Jetzt komme ich doch direkt dazu, etwas zu schreiben. Zunächst einmal natürlich Danke an alle, die sich mein Essen gerne schmecken lassen wollen würden!
Was die Einschätzungen angeht, gehe ich in weiten Teilen mit 00Schneider d'accord. Die abweichende Reihenfolge bei mir ergibt sich vor allem daraus, dass ich noch stärker als er das Motto mit einbezogen habe. Ein Hauptkriterium für mich war: "Das ist für mich ein taugliches Alltagsrezept."
Vorweg muss ich sagen, dass ich eigentlich sechs Gerichte bewerten wollte und mich nicht entscheiden konnte. Nummer 6 waren die Limetten-Linguine - und die sind dann rausgeflogen. So etwas geht einfach nicht! Es ist überhaupt kein Problem, hier nach Rezept zu kochen, und es ist für mich nicht einmal ein Problem, das zu verschweigen. Aber hier ein Rezept im Wortlaut zu kopieren und dann von "meine Limetten Linguine" (inkl. Gratis-Rechtschreibfehler) zu schwadronieren, ist an Dreistigkeit nicht zu übertreffen und auch nur schwer auszuhalten. Die Auflösung, von wem dieses Gericht ist, wundert mich kein bisschen...
Auf Platz 1 sind dabei Schneiders Thunfisch-Nudeln. Ich liebe Nudeln, ich liebe Thunfisch, es geht sehr schnell und das Rezept klingt sehr schmackhaft. Genau so etwas wirft man sich in den Topf, wenn man nur sehr wenig Zeit hat zum Kochen. Absolut perfekte Alltagsküche! Und, wie gesagt: Thunfisch!
Auf Platz 2 habe ich den Risotto von Pudu. Das sieht ja schon einmal sowas von oh-mein-Gott-lecker aus!
Ich hab auch absolut nichts gegen Instant-Brühe im Risotto, alles wurde richtig gemacht und diese Käsepäckchen haben mich beeindruckt. Die sind wirklich simpel und gehen nebenher; die machen sich nach minimaler Vorbereitung von selbst, während man den Risotto kocht. Super!
Auf Platz 3 ist das Curry: Alltagstauglich, gute Zutatenkombination und gute Zubereitung. Auch da gibt es nichts auszusetzen und ich würde es sofort aufessen, obwohl ich nicht der allergrößte Fan unverarbeiteter Kichererbsen bin.
Auf Platz 4 habe ich dann die viel zu schlecht weggekommenen Eiernudeln. Da muss ich vielleicht weiter ausholen und wieder persönliche Vorlieben hervorholen: Keine Ahnung, wie populär das deutschlandweit ist, aber wir in Bayern haben öfters mal Schinkennudeln (Nudeln+Schinken+Ei) - und Schinkennudeln sind definitiv eines der geilsten Alltagsgerichte aller Zeiten!
Dieses Gericht hier ist ähnlich und hat mir daher natürlich gefallen; zum Motto passt es ohnedies sehr gut. Abzüge gibt es dann halt, weil die anderen drei Rezepte kreativer sind. Und weil ich mir nicht vorstellen kann, dass es mit Jagdwurst genauso geil schmeckt wie mit Schinken - aber sicher immer noch ziemlich geil. (Übrigens kommt auf bei Schinkennudeln braune Butter sehr gut, falls die nach meinem Rezept sich tatsächlich jemand macht.)
Auf Platz 5 sind dann die Brezen-Nuggets. Das ist ein extrem tolles Gericht, keine Frage, aber auch für mich ganz weit weg davon, Alltagsküche zu sein, was für meine Bewertung ein wichtiger Aspekt war. Allein schon selbst geschnittene Pommes sind einfach eine Sache, die mir nicht einmal in den kühnsten Träumen einfallen würden, wenn es darum geht, am Abend schnell noch ein leckeres Essen aus dem Ärmel zu schütteln. Ich erinnere mich, dass DaQueen mal sagte, sie habe nur am Wochenende Zeit zum Kochen - und habe jetzt einen Verdacht, woran das liegen könnte.
Zum Rezept selbst: Auch ich war positiv überrascht, dass die Süßkartoffeln mit Stärkemehl in Berührung gebracht wurden, damit sie kross werden; darüber hatte ich ja sogar mal im Forum was geschrieben, das Weglassen von Stärkemehl ist wirklich ein weit verbreiteter Fehler - sogar in Rezepten wird es teilweise vergessen. Die weitere Zubereitung (Eischnee und dann in den Ofen) kannte ich jedoch nicht und finde ich mit Blick auf das Bild auch etwas verwegen - aber wenn es schmeckt!
Ich selbst würde Süßkartoffelpommes einfach in Stärkemehl wenden und dann in die Fritte (oder einen Topf voller Öl) werfen.
Die übrigen drei Sachen habe ich nicht bewertet weil ich 1.) eh kein Fan von süßen Pfannkuchen bin und ich darauf, dass auch noch Bananenbrei in den Teig kommt, nicht klargekommen bin; weil 2.) die TK-Pizza nicht nach meinem Geschmack belegt war und deshalb keine Chance gegen das Zeug mit dem größeren Aufwand hatte und weil 3.) das erste Gericht mich eher an Salat oder auch an Null-Diät erinnert als an eine sättigende Mahlzeit.
Insgesamt muss ich aber auch sagen, dass es bei keinem Gericht (abgesehen von den Aufschneider-Linguine) große Kritikpunkte gibt, die über subjektive Geschmacksfragen hinausgehen - auch nicht bei denen, die ich nicht bewertet habe.