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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 12:54 
Pinkie Pie
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Zuerst einmal denke ich, dass es in der Natur kein "böse" oder "gut" gibt. Alle Dinge, die geschehen, sind neutral und unvermeidbar und gehören zum Kreislauf des Lebens, pure Gerechtigkeit. Von Instinkten angetrieben, kann man kein Tier der Welt böse nennen.

Erst mit der Ausbildung des Gehirns und somit der Entscheidungsfreiheit, der Abhängigkeit von den meisten Instinkten, entstanden solche Begriffe, da man ja irgendwoher Entscheidungshilfen brauchte, was man tun sollte (woraus dann auch die ganzen Dogmen usw. entstanden, aber das ist jetzt ein anderes Thema). Die Einteilung, was gut und böse ist, wird meist relativ willkürlich vom Menschen getroffen und unterliegt auch oft sehr feinen Nuancen, die dann den Unterschied zwischen Gut und Böse ausmachen.
Nun zum Wesentlichen: ein kleines Kind kann nicht böse oder gut sein, denn es hat keine Entscheidungsfreiheit. Ein Kind will nur Nahrung aufnehmen, wieder ausscheiden und es will Nähe. Daran ist rein gar nichts wertbar, da es aus purem Instinkt heraus geschieht. Fälschlicherweise wird instinktgetriebenes Verhalten oft als Egoismus als etwas Negatives angesehen, dem ist aber, finde ich, nicht so. Egoismus zur Lebenserhaltung ist etwas anderes als Egoismus aufgrund von niederen Gründen.

Meiner Meinung ist also das Allermeiste, was den Menschen ausmacht, ein Produkt der Erziehung. Zwar gibt es vordefinierte, nennen wir es mal der Einfachheit halber "Gene", die den Charakter eines Menschen teilweise ausmachen, ob man z.B. eher temperantvoll ist oder eher nicht. Die endgültige Entscheidung unterliegt jedoch der Erziehung bzw. der Umwelt. Psychische Störungen sind allerdings auch oft Produkt fehlerhafte "Gene", und das kann man tatsächlich nicht therapieren. Oft sind es aber auch Verknüpfungen, die aufgrund schlechter Erfahrungen im Kindesalter falsch angelegt werden.

Zitat:
Die Genetik läd die Waffe. Die Psyche legt sie an. Die Umwelt drückt den Abzug.

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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:01 
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Wolfsblut hat geschrieben:

Dann gehen wir doch mal weg vomn Wort "böse" und betrachten mal eher die anderen Dinge..
Vielleicht sollte ich den Titel editieren :dry:

Wieso denkst du denn, dass der Mensch von Natur aus "gut" ist? Hast du da eine Begründung/Idee, oder einfach nur eine Eingebung?

Ich hab keinen Beweis dafür, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass irgendein Kind gealttätig, brutal und egoistisch geboren wird. Fehlerhafte Gene hin oder her. ^^


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Männlich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:02 
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Schneefräulein hat geschrieben:
Zuerst einmal denke ich, dass es in der Natur kein "böse" oder "gut" gibt. Alle Dinge, die geschehen, sind neutral und unvermeidbar und gehören zum Kreislauf des Lebens, pure Gerechtigkeit. Von Instinkten angetrieben, kann man kein Tier der Welt böse nennen.

Erst mit der Ausbildung des Gehirns und somit der Entscheidungsfreiheit, der Abhängigkeit von den meisten Instinkten, entstanden solche Begriffe, da man ja irgendwoher Entscheidungshilfen brauchte, was man tun sollte (woraus dann auch die ganzen Dogmen usw. entstanden, aber das ist jetzt ein anderes Thema). Die Einteilung, was gut und böse ist, wird meist relativ willkürlich vom Menschen getroffen und unterliegt auch oft sehr feinen Nuancen, die dann den Unterschied zwischen Gut und Böse ausmachen.
Nun zum Wesentlichen: ein kleines Kind kann nicht böse oder gut sein, denn es hat keine Entscheidungsfreiheit. Ein Kind will nur Nahrung aufnehmen, wieder ausscheiden und es will Nähe. Daran ist rein gar nichts wertbar, da es aus purem Instinkt heraus geschieht. Fälschlicherweise wird instinktgetriebenes Verhalten oft als Egoismus als etwas Negatives angesehen, dem ist aber, finde ich, nicht so. Egoismus zur Lebenserhaltung ist etwas anderes als Egoismus aufgrund von niederen Gründen.

Meiner Meinung ist also das Allermeiste, was den Menschen ausmacht, ein Produkt der Erziehung. Zwar gibt es vordefinierte, nennen wir es mal der Einfachheit halber "Gene", die den Charakter eines Menschen teilweise ausmachen, ob man z.B. eher temperantvoll ist oder eher nicht. Die endgültige Entscheidung unterliegt jedoch der Erziehung bzw. der Umwelt. Psychische Störungen sind allerdings auch oft Produkt fehlerhafte "Gene", und das kann man tatsächlich nicht therapieren. Oft sind es aber auch Verknüpfungen, die aufgrund schlechter Erfahrungen im Kindesalter falsch angelegt werden.

Zitat:
Die Genetik läd die Waffe. Die Psyche legt sie an. Die Umwelt drückt den Abzug.


Danke^^
Irgendwie kann ich da nicht mehr so viel zu sagen...
Es gibt keinen Punkt, wo ich widersprechen kann, oder wo ich etwas anfügen möchte. Das klingt genau nach dem, was ich so im Kopf habe, nur etwas besser formuliert.

Mit der Vererbung bestimmter Dinge, da kann ich dir sogar recht geben, das klingt einleuchtend. Irgendwo merkt man ja sowas ständig..
Aber der Rest kommt ALLES aus der Erziehung und dem Einwirken der Umwelt in der Kindheit. Alles.

Der Spruch ist übrigens toll (:

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“And buried deep beneath the waves
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Weiblich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:17 
Pinkie Pie
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Ich würde dem eher nicht zustimmen.
Hobbes bezog sich, soweit ich mich erinnere, mit diesem Zitat auf sein Argument, warum das Volk mit einem Alleinherrscher besser dran sei als mit einem politischen System mit Mitsprachrerecht und Gewaltenteilung, was ja irgendwie nochmal ein andere Kontext ist. Zudem befinden wir uns da im tiefsten Mittelalter, diese Epoche wurde nicht ohne Grund "dunkles Zeitalter" genannt. Ich denke damals waren die Umstände einfach ganz andere, und das europäische Leben im Vergleich zu heute um einiges schwieriger und aus unserer Sicht barabarischer und brutaler.
Allein den Kontext betrachtend find ich es schonmal etwas schwierig Hobbes da ohen weiteres zuzustimmen oder das ganze einfach so zu adaptieren.

(ich muss lernen weniger zu laber und schneller auf den Punkt zu kommen.. Unten sieht man die Zusammenfassung meines Geschwafels :D)
Spoiler:
Aber auch wenn ich die Aussage, wie du sie formuliert hast, einfach mal so annehme, könnte ich ihr, wenigstens nicht komplett, zustimmen.
Wo ich dir erstmal recht gebe, ist dass uns unsere Gesellschaft, Erziehung, Beziehung.. allgm eben die Umwelt beeinflusst.
Es ist natürlich schon so, dass man Dinge wie Höflichkeit, Besitz, bestimmte Regeln der Gesellschaft erst erlernen muss, aber diese variieren von Gesellschaft zu Gesellschaft auch, und ich denke hier gehts eher um Dinge wie Brutalität, Egoismus und Rücksichtslosigkeit.
Und ich glaube nicht, dass so ein Verhalten angeboren ist.
Spontan fällt mir zu der Thematik Kaspar Hauser ein, nur wurde bei ihm ja (leider) eher Wert auf Aspekte wie Sprache, Bewegungsabläufe, usw gelegt.

Ich denke, der Mensch wird relativ neutral geboren. Natürlich können Charaktereigenschaften vererbt werden, aber das auch nur zu einem gewissen Maße, und ich denke nicht, dass man wirklich einen "bösen" Menschen "züchten" könnte. (Theoretisch gesehen.)
Was du mit all diesem Verhalten ansprichst ist ja so eine Art Barabarei, der Wegfall der Zivilisation und zurück zu animalischen Werten. Und genau das funktioniert so nicht, denke ich.
Der große Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass wir ein Gewissen haben und vorallem Mitleid empfinden können. Deswegen sind ja überhaupt Dinge wie Vegetarismus und Veganismus entstanden. Tiere handeln nach ihrem Instinkt, oder weil sie anders nicht überleben können. (Töten um an Nahrung zu kommen, usw).
Würde man Menschen jetzt in der Wildniss aussetzten würden vllt nach einer Zeit und einiger Überwindung ähnliche Verhaltensmuster zu sehen sein, dass man ein Tier mit den eigenen Händen umbringt um zu überleben oder sowas.
Aber hier ist dieses Verhalten wieder durch die Umstände augelöst, und würde deine Theorie somit mMn nicht beweisen.
Zudem gibt es wohl auch mehr als genug Gegenbeweise, indenen Erziehung und Gesellschaft Menschen zu den "bösen" gemacht hat, die sie heute sind.

Ok, ich fang an zu schwafeln. :nerd:
Insgesamt sehe ich das so:
Mein erster Gedanke war, dass wir Menschen einfach neutral geboren sind, und uns unsere Gene und die Umwelt zu dem macht, was wir sind. Aber da es die Eigenart der menschlichen Spezies ist, Mitleid und ein Gewissen zu haben (angeboren, nicht erlernt), welches einen oftmals an "bösen" Handlungen hindert, würde ich sagen, dass der Mensch zu einem gewissen Grad "gut" geboren wird.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:29 
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Skin hat geschrieben:
[...] Aber da es die Eigenart der menschlichen Spezies ist, Mitleid und ein Gewissen zu haben (angeboren, nicht erlernt), welches einen oftmals an "bösen" Handlungen hindert, würde ich sagen, dass der Mensch zu einem gewissen Grad "gut" geboren wird.


Also du gehst davon aus, dass dieses Mitleid und das Gewissen angeboren sind? Ein Mensch also von Grund auf her besitzt?
Also würde es bei Menschen, die kein Gewissen mehr haben, im Laufe der Eriehung verloren gegangen sein?

Wie Derya schon sagte, ausführliche Untersuchungen belegen, dass ein kleines Kind keineswegs Mitleid oder ein Gewissen hat, sonder nur egoistische, eigennützige Instinkte. Andere sind ihm egal.
Ich denke, das Gewissen entwickelt sich dadurch, dass die Mutter und alle anderen zeigen, was genau richtig und was falsch ist. Man bringt jemandem das Gewissen bei, oder entwickelt es selber.
Aber in meinen Augen ist es vorher nicht da.
Wie kommt es sonst, dass man als Kind nur egoistisch ist, und lieber dem anderen 3-Jährigen das Auto klaut und mit nach Hause nimmt, weil man es schön findet? Ohne Gewissensbisse zu haben?

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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:34 
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Skin hat geschrieben:
Aber da es die Eigenart der menschlichen Spezies ist, Mitleid und ein Gewissen zu haben (angeboren, nicht erlernt), welches einen oftmals an "bösen" Handlungen hindert, würde ich sagen, dass der Mensch zu einem gewissen Grad "gut" geboren wird.

Wenn ich so nachdenke fällt mir auf, dass ich mein Gewissen meistens ganz gut ignorieren kann. :unsure:

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:45 
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@Clemens: Das, was du da beschreibst, wäre bei jetzt unter Dinge wie Höflichkeit, Besitz,... gefallen, die man in der Tat erlernen muss. Und zwar aus dem Grund, da man zB in andere Gesellschaften ganz andere Werte vermittelt bekommt.
Um ehrlich zu sein, hab ich auch gezögert, "Gewissen" zu schreiben, weil ich das was ihr sagt natürlich schon nachvollziehen kann.
Mitgefühl oder Mitleid trifft es vllt besser.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 13:51 
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Skin hat geschrieben:
@Clemens: Das, was du da beschreibst, wäre bei jetzt unter Dinge wie Höflichkeit, Besitz,... gefallen, die man in der Tat erlernen muss. Und zwar aus dem Grund, da man zB in andere Gesellschaften ganz andere Werte vermittelt bekommt.
Um ehrlich zu sein, hab ich auch gezögert, "Gewissen" zu schreiben, weil ich das was ihr sagt natürlich schon nachvollziehen kann.
Mitgefühl oder Mitleid trifft es vllt besser.


Was genau denkst du denn, was angeboren ist?
Kannst du da mal ein Beispiel geben?
Weil ich finde für mich, dass auch Mitleid und Mitgefühl anerzogen ist. Ein kleines Kind hat kein Mitleid mit einem anderen Kind, dessen Bild kaputtgegangen ist, weil die Farbe ausgelaufen ist. Es lacht eher und findet es lustig.

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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 14:06 
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Wolfsblut hat geschrieben:
Skin hat geschrieben:
@Clemens: Das, was du da beschreibst, wäre bei jetzt unter Dinge wie Höflichkeit, Besitz,... gefallen, die man in der Tat erlernen muss. Und zwar aus dem Grund, da man zB in andere Gesellschaften ganz andere Werte vermittelt bekommt.
Um ehrlich zu sein, hab ich auch gezögert, "Gewissen" zu schreiben, weil ich das was ihr sagt natürlich schon nachvollziehen kann.
Mitgefühl oder Mitleid trifft es vllt besser.


Was genau denkst du denn, was angeboren ist?
Kannst du da mal ein Beispiel geben?
Weil ich finde für mich, dass auch Mitleid und Mitgefühl anerzogen ist. Ein kleines Kind hat kein Mitleid mit einem anderen Kind, dessen Bild kaputtgegangen ist, weil die Farbe ausgelaufen ist. Es lacht eher und findet es lustig.

Das kannst du so nicht verallgemeinern. Nicht alle Kindr würden sowas witzig finden.
Gegenbeispiel: Die allerallermeisten Kinder hätten Mitleid und wären traurig, wenn sie erfahren würden, dass das kleine süße Lämmchen mit dem flauschigen Fell gleich geschlachtet wird.
Die Kinder, die kein Mitleid hätten wären wahrscheinlich Kinder, in deren Familien es noch üblich ist selbst zu schlachten (--> Mitleid ist durch die Umwelt und Erfahrung verändert).
Und ich find mein Bsp passender, da es dabei um etwas "eindrücklicheres" geht, verglichen mit einem verlaufenen Bild.


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Männlich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 14:12 
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Skin hat geschrieben:
Das kannst du so nicht verallgemeinern. Nicht alle Kindr würden sowas witzig finden.
Gegenbeispiel: Die allerallermeisten Kinder hätten Mitleid und wären traurig, wenn sie erfahren würden, dass das kleine süße Lämmchen mit dem flauschigen Fell gleich geschlachtet wird.
Die Kinder, die kein Mitleid hätten wären wahrscheinlich Kinder, in deren Familien es noch üblich ist selbst zu schlachten (--> Mitleid ist durch die Umwelt und Erfahrung verändert).
Und ich find mein Bsp passender, da es dabei um etwas "eindrücklicheres" geht, verglichen mit einem verlaufenen Bild.


aber hat nicht das Kind, dass da Mitleid empfindet, das auch irgendwie anerzogen bekommen?
Irgendwer muss ihn doch darauf gebracht haben, dass ein Lamm "süß" ist, und dass man Tiere nicht tötet ;)
Das kommt sicherlich nicht von alleine.
Es ist genauso, wie man als Kind meistens auch beigebracht kriegt, dass man Fliegen und Spinnen töten kann und die sicher nicht süß sind. Ich glaube nicht, dass viele Kinder den Spinnen hinterherweinen, weil sie so süß sind ;)
Warum, ist hier die Frage. Warum?

Irgendwo hat man gezeigt bekommen, was "süß" ist, und wie schlimm töten ist. Deshalb ist das so, finde ich.
Oder was sagst du zu meinem Gegenargument?

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 14:24 
Pinkie Pie
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Wolfsblut hat geschrieben:
aber hat nicht das Kind, dass da Mitleid empfindet, das auch irgendwie anerzogen bekommen?
Irgendwer muss ihn doch darauf gebracht haben, dass ein Lamm "süß" ist, und dass man Tiere nicht tötet ;)
Das kommt sicherlich nicht von alleine.
Es ist genauso, wie man als Kind meistens auch beigebracht kriegt, dass man Fliegen und Spinnen töten kann und die sicher nicht süß sind. Ich glaube nicht, dass viele Kinder den Spinnen hinterherweinen, weil sie so süß sind ;)

Nein, die Natur hat schon vorgesehen, dass zumindest Jungtiere dank des Niedlichkeitsgrades bzw Kindchenschema Mitgefühl auslösen. Gut auf große hässliche Bullen trifft das wahrscheinlich weniger zu.
Aber doch, ich glaube, das kommt von alleine.
Ich weiß nicht, ob es dafür einen biologischen Beweis gibt (ich zweifle es Mal stark an, da man mit Menschen keine Versuche machen darf), aber ich denke, dass unsere Spezies sich durch das Empfinden von Mitleid von seinen tierischen Verwandeten unterscheidet.

Dem Argument mit der Spinne kann ich auch nicht zustimmen, ich erkläre mir das so:
Ganz kleine Kinder sind noch nicht in der Lage, zu verstehen, dass Insekten auch Lebenwesen sind, dessen Leben beendet wird, wenn man sie mit nem Stein zermatscht.
Als ich so 3-11 Jahre alt war hatte ich tatsächlich Mitleid mit den Viechern und auch heute noch versuche ich eine Tötung zu vermeiden, wenn es geht.
Dass die meisten Kinder Spinnen nicht hinterherweinen hast du ja selber schon erklärt. Weil es ihnen beigebracht wird.


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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 15:12 
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ich habe mir jetzt nicht alle Antworten durchgelesen, aslo schlagt mich bitte nicht wenn ich etwas schreibe, dass schon erwähnt wurde.


Ich würde sagen, Menschen sind bei ihrer Geburt "neutral". (Das klingt extrem doof, aber ich kann das nicht anders ausdrücken)
Ob ein Mensch sich dann zum Guten oder zum Bösen entwickelt ist dann Frage der Erziehung. Ich denke, auch Erlebnisse und das Umfeld beeinflussen einen Menshen sehr stark in dem was er denkt und fühlt und bei dem was er tut bzw. wie er handelt.

Die Frage wäre dass ja auch wieder; wie definiert man "Gut" und "Böse"? Ist jemand böse, weil er Ameisen zertrampelt? Oder ist jemand gut weil er jeden abeknickten Grashalm wieder aufrichtet?

Diese Fragen sind meiner Meinung nach schwer zu beantworten, da das jeder aus einem anderen Blickwinkel betrachtet.

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Du fragst nicht, was danach kommt, nach der Leichtigkeit im Schweben.


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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 15:20 
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Wolfsblut hat geschrieben:
Nur eine kleine Frage von mir, wo du vielleicht mal drüber nachdenken solltest.
Warum haben wir denn Gewissensbisse? Und was ist das eigentlich, das Gewissen?
Hat das ein Mensch von Natur aus, oder bildet sich ein Gewissen dadurch, dass wir in unserre Entwicklung gesagt und gezeigt bekommen, was richtig und was falsch ist? ;)

Ich geh jetzt mal aus Fleißgründen ( :laugh: ) nur auf diese Passage ein.
Ich denke, ein Mensch hat von Natur aus ein Gewissen, aber es setzt nur bei den Dingen ein, bei denen ihm anerzogen wurde, dass sie schlecht sind. Dabei muss er sie nicht mal rational schlecht finden.
Ein Beispiel dafür wäre ich selbst. Ich habe ein unglaublich schlechtes Gewissen bei den kleinsten Regelbrüchen, sei es nur "in der Pause im Schulgebäude bleiben" oder "einer Freundin heimlich ein Bonbon aus der offenen Tüte klauen, wenn sie gerade weg ist (obwohl sie mir auch eins gegeben hätte, ich bin nur zu faul, zu fragen)". Solche Dinge richten wohl kaum Schaden an und ich weiß auch, dass es lächerlich ist, sich deswegen fertig zu machen, aber ich fühle mich einfach furchtbar nach solchen Dingen und das liegt an meiner Erziehung, da es schon eine Standpauke gab, wenn ich ein Glas Orangensaft umgeworfen habe.
Wäre ich nicht so erzogen worden, hätte ich mein Gewissen wahrscheinlich bei anderen Dingen im Spiel, von denen ich mir selbst eine Meinung gebildet habe, aber ich denke, das Gewissen AN SICH existiert schon im vorherein und ist auch biologisch gesehen recht nützlich, finde ich, zum Beispiel tötet man dadurch keine Artgenossen, was weiß ich. (Ich muss gerade an ein Buch über Hundepsychologie denken, das bei mir im Regal steht; dort wird unter anderem auch das Gewissen dieser Tiere erläutert. Ich liebe dieses Buch, weil es so ziemlich alles auflistet, was mich Hunde so lieben lässt... aber das ist nicht das Thema. :D )

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The king's spirits are low; what for, then, should the concubine live?


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Männlich 
BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 16:00 
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BeurreEtPain hat geschrieben:
Ich geh jetzt mal aus Fleißgründen ( :laugh: ) nur auf diese Passage ein.
Ich denke, ein Mensch hat von Natur aus ein Gewissen, aber es setzt nur bei den Dingen ein, bei denen ihm anerzogen wurde, dass sie schlecht sind. Dabei muss er sie nicht mal rational schlecht finden.
Ein Beispiel dafür wäre ich selbst. Ich habe ein unglaublich schlechtes Gewissen bei den kleinsten Regelbrüchen, sei es nur "in der Pause im Schulgebäude bleiben" oder "einer Freundin heimlich ein Bonbon aus der offenen Tüte klauen, wenn sie gerade weg ist (obwohl sie mir auch eins gegeben hätte, ich bin nur zu faul, zu fragen)". Solche Dinge richten wohl kaum Schaden an und ich weiß auch, dass es lächerlich ist, sich deswegen fertig zu machen, aber ich fühle mich einfach furchtbar nach solchen Dingen und das liegt an meiner Erziehung, da es schon eine Standpauke gab, wenn ich ein Glas Orangensaft umgeworfen habe.
Wäre ich nicht so erzogen worden, hätte ich mein Gewissen wahrscheinlich bei anderen Dingen im Spiel, von denen ich mir selbst eine Meinung gebildet habe, aber ich denke, das Gewissen AN SICH existiert schon im vorherein und ist auch biologisch gesehen recht nützlich, finde ich, zum Beispiel tötet man dadurch keine Artgenossen, was weiß ich. (Ich muss gerade an ein Buch über Hundepsychologie denken, das bei mir im Regal steht; dort wird unter anderem auch das Gewissen dieser Tiere erläutert. Ich liebe dieses Buch, weil es so ziemlich alles auflistet, was mich Hunde so lieben lässt... aber das ist nicht das Thema. :D )


Ich glaube damit kann ich mich sogar anfreunden...
Der Mensch hat also von Natur aus schon ein Gewissen, aber lediglich die Funktionalitäten, es ist also noch leer.
Befüllt wird es dann im Laufe der Jahre durch die Erziehung, Umwelt, etc.
Ja, ich denke so kann ich mir das gut vorstellen.

@Skin: Ähnlich würde ich das dann auch mit dem Mitleid sehen. Vielleicht haben wir die Veranlagung für Mitleid, ja, aber ich denke es muss erst entwickelt werden, WANN man Mitleid zeigt, das ist sicher nicht genetisch veranlagt.

Und das mit dem Baby(tiere) süß finden, das ist übrigens ein Instinkt. Instinkte werden natürlich vererbt, hat aber meiner Meinung nach nichts mit den besonderen Eigenheiten eines Menschen, wie das Gewissen etc zu tun.

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BeitragVerfasst: Fr 30. Mär 2012, 17:20 
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Ohne mir den Thread durchgelesen zu haben, glaube ich eher, dass es umgekehrt ist.
Einen gewissen gesunden Egoismus hat sicher jeder, aber ansonsten ist der Mensch mMn von Natur aus eher friedlich und anderen gegenüber wohlgesonnen. Gewalt in jeglicher Form entsteht dann durch Frustration, bzw. durch dieses "Nicht aus seiner Haut heraus können".
Wobei "der Mensch von Natur aus" sowieso immer relativ ist, wenn man sich beispielsweise Wolfskinder anschaut.

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Glaube nicht, es muss so sein, weil es so ist und immer so war. Unmöglichkeiten sind Ausflüchte steriler Gehirne. Schaffe Möglichkeiten. - Hedwig Dohm


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