeit halber okay, wenn sowas in Statistiken mitgezählt wird. Brexpiprazole @ Apple - iPhone, iMac, iTunes & Co.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
also bist du der, der definiert, aha. Das ist ja mein Punkt. Es kommt immer darauf an, wer, was, wie definiert
Und peripher ist es, weil es hier keine *Schwarzen* in den USA betrifft, sondern nur hauptsächlich hellhäutige Männer in der BRD?
Ich definiere nicht, ich beobachte das. Auf den Seiten, die ich verlinkt habe, geht es, wenn, nur peripher um Zwangsarbeit im Knast. Die Zahlen sind auch ohne jene massiv.
Den zweiten Absatz verstehe ich nicht, und auch nicht dessen Intention. Könnte das beste Argument aller Zeiten sein und ich verpasse es gerade, weil ich zu blöd bin.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Den Richterspruch zur Verurteilung von (vermeintlichen) Vergewaltigern habe ich aus einem Männerforum. Quelle kann ich dir jetzt nicht nennen. Ich habe es geglaubt (ich recherchiere gerne ein wenig, aber irgendwann muss ich die Texte glauben), du kannst es glauben oder eben nicht.
Das überrascht mich kein bisschen; ich finde es aber lustig, dass du das offen zugibst. Ich kenne spezifische Männerforen der Art, also solche, in denen den ganzen Tag lang negativ über Feminismus und Frauen diskutiert wird, sehr gut. Ich les selbst gerne mal bei Redpillern, Incels, MGTOWs usw. mit - ich würde ja behaupten, dass ich das nur mache, weil ich wissen will was "Der Feind" so denkt, aber ich finde das generell auch einfach hochgradig amüsant.
Wikimannia ist glorreich, kann man sich stundenlang durchklicken.
https://at.wikimannia.org/Frau
Nazis haben btw auch ein eigenes Wiki in der Art, die beiden Wikis überschneiden sich an vielen Stellen:
https://de.metapedia.org/wiki/Holocaust_(Massenvernichtung)
Ich versichere dir mit der Kraft von 1000 Sonnen, dass dein Richter einfach erfunden war und die Story dann wie Stille Post weitererzählt wurde.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ein Frau in Schweden, nach einer Nacht in der beide ihren Spaß hatten zur Polizei gehen, wenn sie sich am Morgen danach unwohl fühlt.
Das ist halt auch erfunden, und wahrscheinlich aus demselben Forum. Und als Talking Point ist das allgemein siffig misogynistisch as fuck, weil es ja überhaupt erst unterstellt, dass das etwas wäre, was Frauen in der Realität in irgendeiner signifikanten Form tun.
Ich mein, dir wird offensichtlich egal sein wenn ich das sage, aber mehr fällt mir dazu nicht ein.
Du musst dringend aufhören, die Gehirnwäsche aus solchen Foren einzusaugen. Man kann mit sowas massiv seine Psyche und seinen Verstand ruinieren.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Wer glaubt im T-Shirt auf die Zugspitze rennen zu müssen, mit einem Tiger 'wer hat wem auf die Tatze' spielen zu müssen oder 'mal eben' als junge Frau im Puff anheuern zu wollen - über den/die schüttele ich auch schon mal meinen Kopf. Neue Gesetzte brauche ich in allen 3 Fällen nicht.
Einen Tiger anzugreifen ist was anderes, als Opfer der Loverboy-Methode zu werden. Ein besserer Vergleich wäre es eher, wenn der Tiger an deiner Tür klingelt, und du versehentlich aufmachst und gefressen wirst, weil du nicht wusstest, dass es ein Tiger ist. Man kann ja sogar nen gewissen Grad von Eigenverantwortung mit einbringen: Vielleicht hat man nicht durch den Spion geschaut, obwohl man das hätte tun können, weil man nicht mit einem Tiger gerechnet hat.
Relativ neu zu Andrew Tate:

‘SHE’S ONLY 16 BRO!’
‘Tate brothers ‘bragged about having sex with teen minors and stealing cam girls’ passports so they couldn’t escape’
https://www.thesun.co.uk/news/20957944/ ... passports/

Sollte das deiner Ansicht nach kriminell sein oder nicht?
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
wenn ich es o.k. finde, daß Mörder Zwangsarbeit leisten müssen, bin ich je nach Definition von 'Sklaverei' dann eben komplett/pauschal gegen Sklaverei oder eben nicht.
Ich mein, was soll man da sagen. Du bist dann halt dafür, dass Sklaverei eine angemessene Strafe für bestimmte Verbrechen ist. Die Ansicht ist ja nicht verboten oder so. Steht ja wie gesagt auch in u.a. der Verfassung der Vereinigten Staaten und im Grundgesetz Deutschlands, d.h. du hast da sehr mächtige Rückendeckung.
Klar kann man für bestimme Formen von Sklaverei sein und gegen andere. Ich könnte z.B. dafür sein, dass Kindersklaven für afrikanische Warlords Kriegsdienst leisten müssen, und dagegen, dass Mörder lebenslange Zwangsarbeit leisten müssen. Das widerspricht sich inhaltlich nicht.
Es wäre halt ziemlich bescheuert.

Man kann sich bei bestimmten Meinungen auch tatsächlich mal selbst fragen wieso man diese hat, seit wann, was dazu geführt haben mag und so weiter. Als intellektuelle Übung ist das unheimlich fordernd auch; man lernt viel neues über sich.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Ich habe so meine Zweifel, daß ich die vom Verfasser eingewobenen Zweitebenen komplett in meine Muttersprache übersetzen kann, und mir einzubilden, ich hätte alles verstanden, das ist mir zu wenig.
Ich nehm normal bei Themen, die nicht spezifisch Deutschland betreffen, fast pauschal englische Quellen, weil ich halt auf Englisch die Suchmaschinen benutze und internationale Nachrichten lese - ich bemühe mich bei dir aber extra, möglichst viele deutsche Quellen zu benutzen.
Das Problem ist halt, dass es zu vielen brisanten Themen keine guten, aktuellen deutschen Texte gibt. Zu Zeug wie Zwangsprostitution findet sich in der internationalen Presse und Forschung einfach noch ne Ecke mehr.
Was ich ausdrücken will, findet sich in Diskussionen aber üblicherweise ohnehin in meinem Text - die Links sind in den meisten Fällen dafür da, dass Leser bei kontroversem Kram prüfen können, dass ich mir das nicht eben aus dem Arsch gezogen habe. Du bist eh der einzige im Forum, der sowas dann tatsächlich anklickt und auch liest. Die Eigenschaft finde ich bewundernswert, ohne jede Spur von Ironie jetzt. Zeigt ja erstmal viel echtes Interesse am Thema.
Zum BeitragBrexpiprazole hat geschrieben:
'Rape by Deciption' -was schätzt du, wieviel Erwachsene in der BRD kennen überhaupt die korrekte Definition dieses Begriffes? Ich lese das zum ersten mal. Und dann soll ich dagegen sein und härtere Strafen fordern?
Ist mir innerhalb einer Diskussion völlig egal. Ich gehe, gefühlt, auch davon aus, dass weniger als 15% der erwachsenen Deutschen ausreichend definieren können, was Faschismus ist. Hindert mich nicht dran, ständig darüber zu reden.
Wenn jemand über ein komplexes Thema diskutieren möchte, dann gehe ich auch davon aus, dass ich in desjenigen Gegenwart Begriffe aus der gegenwärtigen Forschung zu diesem Thema benutzen kann. Ich diskutiere nur über Themen, über die ich auch ein bisschen was weiß und über die ich aktuelle Infos habe (das war ein langer Lernprozess; mit 20 konnte ich das definitiv noch nicht), und setze das auch bei meinem Gegenüber voraus - egal ob das jetzt zutreffen mag oder nicht.

Gerade wenn es um Zeug in der Soziologie, Psychologie usw. geht, gibt es für viele der hochmodernen Konzepte einfach (bisher) nur englische Begriffe - dazu passt mein Absatz zu den englischen Quellen oben. Ich kann an der Stelle auch "Vergewaltigung durch Täuschung" sagen, aber das ist kein Begriff der irgendwie existiert, also müsste ich den erklären. Okay, gut - ich müsste es nicht tiefgehend erklären, weil gerade das relativ selbsterklärend ist. "Rape by Deception" ist dagegen aber der Name einer echten Rechtsnorm und daher meinem Gefühl nach einfach angemessener.
Ich weiß, dass viele das frustriert, weil das wirkt, als würden ständig neue Sachen erfunden werden. Die Konzepte gab es aber alle schon. Normal sind nur die Begriffe und die Forschung dazu neu.
Und Zeug zu erforschen, das bisher nicht erforscht wurde, ist gut, weil das heißt, dass die Menschheit was neues lernt. Auch wenn grad ältere Leute gerne mal sagen "Ich bleibe bei dem, was ich 1970 in der Schule gelernt habe, fertig aus - und es heißt auch weiter Zigeunerschnitzel und ich lasse mir nicht den Mund verbieten".
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
und jetzt zeig mal bitte mit dem Finger auf die Stelle, an der ich mich über mehr Sozialarbeiter amüsiert habe. Mach das mal!
Ich sagte "Mehr Sozialarbeiter auf den Straßen" - du hast das zitiert und dann unter diesem Zitat sarkastisch vorherige Punkte zu Fallzahlen und Dunkelziffern von mir wiederholt. Relativ offensichtlich, weil dir mein vorher irgendwo anders benutztes Adjektiv "astronomisch" zu "Dunkelziffer" (Quelle war aber zumindest dabei, man musste sich nicht auf mich verlassen) nicht gefallen hat - über spezifisch das hast du dich ja sogar in zwei verschiedenen Posts amüsiert, das hat dich nicht mehr losgelassen.
Das ist mir an anderer Stelle aber auch schon aufgefallen. Okay, ich sollte Nomen vielleicht manchmal echt nicht so krass aufhübschen (ich achte bereits drauf), aber du zitierst sowas dann gerne und machst dich süffisant über die Steigerungswörter lustig ohne auf den Punkt einzugehen.
Sorry, ich war an der Stelle auch irritiert.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Für mich bist du der Scharfmacher-vor-dem-Herrn.
Thx, du siehst auch gut aus. Ficken?

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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
... zusammengezählt dafür sorgen 'können', daß Gedanken gesät... Genau! Die Leute soll sich nicht aufs Maul hauen, aber denken was sie wollen.

Wie sollte man damit umgehen, wenn sie sich trotzdem aufs Maul hauen?

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
irgendwie logisch ist das für dich und für Frau Schwarzer. Mein Vater hat von meiner Mutter nicht ein einziges Mal gehört:" Danke, daß du bei jedem Scheißwetter auf der Baustelle stehst um die Familie zu ernähren." Lob für ihre Kochkünste hat sie aber schon erwartet.

Ist das dein Ernst? Du hast doch selber das Beispiel bezüglich Gewalt gegen Frauen aus der spanischen Zeitung gebracht, Brex ist dann auf genau dieses Beispiel eingegangen und du kommst an mit "aber Männer habens auch schwer. :cry:" Erwartest du, dass jedes Mal wenn über Gewalt gegen Gruppe X gesprochen wird, zusätzlich erwähnt wird, dass Gewalt gegen Gruppe Y auch schlimm ist? :roll:

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Und peripher ist es, weil es hier keine *Schwarzen* in den USA betrifft, sondern nur hauptsächlich hellhäutige Männer in der BRD?

Image

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
'Rape by Deciption' -was schätzt du, wieviel Erwachsene in der BRD kennen überhaupt die korrekte Definition dieses Begriffes?

Ist für dich die Unwissenheit von Erwachsenen in der BRD bei dem Thema wirklich wichtiger als der Schutz potenzieller Opfer?

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
wenn ich es richtig verstanden habe, dann kann ein Frau in Schweden, nach einer Nacht in der beide ihren Spaß hatten zur Polizei gehen, wenn sie sich am Morgen danach unwohl fühlt.

Finds schade, dass wenn es um den Schutz möglicher Opfer geht, dein erster Gedanke dazu ist "aber es gibt Menschen, die das ausnutzen!!"
Ja, solche Menschen gibt es und die werden immer Möglichkeiten suchen und finden, wie sie ein Gesetz für sich nutzen können. Das macht dann aber nicht das Gesetz selbst weniger sinnvoll.

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Und dann soll ich pauschal alles was irgendwer auf der Welt als Vergewaltigung definiert als schweres Verbrechen ansehen?

Erwartet niemand. Es wird doch auch jetzt schon nicht jede Form der Vergewaltigung als gleich schweres Verbrechen angesehen. Es gibt ja durchaus die Möglichkeit jede Tat einzeln für sich zu betrachten und zu differenzieren.

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Die Frau hat 'aus Interesse' im Puff angefangn und wundert sich, daß sie mit Zuhältern zu tun hat?

Nein, mit einem Zuhälter hatte sie schon vorher zu tun.

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