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Politische Korrektheit
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Seite 4 von 6

Autor:  nir [ Mo 15. Jul 2019, 14:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Für manche Menschen ist es ja schon "viel zu überkorrekt und bähähä, das schränkt mich ein", wenn man sie bittet, die korrekten Pronomina zu benutzen.

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 15. Jul 2019, 16:32 ]
Betreff des Beitrags:  [Gelöscht]

BeitragDieser Beitrag wurde gelöscht durch Wolfsblvt am Mo 15. Jul 2019, 16:35.
Grund: Doppelpost

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 15. Jul 2019, 16:32 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum Beitragnir hat geschrieben:
Für manche Menschen ist es ja schon "viel zu überkorrekt und bähähä, das schränkt mich ein", wenn man sie bittet, die korrekten Pronomina zu benutzen.

Aus Interesse: Meinst du die korrekten Pronomina nach einem freundlichen Hinwies, oder allgemein die richtigen Pronomina zu beherrschen? Weil letzteres fällt vielen Leuten sicher sehr sehr schwer.

Autor:  nir [ Mo 15. Jul 2019, 19:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Nach mehreren freundlichen Hinweisen.
Oder auch "die Frau nir macht das grad schnell fertig" auf der Arbeit. Wenigstens haben meine Mitarbeiter meinen Geburtsnamen noch nicht herausgefunden, sonst würden sie mich wohl nur noch damit ansprechen. Obwohl ich mich von Anfang an als Herr nir vorgestellt habe und auch wirklich nicht weiblich aussehe.

Autor:  Brexpiprazole [ Di 16. Jul 2019, 00:28 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragWolfsblut hat geschrieben:
Meinst du die korrekten Pronomina nach einem freundlichen Hinwies
Viele Leute deadnamen und misgendern tatsächlich aus reinem Trotz. Das ist dasselbe Prinzip wie das, was ich bereits beschrieben habe - Transgender sind zwar schon seit Anbeginn der Menschheit ein Ding, aber als ich ein Kind war, handelte es sich noch um eine Comedy-Punchline und man musste es nicht ernst nehmen. Jetzt damit anzufangen würde heißen, dass das so nicht richtig war. Die Leute fühlen sich dann auch nicht, als wären sie gemein. Da steckt viel Kleinkind-Denken dahinter. Die Leute fühlen sich existenziell bedroht. Normal würde das btw nie einer zugeben; daher ist dieser versehentlich ehrliche Post, den ich gefunden habe, so interessant.

Ich frag mich manchmal, wie man so wird, und ob das theoretisch jedem passieren kann - oder ob man durch genug Selbstreflexion verhindern kann, je so zu werden.

Autor:  Brexpiprazole [ Mi 30. Okt 2019, 20:36 ]
Betreff des Beitrags: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Euphemism ... m%C3%BChle
Euphemismus-Tretmühle: Das soziologische Phänomen, das dafür sorgt, dass die Antwort auf "Wie darf ich zu denen sagen?" sich alle paar Jahre ändert. Das ist auch einer der größten Gründe, aus denen "Politische Korrektheit" für die breite Allgemeinheit nervig und lächerlich wirkt. Sehr vermeidbar eigentlich.

Autor:  Leaa [ Sa 16. Nov 2019, 18:36 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Euphemismus-Tretm%C3%BChle
Das ist auch einer der größten Gründe, aus denen "Politische Korrektheit" für die breite Allgemeinheit nervig und lächerlich wirkt. Sehr vermeidbar eigentlich.


Dabei wählt die Allgemeinheit genau diejenigen die sich "politisch Korrekt" ausdrücken.

Autor:  Brexpiprazole [ So 17. Nov 2019, 00:31 ]
Betreff des Beitrags: 

Leaa hat geschrieben:
Dabei wählt die Allgemeinheit genau diejenigen die sich "politisch Korrekt" ausdrücken.
Ne, die Allgemeinheit wählt die Pappnasen, die langweilige Lügen so verpacken, als würden sie revolutionäres Zeug sagen, das sich sonst keiner traut.
Leprechaun @ Welche Partei würdet ihr wählen, wenn heute Wahlen wären?

Autor:  Leaa [ So 17. Nov 2019, 19:23 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Ne, die Allgemeinheit wählt die Pappnasen, die langweilige Lügen so verpacken, als würden sie revolutionäres Zeug sagen, das sich sonst keiner traut.
Leprechaun @ Welche Partei würdet ihr wählen, wenn heute Wahlen wären?


Also den Spruch könnte ich unterschreiben, denn es stimm ja das die Altparteien für den Salat verantwortlich sind den wir gerade vorgetischt bekommen haben.

Image

Linke Wählen ist allerdings nicht die Art und Weise wie ich mir einen selbstverantwortichen schlanken Staat vorstelle.

Autor:  Wolfsblvt [ So 17. Nov 2019, 22:10 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeaa hat geschrieben:
Linke Wählen ist allerdings nicht die Art und Weise wie ich mir einen selbstverantwortichen schlanken Staat vorstelle.

Wie stellst du ihn dir denn vor?
Was ist dein Alternativvorschlag aktuell?

Autor:  Leaa [ So 17. Nov 2019, 23:55 ]
Betreff des Beitrags: 

Die Piraten.

Autor:  Wolfsblvt [ Mo 18. Nov 2019, 00:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeaa hat geschrieben:
Die Piraten.

Weil deren Konzepte und Ideen realistisch sind und sie sicher gut einen Staat führen könnten?
Piraten in der Opposition, super. Piraten als dritte Partei in der Regierung, super. Ich weiß aber nicht inwiefern ich die oben alleine an der Spitzen haben wollen würde.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 18. Nov 2019, 00:46 ]
Betreff des Beitrags: 

Die Piraten sind so ne merkwürdige Nennung jetzt, wenn man so energisch gegen Die Linke ist. Die Piraten sind stark links und die Plattformen decken sich zu 80% oder so.
Die Piraten decken wichtiges Zeug ab, das ärgerlicherweise sonst keine andere Partei abdeckt; alle anderen stecken bezüglich E-Recht und so weiter noch immer in den 90ern. Aber trotz dieser ernsten Plattform kommen sie in Wahlkämpfen und ihrem Programm oft so rüber, als würden sie sich als Spaßpartei sehen. Eine der größten Schwächen der Piraten ist, dass sie ihr Programm nicht mit der vollkommen angemessenen Ernsthaftigkeit verkaufen. Humor hat seinen Platz, aber den hat halt auch Ernst. Ist schwer zu beschreiben, aber die Piraten machen einfach einen wahnsinnig schlechten Job damit, ihre Plattform als tatsächlich wichtig, was sie ja auch ist, zu verkaufen, mit den ganzen Wombat-Witzen.
Ein paar Piraten wären im Bundestag ein großer Gewinn. Das deutsche System ermöglicht ja tatsächlich, dass jeder Sitze bekommen und diese auch benutzen kann. Eine der Parteien, bei denen ich absolut respektieren kann, wenn man sie wählt.

Die Partei ist auch nicht regierungsfähig, aber dass Martin Sonneborn im Europaparlament sitzt, ist unheimlich wichtig; viele schätzen das nicht genug wert. Ich will bei der Europawahl eigentlich nicht Die Partei ankreuzen, aber wenn dann beim nächsten mal Sonneborn nicht mehr aus Brüssel berichten kann, werde ich mir ziemlich scheiße vorkommen.

Zum BeitragLeaa hat geschrieben:
Linke Wählen ist allerdings nicht die Art und Weise wie ich mir einen selbstverantwortichen schlanken Staat vorstelle.
Ein tatsächlicher schlanker Staat bringt diverse Probleme mit sich. Es gibt diverse Gründe die freie Marktwirtschaft zu bremsen zum Beispiel. Will man, dass Konzerne nicht die Umwelt verpesten, muss man Auflagen erheben. Ansonsten bevorzugt der Markt die Firmen, die am günstigsten produzieren. Selbiges führt ohne Limits auch zu Sklaverei, und langfristig auch dazu, dass der Markt von immer weniger immer größer werdenden Hyperkonzernen bestimmt wird - die dann wiederum auch Einfluss auf die Politik nehmen und selbst zu einer Schattenregierung werden. Klingt drastisch, das das sind halt Lobbies.
Will man all das verhindern, ist der Staat nicht mehr schlank.
Niemand, selbst Kommunisten nicht, will, dass der Staat auch nur einen Millimeter weniger schlank ist als absolut notwendig. Die Grenze wird aber je nachdem anders definiert. Je nachdem auch falsch offensichtlich.

Kommunismus setzt ein deutlich zu großes Vertrauen in ein paar Kontrolleure. Das System begünstigt Korruption zu stark und entwickelt sich meist schnell zu einem staatskapitalistischen System.

Ich bin ja im Herzen immer noch klassischer Anarchist. Das ist ein Ziel, auf das die Menschheit sich sehr langfristig hinbewegen sollte. Dafür muss sie sich intellektuell noch stark entwickeln. Ich bin u.a. deshalb Humanist, weil ich der Ansicht bin, dass der Mensch philosophisch noch sehr viel Raum nach oben hat.
Man kann sich in diese Richtung bewegen. Nordisches Modell, demokratischer Sozialismus, dann demokratischer Sozialismus mit einer modernen Version von Platons Philosophenstaat. Leprechaun @ Die beste Herrschaftsform

Oder halt den aktuellen Kurs weiter und bis 2033 überall auf der Welt faschistische Oligarchen, weil wir so viel Angst voreinander haben.

Autor:  ThomasK [ Mo 18. Nov 2019, 00:55 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeaa hat geschrieben:
Die Piraten.


Die Piraten sind grundsätzlich recht ÖPNV-affin, was sie für mich schon einmal sympathisch macht.

Bei den Piraten, bei denen ich vor einigen Jahren mehrere Fachvorträge über die Eisenbahn und den ÖPNV gehalten habe, gab es jedoch aus meiner Sicht zwei Probleme.

Zum einen haben sie es mit der Basisdemokratie übertrieben, denn Fachkompetenz muss bei der Beurteilung der Probleme in jedem Fall eine Rolle spielen.

Der zweite Punkt, der mir seinerzeit aufgefallen ist, dass viele Piraten die Regeln der Softwareentwicklung und Computerarchitektur einfach 1 : 1 auf ganz andere Fachbereiche überstülpen wollten, was aber so nicht geht.

Beispielsweise hat ein elektronisches Stellwerk gegenüber einem Relaisstellwerk durchaus auch Nachteile.

Der Versuch, Regeln der Softwareentwicklung auf andere Bereiche 1 : 1 anzuwenden, führte letztendlich zur politischen Bedeutungslosigkeit der Piraten.

Autor:  Leaa [ Mo 18. Nov 2019, 20:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
Ein tatsächlicher schlanker Staat bringt diverse Probleme mit sich. Es gibt diverse Gründe die freie Marktwirtschaft zu bremsen zum Beispiel. Will man, dass Konzerne nicht die Umwelt verpesten, muss man Auflagen erheben.


Ein schlanker Staat für mich sind schlanke Ministerien und eine gut besetzte Polizei, der Kontrollbehörde. Die Dann auch die Lobbisten in den Staatsurlaub schickt, in den Knast.

Meinetwegen können sie für McKinsey Geld ausgeben sollten dann aber auf den Rest der Behörde verzichten.
Türsteher, Reinigung wird eh extern geregelt.

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