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Kundenbeziehungen - Wo sind die Grenzen?
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Seite 1 von 2

Autor:  DaQueen [ Mo 4. Mai 2015, 20:16 ]
Betreff des Beitrags:  Kundenbeziehungen - Wo sind die Grenzen?

Abend,

aus aktuellem Anlass möchte ich gerne eure Meinung zu diesem Thema wissen.

Wie viele wissen, bin ich Kundenberaterin bei einer Bank. Kundentermine wahrnehmen ist mein tägliches Geschäft, dabei gibt es Kunden, die sind einem weniger sympathisch und dann solche, als würde man sich jahrelang kennen.

Ein guter Stammkunde von mir, wir kommunuzieren ausschließlich auf Englisch, hat mir heute per Mail angeboten mich nach der Arbeit auf einen Kaffee mit ihm zu treffen und erwas plaudern zu können. Er ist beruflich viel unterwegs, daher sehr auf mich angewiesen.
Ich habe schon viele Kunden gehabt, die privaten Kontakt zu mir pflegen wollten, bisher habe ich immer abgelehnt.
Warum? Weil ich gern geschäftliches und privates trenne.
Warum ich diesem Treffen zugesagt habe? Ich glaub tatsächlich dieser Kunde hat keine tiefgründigen Motive, er ist sehr zufrieden mit meiner Beratung und meinem Service, teilt mir dies auch regelmäßig mit. Außerdem hat er mir vor kurzem mitgeteilt, dass er Hochzeitspläne für den Sommer schmiedet und evtl einen Kredit brauchen könnte.

Wie seht ihr das? Hättet ihr das Angebot trotzdem abgelehnt? Wo sind eure Grenzen? Und habt ihr evtl. bereits Erfahrung damit gesammelt?

Grüße,
Queen

Autor:  Jelena [ Mo 4. Mai 2015, 20:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Werde auch häufig nach meiner Handynummer gefragt, oder wie man mich auf Facebook oder Instagram finden könnte. Auch eingeladen wurde ich schon. Gebe weder Kontaktdaten weiter, noch würde ich mich privat treffen. Never ever. Höchstens ich treffe irgendwann mal den ultimativen Traummann :nerd: Mag es im Prinzp nicht einmal, wenn ich außerhalb der Arbeit zufällig von Leuten angesprochen werde, die mich von dort kennen.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 4. Mai 2015, 20:38 ]
Betreff des Beitrags: 

Sehr gutes Thema. In kleinen Städten kennt ja eh jeder jeden; da läuft man seinen Dienstleistern und den Leuten, denen man Dienst leistet, ständig über den Weg und redet halt auch mal entspannt. Und natürlich kommt es auch vor, dass man Leute persönlich kennt, und diese dann zeitweise für einen Dienstleister sind oder andersrum. Alles normiert.
Schwierig wirds dann, wenn zwischen Kunde und Dienstleister ne Freundschaft entstehen soll. Wenn man sich im Alltag zufällig trifft und sich da anfreundet, ist auch das normiert, aber ne Rezeptionslady zu nem Essen einzuladen, wirkt irgendwie schon leicht creepy. Wirkt so, weil es vermutlich oft auch so ist, besonders wenn der Einladende deutlich älter ist und einen Mann vermutlich nicht einladen würde - es ihm also vermutlich nicht rein darum geht, dass die Person so nett ist.

Autor:  Misery [ Mo 4. Mai 2015, 20:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Bei meiner Arbeitsstelle hegt man engen Kontakt zu den Kunden. Letztendlich leben wir ja alle von ihnen. Viele meiner Arbeitskollegen kennen daher die meisten Kunden. Wohl auch weil alle aus dem selben Ort/Dorf kommen. Ich persönlich bin da nicht so Kontaktfreudig. Mir reicht es schon wenn ich meinen Namen den Kunden verrate.

Autor:  DaQueen [ Mo 4. Mai 2015, 22:04 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich habe meine Arbeitsstelle bewusst außerhalb meines Wohnortes gewählt, damit ich eben nicht ständig bekannten Gesichtern über den Weg laufen muss.
Übrigens habe ich auch schon zig Anfragen über FB bekommen und abgelehnt. Ich finde es immer leicht befremdlich, wenn aus einer Geschäftsbeziehung heraus eine Freundschaft entstehen soll. Wirkt auf mich zudem erzwungen und schadet der geschäftlichen Beziehung.
Dem Kunden konnte ich den Gefallen genau aus diesem Grund nicht ablehnen, dafür schätze ich ihn zu sehr. Wollte nicht, dass unser gutes geschäftliches Verhältnis zueinander darunter leidet. Bin auf jeden Fall gespannt.

Autor:  Brexpiprazole [ Mo 4. Mai 2015, 22:06 ]
Betreff des Beitrags: 

Ne Facebook-Anfrage muss nicht unbedingt auf Willen zur Freundschaft hindeuten; das machen tatsächlich viele regelmäßige Geschäftspartner.

Autor:  Seoman [ Di 5. Mai 2015, 21:47 ]
Betreff des Beitrags: 

ich hab mit relativ vielen kunden auch privat zu tun. entweder, weil wir uns privat kennen gelernt haben und sie danach kunde geworden sind, oder weil wir so oft geschäftlich kontakt hatten, dass ich eben auch mal zum grillen oder so eingeladen wurde. find ich unproblematisch. meine handynummer steht auch auf meinen Visitenkarten. dass mich kunden bei whatsapp anschreiben ist keine Seltenheit.

etwas befremdlich fand ichs, als meine bankberaterin, deren namen ich eigentlich nur aus dem online-Banking kenne, mich mal bei Facebook (wo wir keine freunde sind) angeschrieben hat wegen einer bankangelegenheit. ist rechtlich auch recht grenzwertig..

Autor:  Brexpiprazole [ Do 7. Mai 2015, 16:41 ]
Betreff des Beitrags: 

Seoman hat geschrieben:
ist rechtlich auch recht grenzwertig..
WhatsApp ist noch riskanter; jeder, der sich Zugang zu deinem Handy verschaffen kann, kann da sofort reinschauen. Facebook ist Passwortgeschützt.

Autor:  jemandanderes [ Fr 8. Mai 2015, 07:37 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragLeprechaun hat geschrieben:
WhatsApp ist noch riskanter; jeder, der sich Zugang zu deinem Handy verschaffen kann, kann da sofort reinschauen. Facebook ist Passwortgeschützt.


Mein Versicherungstyp hat mir damals über whatsapp geschrieben um von mir noch n paar daten zu bekommen. Sei dem hab ich den in den Kontakten und somit in Whatsapp. Ist immer witzig zu sehen was der da Teilweise für Profilbilder hat... :shake:

Autor:  Der_Pate [ Fr 8. Mai 2015, 10:18 ]
Betreff des Beitrags: 

Wenn ich als Lehrer arbeiten werde, sind meine "Kunden" die Schüler. Spätestens da sollte man dann freundschaftlichen Beziehungen aus dem Weg gehen, wenn einem sein Job lieb ist.
Ansonsten ist es natürlich nicht gerade alltäglich, dass aus Geschäftsbeziehungen heraus Freundschaften entstehen, aber trotzdem: Warum eigentlich nicht? Wenn zwei Menschen einander so sympathisch ist, dass sie als Freunde zusammenpassen, und diese beiden Menschen lernen sich zufälligerweise nicht beim Fußball kennen, sondern weil der eine des anderen Bankberater ist - müssen die sich dann auf Zwang aus dem Weg gehen? Denke ich eher nicht.

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 8. Mai 2015, 11:11 ]
Betreff des Beitrags: 

Mein Vater hatte mal einen Schüler. Der war in der Schule ziemlich schlecht und hätte fast die Realschule nicht geschafft. Die beiden verstanden sich aber gut, und mein Vater hat ihn halbwegs auf die richtige Bahn gebracht.
Er hat meinem Vater immer mal ein paar gebrannte CDs besorgt.

Mittlerweile ist er einer der besten Freunde der Familie und man trifft sich regelmäßig.
Er ist jetzt selbstständig.

Wüsste nicht, was dagegen spricht, sich als Lehrer auch mit Schülern anzufreunden, solange man die Beziehung während der aktiven Lehrausübung in Grenzen hält. wenn man den Schüler selbst nicht hat, spricht ja erstmal nix dagegen. Wenn er aus der Schule raus ist, dann sowieso nicht mehr.

Autor:  Nemesis [ Fr 8. Mai 2015, 11:21 ]
Betreff des Beitrags: 

Bei uns im Sportverein gibt es auch so was. Da spielen Lehrer und Schüler in der gleichen Mannschaft, sprich man kennt sich auch privat. Wie das dann im Unterricht ist, weiß ich nicht, unterbewusst ist man da als Lehrer ja vermutlich schon beeinflusst.

Autor:  Wolfsblvt [ Fr 8. Mai 2015, 11:24 ]
Betreff des Beitrags: 

Ein vernünftiger Lehrer kann auch trotz Freundschaft so objektiv wie möglich bleiben.
Und dass auch ein Lehrer ohne jegliche Art von Beziehung zum Schüler voreingenommen ist, ist halt eine Tatsache. Letztlich macht ne Beziehung da keinen so großen Unterschied mehr.

Autor:  Der_Pate [ Fr 8. Mai 2015, 11:39 ]
Betreff des Beitrags: 

Ich treffe mich auch immer noch regelmäßig mit einer Lehrerin, die ich in meiner Schulzeit hatte; aber während der Schulzeit haben wird uns nicht außerhalb der Schule getroffen.
Es ist halt schon nicht unproblematisch, besonders dann nicht, wenn es sich um zwei Personen verschiedenen Geschlechts handelt und da inbesondere dann nicht, wenn der Lehrer ein Mann ist. Man kann ja als männlicher Lehrer auf einer Klassenfahrt nicht einmal bei einer erkrankten Schülerin im Hotel bleiben, wenn der Rest der Klasse einen Ausflug macht, weil es dann sicher wieder irgendeinen gibt, der das irgendwelchen Eltern erzählt, die sich dann irgendwelche Hirngespinste zusammenphantasieren. :shake: (Das ist ein reales Beispiel aus meiner eigenen Schulzeit.)
Es ist also deshalb nicht unproblematisch, weil die Entstehung von Gerüchten vorprogrammiert ist. Die sind im Lehrberuf auch juristisch relevant, im Beruf als Bankberater dagegen nicht.

Autor:  MacGyver [ Fr 8. Mai 2015, 13:26 ]
Betreff des Beitrags: 

Beruf und privates sollte man mMn trennen und zwar konsequent. Es muss nicht immer zu nem Problem werden, aber im Zweifel hats eher Nachteile. Gibt aber auch Ausnahmen, wenn du Bauer bist ist es sicher auch gut die Leute aus dem Ort gut zu kennen usw.

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