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BeitragVerfasst: Fr 16. Dez 2022, 01:42 
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in deinem zitierten Experiment wurde den Probanten für einen genau definierten Zeitraum, hier 2 Jahre monatlich ein Scheck überreicht. Damit kann man seine Karriere ausbauen. Würde ich vielleicht auch. Wenn ich aber weiß, daß der Scheck bis zum Lebensende kommt, brauche ich keine Karriere, keinen Beruf mehr.

(kleine Einschränkung: meine Sprachkentnisse sind ausbaufähig.)

ich würde mich über ein BGE sehr freuen, aber ich unterscheide zwischen Dingen, die mir gefallen und Dingen die ich für richtig halte. BGE halte ich für falsch, weil ich der Überzeugung bin, daß es nicht funktioniert, oder genauer, es zu massiven Verwerfungen in vielen Bereichen führen würde.

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BeitragVerfasst: Fr 16. Dez 2022, 04:11 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
in deinem zitierten Experiment wurde den Probanten für einen genau definierten Zeitraum
Wie gesagt wurden Langzeitstudien der Art aber halt mittlerweile schon sehr oft durchgeführt, und das auch schon seit Jahrzehnten immer wieder. In Deutschland findet momentan seit 2021 bis 2024 eine statt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Universal ... ome_pilots
An dem Punkt kann man tatsächlich davon ausgehen, dass diverse davon aus den von dir genannten Gründen zu Bruch hätten gehen müssen. Du machst ja einen Punkt über menschliches Verhalten, das sich deiner Ansicht nach zeigen würde. Ansätze davon müsste man definitiv auch bereits bei den Studien bemerken, also dass die Leute die Kohle alle sinnlos auf den Kopf hauen und den ganzen Tag auf dem Sofa liegen, in einem Ausmaß, in dem die Gesellschaft dann nicht mehr funktioniert.

Das ist aber nicht der Fall. Das Gegenteil ist ja der Fall; die Leute sind meistens sogar produktiver, weil es ihnen einfach rundum besser geht als vorher und sie weniger Existenzangst haben - wer hätte das gedacht?
Ein durchschnittlicher Mensch ist in einer Vier-Tage-Woche ja auch produktiver als in einer Fünf-Tage-Woche, einfach weil die Work-Life-Balance besser ist und man an den einzelnen Tagen mehr leisten kann. Das wissen wir auch schon lange, wurde auch schon vielfach bewiesen. https://www.thecut.com/2022/09/how-abou ... ready.html
Sich langsam zu Tode zu arbeiten und 24/7 unter Stress zu stehen ist tatsächlich einfach nicht das Geheimnis für gesellschaftliches Wachstum, egal wie man es dreht und wendet. Kapitalisten werden sich angesichts dieser Erkenntnis aber weiterhin schreiend die Ohren zuhalten.

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BeitragVerfasst: Fr 16. Dez 2022, 17:05 
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relevant kann doch nur eine Studie sein, bei denen man den Leuten verspricht sie ewig zu alimentieren.
Es ist doch ein großer Unterschied wenn man sagt "hier, 4 Jahre lang jeden Monat Geld, mach was daraus", oder "ab jetzt gibt es monatlich Geld, mach dir keine Sorgen mehr"
Den Rentnern in Deutschland wird ja nicht das produktiv sein per Gesetz verboten.
Ich würde laufen, schwimmen, radeln, beachvolleballen, yoga machen. Hey, vielleicht würde ich mal ein T-Shirt batiken!

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BeitragVerfasst: Fr 16. Dez 2022, 21:59 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
relevant kann doch nur eine Studie sein, bei denen man den Leuten verspricht sie ewig zu alimentieren.
Es ist doch ein großer Unterschied wenn man sagt "hier, 4 Jahre lang jeden Monat Geld, mach was daraus", oder "ab jetzt gibt es monatlich Geld, mach dir keine Sorgen mehr"


Was sollte das denn ändern? Wenn das BGE genug ist, um sorgenfrei zu leben, und Menschen keinen Bock auf Arbeit haben, was hindert ebendiese Menschen daran, 4 Jahre lang nichts zu tun und danach halt eben aus Not wieder anzufangen? Da sehe ich keinen großen Unterschied.

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BeitragVerfasst: Fr 16. Dez 2022, 22:38 
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frag mal die Rentner, warum sie sich nicht mehr ins Zeug legen das Bruttosozialprodukt zu steigern.
"was willst du? Ich habe fertig, ich hab Rente!"
Wenn der Ablauf der 48 Monate näher rückt, dürfte man schon eher in die Gänge kommen.

Flug.... (sorry, ich habe auch schon versucht deinen Namen rückwärts zu lesen, ich werde nicht schlau daraus) wie würdest du dich verhalten wenn du für den Rest deines Lebens ein auskömmliches BGE erhalten würdest?

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BeitragVerfasst: Sa 17. Dez 2022, 03:51 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Ich würde laufen, schwimmen, radeln, beachvolleballen, yoga machen. Hey, vielleicht würde ich mal ein T-Shirt batiken!
Klingt dystopisch und falsch. Hoffentlich entwickelt sich die Gesellschaft nie in eine Richtung, in der du all das tun kannst, ohne dir Sorgen um deine Existenz machen zu müssen. Die negativen Auswirkungen möchte ich mir nicht ausmalen.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
frag mal die Rentner, warum sie sich nicht mehr ins Zeug legen das Bruttosozialprodukt zu steigern.
"was willst du? Ich habe fertig, ich hab Rente!"
Ich halte die Rentner hier für ein schwaches Argument. Definitiv schwächer als dutzende Langzeitstudien.
Ein Rentner ist 70 und hat sich bereits sein gesamtes Leben lang abgearbeitet. Da ist es ja auch voll in Ordnung, sich aus der reinen Leistungsgesellschaft zurückzuziehen.
Wobei es ja auch haufenweise Rentner gibt, die dann trotzdem ein Ehrenamt ergreifen.
Um ein Drittel der Bevölkerung engagiert sich in irgendeinem Ehrenamt, und ein großer Teil von diesem Drittel ist bereits in Rente. https://www.allrecht.de/alles-was-recht ... -senioren/

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BeitragVerfasst: Sa 17. Dez 2022, 23:42 
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Ehrenamt, dazu noch a bissl Nachbarschaftshilfe, genau. Alles nur keine Steuereinnahmen.

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BeitragVerfasst: Sa 17. Dez 2022, 23:52 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Flug.... (sorry, ich habe auch schon versucht deinen Namen rückwärts zu lesen, ich werde nicht schlau daraus) wie würdest du dich verhalten wenn du für den Rest deines Lebens ein auskömmliches BGE erhalten würdest?

Was heißt auskömmlich? 1200 Euro, wie angedacht?
Ohne ins Detail zu gehen, wenn ich und mein Mann das bekommen würden, wären wir jeden Monat mit unseren Grundausgaben mehrere hundert Euro im Minus. Da ist dann auch kein Konsum, kein Hobby, kein Urlaub dabei. Ist also nix mit Fahrrad fahren, die Welt bereisen usw.
Ich würde demnach weiterhin arbeiten gehen, die Stunden etwas reduzieren und mich über mehr Geld freuen.

Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
Ehrenamt, dazu noch a bissl Nachbarschaftshilfe, genau. Alles nur keine Steuereinnahmen.

Nicht alles lässt sich mit Steuereinnahmen begründen. Wenn dem so wäre, müssten wir alle noch 80h die Woche arbeiten.

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Zuletzt geändert von Brexpiprazole am Sa 17. Dez 2022, 23:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Code repariert


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BeitragVerfasst: Sa 17. Dez 2022, 23:55 
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ich frage mich halt, wie es finanziert werden soll. Oder ich frage dich.

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BeitragVerfasst: So 18. Dez 2022, 00:08 
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Warum fragst du das mich? Wie Brex bereits verlinkt hat, wurden hierzu dutzende Studien bereits durchgeführt. ThomasK hat einige Ideen, wie das Ganze finanziert werden kann, bereits nahegelegt.
Möglich ist es, man muss es halt nur wollen und die Systeme entsprechend umstrukturieren.
Früher hieß es auch, man kann keine 5-Tage-Woche finanzieren, und nur 40 Stunden Arbeit sowieso nicht.

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BeitragVerfasst: So 18. Dez 2022, 00:14 
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ich frage dich, weil du doch selbst weniger arbeiten gehen würdest. Genau da sehe ich das Problem. Wenn alle sich über das Geld freuen und weniger arbeiten gehen würden, Müllmänner vielleicht nicht nur etwas weniger, bekommen wir nicht nur finanzpolitsch ein Problem.

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BeitragVerfasst: So 18. Dez 2022, 01:44 
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Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
ich frage mich halt, wie es finanziert werden soll. Oder ich frage dich.


Die Idee, das Bedingungslose Grundeinkommen direkt an das BIP zu koppeln, kam mir, als ich mir darüber Gedanken machte, wie die Natur Systeme reguliert.

Nimm ein einfaches Beispiel. Wir haben Katzen und Mäuse, wobei die Katzen Mäuse fressen, aber nicht umgekehrt.

Je mehr Mäuse es gibt, desto mehr Katzen gibt es, da die dann mehr zu fressen haben.
Je mehr Katzen es gibt, desto weniger Mäuse gibt es, da dann mehr Mäuse gefressen werden.
Je weniger Mäuse es gibt, desto weniger Katzen gibt es, da dann durch die Nahrungsknappheit mehr Katzen sterben.
Je weniger Katzen es gibt, desto mehr Mäuse gibt es, weil es weniger Fressfeinde gibt.

Jetzt beginnt der Zyklus von vorne.

In der Relation Mäuse -> Katzen haben wir eine DIREKTE Proportionalität und in der Relation
Katzen -> Mäuse haben wir eine INDIREKTE Proportionalität.

Beides zusammen ergibt die negative Rückkopplung.

Eine postive Rückkopplung ist im Gegensatz dazu gegeben, wenn sich Ursache und Wirkung gegenseitig verstärken. Beispielsweise schmilzt durch die Klimaerwärmung das Eis im Nordpolarmeer. Dadurch, dass das Eis im Nordpolarmeer schmilzt, wird nicht - wie beim Eis, wo 90 % der Sonnenenergie reflektiert wird und 10 % absorbiert - sondern nun 90 % absorbiert und nur noch 10 % reflektiert, da das Wasser fast alles verschluckt. Da aber nur die absorbierte Energie zur Erwärmung beiträgt, bedeutet dies, dass die Klimaerwärmung noch deutlich schneller voranschreitet. Eine schnellere Klimaerwärmung lässt noch mehr Eis schmelzen, sodass noch mehr Nordpolarwasser zum Vorschein kommt und dann noch mehr Energie zur Aufheizung der Erde beiträgt.

Trägt man in diesem vereinfachten Modell auf der x-Achse die Zeit ab und auf der y-Achse die Anzahl der Katzen bzw. Mäuse zum Zeitpunkt x, dann sieht die Lösung - in Abhängigkeit von Reaktionszeit und statistischen Einflussgrößen - so aus, dass die Anzahl der Mäuse eine Kosinuskurve und die Anzahl der Katzen eine Sinuskurve ist.

Nun kam mir die Idee, sollten tatsächlich die Menschen unendlich faul sein, als Rückfallebene die negative Rückkopplung beim Bedingungslosen Grundeinkommen zu implementieren.

Dies geschieht einfach dadurch, indem man die Höhe des Bedingungslosen Grundeinkommens an das Bruttoinlandsprodukt koppelt.

Unterstellen wir also, dass die Menschen sich so verhalten, wie die es annimmst:

Die Menschen sind faul -> das BIP fällt.
Das BIP fällt -> das Bedingungslose Grundeinkommen fällt.
Das Bedingungslose Grundeinkommen fällt -> die Menschen werden fleißiger
Die Menschen werden fleißiger -> das BIP steigt.
Das BIP steigt -> das Bedingungslose Grundeinkommen steigt
Das Bedingungslose Grundeinkommen steigt -> die Menschen werden fauler
Die Menschen sind fauler -> das BIP fällt.

Und schon ist die negative Rückkopplung implementiert.

Dieses System habe ich mir nicht ausgedacht; ich habe es einfach von der Natur "geklaut" und auf das Bedingungslose Grundeinkommen übertragen.

Die beiden Begriffe Effizienz und Freiheit sind in der Marktwirtschaft fundamental.

Fundamental ist ebenso das Prinzip der Eigenverantwortung, was z.B. beim Unterscheid zwischen steuerbarem und nicht steuerbarem Risiko zum Vorschein kommt.

___________

Ich bin aber der Meinung, dass man diese Rückfallebene gar nicht benötigt, denn die unglaubliche Gier ist das, was die Menschen antreibt.

Wenn der Nachbar eine schicke Villa hat, dann wollen das viele andere Menschen auch.

Ich sehe es übrigens auch bei mir. Natürlich könnte ich auch meinen Bergsport nur in Garmisch-Partenkirchen betreiben. Aber ich WILL aber auch in Zermatt wandern. Dafür bin ich dann auch bereit zu zahlen, denn es ist offensichtlich, dass Zermatt wesentlich teurer ist, als Garmisch-Partenkirchen. Das regelt aber alles der Markt. Zermatt kann seine Preise durchsetzen; der Markt gibt das eben her. Die Zermatter wären ja blöd, wenn sie sich das Geld nicht holen, was der Markt hergibt.

Ich will im Urlaub die Autos nicht sehen, ich will die geilen Seilbahnen sehen und ich will tolle Hochtouren machen. Also muss ich dafür bezahlen - Ende der Durchsage.

Die Gier geht schon in der Jugend los. Wenn ein Klassenkamerad teure Klamotten hat, dann wollen die anderen das auf einmal auch.

Diesen Beeinflussungseffekt machen sich viele zunutze. Warum gibt es auf Youtube so viele Beeinflusser? Triebkraft ist der Neid.

Deshalb ist es auch sinnvoll, die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu schließen, denn Neid fördert die Innovationskraft und die Anstrengung.

Und damit sind wir bei einem anderen Naturgesetz. In der Theromodynamik geht es um die Erhöhung der Entropie, d.h. der Unordnung. Befindet sich bin einem Eimer 10 Liter Wasser zu 20 Grad und im anderen Eimer 10 Liter Wasser zu 40 Grad und man schüttet das Wasser zusammen, dann bekommt man 20 Liter Wasser mit einer Temperatur von 30 Grad. Die Entropie nimmt nie ab, sondern stets zu. Der Antrieb erfolgt also durch die DIFFERENZ.

Wenn alle Menschen gleich reich sind, dann hast du keine Innovation mehr. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist also durchaus gewünscht.

Beim Bedingungslosen Grundeinkommen ist es nun so, dass, wenn man es an das BIP koppelt und im übrigen Bereich die Marktwirtschaft schalten und walten lässt wie sie will, die Differenz Reich - Arm nach unendlich divergiert, aber der Quotient Reich / Arm konvergiert.

Die beiden Aussagen a / b = 1 und a - b = 0 sind also bei unendlichen Reihen mitnichten äquivalent; vielmehr ist es so, dass die Aussage a / b = 1 UNSCHÄRFER ist als die Aussage a - b = 0; beispielsweise ist die "Aussage Person A ist in Deutschland" unschärfer als die Aussage "A ist in Berlin".

___________

Zusammengefasst also: Für den Fall, dass sich die Menschen so verhalten sollten, wie du es annimmst, ist in diesem Modell als funktionale Rückfallebene die negative Rückkoplung, die ich von der Natur abgeschaut habe, eingebaut.

Ich gehe aber nicht davon aus, dass diese Rückfallebene massiv zum Einsatz kommen wird. Die Menschen sind gierig und neidisch und das treibt sie an.
Zudem empfinden Menschen nicht absolut, sondern relativ. Wenn nur du alleine bei einer Inflation von 10 % eine Gehaltserhöhung von 20 % bekommst freust du dich. Wenn aber bei einer Inflation von 10 % nur du alleine eine Gehaltserhöhung von 20 % bekommst, aber alle anderen Mitarbeiter eine von 30 %, dann bist du sehr unzufrieden, obwohl sich OBJEKTIV für den Nutzenniveau nichts geändert hat.

___________

Ich gehe davon aus, dass bei der Einführung des Bedingungslosen Grundeinkommensdavon auch das BIP steigen wird.

Drecksjobs, wie z.B. Kassiererin im Supermarkt, werden einfach wegrationalisiert. Sofern sie nicht wegrationalisiert werden, werden dann diejenigen, die sie machen, einfach besser bezahlt. Das regelt alles der Markt.


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BeitragVerfasst: So 18. Dez 2022, 03:11 
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Zum BeitragThomasK hat geschrieben:
Deshalb ist es auch sinnvoll, die Schere zwischen Arm und Reich nicht zu schließen
Mfw
ThomasK rast weiterhin mit voller Beschleunigung durch seinen persönlichen Kanye-West-Arc - nach aktuellem Kurs wird er hier 2023 wahrscheinlich offen Aktion T4 verteidigen oder so.
Zum BeitragThomasK hat geschrieben:
die unglaubliche Gier ist das, was die Menschen antreibt.

Wenn der Nachbar eine schicke Villa hat, dann wollen das viele andere Menschen auch.

Ich sehe es übrigens auch bei mir.
Das endlich mal als Eingeständnis zu sehen, auch allgemein, ist auch nice. Bisher musste er, wenn er Elon Musk erwähnt hat (in den letzten Monaten häufiger), wirklich immer erst mehrere Absätze darüber schreiben, dass er kein bisschen neidisch auf Elon Musk ist.
Das erklärt ja auch, wieso er Sozialisten, Progressive etc. ständig als Neider bezeichnet - er kennt dieses Gefühl von dauerhafter brennender Gier und nagendem Neid sehr gut von sich selbst, und überträgt das deshalb automatisch auf andere, weil er halt denkt, dass sich sicher jeder so fühlen muss.
Mir kommt es durchaus so vor, als wäre das generell so bei Leuten, die andere ständig als Neider bezeichnen und dann argumentativ Milliardären in den Arsch kriechen als hätten sie Stockholm-Syndrom. Ganz nett, da diese versehentliche Selbstoffenbarung zu sehen.
Zum BeitragMaxorata hat geschrieben:
ich frage mich halt, wie es finanziert werden soll.
Die Finanzierung ist eigentlich geklärt.
https://www.grundeinkommen.ch/ist-ein-g ... anzierbar/
https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 97206.html
Die Links sagen das nicht laut, aber offensichtlich gibt es auch noch diverse ungenutzte Geldquellen in Deutschland - Deutschlands Superreiche hinterziehen z.B. jedes Jahr viele Milliarden an Steuern.
Aber gut, dein Argument ist ja weiterhin (entgegen dem, was dutzende Studien rausgefunden haben), dass keiner mehr arbeiten würde und das deshalb nicht langfristig funktionieren würde. Du hast da mittlerweile echt mehrere gute Antworten drauf bekommen.

Flughuhn merkt korrekt an - ein gesellschaftlicher Untergang der Art wurde von den Kapitalisten in der Vergangenheit immer wieder prophezeit. Als die Gewerkschaften gegründet wurden, als die Sechs-Tage-Woche abgeschafft wurde, als Sozialhilfe eingeführt wurde...

In den USA kriegen die Leute in vielen Staaten und Firmen noch immer eine bestimmte, recht geringe Anzahl an Krankheitstagen, weil die Arbeiterrechte da mangels Gewerkschaften deutlich schlechter sind. Wenn du dann, nachdem du den letzten Tag verbraucht hast, nochmal krank bist, kannst du entweder trotzdem kommen oder du wirst zügig legal gekündigt.
Das Argument hierfür ist, dass die Leute nur noch zu Hause bleiben würden, wenn es keine strikt begrenzten Krankheitstage mehr gäbe. Mit demselben Argument wird auch begründet, dass Lohnfortzahlungen an kranken Tagen (in Europa völlig normal) schlecht sind. Dann gäbe es ja keinen Grund, schnell zur Arbeit zurückzukommen. Alle feiern nur noch krank und die Wirtschaft bricht zusammen.
In diesem Horrorszenario, das texanische Kapitalisten vorhersehen, leben wir in Deutschland gerade. Und es funktioniert. Offensichtlich ist das auch attraktiver als die Alternative, weil es den Leuten dadurch objektiv besser geht.
Klar gibt es auch Leute, die dauerhaft betrügerisch krank feiern, weil sie einen Arzt haben der das mitmacht (kennt jeder), aber offensichtlich reicht das bei weitem nicht für irgendeine Form von Zusammenbruch aus. Dafür ist die Bevölkerung einfach zu massiv.

Ich denke bei sowas wie gesagt tatsächlich ans Stockholm-Syndrom.
Dass Bosse sowas sagen ist ja offensichtlich, die wollen ihren Angestellten einfach so viel Zeit und Geld wie möglich aus dem Knochenmark wringen. Jedes weitere Recht für den kleinen Mann sorgt da für Zahnschmerzen.
Aber wenn normale Menschen dann so kritisch gegenüber Ideen sind, durch die es ihnen selbst objektiv besser gehen würde, ist das irgendwie gruselig. Viele wollen auch bloß nicht als Neider wahrgenommen werden, siehe ganz oben.

Schlussendlich wollen wir ja auch, dass die Gesellschaft noch besser wird, als sie aktuell ist, oder? In der Vergangenheit hat sich erwiesen, dass es immer der richtige Schritt war, den Leuten mehr Freizeit und Lebensqualität zu geben. Sowas ist noch nie schief gegangen. Wie gesagt, diverse Länder auf der Welt normalisieren jetzt auch langsam die Vier-Tage-Arbeitswoche. Und es ist ja nicht mal so, als würde das der Wirtschaft nur nicht schaden, es hilft der Wirtschaft sogar.
Die Leute werden bei höherer Lebensqualität, neben allem anderen, auch deutlich weniger psychisch krank und so weiter.

Außerdem gibt es ja tatsächlich super viele Jobs, die nur noch existieren, damit man sie füllen kann. ThomasK nennt die Kassen im Supermarkt. Ist wirklich absolut miserabel. Die kann man eigentlich tatsächlich voll automatisieren; da will sich kein Mensch für einen Mindestlohn dran abquälen, wenn derjenige auch anders überleben kann.

Und wie Flughuhn sagt - es ist ja auch nicht so, als wäre das BGE superhoch. Das soll durchaus auch den Staat entbürokratisieren, diverse andere Dienste werden abgeschafft. Du musst alles davon bezahlen, auch den Kram, den vorher das Arbeitsamt übernommen hat. Es handelt sich um eine Grundsicherung. Willst du mehr als das, musst du dann halt arbeiten.
Im Idealfall werden dann z.B. auch wichtige Jobs, du nennst die Müllabfuhr, nochmal deutlich besser bezahlt, sodass der Anreiz höher ist. Wir haben ja wirklich primär deshalb z.B. Pflegermangel in Deutschland, weil die Bezahlung für den Job normalerweise bei weitem nicht der Energie angemessen ist, die man da reinstecken muss.

Und auch ganz pragmatisch - wenn mehr Leute mehr Kohle haben, konsumieren die Leute auch mehr und das tut der Gesamtwirtschaft gut. Stellenweise hatten wir ja Probleme, weil die Leute zu viel Geld gespart haben.

Im Gegensatz zu ThomasK würde ich halt tatsächlich behaupten, dass soziale Gerechtigkeit besser für die Gesellschaft ist als bewusst darauf zu achten, dass auch ja genug Leute in Armut leben.
Ich würde auch nicht behaupten, dass die Arm-Reich-Schere für Innovation sorgt - erfahrungsgemäß eher für Korruption, weil die Reichen mehr und mehr mit Schmiergeldern die Politik zu ihren Gunsten beeinflussen.
Oft genug wird durch Lobbyismus Innovation ja sogar absichtlich sabotiert, z.B. von Kohle-Unternehmen wie RWE, die weiter im Geschäft bleiben und keine Konkurrenz haben wollen.
Ich werd nicht müde das zu betonen - im Römischen Reich war kurz vor dem Untergang die Arm-Reich-Schere massiv.

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BeitragVerfasst: So 17. Sep 2023, 02:13 
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Kurze Anmerkung nachdem ich heute interne Zahlen einer Teamleiterin aus der Arbeitsvermittlung des Jobcenters gehört habe, die sich direkt darauf beziehen, dass man davon ausging das durch Bürgergeld die Bezieher sich fortbilden und danach in Arbeit kommen:

Die Zahl der Teilnehmer an Fortbildungen nimmt zu, da solange die Fortbildung läuft ein Zuschuss zum Bürgergeld gezahlt wird. Die Zahl der Menschen hingegegen die nach solchen Maßnahmen eine Stelle auf dem 1 oder 2 Arbeitsmarkt aufnehmen sinkt.

Funfact: Auf eine Einladung zu einer Jobmesse für niedrig- oder unqualifizierte Arbeitskräfte erschienen lediglich 43% der zum erscheinen aufgeforderten Bürgergeldempfänger. Am Ende gelangten unter 4% der zum erscheinen aufgeforderten in eine sozialversicherungspflichtige Bschäftigung, die Betriebe und öffentlichen Arbeitgeber haben nun beschlossen, ihre offenen gebliebenen Stellen anderweiteig zu versuchen zu besetzen.

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Das Mädchen das du fett genannt hast? Sie starb an einer Überdosies Diätpillen... Das Mädchen das du hässlich genannt hast?
Sie brauchte Stunden für Makeup, weil sie hoffte, dass Menschen sie dann mögen. Den Jungen, den du ausgegrenzt hast? Er wurde genug daheim misshandelt.
Siehst du den Mann mit den hässlichen Narben? Er kämpfte für seine Heimat. Der Junge über den du dich lustig gemacht hast, weil er weinte? Seine Mutter ist tot.


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BeitragVerfasst: So 17. Sep 2023, 03:33 
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Die Teilnahme an Jobmessen oder dergleichen kommt mir wie eine recht irrelevante Metrik vor. Das Jobcenter misst Erfolge und Misserfolge aber tatsächlich auf wirklich sonderbare Arten teilweise.
Wir haben ja per der offiziellen Zahlen auch deutlich weniger Arbeitslose als in der Realität, z.B. weil Leute in Ein-Euro-Jobs usw. nicht als Arbeitslose gezählt werden. Das ist nur einer von diversen Faktoren.
https://www.stern.de/wirtschaft/job/arb ... 95160.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/ko ... n-101.html
Ich hab eben kurz erfolglos nach deinen Zahlen gesucht, weil ich bei sowas immer alle neuen Erkenntnisse wissen will. Und weil Vergleiche zu vorher interessant wären. Die internen Zahlen wurden vielleicht noch nicht veröffentlicht. Sollte aber wohl zeitnah passieren dann; die Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht an Statistiken normalerweise alles was sie kann.

//Ich halte das aktuelle Bürgergeld-System zwar für eine Verbesserung gegenüber Hartz IV, aber wirklich sozial gerecht oder progressiv ist es dennoch nicht. Unter anderem weil immer noch diese ganzen weltfremden Sanktionsvorgänge eingebaut sind, die du ja auch erwähnst.
Wir als Gesellschaft sollten uns langsam endlich vom stetigen Neid auf unsere Einkommensunterschicht befreien. Ich les aktuell wieder vermehrt Lügengeschichten darüber, dass Arbeitslose teilweise mehr Geld als Arbeiter kriegen würden, während in der Realität die Sätze offensichtlich kaum zum Leben reichen. Als wäre die ganze rechtskonservative Propaganda aus den Trash-Talkshows der frühen 2000er aus ihrer Mülltonne gekrochen.

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