iyin hat geschrieben:
Woran liegt es dann, dass die alle gegen Gentechnik sind? Das Thema wird seit Jahren gemeinsam mit Pestiziden und generell ungesunder Nahrung zusammengewürfelt, weshalb die meisten Leute nicht so richtig verstehen, wo der Unterschied da überhaupt liegt. Die meisten Leute glauben, es ist irgendwie ähnlich und erzeugt vermutlich Krebs oder so.
Teilweise hat es einen "ungesunden" Ruf, aber es gibt auch andere Gründe. Beispielsweise gab es in Bayern vor einiger Zeit den Fall, dass BIO-Honig durch Gen-Pollen "verunreinigt" wurde und dann nicht mehr als solcher verkauft werden konnte. Das bekommt man in Österreich natürlich auch mit und darüber gab es in Tirol auch einige Aufregung. Österreich ist ein recht kleines Land, wenn man die großteils schwer-oder unbewirtschaftbare Fläche der Berge noch abzieht, sogar noch kleiner. Es geht schlichtweg nicht, dass ein Bauer Genmais anbaut und der nächste daneben genfreien oder Biomais. Das würde sich automatisch vermischen. Jetzt ist die Umstellung auf Bio gerade für Klein- und Mittelbetriebe ein ziemlicher finanzieller Vorteil, wenn der Mais also nicht mehr einwandfrei bio ist, entsteht ein Schaden. Auch für die Konsumenten ist das ein schlechter Fall, da viele gezielt Bio-Produkte kaufen.
Dann ist die Frage, wer stellt denn Gen-Saatgut her und verkauft es? Sicher nicht der Bauer Hans ums Eck. Es sind idR große Wirtschaftsunternehmen, die das Saatgut dann zu ihren Konditionen verkaufen. Monsato hat sich da besonders negativ hervor getan, aber es wäre naiv, anzunehmen, dass Wirtschaftsunternehmen sich wie barmherzige Samariter verhalten.
Dazu kommt, dass die Auswirkungen auf das Ökosystem, gerade bei neu auf den Markt kommenden Produkten, nicht wirklich absehbar sind. Es kann vorkommen, dass Schädlinge dadurch z.B. Resistenzen entwickeln,...
iyin hat geschrieben:
Es hilft auch nicht, Atomkraftwerke abzuschalten, wenn die Alternativen immer noch Kohle und Gas sind. Das sind einfach nur Parolen und das Problem für mich ist nicht, dass sie populistisch sind, sondern dass ihre Resultate nichts besser machen.
In Österreich gibt es tatsächlich recht viel "grünen" Strom. Hab vor ein paar Monaten einen Brief von den Stadtwerken bekommen, dass der Strom in meiner Stadt jetzt komplett aus Wind-, Solar- und Wasserkraftwerken stammt und der Preis ist sogar um 9% gesunken. Das ist nicht in allen Regionen der Fall, aber es sind Bemühungen da. Es werden beispielsweise auch Solarzellen für Privathäuser gefördert, usw.
Transalpin hat geschrieben:
Witzigerweise hat Österreich nichtmal Atomkraftwerke und sogar ein entsprechendes Gesetz, dass dort gar keine gebaut und betrieben werden dürfen. Und was außerhalb Österreichs passiert, sollte den Ösi-Grünen doch gefälligst egal sein
Wenn in Bayern ein Flugzeug in ein Atomkraftwerk kracht, hab ich als Tirolerin sicher größere Probleme, als wenn das entsprechende Kraftwerk in Wien stünde. Wobei beides nicht lustig ist. Von daher ist die Einmischung schon korrekt, imho, wir sind ja im Falle eines Unfalls betroffen.
