Transalpin hat geschrieben:
Mit dem Unterschied, dass der Gotthard-Basistunnel wunderbar für Güterzüge geeignet ist, während es die Alb-NBS nicht ist. Nicht nur, weil zwischen den wenigen Schnellzügen kaum Platz für langsame Züge ist, sondern auch wegen der irrwitzigen Trassierung als Steilstrecke, die das Ding nicht mal nachts attraktiv für Güterverkehr macht, weil man die Züge einfacher über die Geislinger Steige gewuchtet kriegt als über die NBS.
Ich habe es mir diesmal verkniffen, auf die Planungsfehler hinzuweisen, aber du hast selbstverständlich völlig recht.
Die NBS Stuttgart - Ulm als Steilstrecke zu trassieren, ist aber längst nicht der einzige Planungsfehler.
So, wie Stuttgart 21 jetzt gebaut wird, ist das ein Murks ohne Ende. Die Anbindung der Gäubahn funktioniert nicht und man hätte, um die Kantenzeit von 30 Minuten zwischen Mannheim Hbf und Stuttgart Hbf zu erreichen, unbedingt Stuttgart 21 mit einem weiteren 9 km langen Tunnel, der etwa bei Streckenkilometer 93 der NBS Mannheim - Stuttgart ausfädelt, anbinden müssen.
Auch hätte man durch eine bessere Planung der Gleisgeometrie in Stuttgart Hbf und einer geringfügig geänderten Trassierung die Strecke Stuttgart - Ulm so bauen können, dass man eine Fahrzeit Stuttgart - Ulm von 25 Minuten hätte erreichen können. Verdoppelt man im Hinblick auf die Betriebsstabilität den Regelzuschlag von 3,5 % auf 7 %, dann hätte man in den Fahrplan zwischen Stuttgart und Ulm eine Fahrzeit von 27 Minuten schreiben können und die fehlenden 5 Minuten zwischen Mannheim und Stuttgart etwa zur Hälfte abfedern können und mit einem leicht asymmetrischen Vollknoten Stuttgart Hbf bei Beibehaltung des Kopfbahnhofes den ITF gerade so eben noch hinbekommen.
Jetzt funktioniert das natürlich nicht.
Ich habe immer noch die Hoffnung, dass der bestehende Kopfbahnhof Stuttgart Hbf mit seinen 16 Gleisen erhalten bleibt und wir dann in Stuttgart die Lösung 16 + 8 bekommen. In Zürich HB, das vom Bevölkerungspotential mit Stuttgart vergleichbar ist, hat man die Lösung 16 + 4 + 4.
Wenn man dann noch nachträglich einen 9 km langen Tunnel zwischen der NBS Mannheim - Stuttgart ab Streckenkilometer 93 bis Stuttgart Hbf tief errichtet und die bestehende Gäubahn und den bestehenden Kopfbahnhof erhält, dann kann man mit
extrem vielen zusätzlichen Steuermilliarden die gröbsten Planungsfehler beheben und Stuttgart 21 doch noch zu einem Erfolgsprojekt umbiegen, auch wenn der schiefe Bahnhof natürlich bleibt.
Ich sage den Leuten immer: Von der Gleistopologie entspricht Stuttgart 21 etwa Aschaffenburg Hbf und jetzt kann man sich überlegen, wie viel in Aschaffenburg Hbf fährt und wie viel in Stuttgart fahren soll. Vom Verkehrsaufkommen her entspricht Stuttgart 21 etwa Hannover Hbf. Hannover Hbf ist aber bereits heute deutlich größer als Stuttgart 21 und wird auch noch um zwei Gleise erweitert werden.
Um zur Erkenntnis zu kommen, dass man in Stuttgart zusätzlich zum Tiefbahnhof auch noch den bestehenden Kopfbahnhof erhalten sollte, ist es aber notwendig, dass Deutschland nicht von Idioten regiert wird, sondern von Leuten, die etwas von der Eisenbahn verstehen.
Zwischen Zürich und Stuttgart gibt aber einen gigantischen Unterschied: Zürich liegt in der Schweiz und da wird ordentlich geplant.
Vor allem aber gibt es in der Schweiz keine Autoindustrie, in der zahlreiche Politiker in den Aufsichtsräten vertreten sind und die Einflüsterer der Politik wären.
Und was die von dir angesprochene Flachbahn Gotthard Basistunnel anbetrifft: Die Schweizer lieben ihre Eisenbahn; sie sind stolz auf sie. Da werden dann regelmäßig Volksabstimmungen mit 60 - 65 % Mehrheit gewonnen, um die Eisenbahn fantastisch auszubauen. Wo gewinnt man denn schon eine Volksabstimmung für einen 57 Kilometer langen Eisenbahntunnel?
Pro Einwohner bekommt die Eisenbahn in der Schweiz sechsmal so viel Geld wie die Eisenbahn in Deutschland und das, obwohl die Steuersätze und die Staatsquote in der Schweiz bei weitem niedriger sind als in Deutschland.
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Ich war ja vor zwei Wochen in Konstanz. Da habe ich wieder den Kulturunterschied Deutschland vs. Schweiz gesehen.
Steigt man in Konstanz in einen Zug Richtung Kreuzlingen, dann gilt Schweizer Recht. Kein einziger hatte eine Maske auf, obwohl der Zug sehr gut besetzt war. Seit dem 31.03.2022 gibt es keinen Maskenterror mehr in der Schweiz und das Nichttragen einer Maske war in der Schweiz auch nicht bußgeldbewehrt. Steigt man in Konstanz jedoch in einen Zug Richtung Radolfzell, gilt Deutsches Recht. 95 % hatten eine Maske auf, weil die Regierung mit den Masken Geschäfte macht und deshalb die Bevölkerung mit dem Maskenterror im ÖPNV terrorisiert.
Ich sage nur: Doof-Deutschland mit seiner obrigkeitshörigen Duckmäuserbevölkerung.
