Schlussendlich haste da halt wie gesagt die Differenz.
Wenn der Raucher sagt "Rauchen kann tödlich sein", schmälert sich diese Aussage nicht.
Wenn der Raucher sagt "Ein Mensch sollte keinesfalls rauchen", dann ist seine Forderung schlicht leer. Man kann trotzdem derselben Ansicht sein, muss sich aber im Klaren darüber sein, dass er seine Ansicht vermutlich heuchelt.

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today we're going to fix you

Wenn man ne Diskussion führt, in der man sein Gegenüber überzeugen will, ist weiteres Gerade ab dem Punkt, an dem man merkt, dass es eigentlich ohnehin deiner Meinung ist, überflüssig.
Wenn man Pros und Contras von etwas aufzählt ohne seine eigene Ansicht preiszugeben, ist das auch etwas anderes als bigotte Predigten. Vgl. z.B. Feministinnen, die behaupten für Gleichheit zu stehen, und zeitgleich versuchen, die Unschuldsvermutung abzuschaffen, wenn es um Männer geht. Die Predigt kann man also leicht als Lüge entlarven.

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Finde es gerade bei Süchten ein bisschen schwer. Beim Rauchen hält sich das ja noch im Rahmen, da ich mal behaupten würde, dass es deutlich einfacher ist davon loszukommen als von anderen Sachen. Trotzdem finde ich es völlig legitim, wenn ich als Raucher empfehle, besser nicht damit anzufangen und kann auch ehrlich gesagt nicht verstehen, wo genau das Problem liegt. Ist ja nur ein gut gemeinter Tipp, vor allem, weil man aus eigenen Erfahrungen meistens ein bisschen besser weiß, wie scheiße das eigentlich ist.

Dann halt n anderes Beispiel, damit besser rauskommt was ich meine.
Stell dir vor, einer sagt "Alle Menschen sollten einander gleich behandeln" und stellt dabei seinen Fuß auf dem Kopf eines Mexikaners ab.
Mit seiner moralischen Empfehlung hat er also, der Ansicht vieler Leute nach, grundsätzlich recht, aber er unterstreicht sie irgendwie nicht überzeugend und zeigt durch sein Verhalten, dass er es eigentlich andersrum sinnvoller findet.
Bei Tatsachenfragen ist das wie gesagt was anderes; Tatsachen ändern sich dadurch ja nicht.

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Wenn ich nur auf Leute hören würde, die ihre eigenen Ratschläge auch befolgen, dürfte ich auf (fast) niemanden mehr hören.

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Gibt es so viele Leute, die ihren eigenen Vorschlägen nicht folgen?

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“And buried deep beneath the waves
Betrayed by family
To his nation, with his last breath, cried
»Beware the Daughter of the Sea«”

Bezieh mich natürlich nur auf Leute, die mir auch Ratschläge geben und das sind sehr oft welche, die sich selbst nicht an ihre Ratschläge halten.

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Macht das für dich einen Unterschied? Oder erdrückst du die Gefühle und denkst rational darüber nach ob der Ratschlag Sinn macht?

Was für Gefühle?

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Vielleicht ein Gefühl der Verachtung, der Mensch vor dir meint dich belehren zu können auch wenn er es selbst nicht umsetzen kann. Es kann ja auch unter Umständen vorkommen das dieses ''belehren'' vorwurfsvoll rüberkommt, da fühlen sich viele Menschen dann erstmal angegriffen ohne zu Bedenken ob der Ratschlag Sinn macht.

Ich empfinde keine Verachtung, mir ist das egal, ob sich jemand an seine Ratschläge hält oder nicht. Seine Hilfe wird dadurch ja nicht weniger hilfreich.

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Genau das dachte ich mir auch schon die ganze Zeit.
Eine Empfehlung ist, die sinnvoll ist, ich doch sinnvoll unabhängig davon, ob die Person ihr selbst folgt oder nicht.

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Ich denke es kommt halt drauf an wie man es sagt. Wenns jetzt zum Beispiel ums Rauchen geht, wenn mir ein Raucher sagt, dass rauchen furchtbar ungesund ist und schädlich und mir schadet, dann ist es egal, ob die Person sich daran hält oder nicht, stimmt ja so. Wenn mir allerdings ein Raucher sagt "Du darfst auf keinen Fall rauchen, das ist so schlecht für dich, du darfst dir nicht damit schaden, bitte tu das nicht" und selbst weiter raucht, dann wirkt es ein wenig komisch, finde ich.

Warum? Er hat mit der Aussage dann vollkommen recht.

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Zweiteres ist keine Aussage, sondern ne Bitte. Fraglich, warum man diese Bitte erfüllen sollte.

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