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Asterix
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Autor:  Brexpiprazole [ Di 24. Mär 2020, 14:54 ]
Betreff des Beitrags: 

Albert Uderzo ist heute mit 92 gestorben. Er arbeitete bereits seit 2009 nicht mehr; sein Nachfolger bei Asterix ist Didier Conrad.
Der Band mit den Aliens war der letzte, den ich mir noch gegeben hatte. Alle davor habe ich oft gelesen.

Autor:  Brexpiprazole [ Sa 8. Okt 2022, 21:30 ]
Betreff des Beitrags: 

Zum BeitragNymphe hat geschrieben:
Asterix
Bei meinem letzten Mister-Bean-Rewatch ist mir aufgefallen, dass Asterix das einzige Franchise ist, das Bean definitiv mag.

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Zwischendurch gibt er sich auch Nightmare on Elm Street 5 im Kino, aber der ist ihm zu gruselig.
2023 kommt der fünfte Asterix-Realfilm ins Kino, der erste ohne Gérard "there were too many rapes to count, the girls wanted to be raped, there's no such thing as rape" Depardieu als Obelix.
Trickfilme gibt es mittlerweile 10, die letzten beiden waren computeranimiert.

Autor:  Brexpiprazole [ Do 22. Jun 2023, 19:35 ]
Betreff des Beitrags: 

Die Backstory zur deutschen Version von Asterix ist echt wild.

Wikipedia:
Rolf Kauka erhielt als Erster die Rechte, die in Frankreich und Belgien bereits bekannten Abenteuer von Asterix im deutschsprachigen Raum zu veröffentlichen. Asterix und Obelix wurden bei Kauka zu Siggi und Babarras, der Druide wurde zu Konradin (nach Konrad Adenauer), der Häuptling Abraracourcix zu Mark Hein. Das gallische Dorf trug den Namen „Bonnhalla“ (Bonn/Walhalla) und lag am rechten Ufer des Rheins. Der Menhir von Obelix blieb ein solcher (Menhir-Stein, Steinchen), die Bezeichnung Hinkelstein gibt es erst seit den Ehapa-Bearbeitungen ab 1967. Die Geschichten spielten wie im Original zur Zeit von Julius Cäsar, in den Übersetzungen waren dennoch viele politische Anspielungen auf die Bundesrepublik der 1960er Jahre enthalten, ebenso auf die DDR. Die mit amerikanischem Einschlag sprechenden römischen Besatzer entsprachen dabei den alliierten Besatzern der unmittelbaren Nachkriegszeit. Das Römische Reich wurde, in Anspielung auf die NATO, zu „Natolien“.

Rolf Kauka war persönlich für diese Bearbeitungen verantwortlich. Er brachte das antisemitische Vorurteil eines wuchernden Juden (in Die goldene Sichel) ebenso unter wie demokratiefeindliche Anspielungen. Der Barde Troubadix wurde beispielsweise in „Parlamet“ umbenannt, ein Kofferwort aus Parlament und dem alkoholischen Getränk Met. Den Menhir bzw. Hinkelstein deutete er zum „Schuldkomplex“ um und damit zur rechten Metapher der Aufarbeitung des Holocausts. Bonnhalla war in diesen Übersetzungen die „Fluchtburg“ der „tapferen Recken“, die den „Gedanken an die Wiedervereinigung“ noch nicht aufgegeben hätten und „glühend für die Rückeroberung der alten Gebiete“ einträten.[40] Bereits nach Abdruck der ersten Geschichte, in diesem Fall Die goldene Sichel, erreichte Kauka eine Abmahnung von Goscinny und Uderzo, übermittelt von Georges Dargaud. Er brachte unbeirrt davon Asterix als Gladiator (unter dem einem damals populären Roman entlehnten Titel Kampf um Rom) und Asterix und die Goten (als Siggi und die Ostgoten) auf gleiche Weise heraus. Dargaud kündigte daraufhin den Lizenzvertrag wegen Vertragsbruchs, Kauka klagte dagegen, verlor aber in zwei Instanzen. Trotz des Urteils und des Lizenzentzuges mit sofortiger Wirkung veröffentlichte Rolf Kauka im Anschluss noch das im Original erste Asterix-Album als Siggi, der Unverwüstliche, von dem ihm noch vorab die Druckvorlagen geliefert worden waren.

Ab 1967 brachte Kauka eine eigene, an Asterix stark angelehnte Comicreihe unter dem Titel Fritze Blitz und Dunnerkiel heraus, die er ein Jahr später wiederum in Siggi und Babarras umbenannte. Ihr war aber kein Erfolg beschieden, sie wurde 1969 nach wenigen Folgen eingestellt.

Der Autor Thomas Bleicher spricht im Hinblick auf Kaukas Eindeutschung von „einem eher dunklen Kapitel deutscher Comic-Historie“. Der 2011 verstorbene Reporter Roland Mietz meinte, dass Kaukas Asterix-Bearbeitung als Hauptgrund für dessen allgemein schlechten Leumund in Feuilleton und Kulturkritik zu sehen ist, und zog Parallelen zum Image Axel Springers. Uderzo bezeichnete die Erfahrung noch nach Jahrzehnten als „furchtbare Geschichte“. Er fühlte sich lange von Kauka verfolgt, der „nach Frankreich kam und behauptet hat, dass wir ihn ruinieren.“
https://de.wikipedia.org/wiki/Asterix#D ... Rolf_Kauka
https://de.wikipedia.org/wiki/Asterix-A ... Rolf_Kauka

Dabei lernt man auch, dass Rolf Kauka (Fix und Foxi, "der deutsche Walt Disney") ein lupenreiner Altnazi war. Der Hinkelstein wird tatsächlich dauerhaft als Schuldkomplex bezeichnet, den Babarras / Dunnerkiel mit sich rumschleppen muss; die Panels sind da echt herrlich teilweise. Die AfD benutzt den Propagandabegriff ja heute noch, aber in den 60ern, als die Täter selbst fast alle noch gelebt haben und teilweise sogar politisch noch aktiv waren, war das nochmal ne ganze Dimension verkommener. Ist wie eine pervertierte Version der Schnodderdeutsch-Synchros aus den 60ern.

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