Bundesjugendspiele: Das Leben ist kein Ponyhof!
Im Internet kursiert seit einigen Tagen eine Petition zur Abschaffung der Bundesjugendspiele. Die Initiatorin meint, ihr unsportlicher Sprössling werde durch den Wettkampf gedemütigt und demotiviert.
Konsequent zu Ende gedacht, müssten die Schulen mit den Bundesjugendspielen auch gleich alle Prüfungen abschaffen. Warum muss sich Max beim Diktat blamieren, wenn Moritz die Schmach beim Weitsprung erspart bleibt? Folgt man der Logik der besorgten Mutter, ist jeder Leistungsnachweis letztlich ein Akt von Kindesmisshandlung und seelischer Grausamkeit - also Schluss mit der Klassenarbeit, wir tanzen jetzt alle unsere Namen!
Wettbewerb ist verpöntMan könnte die Petition als unbedeutende Posse abtun, aber ich fürchte, sie ist symptomatisch für einen allgemeinen gesellschaftlichen Trend in Deutschland.
Man wird ja schon schief angeschaut, wenn man Worte wie „Leistung" und „Wettbewerb" in den Mund nimmt. Brettspiele, bei denen es am Ende Gewinner und Verlierer gibt, gelten heutzutage als pädagogisch fragwürdig. In immer mehr Bundesländern gibt es Bestrebungen, die Schulnoten abzuschaffen. Und vor zwei Jahren kritisierte eine Grünen-Politikerin allen Ernstes, dass hässliche Frauen bei Miss-Wahlen benachteiligt und diskriminiert würden.
Die Natur segnet uns Menschen mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, Talenten und Neigungen. Einige können gut rechnen, andere sind sprachbegabt, wieder andere sind besonders kreativ oder sportlich.
Einige von uns können gut singen und manche sehen einfach nur gut aus. (Auf mich trifft nichts davon zu, deshalb bin ich in der Politik.) Entscheidend ist, dass man seine Stärken erkennt und fördert. Dass man an seinen Schwächen arbeitet - und im Zweifel auch lernt, sie zu akzeptieren.
Schule soll aufs Leben vorbereitenDie Schule soll aufs Leben vorbereiten - und das ist bekanntlich kein Ponyhof. Im Leben herrscht Wettbewerb, und es macht keinen Sinn, Kindern etwas anderes vorzugaukeln. Zumal es sowieso in ihrer Natur liegt, sich miteinander zu messen - jeder, der selbst Kinder hat, weiß das. Die Freude am Erfolg und an der eigenen Leistung gehört genauso zu den Erfahrungen, die ein Mensch machen muss, wie der Umgang mit Enttäuschungen und Niederlagen.
Nicht alle können in allem gleich gut sein, aber alle können sich anstrengen, um besser zu werden. Und wenn dann bei den Bundesjugendspielen trotz allem nur die Teilnehmerurkunde herausspringt - scheiß drauf, Bill Gates war bestimmt auch ne Niete im Sport!
Quelle:
http://www.huffingtonpost.de/albert-dui ... mg00000002 Ich distanziere mich ausdrücklich von dem Artikel, da er nicht meine Meinung wiederspiegelt.
Mich interessiert viel mehr eure Erfahrung mit BJS und eure Meinung dazu - sind Bundesjugendspiele noch zeitgemäß?
Bin selber nie ein Ass in Sport gewesen und hab Urkunden erst geschafft, als es Kugelstoßen gab. Da gabs irgendwie so viele Punkte, dass es plötzlich auch für Urkunden reichte. 
