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Weiblich 
BeitragVerfasst: Mi 23. Mai 2012, 23:19 
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 Betreff des Beitrags: Re: Gedichte mal anders

"betrugen sich heiter"

hier nicht im Sinne von "Sich selbst betrügen/Sich etwas vormachen", sondern eben den Partner betrügen.
Leider dabei das Gedicht etwas falsch aufgefasst, sollte dies die Stelle sein, die damit dargestellt wurde. :D

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Enchantment has but one truth
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Männlich 
BeitragVerfasst: Do 24. Mai 2012, 06:07 
Pinkie Pie
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Minibildchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Gedichte mal anders

Seesternknospe hat geschrieben:
"betrugen sich heiter"

hier nicht im Sinne von "Sich selbst betrügen/Sich etwas vormachen", sondern eben den Partner betrügen.
Leider dabei das Gedicht etwas falsch aufgefasst, sollte dies die Stelle sein, die damit dargestellt wurde. :D


"Betrugen sich heiter" kommt ja auch nicht von "sich selbst betrügen"...

Ich weiß nicht, wie man da immer auf betrügen kommen kann...?! Selbst wenn man das "gesuchte" Wort nicht kennt, weiß doch eigentlich jeder, dass das Präteritum von "betrügen" nicht "betrugen" ist - sondern "betrogen": Justin betrog Jacqueline; sie betrogen sich heiter.

"Betrugen sich heiter" - das ist Präteritum zu "betragen"!!! Es bedeutet also nichts weiter, als dass sich die beiden Leute heiter benahmen/verhielten, um sich ihren Schmerz und ihre Traurigkeit nicht anmerken zu lassen. Sonst überhaupt nichts.


Seesternknospe hat geschrieben:
Sachliche Romanze ist allerdings auch ein klassisches Schul-Gedicht und wird gerne für Arbeiten (Gedichtinterpretation) genommen. :nerd:


Stimmt, und dabei denken sogar manche LK-Schüler, "betrugen" käme von "betrügen"... :shake:

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Zuletzt geändert von Der_Pate am Do 24. Mai 2012, 06:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Weiblich 
BeitragVerfasst: Do 24. Mai 2012, 20:48 
Pinkie Pie
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 Betreff des Beitrags: Re: Gedichte mal anders

:P Ich bin halt eher gheddo-deutsch. Ich weiß manches nicht so genau. Hab mir das doch so schlau gedacht. :( Du hast mein Ego zerstöööört. :cry:

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 26. Mai 2012, 20:09 
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 Betreff des Beitrags: Re: Gedichte mal anders

Ohje, wie peinlich :blush:

Ich hab da immer "betrügen" mit reininterpretiert. :D Allerdings muss es meiner Freundin, mit der ich das gemacht habe und meiner Lehrerin und der ganzen Klasse genauso ergangen sein :laugh:


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Männlich 
BeitragVerfasst: So 27. Mai 2012, 12:58 
Pinkie Pie
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 Betreff des Beitrags: Re: Gedichte mal anders

Kampfsocke hat geschrieben:
Ich hab da immer "betrügen" mit reininterpretiert. :D Allerdings muss es meiner Freundin, mit der ich das gemacht habe und meiner Lehrerin und der ganzen Klasse genauso ergangen sein :laugh:


Ich find das ehrlicherweise ziemlich unerträglich, was für Luftpumpen heutzutage als Lehrer arbeiten dürfen... :facepalm: :laugh: :laugh:

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Di 29. Mai 2012, 22:24 
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 Betreff des Beitrags: Re: Gedichte mal anders

Der_Pate hat geschrieben:
Kampfsocke hat geschrieben:
Ich hab da immer "betrügen" mit reininterpretiert. :D Allerdings muss es meiner Freundin, mit der ich das gemacht habe und meiner Lehrerin und der ganzen Klasse genauso ergangen sein :laugh:


Ich find das ehrlicherweise ziemlich unerträglich, was für Luftpumpen heutzutage als Lehrer arbeiten dürfen... :facepalm: :laugh: :laugh:


Die Frau ist echt schlimm. :wall: ich möchte nicht wissen, wie das nächstes jahr weitergehen soll :laugh:


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Do 21. Jun 2012, 17:56 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Auf ein einziges Gedicht könnte ich mich nie im Leben festlegen.
Ich steh generell sehr auf Trakl. Als ich das erste Mal was von ihm gelesen hab, hats mich umgehauen, weil ich so viele Parallelen zu mir fand.

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BeitragVerfasst: Fr 22. Jun 2012, 12:16 
Pink Panther
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Ich habe einige Lieblingsgedichte, die meisten sind von Rilke :) . Zum Beispiel das Karussel. :wub:
Spoiler:
Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
sich eine kleine Weile der Bestand
von bunten Pferden, alle aus dem Land,
das lange zögert, eh es untergeht.
Zwar manche sind an Wagen angespannt,
doch alle haben Mut in ihren Mienen;
ein böser roter Löwe geht mit ihnen
und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
nur dass er einen Sattel trägt und drüber
ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
und hält sich mit der kleinen heißen Hand
dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
schauen sie auf, irgendwohin, herüber -

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
ein kleines kaum begonnenes Profil -.
Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
ein seliges, das blendet und verschwendet
an dieses atemlose blinde Spiel. . .


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Männlich 
BeitragVerfasst: Sa 23. Jun 2012, 14:01 
Pinkie Pie
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Nix hat geschrieben:
Ich steh generell sehr auf Trakl.


:wub: :wub: :wub:

Ich auch! :wub: Ich hatte letztes Semester ein Trakl-Seminar, das war toll, hab auch ne Hausarbeit über seine Kriegsgedichte geschrieben. :smile: :love:

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 10. Nov 2012, 16:54 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Bin gerade durch ein Streichquartett von Schönberg auf "Entrueckung" von Stefan George gestoßen und es hat mich sofort begeistert :heart:

Spoiler:
Ich fühle luft von anderem planeten.
Mir blassen durch das dunkel die gesichter
Die freundlich eben noch sich zu mir drehten.
Und bäum und wege die ich liebte fahlen
Dass ich sie kaum mehr kenne und Du lichter
Geliebter schatten -- rufer meiner qualen --
Bist nun erloschen ganz in tiefern gluten
Um nach dem taumel streitenden getobes
Mit einem frommen schauer anzumuten.
Ich löse mich in tönen . kreisend . webend .
Ungründigen danks und unbenamten lobes
Dem grossen atem wunschlos mich ergebend.
Mich überfährt ein ungestümes wehen
Im rausch der weihe wo inbrünstige schreie
In staub geworfner beterinnen flehen:
Dann seh ich wie sich duftige nebel lüpfen
In einer sonnerfüllten klaren freie
Die nur umfängt auf fernsten bergesschlüpfen.
Der boden schüttert weiss und weich wie molke . .
Ich steige über schluchten ungeheuer .
Ich fühle wie ich über lezter wolke
In einem meer kristallnen glanzes schwimme --
Ich bin ein funke nur vom heiligen feuer
Ich bin ein dröhnen nur der heiligen stimme.

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"Ah, distinctly I remember it was in the bleak December,
And each separate dying ember wrought its ghost upon the floor."

http://sternschnuppenkind.blogspot.de/


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 10. Nov 2012, 17:06 
Pinkie Pie
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Spoiler:
Yesterday, upon the stair,
I met a man who wasn’t there
He wasn’t there again today
I wish, I wish he’d go away...

When I came home last night at three
The man was waiting there for me
But when I looked around the hall
I couldn’t see him there at all!
Go away, go away, don’t you come back any more!
Go away, go away, and please don’t slam the door... (slam!)

Last night I saw upon the stair
A little man who wasn’t there
He wasn’t there again today
Oh, how I wish he’d go away


:love:

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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 10. Nov 2012, 18:21 
Pinkie Pie
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Spoiler:
Zweifle an der Sonne Klarheit,
zweifle an der Sterne Licht,
zweifel', ob lügen kann die Wahrheit,
nur an meiner Liebe nicht.
___
William Shakespeare

______________________
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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 23. Mär 2013, 19:38 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Johann Wolfgang von Goethe - Erlkönig

Spoiler:
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Es ist der Vater mit seinem Kind.
Er hat den Knaben wohl in dem Arm,
Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht?
Siehst Vater, du den Erlkönig nicht!
Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif?
Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.

Du liebes Kind, komm geh' mit mir!
Gar schöne Spiele, spiel ich mit dir,
Manch bunte Blumen sind an dem Strand,
Meine Mutter hat manch gülden Gewand.

Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht?
Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind,
In dürren Blättern säuselt der Wind.

Willst feiner Knabe du mit mir geh'n?
Meine Töchter sollen dich warten schön,
Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
Und wiegen und tanzen und singen dich ein.

Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düsteren Ort?
Mein Sohn, mein Sohn, ich seh'es genau:
Es scheinen die alten Weiden so grau.

Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Gestalt,
Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt!
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an,
Erlkönig hat mir ein Leids getan.

Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Mühe und Not,
In seinen Armen das Kind war tot.


Und ebenfalls von Johann Wolfgang von Goethe - Der Zauberlehrling

Spoiler:
Hat der alte Hexenmeister
Sich doch einmal wegbegeben!
Und nun sollen seine Geister
Auch nach meinem Willen leben.
Seine Wort und Werke
Merkt ich und den Brauch,
Und mit Geistesstärke
Tu ich Wunder auch.

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Und nun komm, du alter Besen,
Nimm die schlechten Lumpenhüllen!
Bist schon lange Knecht gewesen:
Nun erfülle meinen Willen!
Auf zwei Beinen stehe,
Oben sei ein Kopf,
Eile nun und gehe
Mit dem Wassertopf!

Walle! walle
Manche Strecke,
Daß, zum Zwecke,
Wasser fließe
Und mit reichem, vollem Schwalle
Zu dem Bade sich ergieße.

Seht, er läuft zum Ufer nieder!
Wahrlich! ist schon an dem Flusse,
Und mit Blitzesschnelle wieder
Ist er hier mit raschem Gusse.
Schon zum zweiten Male!
Wie das Becken schwillt!
Wie sich jede Schale
Voll mit Wasser füllt!

Stehe! stehe!
Denn wir haben
Deiner Gaben
Vollgemessen! -
Ach, ich merk es! Wehe! wehe!
Hab ich doch das Wort vergessen!

Ach, das Wort, worauf am Ende
Er das wird, was er gewesen!
Ach, er läuft und bringt behende!
Wärst du doch der alte Besen!
Immer neue Güsse
Bringt er schnell herein,
Ach, und hundert Flüsse
Stürzen auf mich ein!

Nein, nicht länger
Kann ichs lassen:
Will ihn fassen!
Das ist Tücke!
Ach, nun wird mir immer bänger!
Welche Miene! welche Blicke!

O, du Ausgeburt der Hölle!
Soll das ganze Haus ersaufen?
Seh ich über jede Schwelle
Doch schon Wasserströme laufen.
Ein verruchter Besen,
Der nicht hören will!
Stock, der du gewesen,
Steh doch wieder still!

Willst am Ende
Gar nicht lassen?
Will dich fassen,
Will dich halten
Und das alte Holz behende
Mit dem scharfen Beile spalten!

Seht, da kommt er schleppend wieder!
Wie ich mich nur auf dich werfe,
Gleich, o Kobold, liegst du nieder;
Krachend trifft die glatte Schärfe.
Wahrlich! brav getroffen!
Seht, er ist entzwei!
Und nun kann ich hoffen,
Und ich atme frei!

Wehe! wehe!
Beide Teile
Stehn in Eile
Schon als Knechte
Völlig fertig in die Höhe!
Helft mir, ach! ihr hohen Mächte!

Und sie laufen! Naß und nässer
Wirds im Saal und auf den Stufen:
Welch entsetzliches Gewässer!
Herr und Meister, hör mich rufen! -
Ach, da kommt der Meister!
Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd ich nun nicht los.

"In die Ecke,
Besen! Besen!
Seids gewesen!
Denn als Geister
Ruft euch nur, zu seinem Zwecke,
Erst hervor der alte Meister."


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 23. Mär 2013, 21:06 
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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Wenn ich ehrlich bin, mag ich Gedichte nicht unbedingt. Ich hab zwar meine Favoriten (besonders gewisse Autoren/Dichter), aber ich lese lieber Geschichten. Trotzdem liebe ich es, Gedichte zu interpretieren. :nerd:
Und an sich gefallen mir selten (mittlerweile aber wieder mehr) gereimte Gedichte; klar gibt es auch tolle, die mir gefallen, aber es ist eben seltener. Bei englischen Gedichten ist das aber wieder anders. :D

An sich mag ich Rilke, Kalèko, Trakl, Poe, Sappho und Kiwus.

...konkret:

Rilke
Nachtgedanken
Und sagen sie das Leben sei ein Traum
Wenn es nur einmal so ganz still wäre

Kalèko
Keiner wartet
Memento

Trakl
Melancholie des Abends
Seele des Lebens
Winkel am Wald

Poe
The Raven :wub:
Alone
Annabel Lee
A Dream Within a Dream

Eichendorff
Das zerbrochene Ringlein
Soo viele Gedichte von E. haben wir in der Schule durchgenommen...

Sappho
Gedichte I / Gedichte II
Bei Interesse schaut einfach mal, ich bin generell absolut begeistert und mag so gut wie alles.

Besonders:

Spoiler:
I have not had one word from her

Frankly I wish I were dead
When she left, she wept

a great deal; she said to me, "This parting must be
endured, Sappho. I go unwillingly."

I said, "Go, and be happy
but remember (you know
well) whom you leave shackled by love

"If you forget me, think
of our gifts to Aphrodite
and all the loveliness that we shared

"all the violet tiaras,
braided rosebuds, dill and
crocus twined around your young neck

"myrrh poured on your head
and on soft mats girls with
all that they most wished for beside them

"while no voices chanted
choruses without ours,
no woodlot bloomed in spring without song..."

(Translated by Mary Barnard)


Kiwus
Fragile

Gabriel Laub
Spoiler: Fremde
Fremde sind Leute,
die später gekommen sind als wir:
in unser Haus, in unseren Betrieb,
in unsere Straße, unser Land.

Die Fremden sind frech:
Die einen wollen so leben wie wir,
die anderen wollen nicht so leben wie wir.
Beides ist widerlich.

Alle erheben dabei Ansprüche
auf Arbeit,
auf Wohnungen und so weiter,
als wären sie normal Einheimische.

Manche wollen sogar unsere Töchter heiraten,
und manche wollen sie sogar
nicht heiraten,
was noch schlimmer ist.

Fremd sein ist ein Verbrechen,
das man nicht wieder gutmachen kann.


Bachmann
Reklame

Lord Byron
Liebe und Tod

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"It is so much easier to get people to hate something, than to believe."
- Peter Pan (OUAT)


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Weiblich 
BeitragVerfasst: Sa 23. Mär 2013, 22:38 
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Minibildchen

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 Betreff des Beitrags: Re: Eure Lieblingsgedichte

Schneefräulein hat geschrieben:
The Raven - Edgar Allan Poe

Spoiler:
Once upon a midnight dreary, while I pondered, weak and weary,
Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
"'Tis some visitor," I muttered, "tapping at my chamber door -
Only this, and nothing more."

Ah, distinctly I remember it was in the bleak December,
And each separate dying ember wrought its ghost upon the floor.
Eagerly I wished the morrow; - vainly I had sought to borrow
From my books surcease of sorrow - sorrow for the lost Lenore -
For the rare and radiant maiden whom the angels name Lenore -
Nameless here for evermore.

And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain
Thrilled me - filled me with fantastic terrors never felt before;
So that now, to still the beating of my heart, I stood repeating,
"'Tis some visitor entreating entrance at my chamber door -
Some late visitor entreating entrance at my chamber door; -
This it is, and nothing more."

Presently my soul grew stronger; hesitating then no longer,
"Sir," said I, "or Madam, truly your forgiveness I implore;
But the fact is I was napping, and so gently you came rapping,
And so faintly you came tapping, tapping at my chamber door,
That I scarce was sure I heard you"- here I opened wide the door; -
Darkness there, and nothing more.

Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortals ever dared to dream before;
But the silence was unbroken, and the stillness gave no token,
And the only word there spoken was the whispered word, "Lenore?"
This I whispered, and an echo murmured back the word, "Lenore!" -
Merely this, and nothing more.

Back into the chamber turning, all my soul within me burning,
Soon again I heard a tapping somewhat louder than before.
"Surely," said I, "surely that is something at my window lattice:
Let me see, then, what thereat is, and this mystery explore -
Let my heart be still a moment and this mystery explore; -
'Tis the wind and nothing more."

Open here I flung the shutter, when, with many a flirt and flutter,
In there stepped a stately raven of the saintly days of yore;
Not the least obeisance made he; not a minute stopped or stayed he;
But, with mien of lord or lady, perched above my chamber door -
Perched upon a bust of Pallas just above my chamber door -
Perched, and sat, and nothing more.

Then this ebony bird beguiling my sad fancy into smiling,
By the grave and stern decorum of the countenance it wore.
"Though thy crest be shorn and shaven, thou," I said, "art sure no craven,
Ghastly grim and ancient raven wandering from the Nightly shore -
Tell me what thy lordly name is on the Night's Plutonian shore!"
Quoth the Raven, "Nevermore."

Much I marvelled this ungainly fowl to hear discourse so plainly,
Though its answer little meaning- little relevancy bore;
For we cannot help agreeing that no living human being
Ever yet was blest with seeing bird above his chamber door -
Bird or beast upon the sculptured bust above his chamber door,
With such name as "Nevermore."

But the raven, sitting lonely on the placid bust, spoke only
That one word, as if his soul in that one word he did outpour.
Nothing further then he uttered- not a feather then he fluttered -
Till I scarcely more than muttered, "other friends have flown before -
On the morrow he will leave me, as my hopes have flown before."
Then the bird said, "Nevermore."

Startled at the stillness broken by reply so aptly spoken,
"Doubtless," said I, "what it utters is its only stock and store,
Caught from some unhappy master whom unmerciful Disaster
Followed fast and followed faster till his songs one burden bore -
Till the dirges of his Hope that melancholy burden bore
Of 'Never - nevermore'."

But the Raven still beguiling all my fancy into smiling,
Straight I wheeled a cushioned seat in front of bird, and bust and door;
Then upon the velvet sinking, I betook myself to linking
Fancy unto fancy, thinking what this ominous bird of yore -
What this grim, ungainly, ghastly, gaunt and ominous bird of yore
Meant in croaking "Nevermore."

This I sat engaged in guessing, but no syllable expressing
To the fowl whose fiery eyes now burned into my bosom's core;
This and more I sat divining, with my head at ease reclining
On the cushion's velvet lining that the lamplight gloated o'er,
But whose velvet violet lining with the lamplight gloating o'er,
She shall press, ah, nevermore!

Then methought the air grew denser, perfumed from an unseen censer
Swung by Seraphim whose footfalls tinkled on the tufted floor.
"Wretch," I cried, "thy God hath lent thee - by these angels he hath sent thee
Respite - respite and nepenthe, from thy memories of Lenore:
Quaff, oh quaff this kind nepenthe and forget this lost Lenore!"
Quoth the Raven, "Nevermore."

"Prophet!" said I, "thing of evil! - prophet still, if bird or devil! -
Whether Tempter sent, or whether tempest tossed thee here ashore,
Desolate yet all undaunted, on this desert land enchanted -
On this home by horror haunted- tell me truly, I implore -
Is there - is there balm in Gilead? - tell me - tell me, I implore!"
Quoth the Raven, "Nevermore."

"Prophet!" said I, "thing of evil - prophet still, if bird or devil!
By that Heaven that bends above us - by that God we both adore -
Tell this soul with sorrow laden if, within the distant Aidenn,
It shall clasp a sainted maiden whom the angels name Lenore -
Clasp a rare and radiant maiden whom the angels name Lenore."
Quoth the Raven, "Nevermore."

"Be that word our sign in parting, bird or fiend," I shrieked, upstarting -
"Get thee back into the tempest and the Night's Plutonian shore!
Leave no black plume as a token of that lie thy soul hath spoken!
Leave my loneliness unbroken!- quit the bust above my door!
Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!"
Quoth the Raven, "Nevermore."

And the Raven, never flitting, still is sitting, still is sitting
On the pallid bust of Pallas just above my chamber door;
And his eyes have all the seeming of a demon's that is dreaming,
And the lamplight o'er him streaming throws his shadow on the floor;
And my soul from out that shadow that lies floating on the floor
Shall be lifted - nevermore!


:heart: :wub:


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