Inauguration ist um 18 Uhr Deutschland-Zeit rum, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich gebs mir dieses Jahr nicht. Ich glaub nicht dass Trump heute live erschossen wird; inb4 ich irre mich schon wieder und ärgere mich dann später.
Phreya hat geschrieben:
Was meint ihr, wie wäre es ausgegangen, wenn die Demokraten einen Mann gestellt hätten? Hätte das was geändert?
Kommt auf den Kandidaten an. Das Programm der US-Demokraten ist und bleibt einfach irrsinnig schlecht. Die dachten z.B. auch dass es der gesamten Wählerschaft egal wäre, was für eine prominente Rolle die Biden-Administration beim Völkermord in Palästina spielt, aber rückblickende Umfragen ergeben, dass das durchaus doch auch ein Faktor war. Trump hat weniger Stimmen bekommen als letztes mal. Die Dems haben deutlich weniger Stimmen bekommen als letztes mal.
Und ich will sowas eigentlich nicht sagen, aber diverse Wähler sind auch einfach relativ hohl. Die Hälfte aller Swing Voters gab wohl an zu glauben dass Harris Budget-Kürzungen für die Polizei im Wahlprogramm hat, was offensichtlich völlig absurd ist; sie war ja selbst in Law Enforcement. Auch hat sie sich im gesamten Wahlkampf nie pro LGBT geäußert, aber Republikaner haben ständig behauptet sie würde das tun.
(Der Name "Obamacare" kam damals von Republikanern, um das Projekt zu diskreditieren - das ist ja dasselbe Phänomen wie wenn du Leuten sozialistische Ideen erzählst ohne das Wort Sozialismus zu sagen; 99% aller normalen Menschen auf der Straße halten es dann für gesunden Menschenverstand das möglichst schnell umzusetzen)
(Das ist ein Exkurs in gefühlter Wahrheit; die blaue Kurve ist eine ganze Ecke näher an der Realität)
Die Dems sind überdies ein sehr sauberes Beispiel für eine offiziell liberale Partei, die sich vom Programm her immer weiter den Faschos annähert in der Hoffnung, dass sie denen Wähler abgreifen können - dadurch aber eher noch verlieren, weil die Faschos lieber ihre eigene Partei wählen und Liberale offensichtlich immer weiter abgestoßen werden. Das ist und war schon immer so, aber es ist auch weiterhin so, dass liberale und "liberale" Parteien weltweit aggressiv diese Taktik fahren. In Deutschland gehen gerade CDU, FDP, Grüne und SPD alle mit demselben Programm bezüglich Geopolitik, Asyl und Einwanderung in den Wahlkampf wie die AfD. Habeck sagt im Fernsehen Zeug, für das er 2005 zur Rufwahrung aus der NPD geschmissen worden wäre wenn rausgekommen wäre, dass er es privat irgendwo gesagt hat - aber das Fenster ist in den letzten Jahren einfach so hardcore weit nach rechts gerutscht, dass das mittlerweile alles normal ist. Die diskutieren parteiintern drüber, ob Umwelt usw. heute überhaupt noch ein für den Wähler zeitgemäßes und relevantes Thema ist, oder ob man das als Fokus einfach droppen soll.
Ich verstecke das zwischen den Zeilen; meiner Ansicht nach wäre es eine offensichtliche Idee, den Wählern auch linke Alternativen anzubieten. Wenn es nur rechte Alternativen gibt, haben die wie gesagt keinen Grund von ihrer authentisch rechtsrechten Partei abzuweichen. 2025 wählt kein Mensch die AfD aus Protest oder whatever; die AfD wird gewählt weil deren Wähler die faschistische Propaganda attraktiv finden und keine Leute mit brauner Haut sehen wollen.
Die Wirtschaft knallt dann zwar kurze Zeit später historisch in den Keller weil Faschisten partout nicht regieren können, aber das können wir auch noch weitere zehntausend Jahre alle hundert Jahre live wiederholen, und die Leute werden es sich trotzdem nicht fürs nächste mal merken. Unter Trump haben die Amis finanziell brutal gelitten, und das ist erst ein paar Jahre her.
Ich denk mir das ja nicht aus, Merz z.B. sagt ja recht offen ständig "Wenn wir die AfD-Wähler zurückgewinnen wollen...". Und die Taktik dafür ist es halt, das Parteiprogramm der AfD in jedem Punkt zu übernehmen. Grad die CDU denkt aber auch, dass denen der größte Stimmenanteil einfach von Haus aus zusteht und dass das auch für immer so sein wird; da spielt durchaus noch die Boomer-Mentalität mit rein.
Harris hat sowas in den USA auch gemacht, und es hat halt nicht funktioniert.
Ein paar von Trumps Kabinett-Choices usw. sind echt unterhaltsam gewesen btw; Linda McMahon (Mitgründerin der World Wrestling Federation) z.B. kriegt Education, Pete Hegseth (Fox News, aber gut, er hat ein bisschen Military Background) kriegt Defense, Mehmet Oz (Pseudowissenschaftler und Homöopath mit einer Fernsehshow) wird Vorstand von Medicare und Medicaid Services. Das ist wie wenn wir die Erdbeerkäse-Frau, Angelika Kallwass und Mario Barth für Gesundheit, Bildung und Verteidigung kriegen würden oder so.
Heieiei...
